Zum Inhalt springen
(Ed)

Rezensionsklau

Empfohlene Beiträge

Liebe alle!

 

Seit einiger Zeit rezensiere ich für Österreichs größte Fachzeitschrift für Bibliotheken, die sowohl als Onlineausgabe als auch als fünfmal jährlich als Printmedium erscheint.

 

Eine Freundin, die ebenfalls dort rezensiert, hat feststellen müssen, dass ein Typ ihre Rezensionen klaut und unverändert unter eigenem Namen bei AMAZON einstellt. :s16

 

Daraufhin habe ich sicherheitshalber meine Rezis kontrolliert, und bin aus allen Wolken gefallen, weil er auch meine geklaut hat, Sachbuch- wie Romanrezis. Ein Rundruf bei anderen Rezensenten hat ergeben, dass sie ebenfalls betroffen sind.

 

Meine Frage: gibt es eine Möglichkeit, diesem netten Herren rechtlich sowas von auf den Schwanz zu steigen, dass er ihn nicht mal mehr zum Wasserlassen gebrauchen kann? :s08

 

Wir haben sicherheitshalber schon mal AMAZON darauf hingewiesen, was da abgeht, und können auch beweisen, dass wir die Urheber der Rezensionen sind. Der Typ hat in seinem Profil übrigens glatte 305 Rezensionen stehen.

 

Ich finde das ungeheuerlich, auch wenn es "nur" Rezensionen sind.

 

Was meint Ihr dazu?

 

Fuchsteufelswild,

Ed

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Moin Ed,

 

hat Amazon nicht einen Passus in den AGBs, dass Rezensionen deren Eigentum werden?

 

Dann würde ich die in den Staaten verklagen. Rechtsanwälte, die das gegen eine (horrende) Beteiligung tun, findest du leicht im Netz. Die Jungs sind ganz scharf auf Sammelklagen, und das Beste: Sie werden nur im Erfolgsfall bezahlt.

 

Das ist IMO wesentlich lohnender, als so einem profilneurotischen Hirni in D oder A aufs Geschlechtsteil zu treten :s23

 

Gruß

 

HW

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hi Jan, altes WLL (wandelndes Link-Lexikon)! ;D

 

Danke, diesen Fred habe ich mir zuvor angeguckt, und schon ein bisschen was raus gelesen. Aber ich musste mir Luft machen, und möchte auch wissen, ob eventuell noch jemand außer mir solche Erfahrungen gemacht hat, bzw. was er dagegen unternommen hat. Wer weiß, wie viele Ahnungslose dieser Typ schon beklaut hat.

 

Ciao,

Ed

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

(Peter_Dobrovka)

Wenn jemand einen nicht von ihm verfaßten Text als seinen eigenen ausgibt und verbreitet ist das eine Urheberrechtsverletzung. Der Urheberrechteinhaber kann die Verbreitung per einstweiliger Verfügung untersagen und per Zivilklage eine Nutzungsgebühr fordern. Sogar strafrechtlich geht da was.

 

Dies ist keine Rechtsberatung. Ob sich das auch in deinem konkreten Fall so verhält, weiß ich nicht.

 

Peter

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Screenshots von den geklauten Rezis machen (also auf amazon und falls noch woanders, am besten über google nach Sätzen suchen lassen) und ab zum Anwalt.

 

LG

Maren

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

HW, Jan, Peter D., Maren, herzlichen Dank für Eure Tipps.

 

Wir haben AMAZON bereits kontaktiert, die haben auch schon geantwortet, und wollen der Sache nachgehen.

 

Der "Rezensent" hatte gestern in seinem Profil 305 Rezensionen stehen, als ich diesen Thread eröffnet habe. Heute sind es bereits 340!

 

Ich halte Euch auf dem Laufenden.

 

Ciao,

Ed

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Screenshots von den geklauten Rezis machen (also auf amazon und falls noch woanders' date=' am besten über google nach Sätzen suchen lassen) und ab zum Anwalt.[/quote']

Hi!

Es gibt eine gute Software für die Beweissicherung. Sie "schießt" Fotos von Webseiten, die nicht ganz auf den Monitor passen. So bleibt die Amazon Seite als Ganzes erhalten und enthält alle wichtigen Informationen. Link: (Link ungültig)

Grüße,

Marcel

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Ed,

ich hätte auch spontan zum Anwalt geraten, denn so einen Typen kann man verklagen. Da es offensichtlich viele und auch Journalisten betrifft, dürften deren Berufsverbände ein Vergnügen daran haben, dem Kerl das Handwerk zu legen!

Und die Screenshots in zeitlichen Abständen machen... dann kommen nämlich umso saftigere Honorarforderungen dabei heraus, je länger der Dreistling das online lässt.

Ich drück die Daumen!

Schöne Grüße,

Petra

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der "Rezensent" hatte gestern in seinem Profil 305 Rezensionen stehen, als ich diesen Thread eröffnet habe. Heute sind es bereits 340!

Da will offenbar jemand mit anderer Leute Federn in die Top Tenn der Amazon Rezensenten fliegen.

Rechtsanwalt! ist auch meine Meinung. Aber vielleicht findet sich auch ein Journalist, der Freude an dieser Gangsterstory hat? Denn das geht weit über das übliche raus.

 

Hans Peter

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hi!

 

Könnt Ihr mir bitte erklären, was der überhaupt davon hat? Ich habe mal für eine Rezension einen Gutschein bekommen, mehr oder weniger ausgelost, habe ich verstanden. Aber sonst? Bekommt der etwas von Amazon, wenn er unter den Top-10-rezensenten steht? Hab keine Ahnung, wie Ihr seht.

 

Danke und Gruß

Annette

http://annette-amrhein.de/

Ein Beitrag in "Zeit zum Genießen",  Insel Verlag 2021 

ebook für Kinder: 24 Geschichten für Weihnachten und Advent, amazon

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich denke, dass es manchen Leuten tatsächlich um den Gutschein zu gehen scheint. Bei Hunderten von Rezensionen wird die Wahrscheinlichkeit ja schon relativ groß. Würde sich natürlich trotzdem nicht lohnen, wenn jemand die wirklich SELBST schreibt. Man sitzt zwar nicht allzu lange dran, aber wenn man keine Garantie auf was hat ...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Könnt Ihr mir bitte erklären' date=' was der überhaupt davon hat? Ich habe mal für eine Rezension einen Gutschein bekommen, mehr oder weniger ausgelost, habe ich verstanden. Aber sonst?[/quote']

Ich habe auch mal was bekommen. Aber die Zeiten sind längst vorbei. Du kriegst nix mehr. Jedenfalls von Amazon.

 

Aber bei wirklich hohen Plätzen steigt die Chance, von Verlagen kostenlose Rezensionsexemplare zu bekommen. Manche (wie ich), weisen auch auf ihre Textarbeit hin.

 

Doch meist ist es die Eitelkeit, die so viele Rezensenten erbittert um die Plätze kämpfen lässt. Ich gestehe, ich bin auch stolz, wenn ich mal wieder ein, zwei Plätze höher gerutscht bin ;-).

 

Hans Peter

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Welt ist noch viel verderbter :s22

Rezensenten, die fähig sind, Urheberrechte zu verletzen, kommen noch auf ganz andere Ideen.

So kommt es immer häufiger vor, dass von halbseidenen "Rezensenten" (sogar Journalisten drunter), kostenlose Besprechungsexemplare im großen Stil "abgegrast" werden, um schlicht Handel damit zu treiben (und gar nicht mehr selbst zu rezensieren). Das ist jetzt keine Erfindung einer bösen Welt von mir. Von einem Kollegen weiß ich, dass er seinen Job an den Nagel hängte, weil er mit diesem illegalen Treiben besser verdiente. Ein anderer kombinierter amazon-ebay-Täter hatte damit ein richtiges Geschäft aufgezogen.

Beiden wurde das Handwerk gelegt. Dem ersten durch Kollegen mithilfe des Berufsverbands, dem zweiten durch einen der geschädigten Verlage. Und die sind übrigens hocherfreut, von solchen Leuten namentlich zu erfahren...

 

Schöne Grüße,

Petra

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

So kommt es immer häufiger vor' date=' dass von halbseidenen "Rezensenten" (sogar Journalisten drunter), kostenlose Besprechungsexemplare im großen Stil "abgegrast" werden, um schlicht Handel damit zu treiben (und gar nicht mehr selbst zu rezensieren).[/quote']

Die gibt es ja. Aber das Geschäft ist längst nicht so lukrativ, wie immer behauptet wird. Weil Verlage nur Rezensionexemplare verschicken, wenn du Rezensionen vorweisen kannst. Und wenn da keine mehr kommen, ist bald Essig mit Rezensionsexemplaren.

 

Und gut verkaufen lassen sich bei Ebay nur die gängigen Bücher, sprich: einige wenige Titel. Ich weiß das, weil ich wegen Umzug meine Buchregale im Herbst entrümpelt habe. Es lohnt eigentlich nur bei neuen, gut verkäuflichen Büchern.

 

Aber es könnte natürlich eine Ansporn für Rezensionsklau sein. Bei Verlagen Rezensionsemplare abgrasen, geklaute Rezensionen ins Netz stellen und anschließend neue Rezensionsexemplare bestellen. Bloß Leute, stellt euch das mal praktisch vor! Selbst das bedeutet *Arbeit*! Leicht verdientes Geld stelle ich mir anders vor.

 

Und das geht wohl auch nur eine Zeitlang gut. Der Typ hier ist ja auch aufgeflogen, andere ebenfalls. Irgendwann merkt es jemand. Und es ist immer noch *Arbeit*. Also vom Stundenlohn her würde ich jedem attraktivere Betrügereien empfehlen.

 

Ist unter Kriminalität sozusagen die "Haste ma ne Mark"-Kriminalität, die nicht viel bringt. Echte Profis suchen sich besseres.

 

Rezensionen, egal ob legal oder illegal, bringen nicht viel Geld.

 

Hans Peter

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Liebe Leute,

 

AMAZON hat bereits reagiert und den Herrn rausgeschmissen, die waren nicht undankbar, dass wir die Sache aufgedeckt haben. :s21

 

Ob und inwieweit jemand der Geschädigten an rechtliche Schritte denkt, kann ich noch nicht sagen. Da der "Rezensent" es in so großem Stil aufgezogen hat, wäre es aber denkbar.

 

Für mich ist es damit erledigt, allerdings werde ich ab sofort regelmäßig kontrollieren, ob nicht wieder ein Reziklau umgeht.

 

Herzlichen Dank für Eure Wortmeldungen, die mir teilweise ganz ordentlich die Haare zu Berge stehen ließen. Selig die, die noch an das Gute im Menschen glauben.... :s03

 

Ciao,

Ed

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Selig die' date=' die noch an das Gute im Menschen glauben.... [/quote']

Und die sollten nie Journalisten werden, damit das so bleibt ;)

Schön, dass es geklappt hat.

 

In diesem Sinne, Hans Peter, es ist alles viel schlimmer. Ich erzähle hier öffentlich nichts, aber ich kenne einen konkreten Fall durch einen Verlag, wo sich der Abverkauf in kleiner Buchhändlergröße bewegte. Denn leider kontrollieren viele große Verlage immer noch nicht genug. Und wenn dein gerade erscheinendes Buch, noch nicht mal überall im Buchhandel liegend, bei amazon schon "gebraucht" verkauft wird, dann weißt du, was ich meine. :s21

 

Schöne Grüße,

Petra

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bitte melde Dich an, um einen Kommentar abzugeben

Du kannst nach der Anmeldung einen Kommentar hinterlassen



Jetzt anmelden


×
×
  • Neu erstellen...