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(Petra)

Unliebsame Emotionen

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Liebe Leute,

... man lernt beim Schreiben doch nie aus, faszinierend. Ich mache da gerade eine neue Entdeckung, das Handwerk betreffend und wie bei Ronya interessiert mich einfach mal, wie Kollegen damit umgehen, welche Techniken sie anwenden, ob sie sich erfolgreich davor drücken oder ob nur ich so ein Dumbo bin ;-)

 

Es geht um Emotionen... und zugehörige Handlungen. Alles ganz einfach zu gestalten, wenn es vertraut ist und einem selbst entspricht. Aber wie schreibe ich so etwas, wenn es mir im Innersten widerspricht?

 

Konkretes Beispiel: Eine Figur kocht über, es kommt zum Streit zwischen zwei Menschen, die sich eigentlich sehr sympathisch sind. Zu einem Streit, der mit einem Ausbruch enden soll.

 

Nun bin ich eigentlich kein Streiter. Wenn, dann streite ich intelligent oder stichle zynisch... das sind dann eher Diskussionen. Irgendwie komme ich kaum zum Streiten.

Was ich absolut verabscheue und deshalb vermeide, sind unsachliche Streitereien, bei denen der eine einfach nur provoziert, sich dämlich daneben benimmt, schreit, zetert, den Affen macht.

 

So... und jetzt muss ich meiner Figur genau so einen ekligen Streit verpassen, glaubhaft soll es auch bleiben, zumal die Person eigentlich auch intelligent ist. Und dann muss ich in der Handlung auch noch in ein Milieu abrutschen, dass ich mir im Lebtag nie antun würde... und auf dieses Sprachniveau sinken (in den Dialogen).

 

Ich hab gemerkt: ich tu mich da furchtbar schwer. Ich hab drei Tage Einstimmung gebraucht, bis ich so krätzig war, dass es kam. Offensichtlich war's so schlimm, dass Jan dann auch noch vor meiner Sprache hier erschrak ;-)

 

Wie ist das bei euch? Einfach nur Handwerk?

 

Neugierige Grüße,

Petra

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Ich lese und staune :s05

 

Denk doch bitte noch mal darüber nach, ob du das wirklich nicht kannst: Emotionen und damit verknüpfte Handlungen beschreiben, die dir nicht entsprechen.

 

Gruß,

 

Tin ;)

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Es gibt wohl mindestens zwei unterschiedliche Ansätze.

Was du beschreibst, Petra, wird bei Schauspielern meines Wissens "Method Acting" genannt, das sich selbst intensiv Hineinversetzen in den Gemütszustand und das Gefühlsleben einer Person, indem man sich z.B. selbst für eine Woche in eine psychiatrische Klinik einsperren lässt, indem man alles am eigenen Leibe erfährt und nachvollzieht um eine Stimmung zu Erleben und sich bei Bedarf zu Eigen zu machen.

Alternativ kannst du aber doch einfach durch eine gute Beobachtungsgabe Gemütszustände "kopieren". Du musst ja nicht selbst irrinnig, jähzörnig oder aggressiv sein, um das Handeln oder Denken einer solchen Person zu beschreiben, oder?

Ich habe jedenfalls keine Schwierigkeiten, eine Szene mit einem arroganten Kotzbrocken zu schreiben... oder, hoppla, sagt das jetzt vielleicht etwas über mich aus... ?  :s09

 

Andreas  ;)

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Hallo,

 

ich denke, das es nur eine Sache des Könnens ist. Ich z.B. kann ja mal fast nichts, ihr konntet auch mal fast nichts, jetzt könnt ihr bereits eine Menge. Ich meine, wer was nicht beschreiben kann, muß es lernen. Ihr kennt das noch aus eurer Vergangenheit :)

 

MlG Marco

 

P.s. : Irgendwann kann ich auch mal was ;D

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(Steffi (Ronya))

Also ich hab damit eigentlich keine Probleme. Das liegt wohl daran, dass jeder meiner Charaktere eine Facette meines eigenen Charakters ist und ich mich deswegen in ihn gut reindenken kann.

Gruß Ronya

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Emotionen schreiben ist ein Handwerk, das aus dem Bauch kommt.

Ich versuche beim Schreiben in die Person, die Figur, zu versetzen, an der ich gerade schreibe, so wie ein Schauspieler sich in seine  Rolle versetzen muss.

Da ich viel reise und mit Menschen jeglichen alters und Standes unterhalte , fällt es mir auch nicht  schwer, mich in ihre Sprache des Täglichenumgagns zu versetzen.

Mein Alter und meine Lebenserfahrungen, spielen dabei sicher auch eine eine  Rolle.

Mein Tip .. . 

halte  die Ohren offen und hör zu , wie   Menschen sprechen und sich benehmen, die nicht zu deinem Freundeskreise gehören, dann wird es dir leichter fallen, in die Abgründe deiner  Fugur  zu steigen.

Gruss Heidi

"Das Haus der schönen Dinge" - Knaur TB Mai 2017 - Die Geschichte einer (fiktiven) jüdischen Kaufhausdynastie in München zwischen Prinzregentenzeit und 1938

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Der Vergleich zur Filmrolle gefällt mir, und ich gehe da immer mit Sol Stein "Über das Schreiben". Dort wird einem nahegelegt sich vorzustellen, dass jeder Mensch mit seinem eigenen Drehbuch (Script) auf der Welt ist.

 

Wenn ich jetzt also eine Szene schreiben will, die mir persönlich so nie passieren würde, dann denke ich mich in diesen Charakter rein, als kenne ich sein persönliches Script. Und natürlich kenne ich es, denn ich hab ihn ja erfunden.*g*

 

Auf diese Weise ist es recht leicht die Szene zu schreiben. Was treibt diesen Charakter voran? Wie denkt er? Warum rastet er jetzt aus? Versetze dich in seine Sichtweise, dann ist es ganz leicht.

 

LG

Joy

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Hallo Petra!

 

So unproblematisch, wie die meisten es hier darstellen finde ich es gar nicht. Denn wenn man nicht in Klischees abgleiten will, ist es doch sehr hilfreich, sich in eine Situation einzufühlen und die Szene aus diesem Gefühl heraus zu "gebären".

So gesehen kann ich Dich sehr gut verstehen, wobei - man kann oft aus artverwandten Emotionen schöpfen. Wenn man nun mal nicht cholerisch ist, dann hat man sich doch trotzdem schon hie und da gewünscht, jemanden in Grund und Boden zu stampfen.

Letztendlich glaube ich aber - und da ist die Schriftstellerei tatsächlich der Schauspieltechnik sehr verwandt - man kann sich in alles hineinversetzen. In den Vergewaltiger, den Kindermörder, das aggressive Arschloch. Die Frage ist, kann man die inneren Berührungsängste ablegen? Denn die persönliche "Feel-Good"-Stimmung kommt einem recht leicht abhanden, wenn man einen tiefen Blick in den Abgrund tut (der blickt dann ja bekanntlich zurück ;))

 

Dass Du dir schwer tust, hat meiner Ansicht nach einfach damit zu tun, dass Du dich, wenn's heikel wird, nicht auf die Technik zurückziehst, sondern weiter aus dem Bauch schreibst.

Oder ist das Reinfühlen in alles Menschliche auch ein Teil von Technik und Handwerk?

 

...okay, ich geh nochmal nachdenken 8)

 

Alles Liebe

Ursula

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Vielen lieben Dank Ellen!!! :s17

Ein Forum mit praktischen Ratschlägen ist genau das was ich gesucht habe! Danke für die Einladung!!!

 

Liebe Grüße

Joy

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(Siberianchan)

Das fällt mir nciht besonders schwer... ich achte da sehr darauf, dass der Charakter meiner figuren gut ausgearbeitet ist, da reiben sich zwei manchmal fast automatisch aneinander. Zack - ein Streit mehr, voller sarkastischer kommentare und böser Worte. Sibi hat es wieder einmal geschafft.

Dumm ist es wirklich, wenn sich zwei streiten, die wirklich... naja, dicke miteinander sind. Da muss ich mich schon mehr anstrengen - wenn ein Streit für die Handlung notwendig ist, sich aber so keiner anbahnt... tja, ein Autor sagt, ob die Figur gerade gereizt ist. Voila.

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Hallo! :)

Ich finde es ist Handwerk - allerdings erst von dem Punkt an, wo wirklich gelernt wurde, dergleichen "Streit(un)kultur" passend umzusetzen.

Insofern hast Du ja bereits einen speziellen Lernprozess beschrieben, dem Du unterworfen warst (bist?) - sozusagen ist Dir ein (hoffentlich nur temporäres) emotionales "Downgrading" widerfahren, wenn man es so sehen möchte.  ;)

 

Wie schwer ist es grundsätzlich, sich in Emotions-Spielräume (oder deren chaotische Ausläufer) hineinzuversetzen, die einem nicht unbedingt vertraut sind?

Muß man nicht vorher gewisse eigene Grenzen kennen, um sich selbst sagen zu können, manche Facetten des emotionalen Spektrums sind einem nicht unbedingt vertraut - oder irgendwie nicht "kompatibel" zur eigenen Intuition?

Es gibt einen Punkt, mit dem ich diesbezüglich sehr große Schwierigkeiten verbinde:

Meiner Meinung nach sind weibliche und männliche Ausdrucksformen der Emotionen auf vielerei Art grundverschieden.

Ich habe oft große Schwierigkeiten, mich in männlich geprägte Emotionen reinzuversetzen - und interpretiere sie zuweilen nicht zufriedenstellend - egal, wieviel Zeit ich in Gedanken dazu investiere.

Wie nennt man sowas? Basisarbeit?

An solchen Punkten bin ich immer geneigt, subtilisierten Varianten von Klischees den Vorzug vor eigenem Anspruch zu geben - und zwar, indem ich mich an "Referenzen" halte, die gewisse richtige Ansätze zeitigen - seien es eigene Beobachtungen, oder aber schriftstellerische Vorbilder. Dieses Vorgehen mag den Zweck erfüllen, ist aber nicht wirklich zufriedenstellend.

 

Liebe Grüße,

Maaru Ika

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Das mit den männlichen Emotionen hat mich am Anfang auch ziemlich beschäftigt. Habe inzwischen (seit Jahren) die Männer ein bisschen studiert. Habe Bekannte und Kollegen gefragt was sie denken, wie sie denken, was ihnen wichtig ist, wann sie wie reagieren. Immer unauffällig, in lockeren Gesprächen. Es ist interessant wie Männer denken!*g* Natürlich hört diese "Studie" nie auf.*g* Ich beobachte und lerne, wahrscheinlich mein ganzes Leben lang. Mir wurde schon nachgesagt die männliche Sichtweise gut dargestellt zu haben, also scheine ich etwas daraus gelernt zu haben.*g*

 

 

Ach ja, und nicht zu vergessen ist der Wert der täglichen Beobachtung! Wenn man Kollegen so zuhört wie sie von ihrem Leben erzählen, was sie so nervt und was sie völlig kalt läßt, lernt man auch einiges über die Unterschiede zwischen Mann und Frau.

 

LG

Joy

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Liebe Leute,

ihr seid einfach herrlich. Ich sitze jetzt mit ganz großen Dumbo-Ohren vor dem Bildschirm!

Marco, du hast mir Mut gemacht. Peter, du hast ihn mir wieder gnommen. Tin, sach bloß, ich hätt das schon mal gemacht irgendwo... und ich dachte, das bin alles ich ;-)

 

Tatsächlich hat es etwas mit dem zu tun, was Heidi und Andreas schreiben (bei der Gelegenheit ein Willkommen an Heidi und Joy). Ich hab festgestellt, dass ich ein ziemlich exzessiver "Method Acting" Typ bin. Genau da liegt aber dann auch der Haken - ich lebe damit. Kann da nicht so mit Knopfdruck abschalten.

Die drei Tage Streit im Text haben mich leider auch privat ungenießbar gemacht ;-)

 

Beim Fiesling geht das wunderbar. Da leb ich meinen inneren Fiesling eben aus. In meinem Fall ist es leider eine meiner liebenswerten Hauptpersonen... das soll nicht ausrutschen, dass die Sympathien für sie flöten gehen. Ich spiele das wirklich in gewisser Weise, bevor ich schreibe. Stelle aber fest, es ist leicht, sich in Figuren hineinzuversetzen, die mir ähneln, oder die auf Vorlagen aus dem Leben beruhen (s. Heidi), oder die einfach nur schlecht sind. Dieses Zwischending ist hart... vielleicht erschrecke ich auch einfach nur vor dem, was da passiert. In dem Moment, wo ich es spielen kann, einverleibe ich es mir, wird der Unsympathling, der auch nett sein kann... plötzlich positiv.

 

Falls bis hierhin überhaupt noch jemand folgen konnte / wollte... ja, Andreas, auch äußerlich brauche ich das in gewisser Weise. Manchmal finde ich das selbst übertrieben, aber da zwickt's auch die Rechercheurin. Hab schon einen Termin, in Baden-Baden Russenmafia zu "besichtigen." Falls ich also in den nächsten Wochen hier nicht mehr auftauchen sollte, hab ich entweder zu sehr method geacted, zu tief ins Wodkaglas geschaut oder im Casino aus Versehen gewonnen... :s10

 

Die spinnen, die Schreiber... (mir wird jetzt aber immer klarer, warum ich mich so gut mit Schauspielern verstehe.)

 

Schöne Grüße,

Petra

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Ich beobachte und lerne, wahrscheinlich mein ganzes Leben lang. Mir wurde schon nachgesagt die männliche Sichtweise gut dargestellt zu haben, also scheine ich etwas daraus gelernt zu haben.*g*

Ach ja, und nicht zu vergessen ist der Wert der täglichen Beobachtung! Wenn man Kollegen so zuhört wie sie von ihrem Leben erzählen, was sie so nervt und was sie völlig kalt läßt, lernt man auch einiges über die Unterschiede zwischen Mann und Frau.

 

LG

Joy  

 

Da hast Du mir ja was voraus. :)

 

Maaru Ika = lernunwillig.  :-X

 

Aber das mit dem täglichen Beobachten kann ich auch nur immer wieder empfehlen - grunsätzlich und zu jedem Thema. :)

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Liebe Ursula,

Die Frage ist' date=' kann man die inneren Berührungsängste ablegen? Denn die persönliche "Feel-Good"-Stimmung kommt einem recht leicht abhanden, wenn man einen tiefen Blick in den Abgrund tut (der blickt dann ja bekanntlich zurück ;))[/quote']

Während ich jetzt postete, hast du es auf den Punkt gebracht. Ich stehe einfach manchmal starr und staunend da, wie einen solche klitzekleinen "Handwerksdinge" vollkommen beeinflussen und verändern können! Und dann ist das nicht nur Schreiben... man muss ja auch mit dem Abgrund hinterher noch ein Wörtlein reden ;-)

 

Ich kann das schlecht beschreiben, aber ab einem bestimmten Punkt jagt mir ein Roman, an dem ich bin eine Mischung aus Ehrfurcht, Faszination und Angst ein. Um es mal mit Heraklit zu sagen, wenn ich heraussteige, bin ich nicht mehr die, die hineinstieg...

Ich bin dann manchmal neidisch (im positiven Sinne) auf die Kollegen, die es als Handwerk aus dem Ärmel schütteln :s09

 

Schöne Grüße,

Petra

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Hallo Maaru,

Muß man nicht vorher gewisse eigene Grenzen kennen' date=' um sich selbst sagen zu können, manche Facetten des emotionalen Spektrums sind einem nicht unbedingt vertraut - oder irgendwie nicht "kompatibel" zur eigenen Intuition?[/quote']

Für mich gehört zum Schreiben auch das permanente psychologische Hinterfragen meiner selbst, das Finden immer neuer Aspekte, das Sich-Wandeln. Ich kann nicht rein handwerklich cool schreiben.

Dafür fällt mir das mit dem männlichen Anteil leicht  ;) Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust  8)

Schöne Grüße,

Petra

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Falls bis hierhin überhaupt noch jemand folgen konnte / wollte... ja, Andreas, auch äußerlich brauche ich das in gewisser Weise. Manchmal finde ich das selbst übertrieben, aber da zwickt's auch die Rechercheurin. Hab schon einen Termin, in Baden-Baden Russenmafia zu "besichtigen." Falls ich also in den nächsten Wochen hier nicht mehr auftauchen sollte, hab ich entweder zu sehr method geacted, zu tief ins Wodkaglas geschaut oder im Casino aus Versehen gewonnen...  :s10

 

Schöne Grüße,

Petra

 

Nennt man das jetzt "mit Leidenschaft hautnah dabei sein", oder "Extreme-Recherching"? ;)

 

Da halte ich mich doch lieber an die völlig unspektakuläre Tugend der Intuition... ;)

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Hi Petra,

 

ich glaube, ich habe ein ähnliches Problem. Ich schreibe seit Tagen an einer Schlüsselszene rum und komme nicht so richtig zu Potte. Der Konflikt zweier Personen muss am Ende so ausgehen, dass der eine die Oberhand behält und die andere richtig am Boden sein sollte.

Um emotional das zu erreichen, was ich will, muss der eine zum totalen Schwein werden.

 

Ich fühle mich irgendwie immer mit meinen Protagonisten „verwandt“, und da ich selbst eher harmoniesüchtig, also kein Schwein bin, habe ich Probleme mit der Szene. Außerdem habe ich es versäumt, den Charakter entsprechend aufzubauen.

Ich habe ihn jetzt (das Schwein) mit einer unveränderlichen Charaktereigenschaft, einer hohen affektiven Erregbarkeit ausgestattet und hoffe, dass ich so die Emotionen erzeugen kann.

 

Gruß Freddy

"ROCKY, DIE GANGSTER UND ICH oder: Wie Mathe mir das Leben rettete (echt jetzt!)", Kinderbuch ab 9, Magellan, Jan. 2018

"ROCKY, DER BANKRAUB UND ICH oder: Wie mich ein stinkender Turnschuh reich machte (fast!)", Kinderbuch ab 9, Magellan, Jan. 2020

 

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Hallo Maaru,

Für mich gehört zum Schreiben auch das permanente psychologische Hinterfragen meiner selbst, das Finden immer neuer Aspekte, das Sich-Wndeln. Ich kann nicht rein handwerklich cool schreiben.

Dafür fällt mir das mit dem männlichen Anteil leicht  ;) Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust  8) (roberto, bist du still...)

 

Schöne Grüße,

Petra

 

Ja, das mit dem Hinterfragen sehe ich auch so. Ein angenehmer Nebeneffekt der Kreativität an sich.

 

Tja, meine zweite Seele ist eine Amöbe.

Einen Vorteil hat es: Amöben quasseln nicht viel. Nur dieses ewige "alles Verwertbare in sich einverleiben" stört zuweilen! (Aus! Spuck das sofort wieder aus!  :s23)

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Nennt man das jetzt "mit Leidenschaft hautnah dabei sein"' date=' oder "Extreme-Recherching"? ;)[/quote']

Nennt man sight-seeing.

8) Petra

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Was für ein herrliches Thema - und dazu noch Robertos und Amöben :-)

 

Bei mir ist es so, dass ich schon als Kind mich dauernd "zum Spaß" in andere Menschen hineinversetzt habe. Übrigens auch in Bäume, Steine, Fische im Teich :-)

Wenn man so offen und durchlässig für alles um einen herum ist und soviel Phantasie hat, ist es allerdings schwierig, immer gut und klar bei sich selbst zu sein.

 

Sowas rückt einen Menschen übrigens ganz schnell in die Ecke der Identitätsstörungen. Stichwort Depersonalisation und Depersonalisation, wenn das jemandem was sagt.

 

Und vielleicht kann man damit gar nix anderes machen als Schriftsteller werden. ;D

 

Dissoziierende Grüße :-)

Ellen

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Sowas rückt einen Menschen übrigens ganz schnell in die Ecke der Identitätsstörungen. Stichwort Depersonalisation und Depersonalisation' date=' wenn das jemandem was sagt.[/quote']

Hach Ellen, nimm den restlichen F-Dingens-Katalog gleich mit dazu. Und Betonung auf Schizophrenie.

Etwas off-topic, passt aber gerade... ich hab vor ein paar Monaten einen klinischen Psychiater zur Recherche gesucht, ging um ein Projekt, das noch lange wachsen muss und um eine bestimmte Störung.

 

Als ich endlich einen Kontakt hatte, fühlte der Mann sich natürlich zuerst gebauchpinselt und betete mir ganz fein den Lehrbuchtext runter, den ich längst selbst im Internet gefunden hatte.

Ich versuchte dann, ihm klarzumachen, dass ich nicht wissen wollte, was alle wissen, sondern dass mich interessiert, wie die Krankheit von innen, vom Patienten erlebt wird. Wie sich das anfühlen könnte, welche Emotionen da sind usw. Denn ich wollte ja nicht einen Psychiater beschreiben, sondern diese Störung gewissermaßen in Innenansicht. Bräuchte also eher Material, dass ich mich da hineinversetzen kann.

 

Ich hab's noch nie erlebt, wie mich eine Recherchequelle so schnell abgebügelt und in wahrem Horror verabschiedet hat... :s06

 

Schöne Grüße,

Petra, heute leicht multipel :s02

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(Peter_Dobrovka)

Ich brauch mich nicht zu hinterfragen, ich weiß auch so, daß ich eine unheilbar defekte Persönlichkeit habe. :s12

 

Aber die Reaktion des Psychiaters ist schon komisch. Wennste mal wieder so was recherchieren tust, Petra, komm gleich zu mir, ich habe einen Dr. med. und habe eine Zeit lang in der Psychiatrie gearbeitet. Ich kann dir viel erzählen über Selbstmörder, Schizophrene, Maniker und Depressive, Alkoholiker und Oligophrene - und da ich Hunderte dieser Leute interviewen und über längere Zeit beobachten konnte, glaube ich auch zu wissen, wie sich diese Krankheiten "anfühlen".

 

Peter

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