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Wie sollte ein Exposé aussehen?

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Das Manuskript ist fertig, und nun möchte man es einem Agenten oder einem Verlag anbieten. Dabei soll man nun ein Exposé verfassen. Aber jeder scheint darunter etwas anderes zu verstehen.

 

Was gehört denn nun eigentlich in ein gutes Exposé hinein und wie soll es aufgebaut und formatiert sein?

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(Peter_Dobrovka)

Das Expose ist das, was den Verlagslektor auf das Buch heiß machen soll, sozusagen.

Ein Verlagslektor ist jedoch nicht zu verwechseln mit einem Leser in der Buchhandlung. Er will das Manuskript nicht lesen, um sich zu unterhalten, er MUSS es lesen, weil es sein Job ist, und er muß eine ENTSCHEIDUNG treffen, ob es was zum verlegen ist oder nicht.

Das Exposé soll ihm helfen, diese Entscheidugn zu treffen, ohne das ganze Manuskript lesen zu müssen, ergo muß das Exposé eine Menge Informationen enthalten.

Dennoch schreiben viele Neulinge Exposés, die eher Ähnlichkeit mit einem Werbe- oder Klappentext haben, mit der mpliziten Botschaft: "Wenn du genaueres wissen willst, lies das Buch".

Nein!

Ein Exposé muß die komplette Geschichte umfassen, inklusive der Auflösung aller Rätsel (sofern es welche im Buch gibt) und des Schlusses.

 

Nun will der Verlagslektor auch kein Exposé lesen, das über 10 Seiten hinausgeht. Schon 5 sind zuviel. Das beißt sich natürlich mit dem Komplettheitsanspruch, darum gilt die Devise: Abstrahieren, was das Zeug hält. Nicht die Geschichte nacherzählen, sondern sie zusammenfassen.

Beispiel für ein schlechtes, weil wortreiches Exposé:

"Als Lara vom Einkaufen nach Hause kommt, hört sie verdächtige Geräusche aus dem Schlafzimmer. Sie sieht nach und findet ihren Mann mit Tanja, ihrer besten Freundin im Bett. Es kommt zum Streit und Erklärungsversuchen. Lara schmeißt die beiden aus dem Haus, wobei sie ihrem Mann nicht mal die Gelegenheit gibt, sich anzuziehen. Die Nachbarn starren ..."

Beispiel für ein gutes, weil abstrahiertes Exposé:

"Lara erwischt ihrem Mann beim Sex mit ihrer besten Freundin. Sie trennt sich und ist ab da auf sich allein gestellt."

 

Das war die Pflicht.

 

Die Kür (die aufgrund der harten Konkurrenz inzwischen auch zur Pflicht gehört), ist, im dazugehörigen Anschreiben darzulegen, warum das Manuskript gut ist. Also warum es jemand lesen soll, ob der Schwerpunkt eher auf dem Tragischen oder Witzigen liegt, und warum man sich gedacht hatte, daß es ins Verlagsprogramm paßt.

Gaaaanz schlecht ist sowas:

"Mit diesem Buch habe ich mir einen langgehegten Traum erfüllt und wäre froh, wenn Sie es veröffentlichen ..."

Besser:

"Dieser Roman bedient die Klientel sogenannter romantischer Komödien, bringt jedoch durch die ungewöhnliche Perspektive aus Sicht des Haustiers einen frischen Wind in das Genre. Es würde wahrscheinlich sehr gut in Ihre aktuelle Reihe "Herzzwinkern" passen, oder ..."

Der Lektor wird sich darüber zwar eh sein eigenes Urteil bilden, aber auf diese Weise hat man als Autor schon mal signalisiert, daß man es ernst meint, und sich auch genau überlegt hat, was man will und warum. Leute, die sich selbst verwirklichen wollen, gibt es wie Sand am Meer und keiner braucht sie. Was ein Verlag braucht, ist ein Autor, der sich auch um solch profane Dinge wie Verkaufszahlen, Absatzmärkte und die Bedürfnisse des Verlags schert, und auch bereit ist, Arbeit unter Termindruck und nach Vorgabe zu leisten.

 

Peter

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Kann ich alles unterschreiben, möchte aber noch etwas ergänzen.

 

Gerade im Hinblick auf den Verkauf verlangen bekannte Verlage im Exposé auch eine Konkurrenzanalyse. Die macht man am besten in der Suchmaschine von amazon und schaut, ob Bücher mit ähnlichen Titeln und Themen schon geschrieben wurden. Die muss man dann nennen (Autor, Titel) und kurz begründen, warum das eigene Werk trotzdem sein Publikum finden wird. Etwa so: Obwohl durch die Autorin X Cornwall bereits als Hintergrund für Liebesidyllen bekannt ist, zeichnet dieses MS ein differenziertes Bild des Landes, ohne Klischees und hart an der Realität.

 

Ein Satz zum Zustand des MS und Zeitlimits ist ebenfalls angebracht (fertig, 75% fertig... bis 2006 fertig...)

 

Zum Exposée gehört außerdem die Autorenbiografie, die einen Abschnitt umfassen sollte und nicht wie bei der Berufsberatung geschrieben wird. Hier kommt es darauf an, zu zeigen, dass der Autor eine interessante Persönlichkeit ist und der einzig Fähige weit und breit, genau dieses Buch zu schreiben. Schreibt einer z.B. das Drehbuch für einen Road-Movie, interessiert sein Nebenjob als Brummifahrer mehr als sein Doktortitel.

 

Zur Länge:

Ich schreibe ein Deckblatt mit meinem Namen, Adresse, Titel und einem einzigen Abschnitt, klappentextartig, der den Inhalt des Buches so appetitanregend umreißt, dass der Lektor überhaupt das Exposée länger in die Hand nimmt. Drei Seiten sind auch bei mir Schnitt, je nach Komplexität sind aber fünf erlaubt. Im Sachbuch kann ein Expo auch zehn Seiten umfassen. Je kürzer, desto besser.

 

Äußeres:

Es mag selbstverständlich klingen, aber ich hab mal gesehen, was im Lektorat landet... es ist ein Graus!

Das Auge liest mit!

Deshalb sauberes, unzerknittertes und kaffeefleckenfreies Papier mit einer gut lesbaren Type, lesefreundlichen Absätzen und ansprechendem Lay-out. Vor allem sollte zumindest das Exposée absolut fehlerfrei sein!

 

Schöne Grüße,

Petra

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Völlig andere Baustelle:

DAS SACHBUCHEXPOSÉE

 

Es wird i.A. werblicher und mit mehr technischen Einzelheiten gestaltet, weil immer mehr Sachbücher als Themen, d.h. Expo + Leseprobe, verkauft werden, nicht als fertiges Manuskript. Im Sachbuchmarkt ist es wichtig geworden, dass das Buch genau auf den Verlag zugeschrieben wird und das geschieht immer öfter in Absprache. Außerdem kann man sich auf diese Art schneller für Auftragsarbeiten und vorhandene Reihen bewerben.

 

Auch hier gilt: Je knapper und aussagekräftiger, desto besser. Anspruchsvolle Verlage wollen jedoch zum Inhalt absatzweise Genaueres erfahren. Solch ein Expo umfasst bei mir ca. 10 Seiten, mein Expo zum Elsass-Buch hatte dagegen nur zwei.

 

Deckblatt:

Titel und Untertitel, Genre (z.B. Geschenkbuch, Sachbuch für Jugendliche ab 14, literarisches Reisebuch, Gesundheitsratgeber zum Thema Rheuma etc.), Autor, Adresse mit sämtlichen Kontaktdaten, auch Website und Email, wenn diese förderlich ist.

 

Blatt 1-X:

Exposéetext.

Einstieg: Im ersten, neugierig machenden Absatz muss das Thema umrissen sein, die zwingende Beschäftigung damit und ein Aspekt, der das Buch einzigartig macht. Dieser Absatz muss die Lektoren reinziehen ins Expo.

 

Beispiele für einen Anfang aus den meinen:

 

In den letzten zehn Jahren ermöglichten feinere Messmethoden und neue Ausgrabungsergebnisse eine bahnbrechende Entdeckung, die unsere Geschichte umkrempeln wird:...

 

Natur, Kultur und Genuß – das sind die Freuden, die Reisende im Elsass suchen und finden. Das Buch führt sie durch ein Land, das abwechslungsreicher kaum sein könnte:...

 

Trennung vom Partner ist ein Grunderlebnis der Menschheit. In der zivilisierten Welt entwickelt es sich derzeit zu einem Grundbedürfnis: Bald wird nicht nur jede dritte Ehe geschieden, sondern jede zweite. (Satire)

 

TEXT:

Nach dem ersten Absatz entwickelt man den Inhalt des Buches im Überblick.

Hier ist wichtig, nicht einfach Inhalte aufzuzählen, sondern dabei auszusagen, warum das wichtig für die Leser sein könnte, welche Fragestellungen behandelt werden.

 

Ein Abschnitt zum Zielpublikum: Für wen genau ist dieses Sachbuch? Wer hier im Anhang (!) recherchierte Statistiken beilegen kann, hat gute Karten. Wenn ich z.B. Unterlagen finde, dass die Mehrheit der Bevölkerung an Krankheit X leidet, die Krankheit zur Volkskrankheit wird und kaum Heilmethoden bekannt sind, kann ich mit Zahlenmaterial mein Expo puschen! Wichtig, egal wie man es macht: Der Verlag muss ein großes Leserpotential sehen.

Hierher gehört auch die Konkurrenzanalyse, beim Sachbuch muss genau klar werden, warum dieses Buch neben anderen eine Berechtigung hat.

 

Nächster Abschnitt:

Stil, Techniken, Erzählweise, verknüpft mit Zielpublikum und Programm.

Beispiel:

Erzählt wird die Geschichte der ... anhand von anschaulichen Anekdoten und lebendigen Beispielen. Selbst bekannte Figuren aus der Antike werden unter ungewöhnlichen Perspektiven betrachtet...Die heutigen Leser begeben sich auf die Spuren der ..., um eine zauberhafte Welt voller Spannung zu entdecken und die eigene Umwelt mit neuen Augen zu betrachten.

 

Nächster Abschnitt: Formalia zur Ausstattung, Seitenzahl etc.

Beispiel:

Formal eignet sich das Buch für Lauftext mit abgesetzten Spaltentexten und Illustrationen / Fotos. Als Lauftext sind etwa 160 Normseiten (16 Kapitel) vorgesehen, bei Wegfall typografisch abgesetzter Textteile entsprechend mehr.

Hier erwähnt man auch, ob / welches Bildmaterial vorhanden ist, ob man selbst beschaffen kann oder den Verlag beauftragen muss.

Dieser Abschnitt gilt als Vorschlag für ein Minimum / Maximum, der Verlag wird entscheiden, was durchführbar scheint. Auch hier muss man sich an bestehenden Verlagsprogrammen orientieren!

 

Ein Abschnitt Biographie - hier noch stärker als in der Belletristik zeigen, dass der Autor als Fachmensch auf seinem Gebiet gilt. Hier müssen die Qualifikationen rein!

Hat man schon veröffentlicht, sagt man das in einem Satz nebenbei "Autor zahlreicher Bücher über die Geschichte des Mittelalters". Die Bibliografie legt man als Anhang bei. Hier kommen zuerst die Bücher, dann anderes. Handelt es sich um Artikel in großer Zahl, schreibt man "Hunderte..." und nennt die wichtigsten.

 

Das Expo ist noch nicht zu Ende!!!

Jetzt kommt der Sachteil.

Aufgezählt alle Kapitel mit Titel und je nach Genre und Verlag  kommt zu jedem Kapitel dazu:

Eine Zeile über den Inhalt (spannend und knackig, aber informativ formuliert) - oder ein ganzer Abschnitt über den Kapitelverlauf und die Hauptpunkte und Fragestellungen.

Also so:

Kap. 1 Edison im Dunkel

Text

Kap. 2 Edison hat eine Idee

Text...

 

Es ist hier wichtig, dass die Kapiteltitel bereits so aussagekräftig und gut formuliert sind wie im gedruckten Buch! Egal, ob sie dann auch verwendet werden - mit der Perfektion in diesem Teil und der Strukturierung in Kapitel steht und fällt das gesamte Exposée.

 

Und zuguterletzt: Den Text hier möchte ich nirgends anders wiederentdecken, ja? Sind nämlich einige sehr private Zitate drin. Very copyrighted.

 

Schöne Grüße,

Petra

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Stefan Mühlfried

@Petra

Ich habe ja das Schreiben des Sachbuch-Exposes vor mir. Und ich gestehe, ich werde es GENAU so machen. Danke, Du hast mir wirklich ein paar Unsicherheiten genommen!

"Schriftsteller sollten gar keine Adjektive haben. Sie sind keine französischen oder australischen Schriftsteller, sondern einfach Schriftsteller. Am Ende sind sie ohnehin nicht mal ein Substantiv, sondern ein Verb: Sie schreiben." - Richard Flanagan

Blaulichtmilieu   -   Zur Hölle mit der Kohle   -   Der steinerne Zeuge

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Hallo Stefan,

ich freu mich immer riesig, wenn jemand mein Geschreibsel hilft!

Ich würde mich aber auch freuen, wenn andere Leute, die es erfolgreich anders machen, hier ihre Konzepte einstellen könnten. Ich hab auch nur dran gelernt, dass mir Kollegen zeigten, wie sie arbeiten.

Was mich aber besonders interessieren würde, wäre die Stimme von Tin: Was hätten denn die Lektoren gerne auf ihren Schreibtischen? Stimmt das überhaupt überein mit dem, was wir Autoren lernen? Jetzt haben wir schon mal eine leibhaftige Lektorin hier... ;)

 

Schöne Grüße,

Petra

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(Peter_Dobrovka)

Die Gliederung, also Inhalt mit Kapitelüberschriften, ist übrigens schon die halbe Arbeit für das Buch. Na ja, nicht ganz die halbe, hehe.

Auf jeden Fall gilt: Dieser Teil wird ganz gerne mal geklaut. Von Kollegen oder vom Verlag, der dann einen Hausautor dransetzt, um das auszuarbeiten. Etwas, das einem mit einem belletristischen Exposé so gut wie niemals passieren würde, ist hier also ausgesprochen häufig.

Ich habe allerdings noch keine effiziente Möglichkeit gefunden, wie man sich dagegen wehren kann, ohne nur ein verkrüppeltes und damit minderwertiges Exposé anzubieten.

 

Peter

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Hallo Peter,

mir ist das mal mit einem Verlag passiert (nein, keiner, mit dem ich zusammenarbeite). Ich war stinkesauer, weil ich ein ganzes Reihenkonzept erarbeitet hatte und die Lektorin sogar persönlich kennengelernt. Ich hab's dann als Lehrgeld abgebucht und mich damit getröstet, dass die Hausautorin einen absoluten Flopp hinlegte. Die Reihe kam dann nicht zustande :s22

 

Es gibt mehrere Strategien, die man probieren kann:

- man schreibt über so komplizierte Sachen, dass der Hausautor sich dumm recherchieren muss

- man formuliert so, dass zwar genug gesagt ist, aber nicht verwertbar für dritte

- man macht sich unentbehrlich als Fachmensch

- man wird Hausautor...

 

Klar klauen die nie ein Buch, wie man es selbst schreiben würde, aber es kann einen schon zum Explodieren bringen, zumal die Idee ja dann verbrannt ist. Ich würde mich trotzdem nie abschrecken lassen, denn das passiert nicht häufig und solches Verlagsgebaren spricht sich auch herum!

 

Schöne Grüße,

Petra

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Manuel,

das gönne ich dir von Herzen! Aber diese Tatsache zu wissen und dementsprechend zu formulieren, kann für ein Sachbuch-Expo ganz nützlich sein :s21

Schöne Grüße,

Petra

*jetzt hat das Weib schon wieder das letzte Wort* :s23

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Stefan Mühlfried
Auf jeden Fall gilt: Dieser Teil wird ganz gerne mal geklaut. Von Kollegen oder vom Verlag, der dann einen Hausautor dransetzt, um das auszuarbeiten. Etwas, das einem mit einem belletristischen Exposé so gut wie niemals passieren würde, ist hier also ausgesprochen häufig.

Peter

 

Genau darüber habe ich auch nachgedacht. Ist das eine reale Gefahr - oder existiert im Kapit... (Mist, das war das böse Wort mit K.) in der sozialen Marktwirtschaft im Verlagswesen eine Art Kodex, der das ausschliesst?

"Schriftsteller sollten gar keine Adjektive haben. Sie sind keine französischen oder australischen Schriftsteller, sondern einfach Schriftsteller. Am Ende sind sie ohnehin nicht mal ein Substantiv, sondern ein Verb: Sie schreiben." - Richard Flanagan

Blaulichtmilieu   -   Zur Hölle mit der Kohle   -   Der steinerne Zeuge

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(Peter_Dobrovka)

Wen interessiert denn noch ein Kodex, wenn es ohnehin tatsächlich passiert?

Vom Gesetz her sieht die Sache schlecht aus für den Autor: Ideen sind nicht schutzfähig. Nur konkrete Ausarbeitungen. Man kann natürlich argumentieren, daß die Gliederung schon eine konkrete Ausarbeitung ist, wenn es hart auf hart (vor Gericht kommt), aber man ist dann vom Verkalkungsgrad des Richters abhängig, und der ist in Deutschland grundsätzlich über dem Durchschnitt.

Ich selbst führe einen Urheberrechtsprozeß seit 2002. Nicht Literatur, sondern ein Software-Quellcode, aber das gibt sich nichts, die Analogien sind überragend. Mein Gegner hat 150.000 Zeilen Text (Programmcode), an dem ich 3 Jahre geschrieben habe, als seinen eigenen ausgegeben und die Rechte an einen Dritten für 400.000 Euro verkauft.

Der Fall ist so eindeutig, daß er keinesfalls länger als zwei Wochen hätte dauern dürfen.

Aber ich habe in der Zeit erfahren müssen, daß hier Rechtsschutz praktisch nicht existiert, man kann solche Prozesse nämlich durch Einbringen wahlloser sinnloser Behauptungen beliebig in die Länge ziehen, ungestraft Beweise verschwinden lassen und wenn die Beklagte eine Firma ist, zwischenzeitlich die Firma auflösen. Man muß nur dreist genug sein und nie was zugeben.

 

Wie gesagt, ich habe da keine Tipps, wie man sich schützen kann. Petra hat welche, aber auch die sind nicht narrensicher. In meinem Programmcode sind nämlich noch einige Fehler gewesen, einige absichtlich, damit ihn außer mir keiner verwenden kann. Normalerweise hätte mein Gegner, der diese Fehler nicht korrigieren konnte, den Code niemals verkaufen können dürfen, aber er hat es dennoch getan.

Und auch Petra schrieb ja, daß die Hausautorin, die mit dem Ideenklau beschäftigt war, einen Flop hingelegt hat. Wahrscheinlich konnte die den Stoff nicht anähernd so gut ausarbeiten wie Petra, aber gemacht wurde es dennoch.

Was nicht heißt, daß Petras Tipps wertlos wären, denn den einen oder anderen können sie ja vielleicht doch vom Klau abhalten, und im Zweifelfall kann man über den Totalflop hämisch grinsen.

 

Peter

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Morgen!

 

Hach - das leidige Thema des Exposé. DER Grund, warum ich einst (noch im anderen Forum) zu Euch gestossen bin. Bei mir ja Sachbuchthema.

 

Ich habe zwar dank Eurer Tipps enorme Unterschiede in meinen Exposes zu den damals verschickten, aber ob es nun ein "richtiges" ist: ich weiss es nicht und habe auch aufgehört daran zu arbeiten.

 

Der Umfang bei mir beträgt 8-9 Seiten. In Ariel, 12 pt.

 

Lasst mich kurz darlegen, was es umfasst:

 

S. 1: Deckblatt (evtl. hinterlegt mit einer passenden Grafik), Umfasst:

- Autorennanmen

- Titel/Untertitel

- ca. Umfang des Buches in Zeichen und/oder Normseiten (errechnet)

- Den Vermerk, dass es ein Sachbuch ist

- Als Fußnote meine Anschrift usw. (diese Fußnote ist auf jeder Exposé-Seite zu finden)

 

S.2: Kurzinhalt

- Ein kleiner Text, der das Buchthema zusammenfasst. Wie eben die Texte auf einer Buchrückseite, die der Leser im Laden liest.

 

S.3-4: Inhalt

- Hier lasse ich mich auf 1 bis 2 Seiten umfassender über das Thema des Buches aus.

 

S. 5-6/7: Das Inhaltsverzechnis des Buches

- Hier die Gliedung des gesmates Inhaltes, variiert natürlich von Buch zu Buch (mal 2, mal 3 Seiten)

 

S. 8: "Projektdetails"

- Hier liste ich alle wichtigen Punkte des Projektes nochmals auf. Etwa Umfang, warum geschrieben, Thema Abbildungen, wichtige "Eck-Infos" des Themas...

 

S.9 bzw. halt letzte Seite: Über den Autor

- Eine Kurzvita über mich und meine Arbeit als Autor, Adresse, mail, Web usw.

 

Die letzte Seite mit der Kurzvita nehme ich vielleicht ganz raus. Ich weiss nicht. Ich lege immer eine umfangreiche Vita über mich den Angeboten bei (nicht ganz 3 Seiten). Darin:

- meine bisherigen Bücher/Artikel (Nicht die Artikel aufgelistet, sind paar 100)

- meine sonstige Arbeit in diesen Bereichen und bei diversen Magazinen usw.

- meine sonstige Tätigkeit

- mein Motivation etc.

 

Damit ist die Kurzvita eigentlich im Exposé über. Oder?

 

Also haben meine Exposés etwa einen Umfang (ohen Viat) von 7-8 Seiten.

 

Beste Grüße

Lars :s13

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(Peter_Dobrovka)

Sagen wir mal so:

So, wie es aussieht, wird die nächste Absage wohl nicht aufgrund von Formalia im Exposé geschehen.

 

Bist du denn inzwischen auf der Schiene, die Verlage zu fragen, was sie gerade brauchen?

 

Antwort bitte in einem neuen Thread, sonst wird dieser hier verwässert.

 

Peter

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Hallo,

 

ich will mal diesen Thread wieder hervorlocken, denn ich habe auch ein paar Fragen zum Exposé, die ich bisher noch nirgendwo beantwortet gefunden habe. Falls ich hier was überlesen habe Tschuldigung.

 

Wenn ich anfange ein Exposé zu schreiben, fasse ich als erstes den ganzen Roman in ein, zwei höchstens drei Sätzen. Das hilft mir dabei, mich auf das Wesentliche einzustimmen. Lasse ich nun diese Zusammenfassung im Exposé stehen oder lösche ich sie wieder raus? Ich tendiere dazu es stehen zu lassen.

 

Das Buch hat mehrere Handlungsstränge, aus denen abwechselnd erzählt wird. Fasse ich im Exposé zunächst den Haupthandlungsstrang zusammen und dann den Nebenhandlungsstrang oder erzähle ich von beiden abwechselnd?

 

Letzte Frage 8): Ich schreibe Fantasy und die Fantasy schwelgt in Epen biblischen Ausmaßes. Wenn ich ein Exposé für den ersten Band eines Mehrteilers schreibe, schreibe ich dann unten drunter einen kurzen Ausblick auf Band 2 ... und so weiter, je nachdem wieviele Bände so geplant, damit ein Agent/Lektor sehen kann, wo der Hase hinläuft?

 

Bin für jede Antwort dankbar :D

 

Grüße

Aneirin

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Hallo, Aneirin!

 

Ich hab mal einen Artikel geschrieben für den Autorenkalender 2004 (das ist ein nettes, nützliches Utensil, das mein liebstes Autorengrüppchen, die 42erAutoren, herausgeben, erscheint dieses Jahr zum dritten Mal im Verlag Die Werkstatt). In diesem Artikel geht es um die Kontaktaufnahme mit Verlagen, speziell im Falle fiktionaler Literatur: »Fasse dich kurz!«.

Vielleicht hilft dir das weiter. :-)

 

Liebe Grüße,

Iris :s17

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Hallo Iris,

 

ich habe es gerade ausgedruckt und überflogen. auf jeden fall ist mal die erste Frage in meinem Sinne beantwortet.

 

Danke dafür :D

 

Grüße

Aneirin

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Hm ... ich hol den thread mal wieder nach oben, mir fällt da nämlich noch eine Frage ein: Die Antworten beziehen sich alle auf Romane oder Sachbücher. Wie sieht das dann bei einem Kurzgeschichtenband aus? Für jede Geschichte ein extra Exposé? Ein Exposé für das Ganze, und die KGs nur ganz, ganz kurz umrissen?

 

Freue mich auf Rückmeldung,

Heiko

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Falcon Peak - Wächter der Lüfte. Ein spannendes Fantasy-Abenteuer für Jungen und Mädchen ab 10 Jahren und jung gebliebene Erwachsene. ArsEdition, 01.03.2021

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Hallo Coco,

 

schwierige Frage. Ich kann da auch nur raten. Ein Exposé für den Geschichtenband, die doch hoffentlich thematisch zusammenhängen, statt für jede Geschichte ein eigenes Exposé. Also etwa in der Art wie ... die Geschichten reichen von ... bis ...

 

Das ist aber nur eine Bauchmeinung und gründet sich nicht auf Erfahrungen.

 

Grüße

Aneirin

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Hallo Heiko,

ich hab das für meine Minikrimis so gemacht:

Ein einziges Exposé, in dem zuerst der rote Faden, das Gemeinsame, beschrieben wird, das Thematik und Sinn des Buches ausmacht. Und dann zu jeder Geschichte zwei, drei Sätze.

Allerdings weiß ich nicht, ob "man" das so macht...

Schöne Grüße,

Petra

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Danke Aneirin und Petra!

 

So hatte ich mir das auch gedacht. Werde mich also jetzt mal ans Exposéschreiben begeben. Oh weh :-)

 

Liebe Grüße,

Heiko

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Falcon Peak - Wächter der Lüfte. Ein spannendes Fantasy-Abenteuer für Jungen und Mädchen ab 10 Jahren und jung gebliebene Erwachsene. ArsEdition, 01.03.2021

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Ich möchte den text eines Postings aus einem anderen Thread hier kopieren, weil er auch Anregungen geben kann.

Es ging um die Frage: Ich schreibe das gleiche Genre wie tausende andere auch, alles war schon mal da, wie soll ich mich denn da als "einzigartig" verkaufen?

Eine kleine Parabel:

Jede Geschichte hat das, was man im Marketing "unique selling point" (USP) nennt, den ganz und gar unverwechselbaren Punkt, der sie von anderen Produkten gleicher Art unterscheidet. Schau, angenommen, vor dir stehen zehn Holzfäller und alle müssen eine Eiche fällen. Vordergründig werden alle die Säge ansetzen und es schaffen. Wenn du aber genau hinschaust, wirst du sehen, dass sich da nicht nur völlig verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Biografien und Begabungen abmühen, sondern dass sie die Sache auch unterschiedlich anpacken.

 

Nun will ich für meinen Garten einen Hilfsgärtner engagieren, der... sagen wir mal, besonders fit ist, auf 3-4 Meter Höhe zu schneiden und ein Auge für das Wichtige hat, der nicht blind abholzt. Also schaue ich mir die Holzfäller mit diesem Filter im Kopf an.

 

Jetzt gehen wir noch einen Schritt weiter. Ich kann nicht alle Holzfäller der Nation zu mir bitten. Ich mache ein Casting. Jeder Holzfäller beschreibt sich und seine Arbeit auf einer Seite Text.

 

Objektiv gesehen gäbe es zwei Holzfäller, die für meine Arbeit in Frage kommen. Der eine kennt sich und seine Vorzüge genau und vermittelt mir sogar noch seine Begeisterung. Sein Text sagt mir, dass er die richtige Wahl ist... und dass er das weiß und sich engagiert. Der andere Holzfäller kann das Gleiche, aber er ist unsicher, er schreibt nach Schema. Vor allem aber fragt er sich in seinem Text zwischen den Zeilen, ob er es denn wirklich anders mache als alle anderen. Er beschreibt sich so allgemein, dass ich ihn von den anderen nicht unterscheiden kann.

Welchen stellst du für den Garten ein?

Mit Exposés und Verlagen ist es ähnlich...

 

Petra

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Mein Gegner hat 150.000 Zeilen Text (Programmcode), an dem ich 3 Jahre geschrieben habe, als seinen eigenen ausgegeben und die Rechte an einen Dritten für 400.000 Euro verkauft.

 

Wie konnte dein Gegner überhaupt an den Code kommen? (Sorry, wenn die Frage dumm klingt, ich bin kein Programmierer, interessiert mich nur).

Den Code von Microsoft Windows hat ja auch noch kaum jemand gehackt (Außer angeblich einige russische Programmierer, von denen ich einen kannte).

Ansonsten gilt auch hier der Tipp von Petra: Mach dich unersetzbar. Hast du dem Käufer schon deine Dienste angeboten?

 

Gruss

Uwe

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Hallo zusammen,

 

jetzt bin ich es, die in ollen Kamellen kramt....

Aber mir kommt zu dem Thema Exposé dann doch noch eine Frage. Wie sollte es aussehen? Wie die Normseite für das Manuskript aussieht, habe ich jetzt geschnallt. Was glaubt ihr wohl, was ich letzte Nacht mit meinen fünf Romanen gemacht habe... :s14

Aber gibt es auch so etwas wie eine Normseite für ein Exposé? Ich soll eins einreichen, das aber nur maximal eine Seite lang sein darf. Wenn ich das jetzt mache wie die Normsteite eines MS, dann steht da gar nix mehr drin... Mehr kürzen kann ich nicht mehr!!! Sonst sind alle meine Charaktere weg, die es in dem Roman gibt.

 

Und dann schiebe ich gleich noch eine Frage hinterher: Gehört eine Kurzvita jetzt zum Exposé? D.h. soll ich unaufgefordert einfach eine mitschicken, weil das erwartet wird?

 

Sorry, wenn ich jetzt vielleicht eine Frage aufwerfe, die schon ausführlich diskutiert wurde. Ich habe mir in den letzten Tagen wirklich Mühe gegeben, soviel wie möglich zu lesen. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich nicht vielleicht doch was übersehen habe.

 

So, jetzt bin ich gespannt auf eure Antworten und warte auf die erhoffte Erleuchtung :s20

 

LG

Katrin

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