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(Minka)

Verlage und Anspruch

Empfohlene Beiträge

Hallo!

 

Sicher werde ich hier ziemlich alleine mit meiner Einstellung sein, aber ich persönlich ziehe Romane vor, die nicht so sehr mit der Sprache jonglieren, sondern eher mit der Handlung. Ich liebe es, wenn ein Roman ganz einfach geschrieben ist, so wie man eben spricht. Ohne literarische Feinschliffe etc.

Vielleicht würden mir jetzt manche raten, es mal mit Heftchenromanen zu versuchen. Doch ich mag auch keine Romane nach dem immergleichen Schema.

Schriftsteller, die ich gerne mag sind z.B. Brenda Joyce oder Joy Fielding.

 

Nun zu meiner eigentlichen Frage: Wenn man sich mit Schreiberlingen unterhält legen fast alle Wert auf literarischen Stil. Das selbe behaupten sie auch von den Verlagen. Auch von den Verlagen, die meine Lieblingsautoren verlegen.

Mein Stil ist, so wie ich ihn gerne mag, ohne viel Anspruch. Und ich frage mich, ob es auch Verlage gibt, die auch gerne Bücher verlegen, die nicht viel literarischen Anspruch haben?

 

Oder wäre es sinnvoll, wenn ich in mein Anschreiben an Verlage irgendwie rüberbringe, das es für mich wichtig ist, die Geschichte in einem einfachen Stil zu erzählen.

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Hallo Minka,

es ist ein wenig schwer, zu beurteilen, was du unter "einfachem Stil" verstehst. Denn auch die scheinbar ganz alltäglich erzählten Thriller oder Geschichten aus anderen Zeiten sind harte Arbeit. Manchmal ist so ein unauffällig flutschender Stil viel schwerer hinzukriegen als literarisches Pseudogedöns.

 

Mein Rat: Du solltest deinen ureigenen Stil entwickeln, denn das ist, was Verlage suchen. Sie wollen keien Kopien, sie wollen Minka, wie sie schreibt und lebt. Und wenn dein Weg der angeblich einfache ist (angeblich, weil es genauso Arbeit macht), dann bleib dabei. Es kommt drauf an, was DU willst und ob es zur Story passt.

 

Mit dem "einfachen" Stil hat man es auch grundsätzlich leichter, weil man ganz andere Massen bedienen kann. Je literarischer man schreibt, desto mehr bewegt man sich auch auf eine schrumpfende Elite an Lesern zu.

 

Ich bin zB. eine, die vielen schon viel zu sehr mit Sprache arbeitet, und obwohl ich im literarischen Imprint von Lübbe veröffentlicht werde, hart an der Grenze. Ich dürfte also gar nicht literarischer werden mit dieser Art Romanen. Wäre ich im allgemeinen Programm, dürfte ich nicht mal das, was ich mache.

 

Du siehst: Am Anfang steht die Entwicklung deiner Stärken und deines eigenen Stils, passend zum Genre natürlich. Und erst dann und danach suchst du den Verlag aus.

 

Auch Heftchen verlangen einen festgelegten Stil, sind auch nicht so einfach zu schreiben. Ich kann's z.B. nicht. Vielleicht wagst du mal einen Probetext unter Textkritiken - dann lässt sich Konkreteres sagen?

 

Schöne Grüße,

Petra

 

PS. Das mit dem Anschreiben: bloß nicht. Du musst dich positiv verkaufen, nicht sagen, was du nicht kannst oder nicht willst! Und was für ein Stil das ist, entscheidet eh der Lektor.

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(Peter_Dobrovka)

Sicher werde ich hier ziemlich alleine mit meiner Einstellung sein, aber ich persönlich ziehe Romane vor, die nicht so sehr mit der Sprache jonglieren, sondern eher mit der Handlung. Ich liebe es, wenn ein Roman ganz einfach geschrieben ist, so wie man eben spricht. Ohne literarische Feinschliffe etc.

Über Geschmack läßt sich nicht streiten.

Allerdings habe ich das Gefühl, du meinst mit literarischem Feinschliff das Schwülstige, Metaphernüberladene, Gekünstelte.

Einfache Sprache ist, wie Petra schon sagt, gar nicht einfach (huch, ein Paradoxon ;D). Wer sich einfach hinsetzt und schreibt, wie es ihm einfällt, produziert Holperkram. Mit Übung wirds glatter, aber auch Übung ist Arbeit.

 

 

Vielleicht würden mir jetzt manche raten, es mal mit Heftchenromanen zu versuchen. Doch ich mag auch keine Romane nach dem immergleichen Schema.

Nein, denn du möchtest ja mit der Handlung jonglieren.

Wobei eine Handlung nach immergleichem Schema eine gewisse Sicherheit bietet (Arbeitserleichterung).

Auch Heftchenromane haben ihre Regeln und sind nicht gar so einfach zu schreiben, wie man meinen mag. In Literatenohren hört sich ihr Stil zwar grausig an, aber die Grausigkeit hat eine andere Qualität als die Grausigkeit eines Amateurs.

 

 

Nun zu meiner eigentlichen Frage: Wenn man sich mit Schreiberlingen unterhält legen fast alle Wert auf literarischen Stil. Das selbe behaupten sie auch von den Verlagen. Auch von den Verlagen, die meine Lieblingsautoren verlegen.

Behauptet wird viel, wenn der Tag lang ist. Ich würde das nicht so sehen. Verlage sind Gewerbebetriebe und möchten Gewinn machen und keine brotlose Kunst. Einfache Sprache liest sich glatter und verkauft sich besser als geschraubte. Die Konsequenz ... nun ja.

 

 

Mein Stil ist, so wie ich ihn gerne mag, ohne viel Anspruch. Und ich frage mich, ob es auch Verlage gibt, die auch gerne Bücher verlegen, die nicht viel literarischen Anspruch haben?

Sicher doch. Siehe oben. Aber wir müssen schon unterscheiden zwischen "einfach" und "stümperhaft". Was ich z.B. täglich auf den Tisch kriege, dafür findet sich in der Tat kein Verlag. Allenfalls einer mit Druckkostenzuschuss.

 

 

Oder wäre es sinnvoll, wenn ich in mein Anschreiben an Verlage irgendwie rüberbringe, das es für mich wichtig ist, die Geschichte in einem einfachen Stil zu erzählen.

Ich glaube nicht, daß der Verlag - oder wer auch immer das dann lesen soll - mit dieser Aussage etwas anfangen könnte. Aber was wolltest du damit auch bezwecken? Zur Klärung der Stilfrage gibt es doch die Leseprobe.

 

Peter

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(Peter_Dobrovka)

Aus einem anderen Thread:

Stimmt eigentlich - und trotzdem ist mir grade noch ein Punkt eingefallen, den wir alle nicht bedacht haben (nur Bluomo hat ihn kurz angesprochen - und nur eine hat z. B. in ihrem Profil stehen: Interesse an Sprache!) denn das meine ich: die Sprache!

 

Ein Gespür für Sprache, die Beschäftigung mit Sprache - spielen, experimentieren oder auch schlicht goutieren - ganz zu schweigen von der Beherrschung des Handwerkszeugs Sprache... das ist etwas, das einen Schriftsteller ausmacht.

Weiß nicht, ob Jan demzufolge nun einer der genannten "Schreiberlinge" ist, die "Wert auf literarischen Stil" legen, aber es sieht mir fast danach aus.

 

Ich selbst weiß gar nicht, wo ich da Position beziehen soll, ich bin hin- und hergerissen.

 

An manchen Tagen gehe ich selbst auch in Minkas Richtung. Ich bevorzuge und erstrebe einen klaren, knappen Stil, der sich dezent im Hintergrund hält und gar nicht sonderlich wahrgenommen wird. Die Handlung ist es, die verwoben und faszinierend sein soll.

 

Dann wieder lese ich ein "sprachgewaltiges" Werk, bin zu Tode beeindruckt und denke mir nur: Wow, sowas muß ich auch machen! Petra würde jetzt sicher sagen, ich müsse meinen eigenen Stil finden, hehe. Wobei ich mir darum am allerwenigsten Sorgen mache. Ich habe schon oft versucht, wie jemand anders zu schreiben, aber das gelingt mir gar nicht. Es ist immer zu erkennen, wenn ein Text von mir stammt - verdammt! ;)

 

Ich glaube, daß beides seine Berechtigung hat, sowohl der "literarische" Stil als auch der "nüchterne". Ebenso der "triviale", der weder das eine noch das andere ist, und - obgleich mir zuwider - sein treues und einträgliches Publikum hat.

Nur der "amateurhafte" hat keine Berechtigung, denn wir sind uns wahrscheinlich alle einig, daß den keiner gerne liest.

 

Peter

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Auf die Frage, warum ich Bücher oder einen Roman schreibe fällt mir nur immer ein: weil es kein Buch bzw. keinen Roman gibt, der es mir recht machen kann, deshalb schreibe ich mir lieber meine eigenen.

 

Dies betrifft auch die Stilfrage. Ich bin keine Leseratte, eben weil es wenige Bücher gibt, die mir gefallen.

Ich habe meinen eigenen Stil in mir drin und genau mit diesem versuche ich eine spannende Handlung auf die Beine zu stellen. So wie ich sie mir vorstelle.

Bei meinem Sachbuch hat mir diese Denkweise Erfolg gebracht - offensichtlich hatten auch viele andere auf ein Buch wie meines gewartet.

Doch wie schaut es beim Roman aus? Werde ich auch hierbei auf viele Anhänger stoßen?

 

Nein, ich habe eben im Gefühl, dass es nicht so ist. Deshalb bin ich auch zu feige, eine Textprobe ins Forum zu stellen: Zum einen, weil ich befürchte, dass ich noch nicht so gut mit der negativen Kritik umgehen kann, so gerne ich sie auch hören würde. Ich habe Angst, dass ich Bauchweh krieg, die Tränen in meine Augen schießen und ich von mir denke, dass ich das, was ich gerne können würde einfach nicht kann.

 

Ich habe schon einigen "Vertrauten" einen Textauszug von meinem Roman gezeigt. Und das komische ist, jeder bemängelt und lobt andere Dinge. Es gibt keine allgemeingültigen Kritiken. Manche loben genau das, was andere bemängeln. Das verunsichert mich ein wenig. Ich weiß noch immer nicht, was jetzt falsch und was richtig ist. Klar gibt es immer wieder viele Anregungen, die ich nachempfinden kann und auf die ich von selbst nicht gekommen wäre. Aber das sind dann oftmals nur Kleinigkeiten.

 

 

Die von selbstzweifel zerfressene

Minka

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Weiß nicht, ob Jan demzufolge nun einer der genannten "Schreiberlinge" ist, die "Wert auf literarischen Stil" legen, aber es sieht mir fast danach aus.

 

Ich selbst weiß gar nicht, wo ich da Position beziehen soll, ich bin hin- und hergerissen.

Peter, da geht es mir ganz genau wie Dir.

 

Ich lese mit Wonne und großem Spaß Romane, die mich bestens unterhalten - ganz ohne irgendwelche sprachlichen "Zirkusstückchen".

 

Ich lese aber auch gern Bücher, bei denen ich staune und bewundere, was man alles mit Sprache machen kann.

 

Daß ich "Wert auf literarischen Stil" lege, wie Du schreibst, kann man also nicht generell sagen.

Gut geschrieben muß ein Buch sein - und natürlich erwarte ich von Genre x etwas anderes als von Genre y.

 

Minka, ich weiß nicht so genau, was Du mit "einfachem Stil" meinst.

Schau mal den Text an, den Roy heute eingestellt hat: ganz ruhig, sachlich geschrieben, ohne irgendwelche Mätzchen - aber sehr gekonnt.

 

Er liest sich ganz einfach - aber ich wette mit Dir, er hat ihn nicht so mir nix, Dir nix aus dem Ärmel geschüttelt, sondern ziemlich dran gefeilt, bis er so war.

Und ich frage mich, ob es auch Verlage gibt, die auch gerne Bücher verlegen, die nicht viel literarischen Anspruch haben?
Aber klar doch! Sogar die meisten - denn damit läßt sich am meisten Kasse machen ;D

 

Kleines Beispiel - nenne sonst nicht so gern Namen, aber sei's drum: Gaby Hauptmann schreibt ein Buch, das erscheint in einer Auflage, bei der uns schwindelt - und ist ratzfatz verkauft.

E.W. Händler, der mit hohem literarischen Anspruch schreibt und vor dem die Kritiker förmlich auf den Knien liegen, schreibt ein Buch, das in einer Auflage von 3000 Exemplaren erscheint. Die Hälfte davon wird verkauft.

 

So sieht es auf dem Markt aus - und ich sag Dir, schreib eine rundum gute Geschichte (das ist überhaupt das A und O) und mach Dir um literarisch oder nicht keine Gedanken.

Die Story muß gut sein, darauf kommt's an.

 

Gruß

Jan

PS: Ich würde Dir natürlich was anderes empfehlen, wenn Du den Nobelpreis im Auge hättest ;D

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Minka, ich weiß nicht so genau, was Du mit "einfachem Stil" meinst.

 

Du kennst doch meinen Stil, als einer meiner "Vertrauten".

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Du kennst doch meinen Stil, als einer meiner "Vertrauten".

 

Ja, und der ist genau richtig für Dein Genre! :s17

 

Deshalb hab ich mich ja gewundert, als Du plötzlich fragtest, ob Du in Deinem Anschreiben an Verlage erwähnen sollst, dass es für Dich wichtig sei, die Geschichte in einem einfachen Stil zu erzählen.

 

Genau die Art, wie Du die Geschichte geschrieben hast, wird in diesem Genre sogar erwartet.

 

Gruß

Jan

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(Peter_Dobrovka)

Äh ... ja.

Ich warte dann mal, ob wir je eine Textprobe von dir zu Gesicht bekommen, Minka.

Wenn du dich nicht traust, ist schon okay für uns.

 

Aber ob es okay für dich ist?

 

Peter

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Ach Leute, diese ewige Frage nach dem literarischen Anspruch ...

 

Seit ich zum ersten Mal (und danach noch viele Male) für Publikumszeitschriften-Verlage gearbeitet habe, frage ich mich, wieso die Kluft zwischen den "Heftchenschreibern" und den "Literaten" in Deutschland so groß ist.

 

Wie einfach muss es in den Staaten sein, wo es fiction gibt und non-fiction und das war's. Keine Wertung. Wie befreiend!

 

Wenn man sich einigen könnte auf das Motto "Eine gute Geschichte, gut erzählt" wäre doch alles viel einfacher, oder?

 

Hm. Was wird dann aus unseren deutschen Literaturgrößen wie Goethe, Schiller etc.?

 

fragt sich nicht zum ersten Mal

Ellen

(die seit sie lesen kann einem Autor nicht verzeiht, wenn er es nicht schafft, von Seite 1 an seine Leser zu fesseln)

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Genau, fesseln muss ein Roman! Schöngeistige Sprache noch dazu mag manch einer lieben, aber ich denke das kommt ganz auf die Stimmung an. Im Moment mag ich die schnelle zeitgenössische Lit., die witzige unterhaltende, mit originellem Sprachgebrauch und auch mal ein paar neuen Wortschöpfungen oder Redewendungen.

 

Im Winter lege ich mich gern mit einem fetten Schmöker auf die Couch, der auch schon mal mit dem ganzen hochliterarischen Wortgedöns und beeindruckendem Satzbau ankommen darf, weil ich grade die Muße habe das zu lesen.

 

BEIDE Stile haben ihre Berechtigung, Minka, du musst dich nicht für "einfaches" Schreiben entschuldigen! Jeder schreibt nach seinem pers. Stil, und für jeden Stil gibt es einen Leserkreis, also keine Sorgen machen.*g*

 

LG

Joy

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Ich hab mal einem veröffentlichten Autor meinen Romananfang gezeigt. Er fand, dass ich durchaus Talent hätte, doch als er sagte, er könnte sich vorstellen, dass ich den Roman bei Bastei oder Kelter unterbringe, war ich ziemlich enttäuscht.

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Hallo Minka,

 

was war das denn für ein Autor? Schreibt er in einem ähnlichen Genre oder etwas völlig anderes? Davon kann nämlich auch seine Meinung abhängen.

 

 

Viele Grüße,

 

Kokopelli

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Hallo Minka,

nicht jeder veröffentlichte Autor hat auch einen Blick wie etwa ein Lektor.

Wie Heimatroman schreibst du jedenfalls eindeutig nicht. Und außerdem ist Bastei-Lübbe (TB, also nicht nur Bastei) kein schlechter Verlag.

Schöne Grüße,

Petra

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Nein, er schreibt keine Heftchenromane. Er hat drei Romane bei Heyne rausgebracht und sitzt in der Jury eines sehr bekannten Schreib-Wettbewerbes, den ihr sicher kennt, wenn ich die "Vereinigung" sagen würde. Aber ich möchte hier nicht womöglich ins offene Messer laufen, denn derjenige hat mir auch einige wertvolle Hilfestellungen gegeben - mitunter auch mißglückte Vergleiche aufgezeigt, denen gegenüber ich offenbar so blauäugig bin.

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Hallo Minka,

 

aber es ist nur ein Autor. Und jeder Autor schreibt anders.

 

Mir gefallen z.B. viele Romane, die von erfolgreichen Schriftstellern veröffentlicht wurden, überhaupt nicht, während andere vor Wonne schwelgen, wenn sie die lesen.

 

Die Geschmäcker auch von Autoren (ganz zu schweigen von Lektoren) sind unterschiedlich.

 

Und wenn dein Text gut geschrieben ist, dann wird sich sicher auch ein Verlag dafür finden lassen.

 

Ich lese auch gerne "einfach" geschriebene Romane, sowohl in Heft- als auch in Buchform. Sicher unterscheiden sich diese Medien in ihrer Art, weil sich ein Autor im Heftformat viel kürzer fassen muß, während er, wenn er ein ganzes Buch lang Zeit hat, seine Charaktere und die Handlung viel intensiver erarbeiten kann.

 

Bei den Heftromanen wird dort sicher eine einfache Sprache gefordert, weil es ja für die "breite Masse" ist. In Buchform kann man das komplexer gestalten, ob es genommen wird, entscheiden die Lektoren.

 

Lass dich also von der Meinung eines Einzelnen Kritikers nicht abschrecken. Versuche zu beurteilen, ob da was dran ist, ziehe Lehren und Anregungen daraus, aber bleib hartnäckig.

 

Ciao

peti

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Hallo, Minka,

 

aus deinem Profil geht nicht hervor, wie alt du bist, und vielleicht ist das auch nicht wirklich wichtig.

 

Bei mir war es wichtig. Vor zehn Jahren, also mit 30, habe ich auch alles mögliche an Stilarten probiert - wohl nicht so schlecht, denn ich habe mehrere Bücher als Ghostwriterin geschreiben, alle mit einem sehr unterschiedlichen Stil.

 

Ich habe aber erst vor einiger Zeit herausgefunden, was mein ganz persönlicher Stil ist und wo ich - dann auch unter echtem Namen, nicht unter Pseudonym - in der Verlagswelt hingehöre.

 

Ich habe Schreiben immer als Handwerk gesehen - mit meinem persönlichen Stil ist es das dann nicht mehr nur, sondern meine kleine "Kunst": Andere schreiben anders, andere schreiben besser, keiner schreibt wie ich ;-)

 

Diese "Kunst" habe ich durch unglaublich viel Schreiberei - auch im Internet! - und Reaktionen anderer darauf für mich entwickelt.

 

Im Zuge meiner Vertragsverhandlungen wegen eines neuen Buches hat mir der zuständige Lektor ein Werk, das in derselben Reihe erschienen ist, geschickt, das ihm besonders gut gefällt, und eindringlich darauf hingewiesen, ich brauchte aber nicht den Stil zu kopieren. - Bestimmt nicht! habe ich gesagt :)

 

Na ja, is immer blöd, wenn einer eine Frage stellt und ein anderer erzählt nur von sich ;-) Aber vielleicht hilft dir meine "Geschichte", deine eigene Entwicklung zuzulassen.

 

Liebe Grüße,

 

Tin

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Liebe Minka,

 

scheinbar einfach, also leicht lesbar zu schreiben ist eine hohe Kunst. Aber wenn du unterhaltsame Geschichten schreiben willst, ist es wichtig, dass der Stil hinter dem Inhalt zurücktritt.

 

Wenn es dich tröstet: von Stilexegeten sind Gheron und ich schon beschimpft worden, wir würden primitiv schreiben - wie zehnjährige Schülerinnen etc.

 

Aber unser Stil schein vielen zu gefallen, denn im Augenblick stehen zwei unserer Bücher auf den Bestsellerlisten, das eine die vierte Woche, das anderere schon über ein Vierteljahr.

 

Fazit: lass dich nicht irre machen und benutze die Sprache so, wie es dir am besten gefällt.  

 

Gruß Sysai

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Wenn es dich tröstet: von Stilexegeten sind Gheron und ich schon beschimpft worden' date=' wir würden primitiv schreiben - wie zehnjährige Schülerinnen etc.[/quote']

Sowas musste sich Stephen King auch Jahrzehnte lang anhören. Und es war ihm soooooo egal ;D

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(Peter_Dobrovka)

Hey, in einer Rezension von "Fleisch" steht dieses:

 

So mancher Autor verfällt in die typisch-deutsche Angewohnheit, sich durch eine möglichst metapher-geschwängerten Sprache als kulturell bedeutender Schriftsteller positionieren zu wollen

 

Mit anderen Worten: Dieses Horrormachwerk ist immer noch nicht "schundig" genug. ;D

 

Peter (der vom Grinsen einen Krampf im Gesicht hat)

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Hallo,

 

schundig ist es nicht, jedenfalls nicht so schlimm. Riesige Spermien oder mal ins Gehacktes gewichst, das ist eigentlich nicht die Grenze des Horrors, auch nicht, wenn einer mal ein halbes Glas voll Eiter trinkt ;D

 

MlG Marco

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