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(Petra)

Schriftstellerselbstausbildung

Empfohlene Beiträge

Würde mich übrigens mal interessieren, wo von einem "elitären Forum" die Rede war

Kann mich jedenfalls nicht dran erinnern - und das ist es auch sicher nicht.

 

Hier ist die Antwort:

 

Vielleicht sollte man ja auch mal darüber nachdenken, ob man das Forum vielleicht nur für wirkliche Autoren freigibt, also Leute, die auch schon etwas veröffentlicht haben. Ich weiß, das klingt jetzt wahrscheinlich schrecklich elitär

 

Aber, um ehrlich zu sein. Ich nehm mir das alles hier nicht wirklich sooo wahnsinnig zu herzen.

Soll heißen: Eigentlich habe ich keinen Bock auf Haarspaltereien. Ich hatte einfach nur das Deprimierende Gefühl, dass in diesem Forum "Nichtprofis" irgendwie als "Wertlos" gebranntmarkt werden.

Klingt doof, weiß ich!

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Klingt doof, weiß ich!
Na, dann ist's ja gut. So mancher "Nichtprofi" hat nämlich hier schon bombastisch mit einem Text überrascht.

Deshalb - von "wertlos" kann überhaupt keine Rede sein.

 

Gruß

Jan

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[Liebe Leute,

nun hab ja ich die Bombe gelegt und bin erfreut, wie informativ sie geplatzt ist!

Ich persönlich glaube nicht, dass das "Was" gelernt werden kann, es braucht Begabung und Talent und die kann man nicht erlernen. Jeder Mensch hat irgendein Talent, aber halt nicht jeder eins zum Schriftstellern.

 

 

Liebe Petra,

 

ich bin mir nicht sicher, ob ich das "Zitieren" technisch richtig hinbekommen habe, hoffe, ich lerne das noch.

 

Ich gebe Dir im Prinzip recht. Da Du mich noch nicht kennen kannst, kurz ein bißchen über mich: Ich habe bisher noch nichts Fiktionales veröffentlicht, arbeite aber seit vielen Jahren als Journalistin und PR-Texterin und möchte gerne meinen ersten Roman fertigstellen, bin - nach endlosen Vorstufen, die samt und sonders im Papierkorb oder in der Schreibtischschublade liegen - schon ziemlich weit dieses Mal.

 

Aber jetzt zum "Handwerk". Ich vergleiche das Schreiben gerne mit dem Musizieren. Dafür braucht man schon eine Grundausbildung, in der man die Techniken erlernt. Aber ob man dann nur Noten herunterspielt, oder ob Musik herauskommt, das macht den Unterschied zwischen dem Untalentierten und dem Talentierten aus. Und trotz gleicher Technik für so gut wie alle Schüler kommen sehr unterschiedliche musikalische Interpretationen heraus.

 

In diesem Sinne überlege ich, ob einem gewisse "Schreibhandgriffe" nicht doch nützlich sein könnten. Aber anders als in der Musik ist man hier wirklich Autodidakt. Ich habe selber sehr früh angefangen, Stilkunden zu lesen und dann für mich das herausgezogen, was mir verwertbar erschien. Und ich glaube, daß ich dort sogar einiges gelernt habe.

Trotzdem frage ich mich natürlich, wo und bei wem man diese Schreibtechniken lernen soll, außer eben aus ein paar Büchern.

 

Ich hoffe, das war nicht allzu konfus.

LG

Anna

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Hallo Anna,

Ich gebe Dir im Prinzip recht. Da Du mich noch nicht kennen kannst, kurz ein bißchen über mich

Stell dich doch ein wenig im Profil vor, dann haben alle was davon ;-) Und willkommen hier (ich verliere langsam den Überblick).

 

Aber jetzt zum "Handwerk". Ich vergleiche das Schreiben gerne mit dem Musizieren. Dafür braucht man schon eine Grundausbildung, in der man die Techniken erlernt.

 

Guter Vergleich! Jemand schrieb mir kürzlich, es gäbe Autoren, die stolz ein krasses Stück "Symphonie" vorstellten und dann nicht wissen, was ein Akkord ist ;-)

 

Trotzdem frage ich mich natürlich, wo und bei wem man diese Schreibtechniken lernen soll, außer eben aus ein paar Büchern.

 

Eigentlich fängt es mit dem Lesen im Kleinkindalter an... Früher gab es auch mal die Schule... ich erinnere mich an Teile meines Deutschunterrichts, die jedem Creative Writing Studium Konkurrenz gemacht hätten, höre aber, dass das ein Ausnahmezustand gewesen sein muss. Offensichtlich lernt man heute in Deutsch nicht mehr Schreiben :s03

 

Worauf beruht Lernen? Meiner Meinung nach auf unersättlicher Neugier. Und im Falle des Schriftstellerns auch auf einer großen Liebe zur Sprache, auf Hingabe an die Sprache und ihre Möglichkeiten, ihr zauberhaftes Universum. Da hapert es schon bei den meisten. Viele wollen Romane schreiben, aber nicht lieben ;-)

 

Ich lerne am meisten von denen, die besser sind als ich. (Deshalb ist diese Komplexbeladenheit einiger eine Selbstverhinderungstechnik). Sehr viel besser. Thema Lesen, bewusst lesen. Wenn ich intensiv arbeite, ziehen mich hingerotzte und lieblose Texte runter. Dann brauche ich Herausforderung. Je kleiner ich mich fühle, desto besser - dann habe ich immensen Stoff vor mir, den ich freudig lernen kann. So habe ich wechselnde "Große" vor Augen, bei denen ich andachtsvoll die Sätze kaue und glücklich bin, wenn mich wieder eine schreiberische Erkenntnis trifft. Klar habe ich auch meine Idole!

 

Außerdem lerne ich lebendig durch Austausch mit Kollegen auf Augenhöhe. Wir tauschen unere Texte aus, wir tauschen uns aber auch in Gesprächen auf der Metaebene aus... mit Sprachwitz am liebsten.

 

Das unterscheidet sich ein wenig von dem, was hier in "Textkritik" abläuft. So ein Kollege muss genauso viel vom Fach verstehen wie ich. Ich muss persönlich absolutes Vertrauen haben, weil sich jeder sehr tief entblößt. Und es muss ein gewisser Draht im Arbeiten da sein, mir nützt ein Kritiker nichts, der mein Genre nicht kennt, der meine Beweggründe nicht nachvollziehen kann. Genauso kann ich mich nicht selbst zwingen, vielleicht Genres lesen zu müssen, die ich gar nicht mag.

 

Dieses kollegiale Lernen ist sehr hilfreich, aber es dauert lange, sich auch nur ganz ganz wenige Menschen dieser Art aufzubauen. Es ist auch nicht einfach, weil immer wieder Komplexe und Eifersucht in Spiel kommen können. Deshalb ist "gleiche Augenhöhe" so wichtig.

 

Nicht dass ich wieder falsch verstanden werde... Textkritik hier ist äußerst wertvoll, zumal die Chance hier kostenlos ist, die so viel Arbeit macht. Aber professionelle Schreiber haben alle ihre ein, zwei Musen, wo es halt noch mehr an die Substanz geht. Wobei das nicht immer Schreiber sein müssen. Derzeit inspirieren mich auch ein Fotograf und ein Musiker... die "Denke" ist verwandt.

 

Ich hoffe, das war nicht allzu konfus.

Ich kannte mal eine "Anna", die sich auch immer so entschuldigte ;-) Ist nicht nötig, oder bist du's? 8)

 

Schöne Grüße,

Petra

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Hallo Petra,

 

ich habe gerade mein Profil erstellt.

Nein, die Anna dürfte ich nicht sein.

Die "Selbstverhinderung" ist mir gut vertraut, wird Dich wundern, wenn Du mein Profil liest. Oder auch nicht, ich habe unter meinem "bürgerlichen Namen" nämlich auch Buchrezensionen verfaßt, mich aber immer darum bemüht, fair zu bleiben. Naja, und jetzt versucht die Kritikerin sich selber im Schreiben ... Darf keiner aus meiner Umgebung wissen, nur mit Pseudonym :)

 

Hm, jetzt habe ich gerade festgestellt, daß in meinem Profil nicht viel Neues steht. Aber so viel mehr gibts da auch nicht zu erzählen. Alter: Ende dreißig.

 

Ich fände es übrigens mal ganz interessant zu erfahren, wen andere Autoren am liebsten lesen. Ich selber würde bei mir da nicht von "Vorbildern" reden, weil ich nicht an sie heranreiche oder sie aus einer ganz anderen Epoche stammen. Meine Lieblingsepoche aus der klassischen Literatur ist die Romantik. Aber den Stil dieser Autoren kann man heute nur lesen, für mich selber verwerten kann ich ihn kaum.

Ich denke aber auch, viel lesen ist das allerbeste.

 

Mich würden mal die Motive interessieren, warum Leute Schriftsteller sein möchten.

Ich habe ganz einfach immer schon geschrieben, schon als Kind, während der ganzen Schulzeit, im Studium, an die Öffentlichkeit bin ich aber nur mit "neutralen" Texten gegangen. Ich finde, Schreiben ist so eine Art Lebensgefühl, ich schreibe einfach absolut gerne. Ich schreibe momentan nicht, um zu veröffentlichen (außer in meinem Brotberuf), sondern ich denke, daß es vielleicht den Versuch wert wäre, das zu veröffentlichen. Dann würde ich mit dem Angenehmen auch noch ein bißchen Geld verdienen können. Außerdem lese ich immer wieder mal Texte von mir, die zehn Jahre alt sind, und denke dann, so schlecht war das gar nicht. Warum hast Du den Text abgebrochen, hätte sich doch gelohnt weiterzuschreiben.

 

Kritiker meines Vertrauens habe ich keine, schon deshalb, weil niemand meine Texte lesen darf, naja, das steht der Veröffentlichung wohl ein bißchen im Weg. Mal sehen, vielleicht stelle ich, geschützt durch den Forumsnamen, mal einen Ausschnitt hier herein.

 

Liebe Grüße

Anna

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Hallo Anna,

dafür muss man sich nicht schämen. Ich war jahrelang Kritikerin und berüchtigt für meinen scharfen Biss. Hab auch jahrelang brav in der Kritikerszene mitgemischt, wie man das da so macht: ohne Rücksicht auf Verluste. Und bin dann ausgestiegen...

Das ist ein Teil meines Lebens. Na gut, ich hatte das Glück, damals noch einen anderen Namen zu haben ;-)

 

Schöne Grüße,

Petra

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Hallo,

 

jetzt habe ich minutenlang meinen letzten Beitrag oben erweitert.

"Ohne Rücksicht auf Verluste" habe ich nie kritisiert, außer, ich habe mich wirklich sehr geärgert. Aber ich hab mich viel in der sog. "Linksintellektuellenszene" bewegt, und wenn die jetzt wüßten, was die Kritikerin so Triviales schreibt ...

LG

Anna

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Hierzu:

Ich fände es übrigens mal ganz interessant zu erfahren, wen andere Autoren am liebsten lesen. Ich selber würde bei mir da nicht von "Vorbildern" reden, weil ich nicht an sie heranreiche oder sie aus einer ganz anderen Epoche stammen.

und hierzu:

Mich würden mal die Motive interessieren, warum Leute Schriftsteller sein möchten.

bitte ggf. neue Threads starten.

 

Danke, Andreas

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