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(9Rabem)

Agenten - Vermittlungsdauer

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@alle Erfahrenen,

angeregt durch ChristophLs Blitzerfolg und MartinSs Erfahrungen mit einer Agentur, würde mich einmal interessieren, wie lange es bei den einzelnen gedauert hat, bis ein Agent ein Manuskript vermittelt hatte. Sicher wird es da eine weite Bandbreite geben. Aber dennoch kann man daraus vielleicht einen Überblick gewinnen, ab wann man sich "Sorgen" machen muss, weil nichts passiert ist.

Bin gespannt auf Eure Antworten - kann leider selbst nicht mit Zeiten aufwarten.

Gruß

Rabe

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Hallo Rabe,

ohne jetzt konkrete Angaben zu machen, würde ich sagen, es geht wahrscheinlich dann schneller, wenn man ideal in eine Erwartungsschublade passt und / oder zufällig auf Lücken im Verlagsprogramm trifft. Je schwieriger ein Buch einzuordnen ist, desto mutiger müssen Lektoren sein und sich gegen die Programmkonferenz durchsetzen. Außerdem ein Faktor sind Zeiten, in denen Lektoren zu viel um die Ohren haben (Buchmesseplanung, Sommerurlaub, Vertreterkonferenzen etc.) Wenn du bereits einen Verlag hast, beschleunigt das den Vorgang immens.

Erlebt habe ich 14 Tage (bereits bestehender Verlag) bis neun Monate (Romanerstling zwischen den Schubladen).

 

Konkrete Sorgen würde ich mir eher machen, wenn ich zu lang auf Kommunikation mit der Agentur warten muss, sprich, wenn die kein Feedback geben kann, was sie von einem MS hält oder was sie bisher unternommen hat / unternehmen will / von Verlagen erfahren hat.

 

Inzwischen habe ich einen Agenturvertrag, der mir dieses Feedback regelmäßig zusichert - und dann kann man auch abschätzen, warum es vielleicht länger dauert mit den Verlagen.

Diese Kommunikation mit dem Agenten schätze ich am höchsten ein. Wenn die funktioniert, wartet man auch gern mal länger auf Entscheidungen von Verlagen.

 

Schöne Grüße,

Petra

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Da möchte ich mich Petra anschließen. Viel wichtiger als sich Statistiken über die Vermittlungsdauer zu beschaffen ist der persönliche Kontakt. Es gibt immer individuelle Gründe weshalb ein Roman nach einer Woche an den Mann gebracht wurde oder nach 10 Monaten. Man kann da schlecht eine Norm aufstellen, an die sich alle halten müssen, oder sie riskieren ihren Ruf. Das läuft so nicht. Zu viele Faktoren spielen eine Rolle, wie Petra schon oft hier aufgezeigt hat. Art des MS, klare Einordnung, im Trend oder nicht usw. Auch der Zeitpunkt kann "dumm gelaufen" sein. Sind schon alle Programmplätze für 2007 oder 8 voll, dann heißt es eben warten.

 

Fazit: Solange man regelmäßig mit der Agentur telefoniert und der Kontakt gut ist und glaubwürdig, ist alles in Butter und man muss sich einfach in Geduld fassen.

 

LG

Joy

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Hi Joy,

es geht mir nicht darum eine Regel aufzustellen. Ich bin einfach nur neugierig und durch ChristophLs Schnellvermittlung auf diese Frage aufmerksam geworden. Wir hatten hier auch schon Threads über die Anzahl der Worte, die man je Tag schreibt. Die habe ich mit Interesse verfolgt ohne daraus eine Regel für mich abzuleiten. Es soll nicht der Eindruck entstehen, dass ich die Agenten nach der Vermittlungsdauer einteilen möchte. Dafür wäre auch unsere statistische Basis viel zu gering und Vermittlung ist nicht gleich Vermittlung. Wer bei den großen anfängt, braucht vielleicht länger als wer direkt auf die kleinen und mittleren Verlage zusteuert. HC länger als TB, weil da weniger Programmplätze sind. Und dennoch hat mir Petras Hinweis, 2 Wochen bis 9 Monate, schon etwas gebracht und Martins 14 Monate waren wohl zu lange. Zwischen den 9 und den 14 Monaten dürfte dann die Grenze liegen, ab der man sich Sorgen machen sollte, oder? Und zwar auch dann, wenn die Kommunikation Agentur-Autor gut läuft. Das kann viele Ursachen haben, die auch oder vor allem sogar beim Autor liegen. Dann ist das Manuskript wahrscheinlich nicht marktfähig.

Oder sehe ich das falsch?

Rabe

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Zwischen den 9 und den 14 Monaten dürfte dann die Grenze liegen' date=' ab der man sich Sorgen machen sollte, oder?[/quote']

 

Na ja, das wäre ja dann eine "Regel". ;) Nein, ich wollte da eigentlich einen ;) Smiley setzen, hab ich wohl vergessen, sorry.

Ich kann wirklich nicht sagen ab wann man sich Sorgen machen sollte. Das ist einfach viel zu individuell. Michelle zum Beispiel hatte ja schon mal geschrieben, dass bei ihr zur Wartezeit auch noch der Eindruck dazu kam, dass sich aus mehreren Gründen nichts bewegte und hat dann den Schritt gewagt die Agentur zu wechseln und tataaa, schon war sie vermittelt!

Ich denke der Autor muss da intuitiv erspüren was für ihn richtig ist.

 

Gerade für Anfänger sind solche Sammlungen sicher interessant, um mal eine Hausnummer zu bekommen. Aber ich möchte eben davor warnen das zu starr zu sehen und zu früh in Panik zu verfallen. ;)

 

LG

Joy

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Zwischen den 9 und den 14 Monaten dürfte dann die Grenze liegen, ab der man sich Sorgen machen sollte, oder? Und zwar auch dann, wenn die Kommunikation Agentur-Autor gut läuft. Das kann viele Ursachen haben, die auch oder vor allem sogar beim Autor liegen. Dann ist das Manuskript wahrscheinlich nicht marktfähig.

Oder sehe ich das falsch?

Rabe

 

Hallo Rabe,

du solltest mal (d)einen Agenten fragen, ab wann er sich Sorgen macht und warum!

 

Aus Autorensicht ist das relativ. Wenn mir ein Agent nach acht Monten sagt, dass die Situation so aussieht, dass in einem Monat ganz gewiss zwei Verlage anbeißen könnten, weil da ein Programmplatz... dort ein Lektorenwechsel... am Buch vielleicht was geändert... besseres Wetter... jemand ernsthaft interessiert, aber noch lesend... dann würde mich das zuversichtlicher machen, als wenn mir der Agent sagt: Ich probiere es weiter, nur nicht aufgeben, wird schon klappen.

 

Desgleichen macht es mich absolut nicht zuversichtlich, wenn ein Agent auch nach zwei Monaten noch nicht sagen kann, ob und wo er mein MS überhaupt für verkaufbar hält, was er in der Zeit damit angestellt hat und warum wer nicht anbiß, wenn es bereits vorlag.

 

Nein, die Ursachen liegen - auf Agentenniveau mit professionellen Autoren - selten am Autor oder am Buch in Sachen Qualität. Deshalb ist es wichtig, dass ein Agent darüber spricht!

Ich habe eine sehr illustre Sammlung von Absagen für meinen Erstlingsroman (der neun Monate brauchte). Das reichte von der lapidaren Nachricht, in der neuen Programmstruktur würden nur noch Romane à la Gaby Hauptmann aufgenommen, weil man kein Risiko mehr eingehen wolle... bis hin zu Lektorinnen, die meine Prota nicht mochten, weil sie selbst grade in Scheidung standen. Aus allen Absagen geht hervor: der Roman ist nicht schlecht, er hat nur die falschen Leute zur falschen Zeit getroffen.

 

Absagen im Profibereich kommen aus den komischsten Zufällen zustande. Ich habe z.B. auf einer Schiene, wo ich schon "drin" war, durch den Weggang von der alten Agentur Zeit verloren - das Programm ist bis 2008 dicht. Ich kann aber trotzdem genau dort ganz schnell verkaufen können, wenn ein Buch ausfällt oder im Programm eine Lücke klafft, die ich bedienen kann! Du siehst - mit dem Buch selbst hat das nichts zu tun!

 

Obendrein gibt es Agenten, die dafür bekannt sind, dass sie drängen und Daumenschrauben ansetzen. Andere Agenten lassen den Lektoren mehr Zeit. Nicht alle Lektoren mögen jede Art von Agent. Auch das kann ausschlaggebend sein. Es gibt sogar Agenten, die verscherzen es sich mit bestimmten Lektoren...

 

Die Schuld beim Autor zuallererst suchen - das ist nicht übel, wenn man anfängt. Wenn man aber die Hürde Agentur geschafft hat (die meist höher liegt als die Hürde Verlag), dann darf man ruhig ein wenig stolz darauf sein, etwas zu können. Und ein guter Agent wird einem sofort sagen, wenn es am MS hakt oder der Markt nicht reif ist.

Auch dann würde ich nicht aufgeben! Ich habe ein Projekt in der Schublade, das jetzt nach sechs Jahren so richtig schön aktuell wird - damals hat es keinen interessiert. In einer neueren, anderen Sichtweise wird es 2007 sicher wieder aus der Schublade gezogen werden.

 

Also nochmal: Ich mache einen Unterschied zwischen gut begründeter Zeit und Zeit, die ohne Kommunikation und Feedback verstreicht. Aber Zeit selbst ist relativ.

 

Würde mich mal interessieren, wie das die anderen Agentur-Autoren sehen.

 

Schöne Grüße,

Petra

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Genauso, Petra.

 

Und ein guter Agent wird einem sofort sagen, wenn es am MS hakt oder der Markt nicht reif ist.

 

Da möchte ich ergänzen: Und ich sollte (wissen oder doch zumindest) das Gefühl haben, meinem Agenten vertrauen zu können.

Dann setze ich mich gern noch mal ans Manuskript - oder warte geduldig.

Die meisten Agenten werden übrigens nicht sagen: nee, das MS taugt nix, sondern genau begründen, warum!

 

Wie Du schon sagst, Petra - Kommunikation und Feedback sind entscheidend.

Ich habe jetzt hier von mindestens zwei Mitgliedern gelesen, daß sich ihre Agentur weigert zu sagen, wo sie das Manuskript vorgelegt haben.

Ich finde das unglaublich und ganz unmöglich - mehr noch, da würden bei mir sämtliche Warnlichter blinken.

 

Mal aus dem Nähkästchen geplaudert: ich störe andere nur ungern per Telefon; oft bimmelt man genau zur falschen Zeit durch, deshalb klopfe ich meist per mail vorher an, und wir machen einen Zeitpunkt aus, der beiden paßt.

Vor einigen Tagen hieß es nach einem Gespräch: "Übrigens - wenn Sie was wissen möchten oder was fragen wollen, können Sie gern jederzeit anrufen."

 

Hat mich natürlich gefreut - und vor allem: ich erhalte nicht nur Auskunft, meine Agentur spricht in der Regel schon vorher alles mit mir ab.

Ich weiß also, bei welchem Verlag gerade ein Manuskript ist und welcher Lektor es liest oder angefordert hat.

Und natürlich auch, warum es mit einer Rückmeldung (wie jetzt) mal etwas dauert: Die Lektorin entschuldigte sich bei meiner Agentur, sie sei noch nicht zum Lesen gekommen und würde das MS mit in den Winterurlaub nehmen.

Na, dann wartet man doch gern  :)

 

Gruß

Jan

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Übrigens:

Auch wenn Verlage Interesse haben, können sich die Verhandlungen noch über Wochen oder Monate hinziehen.

 

Bei mir war schon mehrmals von vornherein klar, dass ich einen Verlag für meine Ideen finden würde.

Es gab sogar mehrere Interessenten.

Dennoch dauerte es ein halbes Jahr, bis der Vertrag unter Dach und Fach war, denn es musste gut abgewogen werden.

 

Lektoren und Progammleiter sind vielbeschäftigte Leute, oft auf Reisen, machmal im Urlaub und dann wieder im Stress. Da können schnell mal ein paar Wochen vergehen, bis ein Feedback kommt.

 

In der ganzen Zeit wurde ich Seitens der Agentur immer über den Stand der Dinge informiert und hatte am Entscheidungsprozess maßgeblich Teil (was ich für selbstverständlich halte) Nein, mehr noch, mir wurden die Angebote unterbreitet und ich habe mich dann am Ende entschieden. Der Agent war dabei nur beratend tätig.

 

Liebe Grüße

Monika

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Hallo Rabe,

du solltest mal (d)einen Agenten fragen, ab wann er sich Sorgen macht und warum!

@alle

noch einmal zur Klarstellung:

Ich mache mir keine Sorgen, bekomme von meinem Agenten gute Rückmeldungen und Informationen, kann mich nicht beklagen, bin nicht hibbelig.

Ich wollte nur fragen, weil ich dachte, dass es von allgemeinem Interesse sein könnte.

Ich bitte als darum die Frage losgelöst von meiner Person zu betrachten.

Montagsgrüße vom Raben

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Stefan Mühlfried

Moin!

 

Übrigens:

Auch wenn Verlage Interesse haben, können sich die Verhandlungen noch über Wochen oder Monate hinziehen.

Ja, aber dann sollte sich die Agentur wenigstens gemeldet haben und gesagt haben: "Da gibt es einen Interessenten!" - Sonst wäre wirklich was mit der Agentur im Argen.

 

Ich habe letzte Woche gerade von meiner Agentin den schönen Spruch gehört: "Das Manuskript ist zu amerikanisch für den Markt" (huch!) " - aber es ist ein gutes Buch. Wir kriegen das unter, und wenn's zwei Jahre dauert."

Was immer sie auch mit den "zu amerikanisch" gemeint hat (sie wird's mir demnächst nochmal im Detail verklamüsern), die Nachricht kam an: Sie glaubt an das Buch und sie bleibt dran. Das macht eine lange Wartezeit schon mal viel erträglicher, finde ich.

 

Hoffnungsfrohe Grüße,

Stefan

"Schriftsteller sollten gar keine Adjektive haben. Sie sind keine französischen oder australischen Schriftsteller, sondern einfach Schriftsteller. Am Ende sind sie ohnehin nicht mal ein Substantiv, sondern ein Verb: Sie schreiben." - Richard Flanagan

Blaulichtmilieu   -   Zur Hölle mit der Kohle   -   Der steinerne Zeuge

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Hallo, Rabe, alle,

 

ich bin ja selbst ein “Frischling” bei der Zusammenarbeit mit einem Agenten, kann deshalb also nicht sagen, wie lange es dauern wird.

Von der Art des Agenten, mit mir umzugehen und von der Schnelligkeit und Transparenz, mit der er das Manuskript angeboten hat, bin ich jedoch nach wie vor begeistert!

Gut ist der Hinweis von Monika, dass Lektoren und Agenten vielbeschäftigt und oft auf Reisen sind, sonst hätte ich mir Sorgen gemacht, dass die zweite angekündigte Rückmeldung der Lektorin (nachdem wir länger telefoniert hatten) bedeuten könnte, dass sie das Interesse verloren hat.

Also, in Stichworten:

Dauer des ersten Vermittlungsversuchs, ersets Manuskript: einen Tag.

Dauer des zweiten Vermittlungsversuchs (mit einer kurzen Leseprobe des neuen Manuskripts):

Zwei Tage.

Rückmeldung der Lektorin auf ca. 150 Seiten:

Nach etwa zwei Wochen.

Schreiben des Gesamtmanuskriptes: 4-5 Monate. Wie lange es jetzt noch dauern wird, weiß ich nicht, aber ich möchte auch nicht, dass es zu schnell geht.

 

LG

Christa

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Sorry Rabe, wenn das so klang, als bezöge ich deine Frage auf dich. Ich meinte damit: Eigentlich müsste man diese Frage eher Agenten als Autoren fragen... also würdest du von deinem Agenten vielleicht Hilfreicheres erfahren als von uns. So wie von jedem anderen Agenten hier auch. Denn ich glaube, die haben ein ganz gutes Gespür, wie lange sich Suche lohnt und ab wann es brenzlig wird.

 

Schöne Grüße,

Petra

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Hallo allerseits,

 

ich finde eine Antwort auf diese Frage auch nicht leicht. Das hängt nämlich ziemlich stark vom Autor und vom Genre ab. Einen gut auf dem Markt eingeführten Autor zu vermitteln, ist natürlich leichter als einen Frischling zu platzieren. Und dann kann es sich noch um ein MS handeln, dass gerade einem Verlag perfekt ins Programm passt, oder um ein Manuskript, das man nur angenommen hat, weil man wirklich überzeugt von der Schreibe des Autors ist.

Als Beispiel: Christoph einen neuen Vertrag zu vermitteln, ist kein Hexenwerk. Da feilt man eher an guten Konditionen und Optionen.

Mein literarischter Autor hat vierzehn Monate auf eine Zusage warten müssen.

Bei Celia hat es drei Monate gedauert, ihren HR bei einem großen Publikumsverlag unterzubringen. Und alles dazwischen gibt es natürlich auch.

 

Wichtiger als eine fixe Regel finde ich die Rückmeldung der Agentur an die Autoren, wo das MS gerade liegt und wie der Stand der Dinge ist. Dann lässt sich vielleicht auch eine längere Wartezeit besser ertragen.

 

Liebe Grüße,

 

Natalja

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