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(Peter D. Lancester)

Übung Actionszene: Die Messerszene

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Das ist ja durchaus so gewollt! Außer Du schwitzt Blut und Wasser, weil sie so grauenhaft schlecht sind.

Weil sie schlecht sind und ich aber nicht sagen kann, wie man sie verbessern könnte. Was mir bei anderen Szenen oft leichtfällt.

 

Guck Dir doch einfach mal so eine Blut-und-Wasser-Szene analytisch an und wenn sie Dir gefallen hat, dann mach's genauso. Wenn nicht, dann vermeide einfach die Fehler ... einfach

Vermeiden hieße, gar nichts zu schreiben. Ist sicher eine Möglichkeit und wird oft gewählt. Aber wenn die Geschichte jetzt und hier action verlangt, ist das keine gute Idee.

 

Hans Peter

 

PS: Was mir gerade in den Sinn kommt: Wie wäre es, wenn wir anhand einer gemeinsamen Ausgangssituation mal jeder eine solche Szene schreiben? Und dann darüber diskutieren?

 

Beispiel: Die Frau die mit dem Alkoholiker liiert ist. SIe trennen sich, sie versöhnen sich, es geht eine Zeitlang gut. Und dann geht alles wieder von vorne los. Eines Tages erwischt sie ihn, dass er wieder zu trinken angefangen hat. Eigentlich hätte sie es längst wissen müssen, aber ...

 

Sie beschimpft ihn und er greift zum Messer ...

 

Ich greife diesen Vorschlag mal auf und eröffne einen neuen Thread.

Um eine gewisse Standardisierung zu erreichen, sollten noch ein paar kleine Vorgaben vorgegeben werden. Das tue ich mal hiermit, wenn's recht ist:

 

- Es geht um Action, also geht er auf sie jetzt auch los.

- Keinen Dialog verfassen, während er mit dem Messer in der Hand rumsteht, direkt mit der Action beginnen.

- Keine zusätzlichen Personen ins Spiel bringen.

- Beide Figuren werden noch für nachfolgende Kapitel gebraucht, also darf keiner so schwer verletzt werden, daß das nicht mehr möglich ist.

 

Peter

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Langsam kam er näher. So langsam, daß es beinahe unentschlossen wirkte. Und er schwankte dabei so grotesk, daß es an ein Wunder grenzte, daß er nicht das Gleichgewicht verlor und stürzte. Aber Saskia wußte, daß sie darauf nicht zu hoffen brauchte. Und auch nicht darauf, daß er es bei Worten belassen würde. Sie kannte diesen Blick nur zu gut. Ihre einzige Chance, unverletzt aus dieser Küche zu kommen lag darin, sich umzudrehen und zu rennen. Aber dazu hätte sie ihm den Rücken zuwenden müssen, und das konnte sie nicht.

Sie ging einen Schritt rückwärts, dann noch einen, dann noch einen. Dann spürte sie die Arbeitsplatte im Kreuz. Wieso nur konnte sie sich nicht von ihm abwenden und laufen?

Wieso hatte sie nicht einfach den Mund gehalten und war gegangen, als sie noch konnte?

Markus' Lippen bewegten sich, als würde er zu ihr sprechen, aber sie hörte kein Wort. Dann war er heran. Sein Arm schnellte vor wie eine Sprungfeder, Saskia fühlte seinen steinharten Griff um ihren Hals. Die Knie wurden weich, ihr Herz klopfte irgendwo unterhalb der Kehle, drängte nach oben.

Nein, sagte sie sich, er wird das Messer nicht benutzen, er wird nur zuschlagen, so wie immer. Sie wiederholte den Gedanken wieder und wieder, als könne sie damit die Klinge stoppen, die sich langsam ihrer Wange näherte.

Was machst du da, wollte sie rufen, aber sie konnte ebensowenig einen Laut hervorbringen wie sich bewegen. Alles in ihr war steif und starr, nur ihre Gedanken rasten so schnell, daß sie ihnen selbst nicht folgen konnte. Sie spürte unerträglichen Druck in der Blase. Dann berührte die Messerspitze ihre Haut. Es brannte. Sekunden später das Gefühl von Feuchtigkeit.

Das Brennen wanderte aufwärts.

Nein, nicht mein Auge!

Dann ging alles ganz schnell. Ihr Knie hob sich, als entwickele es einen eigenen Willen, und rammte sich zwischen seine Beine. Ein Klischee, lächerlich, doch es wirkte: Plötzlich war sie frei, und Markus torkelte rückwärts, weg von ihr. Mehr noch: Er stolperte über einen Stuhl und fiel. Sein Schulterblatt erwischte die Tischkante, der Tisch kippte. Teller, Besteck und die Flaschen, sie alle gerieten in Bewegung und prasselten, als seien sie lebendig und wollten Saskia beistehen auf den am Boden liegenden Markus nieder.

Er lag am Boden und sie stand. Das war neu. Das war verkehrt. Das war großartig! Aber er würde gleich wieder aufstehen, bis dahin mußte Saskia sich entschieden haben, was sie tun würde. Sie griff nach dem Tranchiermesser in der Spüle.

...

to be continued

 

Peter

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Etwas daß-lastig am Anfang, aber vorstellen konnte ich mir die Szene gut.

 

Habe gerade eine nette kleine Horrorgeschichte in der Rohfassung ausgedruckt. Mal sehen, wieviele Klöpse ich drin habe, ich habe gar nicht mehr hingesehen am Ende, nur noch in die Tasten gehämmert.

Liebe Grüße, Susanne

 

"Books! The best weapons in the world!" (The Doctor)

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Kerl mit Messer gegen unbewaffnetes Mädchen. Das ist keine Actionszene, das ist ein Schlachtfest! Versuchen wir's trotzdem mal:

 

Seine Konturen werden unscharf. Verblassen. Er verschwindet aus Saskias Sinnen und das einzige, was sie noch wahrnimmt, ist das Messer. Scharf und klar tanzt es vor ihren Augen, losgelöst vom Raum und dem besoffenen Gefuchtel seine Besitzers. Saskia denkt nicht mehr, ist nur noch unbeteiligte Beobachterin. Bevor sie irgend etwas entscheiden kann, hat ihr Körper bereits reagiert und flieht zur Tür. Doch da spürt sie schon seinen harten Griff an ihrem Arm.

Zu schnell! Viel zu schnell ... für seinen Zustand!

Sein Griff verstärkt sich. Die Kraft ist unglaublich. Es schmerzt. Irgendwas geht zu Bruch – Glasscherben auf dem Teppich.

Der schöne Bilderrahmen ...

Sie wird herumgedreht, ihr Hinterkopf knallt gegen die Wand. Dann die kühle Härte der Klinge. An ihrem Hals.

Tut gar nicht weh ...

Sein Gesicht ganz dicht vor ihrem, sein Atem riecht wie immer ...

Bommerlunder!

Sie will das Messer von ihrem Hals entfernen ... Schmerzen, mehr Blut. Ihre ganze Hand ist voll davon.

Wie dumm! Entschuldigung ...

Mehr Kälte an ihrem Hals, ein ritschendes Geräusch.

Oh, soviel Blut!

Saskia sieht es rinnen – über ihren Körper - auf den Teppich.

Mein Blut ... tut mir leid ... tut mit leid ...

Es wird kalt, ihr Gesichtsfeld verengt sich.

... ich muss das alles aufwischen, bevor er böse wird ...

Immer dunkler. Rauschen in den Ohren. Sein Mund geht auf und zu. Er schreit, doch sie hört ihn nicht. Hört gar nichts mehr, schon lange hört sie nichts mehr. Immer dunkler ...

Was hab ich bloß falsch gemacht?

Alles löst sich auf, sogar die Dunkelheit. Dann: Nichts mehr.

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Stefan Mühlfried

Sehr schön, was ihr beide da gebastelt habt! Mich juckt's in den Fingern, auch was zu probieren. Mal gucken, ob ich die Zeit finde.

 

Was mir jetzt schon auffällt: Die Action ist bei beiden Fragmenten zwar Schwerpunkt, aber nicht einzig bestimmendes Element. Die Innensicht der Prota hält sich mit der Action die Waage. Interessant!

 

Geht es auch anders? Oder wird es dann platt, trivial, uninteressant?

 

Schnittige Grüße,

Stefan

"Schriftsteller sollten gar keine Adjektive haben. Sie sind keine französischen oder australischen Schriftsteller, sondern einfach Schriftsteller. Am Ende sind sie ohnehin nicht mal ein Substantiv, sondern ein Verb: Sie schreiben." - Richard Flanagan

Blaulichtmilieu   -   Zur Hölle mit der Kohle   -   Der steinerne Zeuge

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Was mir jetzt schon auffällt: Die Action ist bei beiden Fragmenten zwar Schwerpunkt, aber nicht einzig bestimmendes Element. Die Innensicht der Prota hält sich mit der Action die Waage. Interessant!

Wir sind gespannt.

 

Geht es auch anders? Oder wird es dann platt, trivial, uninteressant?

Könnte leicht passieren. Siehe den Vorgängerthread.

 

Peter

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Geht es auch anders? Oder wird es dann platt, trivial, uninteressant?

Ob es auch anders geht? Aber klar doch! Du glaubst ja gar nicht, wie sehr es mich in den Fingern gejuckt hat, hier richtig zu splattern. Aber dieses ist ja nicht das Groschenheft-Forum, deshalb habe ich versucht, mich zu beherrschen. Mal den Bergmann in mir ausprobieren, der Frau auf die ganz platte Art nen Putzfimmel andichten (aus Angst vor dem Ehemann). Die Szene ist mir leider nicht gelungen, denn hinterher fiel mir ein, Peter wollte, dass beide überleben. Na ja, ein bisschen Schwund gibt's immer.

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Hallo PeterD,

 

gute Szene, weckt Bilder und ich kann mir vorstellen, was abläuft. Und ein Beispiel dafür, was du schon vorher gemailt hattest: Als Einstieg in ein Buch wäre sie nicht denkbar. Dazu wissen wir zu wenig über die beiden Figuren.

 

Ein paar Korinthen:

Sie ging einen Schritt rückwärts, dann noch einen, dann noch einen. Dann spürte sie die Arbeitsplatte im Kreuz.

Das ist mir zuviel "dann", da hat die Wiederholung für mich keine Funktion. Eigentlich ist es ja eine doppelte Wiederholung. "noch einen": sie geht dreimal zurück. Wenn das dann auch sooft wiederholt wird, stört es IMHO. vielleicht:

"Sie ging einen Schritt rückwärts, dann noch einen. Noch einen. Dann spürte sie die Arbeitsplatte im Kreuz."

 

Markus' Lippen bewegten sich, als würde er zu ihr sprechen, aber sie hörte kein Wort.

"als würde er zu ihr sprechen" stört hier, da das "sie hörte kein Wort" das Gleiche sagt. Könnte man also weglassen.

 

Sein Arm schnellte vor wie eine Sprungfeder, Saskia fühlte seinen steinharten Griff um ihren Hals.

"Sprungfeder" und "steinhart" stören mich hier, scheint mir nicht in die Sprache dieses Textes zu passen.

 

Die Knie wurden weich, ihr Herz klopfte irgendwo unterhalb der Kehle, drängte nach oben.

"drängte nach oben" dito.

 

Nein, sagte sie sich, er wird das Messer nicht benutzen, er wird nur zuschlagen, so wie immer.

Da würde ich das "sagte sie sich" weglassen, das lässt den Text zu distanziert wirken, ich fände besser:

"Nein, er wird das Messer nicht benutzen, er wird nur zuschlagen, so wie immer."

 

Ihr Knie hob sich, als entwickele es einen eigenen Willen, und rammte sich zwischen seine Beine. Ein Klischee, lächerlich, doch es wirkte

Eigentlich eine schöne Idee, dass sie ans Klischee denkt, in solchen Momenten hat man oft die verrücktesten Assoziationen. Aber das Wort "Klischee" stört mich hier, weil es mir nicht recht zu dem Text zu passen scheint, ohne das ich benennen könnte, warum.

 

Aber er würde gleich wieder aufstehen, bis dahin mußte Saskia sich entschieden haben, was sie tun würde. Sie griff nach dem Tranchiermesser in der Spüle.

"bis dahin mußte Saskia sich entschieden haben, was sie tun würde" Klingt für mich etwas unbeholfen, lahm. Vielleicht:

"Aber er würde gleich wieder aufstehen. Sie musste sich entscheiden. Ihre Hand griff ..."

 

Aber an der Szene selbst, der Schilderung der Abfolge habe ich nichts zu meckern oder mäkeln.

 

Grüße

 

Hans Peter

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Hallo, hpr!

 

Das sind jetzt natürlich Details, die man eher in den Textkritiken erwarten würde. Zumal das eh nur so schnell hingeschriebene Dinger sind, die man im Falle eines Romans überarbeiten würde.

Eine Analyse, ob es wirkt oder nicht und warum, das ist es doch, was wir tun wollen. Aber erst mal ein wenig sammeln. Du hast die Idee gehabt, wir warten also zumindest noch auf deinen Beitrag, und dann schaun wir mal, welche Erkenntnisse wir aus der Sache ziehen können.

 

Peter

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Stefan Mühlfried

So, dann will ich auch mal meinen Senf dazu abgeben:

 

Er kam auf sie zugewankt, das Gesicht zur Fratze verzerrt, die Faust zum Schlag gehoben. So wie immer, wenn es schlimm wurde. So wie die vielen Male zuvor.

Fast.

Saskia starrte auf das Brotmesser in seiner Hand. "Er weiß es gar nicht", dachte sie. "Er weiß gar nicht mehr, daß er es in der Hand hat!"

Sie wich zurück. Drängte sich in die Zimmerecke, hob abwehrend die Arme. Mit einem schnellen Blick schätze sie die Strecke bis zur Tür ab. Würde es reichen?

Er stolperte mehr auf sie zu, als daß er ging. Holte aus, ließ die Faust in ihr Gesicht schnellen, gegen ihre Schläfe. Ihr Kopf flog zur Seite. Feuerwirbel drehten sich vor ihren Augen.

Wie immer.

Fast.

Wie in Zeitlupe sah sie seine Faust an ihrem Gesicht vorbeischwingen."Gottseidank", schoß es ihr durch den Kopf, "kein Messer", aber dann spürte sie schon ein scharfes Reißen an der Wange.

Mit einem Schlag lief die Zeit wieder normal. Heiner stierte fassungslos abwechseln auf ihre Wange, von der das Blut in Strömen herunterlief, und auf das Messer in seiner Hand.

Als die Fassungslosigkeit langsam einem gehässigen Grinsen wich, zerriß etwas in Saskia.

Sie konnte später selber nicht mehr sagen, wie es kam, aber ohne auszuholen und wie von selbst schoß ihre Faust vorwärts, in seine widerliche, stinkende, unrasierte Fresse. Mitten hinein. Nur ein Mal. Er heulte auf, ließ das Messer fallen, riß die Hände vors Gesicht. "Meine Nase", heulte er. "Du hast mir die Nase gebrochen! Wie konntest du nur?" Jammernd ging er in die Knie.

Einige Sekunden noch starrte sie wütend auf das weinerliche Stück Scheiße vor ihren Füßen, dann machte sie auf dem Absatz kehrt und ging, ohne sich noch einmal umzudrehen.

 

Stefan

"Schriftsteller sollten gar keine Adjektive haben. Sie sind keine französischen oder australischen Schriftsteller, sondern einfach Schriftsteller. Am Ende sind sie ohnehin nicht mal ein Substantiv, sondern ein Verb: Sie schreiben." - Richard Flanagan

Blaulichtmilieu   -   Zur Hölle mit der Kohle   -   Der steinerne Zeuge

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Darf ich mitspielen?

Ich habe mal kurz was runtergeschrieben. Bei mir spielen Innenansichten der Figuren meist eine größere Rolle als die reine Action. Ich weiß jetzt nicht ob ihr das als trivial betrachtet oder einfach nicht "gültig" für eine Actionszene, und Blut fließt auch keins, aber das könnte man ja noch einbauen, falls es für die Story wichtig ist. Mir erscheint es aber nicht logisch, dass sie mit dem Kerl immernoch zusammen ist, wenn er zu sowas fähig ist, selbst im Suff. Deshalb würde ich es dazu nicht kommen lassen, nicht unter der Vorgeschichte, dass sie schon mal getrennt waren und dann wieder zusammen gekommen sind. Aber wie gesagt, ich könnte da auch Blut fließen lassen. ;)

 

Sein schiefes Grinsen sagte ihr, dass er schon wieder getrunken hatte. Dabei war kein Tropfen im Haus. Er musste sich ein neues Versteck gesucht haben. Verdammt. Nichts als leere Versprechen, seit Jahren. Die Anonymen Alkoholiker hatten Recht, es war nicht heilbar, höchstens in den Griff zu bekommen, aber das schien auch nicht zu klappen. Selbst ihre Liebe würde daran nichts ändern, war nicht stark genug gegen einen solchen Gegner. Wut stieg in ihr hoch, Hass, gegen den Alkohol, gegen die Schwäche ihres Mannes. Jammerlappen. Feiger Hund, besiegt von einer Flasche Asbach.

 

„Du hast mich schon wieder belogen, hast schon wieder gesoffen!“

Aus Manfreds Grinsen wurde eine Grimasse. Autsch, falsche Wortwahl. Mit Betrunkenen sollte man nicht streiten. Doch es war zu spät. Manfred flüchtete sich in das Einzige, das seine Würde ihm noch ließ, die Verteidigung. Paula wusste all das, kannte die Mechanismen, auf die er ansprach, doch auch sie war nur ein Mensch, und eben war Schluss.

Sie bewegte sich auf die offene Küchentür zu, langsam, um das wilde Tier in ihm nicht zum Sprung zu reizen.

Manfred griff nach dem Brotmesser. Panik lähmte ihre Muskeln, machte eine Flucht unmöglich. Nicht mehr er selbst, getrieben von etwas in ihm, das er nüchtern verabscheute, torkelte er auf sie zu. Die Hand mit dem Messer zitterte, doch die andere war spielend in der Lage Paulas Handgelenk zu ergreifen. Seine Finger schnürten ihr das Blut ab, sie schrie auf. Davon angestachelt riss er Paula an sich und atmete ihr ins Gesicht. Doch seine Augen konnten nicht mehr fokussieren, sein Blick irrte hin und her. Paula trat nach ihm, schob mit der freien Hand, drückte gegen seinen Körper mit allem was sie hatte. Aber alles was Manfred tun musste, war sein Gewicht gegen sie zu pressen und sie konnte sich nicht mehr bewegen. Gefangen zwischen ihm und der Wand gab sie schließlich auf. Tränen rollten über ihre Wangen und sie flehte ihn an sie loszulassen. Das Gefühl der Hilflosigkeit schnürte ihr die Kehle zu, ihre Worte erstarben.

Minuten schienen zu vergehen, angefüllt mit nichts als seinem Keuchen und ihrem Weinen. Und dem zitternden Messer, das er dicht an ihrem Hals hielt.

 

Plötzlich ging ein Beben durch Manfred, er starrte das Messer an, dann ihr Gesicht. Ruckartig ließ er sie gehen, sank auf den Küchenboden und weinte lautlos.

Er hatte das Messer noch immer in der Hand. Paula ergriff die Flucht.

 

LG

Joy (ich gebe zu, mein Lieblingswort ist: doch.  :s18 Aber der Text ist ja noch nicht editiert... duck und wech...)

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Darf ich auch mitmachen? Kleine Vorwarnung - ich habe noch NIE eine Actionszene geschrieben. Anbei also mein allererster Versuch, und sollte er grottenschlecht sein - ich vertrage Kritik. Action ist so überhaupt nicht meine Baustelle, aber es hat mir so in den Fingern gejuckt ...

 

Aus blutunterlaufenen Augen starrte er sie hasserfüllt an. Saskia schob den Stuhl zurück und stand auf, sie ließ seine linke Hand mit dem Messer nicht aus den Augen. Das war neu, bisher hatte er sich auf seine Fäuste verlassen. Ihr Instinkt drängte sie, aus der Küche zu rennen, aber Markus versperrte den Weg. Wieso, um Himmels Willen, hatte sie ihn ausgerechnet heute darauf ansprechen müssen? Beim Thema Geld fuhr er doch immer aus der Haut. Langsam wich Saskia zurück.

Schritt für Schritt schwankte er auf sie zu, umrundete mit der Grazie des Volltrunkenen den Tisch. Ein Teller ging klirrend zu Boden. Sein stinkender Atem nahm ihr fast die Luft, sie würgte. Er hob das Messer und kicherte leise. Die Panik umfing Saskia mit klebrigen Tentakeln, sie konnte sich nicht bewegen. Wie hypnotisiert starrte sie auf das Messer. Sie sah den Schlag nicht kommen, mit voller Wucht traf seine rechte Faust ihr Gesicht. Saskias Kopf flog nach hinten, knallte gegen die Kühlschranktür. Grelle Blitze vor ihren Augen. Er packte sie am Hals, stieß einen unartikulierten Laut aus. Die kalte Klinge an ihrer Kehle. Sie musste hier raus! Die Panikfangarme erschlafften, Saskias Hände tasteten über die Arbeitsplatte. Ein brennender Schmerz, etwas Warmes tropfte auf ihre Schulter. Die rechte Hand wurde fündig. Die Finger schnappten zu. Der Arm holte aus. Dumpf prallte der Topf auf seinen Schädel, Tomatensauce spritzte. Er taumelte, strauchelte, das Messer fiel klirrend auf die Fliesen. Saskia stieß ihn zur Seite und rannte hinaus.

 

LG

Julia

www.julia-breitenoeder.de

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widerliche, stinkende, unrasierte

Ja, wir lieben unsere Adjektive, nicht wahr, SMü? Aber in diesem Fall reißt es mich aus Saskias Perspektive raus, da ihr diese Adjektive in der Hektik des Geschehens niemals selber eingefallen wären. Wo doch auch die ganz einfache

Fresse
völlig ausreicht und in diesem Fall sogar stärker gewirkt hätte.
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Mit Betrunkenen sollte man nicht streiten.

Jetzt ist Action angesagt, Joy, keine Zeit für Erklärungen. Die allgemeine Situation hattest Du schon in der Einleitung erklärt.

 

Doch es war zu spät. Manfred flüchtete sich in das Einzige, das seine Würde ihm noch ließ, die Verteidigung. Paula wusste all das, kannte die Mechanismen, auf die er ansprach, doch auch sie war nur ein Mensch, und eben war Schluss.

Alles nach "Doch es war zu spät" könnte für mich gestrichen werden.

 

Sie bewegte sich auf die offene Küchentür zu, langsam, um das wilde Tier in ihm nicht zum Sprung zu reizen.

Alles nach "langsam" weg.

 

Manfred griff nach dem Brotmesser. Panik lähmte ihre Muskeln, machte eine Flucht unmöglich. Nicht mehr er selbst, getrieben von etwas in ihm, das er nüchtern verabscheute, torkelte er auf sie zu.

Er ist besoffen, wir wissen es. Was er gerade denkt oder nüchtern nicht denken würde, interessiert mich jetzt beim Lesen nicht. Seine Perspektive nimmt bei Dir mehr Platz ein als ihre.

 

Tränen rollten über ihre Wangen und sie flehte ihn an sie loszulassen. Das Gefühl der Hilflosigkeit schnürte ihr die Kehle zu, ihre Worte erstarben.

Die indirekte Rede lässt mich die Szene auch nur indirekt erleben.

 

Das Gefühl der Hilflosigkeit schnürte ihr die Kehle zu, ihre Worte erstarben.

Minuten schienen zu vergehen, angefüllt mit nichts als seinem Keuchen und ihrem Weinen. Und dem zitternden Messer, das er dicht an ihrem Hals hielt.

Die Action ist vorbei - und das ist jetzt wieder stark.

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Schritt für Schritt schwankte er auf sie zu, umrundete mit der Grazie des Volltrunkenen den Tisch. Ein Teller ging klirrend zu Boden.

"Grazie des Volltrunkenen"???

 

Panikfangarme

Watt für Dinger?

Außer diesen beiden Humorsprengseln in der ansonsten todernsten Szene habe ich nix auszusetzen, Julia.

 

So, nach diesen drei Verrissen bin ich erschöpft und werde völlig ohne Action ins Bett gehen.

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Danke, Rocker, aber ich sagte ja, ich rede gern mehr als dass ich Action wie im Film ablaufen lasse. Und die Perspektive ist immer die selbe. Ihre! Sie weiß das alles über ihn, deshalb kann sie es uns erzählen. Nach all den Jahren und Erfahrungen kennt sie ihn so gut.

Aber darum ging es hier nicht, oder hab ich da was falsch verstanden? Es ging doch nicht um Wort für Wort Kritik sondern um die Wirkung der Szene als Ganzes, oder?? Denn nach einer Überarbeitung würde natürlich sicherlich bei jedem so manches rausfallen, das brauchen wir doch jetzt nicht zu kritisieren, oder?

 

Verwirrte Grüße

Joy

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Ganz richtig, Joy; wie ich schon schrieb, sind Detailkritiken erst mal sinnlos. Wir wollen ein paar Szenen sammeln und dann schauen, mit welchen Stilmitteln beim Leser Spannung/Herzklopfen erzeugt werden soll und welche "Tricks" dann letztlich auch funktioniert haben und welche nicht.

 

Peter

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Entschuldigung, sollte meine Kritik falsch angekommen sein. Mein Eindruck war eben so, dass Joy zuviel Gewicht auf den Kerl gelegt hat, dass sie versuchte, seine Motivation und seinen Geisteszustand zu erläutern. Das ist die beste Tempobremse, macht die Szene zu erklärerisch und zwingt den Leser zum Denken.

Action-Szenen bedeuten für mich absolutes Erleben, keine Reflektion, keine Erklärungsversuche. Gedanken ja, aber nur bruchstückhaft, ungeordnet, unsinnig. Hier spielen nur noch Gefühle eine Rolle, rationales Denken tritt in den Hintergrund.

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Entschuldigung, sollte meine Kritik falsch angekommen sein. Mein Eindruck war eben so, dass Joy zuviel Gewicht auf den Kerl gelegt hat, dass sie versuchte, seine Motivation und seinen Geisteszustand zu erläutern. Das ist die beste Tempobremse, macht die Szene zu erklärerisch und zwingt den Leser zum Denken.

Action-Szenen bedeuten für mich absolutes Erleben, keine Reflektion, keine Erklärungsversuche. Gedanken ja, aber nur bruchstückhaft, ungeordnet, unsinnig. Hier spielen nur noch Gefühle eine Rolle, rationales Denken tritt in den Hintergrund.

Das wiederum ist genau "on topic". ;D

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Hallo Rocker,

 

so gesagt ist das natürlich ein Aspekt. Genau darüber wollen wir ja reden. Ich kann schon mal sagen, dass ich kein Fan bin von reiner Action ohne Innenreflektionen. Das ist eben Geschmackssache. Andererseits wieder, wenn all das bereits in anderen Szenen gesagt wurde (der Roman besteht ja aus mehr als einer Szene ;) ), dann kann man das natürlich weglassen und nur "die Tat" beschreiben. Aber auch da würden mir die Gedanken fehlen, die der Figur in dem Moment durch den Kopf gehen.

 

LG

Joy

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Ja, Joy, ich verstehe Dich, kann auch gut nachvollziehen, dass Dich die Gedanken mehr interessieren, als das gedankenlose Geprügel und Geschieße. Leider ist es so, dass in solchen Momenten wie z.B. bei der vorliegenden Messerstecherei, die Hormone in uns das Kommando übernehmen und das rationale Denken abschalten.

Das bringt nicht viel an Erleuchtung für den Leser, Action ist immer nur die Auflösung einer vorher mühsam und gedankenreich aufgebauten Spannung. Oft kommt man aber eben nicht drum herum, zumindest im Bereich Thriller/Abenteuer/Krimi/SciFi. Und es wäre unrealistisch, jemanden der gerade ein Messer am Hals hat, noch vernünftig denken zu lassen.

Es gibt Autoren, die es schaffen, auch solche Szenen packend darzustellen, auch ohne den denkenden Leser zu langweilen. Und zwar indem sie ihn derartig packend in das Geschehen stoßen, dass er gar nicht anders kann, als in der Szene zu versinken. Das ist die Kunst.

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Hoi allerseits,

erstmal, ich finde die Idee mächtig genial, neben der vielen Theorie auch einen Praxis-Thread anzugliedern.

@Julia: Ich finde Deine Panikfangarme übrigens gar nicht so schlecht, Du hast dieses Bild, finde ich, ja recht schön vorbereitet ("Die Panik umfing Saskia mit klebrigen Tentakeln"). Auch so geht mir Deine Szene schön flüssig runter und hat gut Geschwindigkeit. Nur gefällt mir nicht, dass Markus kichert, mit dem Messer in der Hand, das macht ihn irgendwie zum unglaubwürdigen Comic-Bösewicht. Aber na ja, da wären wir dann ja wieder bei den Korinthen ;)

 

Ich konnte es mir jedenfalls nicht verkneifen, selbst eine "Messerszene" zu schreiben und freue mich über jedes Feedback:

 

Sie wollte ihn nicht wecken.

Die Tür glitt ins Schloss. Leise, so zärtlich fast, wie der Whiskeygestank, der ihr plötzlich in den Nacken geatmet wurde. "Amüsiert, ja?" Seine Hand auf ihren Schultern, hinabgleitend zu ihren Pobacken. Ein Test, wusste sie, sein Test. Das alte Schutzprogramm erwachte sofort. Nicht zittern... Hände, die ihr Shirt hochhoben - lass es einfach geschehen - schmieriger Säuferschweiß auf ihrem Bauch, während sich zittrige Finger unter ihren Hosenbund zu zwängen versuchten, während sein Atem in ihrem Ohr rauschte, Schwanger vom Gestank seines gebrochenen Versprechens.

Verspannte Muskeln, aufsteigendes Zittern, bitte nicht..., die Umrisse der Dunkelheit hinter Tränen zu Scherben zerbrechend... Ein Aufschluchzen aus ihrer Kehle...

Durchgefallen.

Seine Hände krallten sich in ihren Bauch, drängten gegen den Hosenbund, bis der Knopf dieser Gewalt erlag und gegen die Haustür tockte. "Hasssd es heut schon bekomm, hä??", Wortruinen, die in einem besoffenen Klagelaut erblühten, "hassd dich noch nie geziert, du beschissene F...", ein Gurgeln überschwemmte seine Worte, sie wurde herumgeworfen, sah in dem Dämmerlicht nur seine gefletschten Zähne und das Funkeln aufgerissener Augen.

Seine Hand sah sie nicht, spürte nur, wie sie einschlug, ihren Kopf herumriss, sie von den Füßen hob und gegen die Wand katapultierte. Schrilles Klingeln explodierte in ihrem getroffenen Ohr, sie glitt an der Tapete herab, beschmierte sie mit dem Blut ihrer aufgeplatzten Lippe, während ein Feuerwerk purpurner Blitze die heranrasende Bewusstlosigkeit ankündigte.

Eine Hand in ihrem Haar, ein Ruck, schreiende Haarwurzeln fegten die Bewusstlosigkeit beiseite, als er sie auf die Beine zerrte. Er legte den Lichtschalter um, Helligkeit bohrte sich wie eine Lanze in ihre aufgerissenen Augen, nur langsam schälte sich sein Gesicht heraus.

Speichel warf Blasen auf seinen Lippen, als er ihren Blick suchte, als er den Ekel entdeckte, den sie empfand. Sie schloss die Augen, ein weiterer Fehler, sie hörte ihn schnauben, spürte Speichel auf ihre Wange regnen, spürte, sie von den Beinen gehoben wurde und verbrachte einen köstlich stillen Augenblick in Schwerelosigkeit, ehe ihr Körper den Wohnzimmertisch unter sich zermalmte.

Als sie die Augen aufschlug, stand er schon über sie gebeugt, Schluchzend und Brabbelnd. Die Klinge in seiner Rechten funkelte, während seine Linke niederfuhr, ihre Bluse umklammern wollte, um sie abermals auf die Beine zu reißen.

Sie schlug die Hand beiseite.

Er hörte einen Augenblick auf zu Atmen, seine gelallten Anschuldigungen erstarben und der Tränenstrom versiegte.

Adrenalin rauschte durch ihre Ohren, als sie sich an der Tischruine abstützte um aufzustehen. Sie spürte kaum, dass sich zersplittertes Holz in ihre Hand dabei bohrte, spürte nur die warmen Tränen, mit denen sich das Blut an ihren Fingern sammelte. Der Schock löste sich von ihm, das Messer zuckte in seiner Hand - ihre Schonfrist versickerte. "Ich liebe dich..." flüsterte sie, ein zweiter Schock, der ihn außer Gefecht setzte. Sie nahm sein Gesicht in beide Hände, ihr Blut vermischte sich mit seinen Tränen, sie zog ihn zu sich heran, fuhr mit den Fingern durch sein Haar, beobachtete, wie sich sein Griff um das Messer lockerte und wartete, bis er die Augen schloss, ehe sie mit ihrer Stirn sein Nasenbein zertrümmerte.

 

Ciao!

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Der Alf, das ist ja vielleicht einer! Wirft doch glatt mein ganzes schönes Weltbild über den Haufen: Schreibt eher schwülstig, ausgiebig, in vollständigen, langen Sätzen, informiert den Leser ausgiebig - und ich fand seine Szene gut, hab sie gerne gelesen. So viel also zu Theorie und Schreibratgebern. Alles ins Lagerfeuer! Jeder macht so, wie er meint, Hauptsache es passt.

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Schwill auch! :)

 

Rockers und Alfs haben mir am besten gefallen, aber wieso, weiß ich nicht so genau.

 

 

 

Saskia rang nach Luft. So viele Worte hatte sie ihm noch nie an den Kopf geworfen. So viele – und so hässliche. Aber sie waren jetzt gesprochen, vielmehr geschrien, und sie fühlte sich für einen Moment erleichtert. Er hatte sie angestarrt, war zurückgewichen und dann auf die Knie gesackt.

Sein Kopf war gesenkt, seine Schultern zitterten. Vor Scham? Oder einfach nur, weil er besoffen war? Hinter ihm lag die Flasche, er tastete danach, schraubte den Verschluss ab und warf den Kopf zurück, um zu trinken. Dabei sah er Saskia nicht an. Er leerte die Flasche und atmete tief ein.

Er hörte auf zu zittern. Langsam legte er sie zurück auf den Boden. Gleich würde er zurückschreien, auf die Füße springen und Saskia schlagen, so wie er es immer tat, wenn sie es wagte, ihn zu kritisieren.

Jetzt war sie es, die zitterte. Er kniete noch immer. Warum dauerte das diesmal so lange? Sag doch etwas, Markus, dachte sie. Sag irgendetwas.

„Weisssdu, dassu mir un-unheimlich auf die Nerven gehst, Ssssaskia?“

„Markus ...“

Er reckte sich, seine Finger glitten über die Arbeitsplatte. O Gott, der Messerblock, dachte sie, er sucht den Messerblock.

Sie musste ihn an sich nehmen, bevor er es tat. Doch sie konnte sich nicht rühren. Konnte nur zusehen, wie er ihn endlich fand, zu sich heranzog und zu Boden scheppern ließ. Die Messer sprangen heraus, er tastete scheinbar wahllos zwischen ihnen herum und griff nach dem Fleischmesser.

„Markus, bitte nicht“, flüsterte sie. „Es tut mir leid. Bitte nicht. Bitte.“

„Schschlampe!“, zischte er und warf sich gegen ihre Beine.

Sie ging zu Boden. Ein scharfer Schmerz durchzuckte ihre Hand, und sie erkannte, dass sie in eine der herumliegenden Klingen gefasst hatte. Sie versuchte das Messer zu greifen, doch in ihrer Hast stieß sie es nur über den Boden. Markus lag auf ihr. Sein Gesicht schwebte dicht über ihr, sein Gestank raubte ihr den Atem. Das Fleischmesser blitzte dicht vor ihren Augen auf.

O Gott.

Sie schrie, warf den Kopf zur Seite, und das Messer bohrte sich in den Fußboden. Markus fluchte. Wieder wollte sie eines der anderen Messer greifen, aber sie rutschten vor ihren blutigen Fingern davon, als hätten sie eigenes Leben entwickelt.

„Halt still, Schschlampe!“

Saskia rollte auf den Bauch, kroch vorwärts, nur fort von ihm, nur fort, bevor er ihr das Messer in den Rücken rammte. Da sah sie die Flasche. Mit einem Aufschrei packte sie den Flaschenhals, warf sich herum und schlug das Glas gegen Markus’ Stirn. Er starrte sie verblüfft an. Blut sickerte über seine Nase. Dann brach er über ihr zusammen.

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