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(Feline)

Fremdsprachen

Empfohlene Beiträge

Hi!

 

Ich hätte da eine (hoffentlich nicht blöde) Frage:

Wie wird in Thrillern, die in mehreren Ländern spielen, das Problem Sprache gelöst?

 

Beispiel:

Dan Brown.

Da geht's doch quer durch die Welt. USA, Italien, Frankreich, Schweiz...

Kann der Protagonist zufällig die entsprechenden Sprachen? Sprechen alle anderen Englisch mit ihm? Oder wie läuft das?

 

Habe leider noch nie selbst einen Roman von Brown gelesen. Wäre also toll, wenn mir da jemand weiterhelfen könnte.

 

Schöne Grüße,

Feline

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Hallo, Feline!

 

Blöde Fragen gibt's nicht - aber wer nicht fragt, bleibt blöd ;D

 

Hab von Brown auch noch nichts gelesen, kann Dir also dazu nichts sagen, aber in den allermeisten Fällen ist es schon so, wie Du Dir's gedacht hast:

entweder spricht der Held (klar, Held!) fließend sämtliche Sprachen, oder er trifft /hat in jedem Land einen "Helfer", der Englisch spricht ---- oder ein Autor macht sich darüber gar keine Gedanken.

 

Ich hab mal einen Amerikaner getroffen, der völlig erstaunt darüber war, daß wir hier in Deutschland "eine eigene Sprache" hatten ;D ;D ;D

(Und das hab ich jetzt nicht erfunden!)

 

Gruß

Jan

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Hallo Feline,

wie machst du das, wenn du reist? ;-)

Zu Thrillern kann ich dir nichts sagen, aber ich bin auf binationale Bücher abonniert ;-), die zwischen Frankreich und Deutschland spielen.

Ich erwähne Sprache nicht extra. Natürlich muss meine Protagonistin beide sprechen, aber ich schreibe das Buch ja auf Deutsch, käme es in Frankreich heraus, würde es auf Französisch übersetzt.

 

Nur ab und zu habe ich mal Anmerkungen, wenn es der Geschichte dient, weil es Kolorit gibt oder Eigenheiten anders beschreibt.

So reden in meinem letzten Kapitel eine zweisprachige Französin und ihre zweisprachige deutsche Freundin auf Deutsch über einen Schrankwandsystemhersteller. Darauf stutzt ein schlechter Deutsch sprechender Franzose und will das erklärt haben. Den Trick wende ich aber nur an, um die Mentalitäen zu beschreiben, die hinter Schrankwand und Nichtschrankwand stecken.

 

Außerdem flicke ich bei den Franzosen auch mal einzelne Worte auf Französisch ein, aber so, dass der Text für Deutsche lesbar ist, das Wort auch übersetzt. Nur wegen der Atmosphäre.

z.B. "Ich hab einfach ras-le-bol, wisst ihr, die Schnauze gestrichen voll!"

 

Schöne Grüße,

Petra

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Soweit ich sehe, machen sich die Amis da keinen Kopf. Es kann halt jeder Englisch. fertig. Spart nebenbei etliche Seiten der ermüdenden Art, in der von Übersetzern und tranigem hin und her die Rede ist.

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(Peter_Dobrovka)

Bei den Amis können sogar die Aliens englisch und ihre Computer arbeiten mit Windows.

 

Im Englischen reden sich die Leute außerdem noch so an wie im Mittelalter, was im Deutschen weder als Übersetzung noch als Neuschrieb eine Entsprechung findet. Stattdessen wird zwischen Siezen und Duzen unterschieden; einen Unterschied, der nicht existiert. Krampfig, hehe.

 

"You are fired, Mr. Jackson" -> "Ihr seid gefeuert, Herr Jackson"

"I love you, Sandra" -> "Ich liebe Euch, Sandra"

 

Peter

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Wow, vielen Dank für die Antworten! Hat mir echt weitergeholfen.

 

Hätte ja nicht gedacht, dass die Amerikaner die Sprachbarriere einfach ignorieren.

Ob man sich das als deutscher Autor auch leisten darf... Mm. :-/ Wahrscheinlich erwartet man von uns Europäern, dass wir es besser wissen.

 

Oder meint ihr, Naivität siegt?

 

 

 

Schöne Grüße,

Feline

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(Peter_Dobrovka)

Da ich annehme, daß deine Werke in Europa erscheinen sollen, solltest du das tunlichst nicht ignorieren.

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Hallo Feline, hallo Leute,

1. Du solltest das nicht zu problematisch sehen. Ein internationaler Held darf gerne dreisprachig sein, man darf Länder mit seltsamen Sprachen weglassen, man kann den angeheuerten Dolmetscher in zwei Sätzen erwähnen und vielleicht sogar ein Witzlein dazu einbauen - schriftstellerische Freiheit gilt auch in Europa. Glaubhaft muss es sein. Zumal du heutzutage wirklich mit Englisch ganz gut durch die Welt kommst, sogar durch Frankreich!

 

2. Betätige ich mich mal wieder als Klischeebrecherin (mein heimlicher Hauptberuf) und empfehle in Sachen amerikanische Bestseller den Roman von Jonathan Safran Foers: Alles ist erleuchtet. (Sowieso eins der besten Bücher, die ich in den letzten Jahren gelesen habe!)

Foers (USA) schreibt sein Buch aus zwei Perspektiven: Da ist der junge Amerikaner, der nach seinen Wurzeln in der Ukraine sucht und natürlich nur Amerikanisch kann. Und da ist ein junger Ukrainer, der ihm den Reiseführer und Dolmetscher macht, der aber rudimentäres Amerikanisch so gelernt hat, wie man Amerikanisch in sehr fernen Ländern lernt.

 

Das Buch spielt mit zwei Sprachebenen (eine dritte, historische, jiddisch angehauchte, allerdings in Hochsprache, gibt es auch) - absolut göttlich. Weil sich da zwei Länder gegenseitig unter die Lupe nehmen, Mentalitäten und Fremdheiten abtasten.

 

Vergleichbares habe ich selten gelesen... nein doch! Völlig anderes Genre, China Miéville: Perdido Street Station. Auch hier mehrere Sprachebenen, hier sogar von unterschiedlichen "Wesen".

 

Einschränkend muss ich dazu sagen, dass beide Bücher literarische Sprache benutzen, was im Thriller nicht unbedingt erwünscht ist ;-) Und natürlich stehen und fallen solche Bücher mit dem kongenialen Übersetzer!

 

Schöne Grüße et bon dimanche!

Petra

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