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(Huutini)

Vom Erzählen und vom Schreiben

Empfohlene Beiträge

Ich hab diesen Thread jetzt nicht genau gelesen - sonst hätte ich einen Knoten im Hirn.

Lustige Vorstellung.  :)

 

Aber so wie ich Marco verstanden habe:

 

Man hat eine Geschichte.

Jetzt hat man verschiedene Möglichkeiten, wie man sie erzählt. Zieht man diese Szene weiter nach vorne? Baut man hier eine Szene ein, die einen Teil der Geschichte aus einer anderen Sicht beleuchtet? Schreibt man diesen Abschnitt aus der Perspektive der Figur, oder besser aus der Perspektive einer anderen? usw.

Alles Aspekte des Erzählens.

 

Darf ich nörgeln? Also, jetzt mal von meiner hier versuchten Definition ausgehend, lass mich deine Aufzählung einmal angehen:

 

Zieht man diese Szene weiter nach vorne?

 

Die in der Szene geweckten Emotionen wären dadurch ja, generell gesehen, die gleichen, weil die Szene die gleiche ist. Was sich ändert, ist die Reihenfolge, in der der Leser Informationen erhält.

Emotionen -> Gleich

Informationen -> Anders

 

Also eine Technik des Schreibens. (Da durch das austeilen und zurückhalten von Informationen gelenkt werden kann, ob der Leser das Buch zuschlägt.)

 

Baut man hier eine Szene ein, die einen Teil der Geschichte aus einer anderen Sicht beleuchtet?

Oh, knifflig, aber sehr schön!

Die Frage an sich wirkt sich wieder auf die Informationen aus, die der Leser erhält: Man bekommt einen zusätzlichen Blickwinkel. Daher:

Information -> Anders

Ergo wäre das eine Frage der Schreibtechnik: Die Szene hat ja nur Sinn, wenn sie dafür sorgt, dass der Leser ihren Inhalt und das, was sie ihm nahebringt, interessant findet.

 

Da aber die Szene NEU ist, sollte man sich hinsetzen und fragen: "Will ich mit dieser Szene dieselben Emotionen wecken wie mit der anderen, oder neue? Und wie erreiche ich das?"

Emotionen -> entweder gleich oder anders

 

Daher ist die Frage so wie du sie stellst, eine Schreibtechnische, sollte aber eben auch erzähltechnisch einmal angesehen werden.

 

Aber weil du ja nicht blöd bist, tust du das ja schon selber:

 

Schreibt man diesen Abschnitt aus der Perspektive der Figur, oder besser aus der Perspektive einer anderen?

Hier wird ja nchts an der Information geändert. Die Szene bleibt eine Szene, die denselben Umstand nochmal aus einer anderen Sicht beleuchtet.

Informationen -> gleichbleibend

 

Was sich hingegen ändert, sind die Emotionen, je nach gewählter Perspektive.

Emotionen -> anders

Ergo ist dieses eine erzähltechnische Frage.

 

Da du das ja zusammengefasst hattest:

 

Baut man hier eine Szene ein, die einen Teil der Geschichte aus einer anderen Sicht beleuchtet? Schreibt man diesen Abschnitt aus der Perspektive der Figur, oder besser aus der Perspektive einer anderen?

hast du beides: Die erste Frage ist schreibtechnisch, die zweite erzähltechnisch.

 

Wie gesagt, jedenfalls von der hier dargelegten Definition ausgehend. :)

 

So eine Aufteilung ist natürlich immer idealtypisch und künstlich, es überschneidet sich immer zwischen Emotionen und Information, und meine Aufteilung ist einfach ein theoretisches Konstrukt. Dennoch finde ich sie hilfreich, weil es eben für das, was ich hier Erzähltechnik nenne, Anhaltspunkte liefert und anzeigt, DASS es da Möglichkeiten der Lenkung eines Lesers gibt. Und nur weil ich meine, dass viele Autoren diese Möglichkeiten gar nicht kennen, will ich ja zeigen, dass es sie überhaupt gibt. Und dafür meine 'akademische' Aufteilung.

Was daran übrigens unnnütz und kontraproduktiv sein soll, versteh ich bis heute nicht - neue Möglichketen, den Leser zu begeistern empfinde ich niemals als unnütz. ;D

 

Dem Rest deinen Postings habe ich übrigens nichts anderes zuzufügen als ein großes Kopfnicken. :)

 

Lieben Gruß,

Marco! :s17

 

P.S. Ich hab nur viele Leerzeilen!!

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Falsch! Also' date=' richtig, dass Du das nicht kannst. Aber MAN kann! Und der Kontext ist dafür total unwichtig.[/quote']

Nein, das ist er nicht. Denn was du unten aufführt, sind nichts anderes als verschiedene dramaturgische Methoden und diese müssen im Einklang mit dem Stil des Buches stehen.

 

So nett ich deine Aufzählung auch finde: sie zeigt, jedenfalls für mich, dass du die Möglichkeiten nicht kennst und deshalb gar nicht wissen kannst, worauf ich hinaus will!

Keine Ahnung, woher du meinst zu wissen, was ich weiß.

 

Die Wahl, WIE du genau diese Sache erzählst, hat erheblichen Einfluss auf die Emotionen des Lesers.

Na siehst du, da sagst du es doch sogar selbst. Nichts anderes habe ich behauptet, als ich sagte, niemand könnte dir empfehlen, wie du die Szene schreiben solltest. Denn woher soll jemand anders wissen, was du in deinem Buch und mit dieser Szene bezweckst? Was ist das für ein Buch? Ist es philosphisch, spannend, romantisch, usw?

 

Naja, das ist der Unterschied, auf den ich hinauswill. Scheint niemand zu verstehen. Möglicherweise braucht man dazu einfach auch eine gewisse Vorkenntnis, ich weiß es nicht.

Nein, Marco, du brauchst nur zu lang, bist zu umständlich, um dich ganz schlichten Dingen zu nähern, die niemand anders für so bemerkenswert hält. Daher versteht keiner, worauf du hinaus willst. Dieser Thread hätte keine 5 Seiten lang sein müssen, wenn du gleich in deinem ersten Posting diese Beispiele und deine Frage untergebracht hättest.

 

Auf jeden Fall: Die Entscheidung, an ganz genau DIESER Stelle den zweiten Mann und seine Geschichte einführen zu wollen, ist eine planerische Maßnahme, die NICHT auf die Emotionen des Lesers einwirkt, sondern auf seinen Informationsstand. Sie hält ihn bei der Stange, verhindert, dass er das Buch zuschlägt. DARUM ist es definitorisch nichts Erzählerisches.

Tut mir Leid, aber das ist Unsinn. Selbstverständlich ist das eine erzählerische Entscheidung. Eine Entscheidung darüber, wie du deine Geschichte so interessant wie möglich erzählst. Und das kann sehr wohl einen Einfluss auf die Emotion des Lesers haben.

 

Knackpunkt und Ziel dieses Threads war es: die meisten Autoren würden diese Szene so erzählen, wie es ihnen intuitiv richtig erschient. Sei das nun ein Dialog, eine Rückblende, oder was auch immer.

Was ich gerne sagen möchte, ist: Diese intuitive Wahl ist nicht zwangsläufig auch die beste!!! Es lohnt sich, innezuhalten und sich einmal Gedanken darüber zu machen, WIE man diese Szene erzählt. (Nein, ich meine nicht die Wortwahl!) Denn das wirkt sich aus.

Das ist guter Punkt. Aber keiner, den ich nicht auch schon in den so verteufelten Schreibratgebern gelesen hätte, tut mir Leid. Das lernt man eigentlich auch schon beim Aufsatzschreiben in der Schule und bei Interpretationen, Erzähltechniken und deren Wirkung zu untersuchen.

 

Darum meinte ich: Ich versuche nur, weiteres Rüstzeug zum Schreiben zu verteilen. Und ganz offensichtlich IST es nicht bekannt. Dir jedenfalls nicht!  :s22

Aha  ???

 

Gruß,

 

Andreas

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Hallo zusammen!

 

Bei diesem Thread kann ich mich nur dem  ??? anschliessen.

Verwirrte Grüsse

Deana

"Deana Zinßmeister ist in der obersten Riege deutscher Historienroman-Autorinnen angekommen (Alex Dengler, führender Buchkritiker)&&Homepage: www.deanazinssmeister.de

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Hey Andreas

 

Nein' date=' das ist er nicht. Denn was du unten aufführt, sind nichts anderes als verschiedene dramaturgische Methoden und diese müssen im Einklang mit dem Stil des Buches stehen.[/quote']

Nun, wenn du das meinst, ist das für dich vermutlich die richtige Antwort.

 

So nett ich deine Aufzählung auch finde: sie zeigt, jedenfalls für mich, dass du die Möglichkeiten nicht kennst und deshalb gar nicht wissen kannst, worauf ich hinaus will!

Keine Ahnung, woher du meinst zu wissen, was ich weiß.

Naja, du kamst mit Antworten, die den Stil betrafen, und auf Stil wollte ich nicht hinaus. Wenn meine Schlüsse falsch waren, waren sie das.

 

Die Wahl, WIE du genau diese Sache erzählst, hat erheblichen Einfluss auf die Emotionen des Lesers.

Na siehst du, da sagst du es doch sogar selbst. Nichts anderes habe ich behauptet, als ich sagte, niemand könnte dir empfehlen, wie du die Szene schreiben solltest.

Es ging auch nicht um eine Empfehlung. Es ging um die Frage der Möglichkeiten. Da du die Möglichkeiten, die darzustellen mein Ziel waren nicht nanntest, sondern dich an Wortwahl und Stil aufgehangen hattest, besprachst du meiner Ansicht nach ein anderes Thema.

 

Denn woher soll jemand anders wissen, was du in deinem Buch und mit dieser Szene bezweckst? Was ist das für ein Buch? Ist es philosphisch, spannend, romantisch, usw?

Es geht zwar nicht ums Buch, sondern um die Szene, aber natürlich hast du Recht, dass die Intention wichtig ist. Dennoch kann man durchaus Möglichkeiten aufzählen, wenn man die Intention halt schlicht als eine Variabel nimmt. Ich habe ja nicht danach gefragt, wie ich sie hier am besten erzähle. Naja, lassen wir das...

 

Nein, Marco, du brauchst nur zu lang, bist zu umständlich, um dich ganz schlichten Dingen zu nähern, die niemand anders für so bemerkenswert hält. Daher versteht keiner, worauf du hinaus willst. Dieser Thread hätte keine 5 Seiten lang sein müssen, wenn du gleich in deinem ersten Posting diese Beispiele und deine Frage untergebracht hättest.

Mea Culpa. Hätte ich geahnt, das ich umständlich, zu lang und das Thema als unbemerkenswert aufgefasst wird, hätt ich's nicht geschrieben.

 

Auf jeden Fall: Die Entscheidung, an ganz genau DIESER Stelle den zweiten Mann und seine Geschichte einführen zu wollen, ist eine planerische Maßnahme, die NICHT auf die Emotionen des Lesers einwirkt, sondern auf seinen Informationsstand. Sie hält ihn bei der Stange, verhindert, dass er das Buch zuschlägt. DARUM ist es definitorisch nichts Erzählerisches.

Tut mir Leid, aber das ist Unsinn. Selbstverständlich ist das eine erzählerische Entscheidung. Eine Entscheidung darüber, wie du deine Geschichte so interessant wie möglich erzählst. Und das kann sehr wohl einen Einfluss auf die Emotion des Lesers haben.

Wenn du meinst. Ich bin es müde, zu wiederholen, dass das was du hier mit erzählen meinst nicht das ist, was ich in diesem Thread mit erzählen meine und es daher nicht passt.

 

Knackpunkt und Ziel dieses Threads war es: die meisten Autoren würden diese Szene so erzählen, wie es ihnen intuitiv richtig erschient. Sei das nun ein Dialog, eine Rückblende, oder was auch immer.

Was ich gerne sagen möchte, ist: Diese intuitive Wahl ist nicht zwangsläufig auch die beste!!! Es lohnt sich, innezuhalten und sich einmal Gedanken darüber zu machen, WIE man diese Szene erzählt. (Nein, ich meine nicht die Wortwahl!) Denn das wirkt sich aus.

Das ist guter Punkt. Aber keiner, den ich nicht auch schon in den so verteufelten Schreibratgebern gelesen hätte, tut mir Leid. Das lernt man eigentlich auch schon beim Aufsatzschreiben in der Schule und bei Interpretationen, Erzähltechniken und deren Wirkung zu untersuchen.

Erneut Mea Culpa. Hätte ich geahnt, dass es bereits weit verbreitetetes Wissen ist, hätte ich es ebenfalls nicht geschrieben.

 

Lieben Gruß,

Marco! :s17

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