Zum Inhalt springen
(Ida)

Selbst verlegen....?

Empfohlene Beiträge

8)

 

Liebe Leute,

 

nachdem hier ein älterer Thread zum Thema sich selbst verlegen wieder aufgelebt wurde, fiel mir plötzlich ein Artikel dazu ein, den ich vor vielen Jahren - ich glaube, mehr als 10 Jahre ist es sicher her -  in einer Zeitschrift, vermutlich dem Spiegel, gelesen habe. Es ging da um eine Autorin namens Milena Moser. Ich habe nie etwas von ihr gelesen, aber kenne den Namen. Ganz unbekannt ist sie nicht.

Ich glaube, es ging ungefähr so: Milena Moser schrieb jahrelang fleißig vor sich hin, schickte ihre Texte an Verlage und bekam lauter Absagen. Irgendwann konnten ihre Freunde, die von ihrem Talent überzeugt waren, das nicht mehr mit ansehen. Sie legten alle zusammen und ermöglichten es ihr, einen Roman selbst zu verlegen. Wie das ging, weiß ich nicht, aber BoD gab's damals wohl noch nicht. Und jetzt kommt's: laut dem Artikel war das für Milena Moser der Durchbruch, denn ihr Buch verkaufte sich ziemlich gut. Mittlerweile erscheint sie bei regulären Verlagen.

Das klingt jetzt alles wie ein Märchen und vielleicht stimmt es auch nicht so ganz. Ich lege für die Geschichte nicht die Hand ins Feuer und kenne die genauen Hintergründe nicht. Natürlich verstehe ich alle Argumente gegen eine Eigenveröffentlichung und würde auch jedem empfehlen, es erst einmal auf dem normalen Weg zu versuchen. Trotzdem, bevor man die Flinte ins Korn wirft, könnte man auch BoD als letzte Alternative in Erwägung ziehen, selbst wenn kein so veröffentlichtes Buch bisher ansatzweise erfolgreich war. Was nicht ist, kann noch werden - und sei's in 50 Jahren.

 

Ansonsten ich bin natürlich auch gespannt, wie das mit dem geplanten Gedichtband weiterging.

 

Viele Grüße

 

 

Celia

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mir ist noch eine Vermarktungs-Möglichkeit eingefallen: Poetry Slams!

 

Als ich kürzlich auf einer solchen Veranstaltung war (mit ca. 120 Personen Publikum) hatten zumindest zwei der vortragenden Künstler ihr Werk in Broschürenform (vermutlich Selbstverlag) dabei und schickten sich an, direkt nach der Siegerehrung ihr Produkt zu verkaufen.

Ob sie die Broschüren losgeworden sind, kann ich leider nicht sagen, weil ich die Nikotinfolter nicht mehr ausgehalten habe ...

Aber wenn ich Gedichte schreiben würde, dann wäre ein Slam-Auftritt mit anschließender Selbstvermarktung sicher auch für mich das Mittel der Wahl.

 

Semper fi

 

Martin

Homepage: www.martin-s-burkhardt.de Online-Fernlehrgänge: Akademie Modernes Schreiben

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Celia,

die Geschichte lief so: ihre Freunde konnten es nicht mehr ertragen, dass sie ständig Absagen bekam, legten Geld zusammen und gründeten einen Verlag. Die brachten das erste Buch, einen Kurzgeschichtenband, heraus - also auch kein Selbstverlag!

 

Es gibt es auf jeden Fall einen riesigen Unterschied zwischen Milena Moser und dem "handelsüblichen" Selbstverleger: Sie hatte eine außergewöhnliche Thematik und sie schreibt einfach klasse. Ihre Thematik war so besonders, dass sie heute als eine der Begründerinnen der "Schlampenszene" gilt. Hätte es an diesen beiden Qualitätskriterien gemangelt, hätte sie sicher weiter bei ihren Freunden verlegen dürfen...

Schwierigkeiten hatte sie wohl damit, dass sie mit Kurzgeschichten anfing - das läuft selten gut für Nonames.

Übrigens ist sie jetzt bei blanvalet:

http://ws-eu.amazon-adsystem.com/widgets/q?_encoding=UTF8&ASIN=344236227X&Format=_SL250_&ID=AsinImage&MarketPlace=DE&ServiceVersion=20070822&WS=1&tag=andreaswilh09-21http://ir-de.amazon-adsystem.com/e/ir?t=andreaswilh09-21&l=as2&o=3&a=344236227X

 

Schöne Grüße,

Petra

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hat nicht Goethe den Götz selbst verlegt, weil er keinen Verleger fand? Warum sollte man das systematisch verteufeln? Einzelfallprüfung ist m.E. gerechter.

Liebe Grüße, Susanne

 

"Books! The best weapons in the world!" (The Doctor)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hat nicht Goethe den Götz selbst verlegt' date=' weil er keinen Verleger fand?[/quote']

 

Hehe. Das hat Nathalie auf Seite zwei auch schon angeführt. Und meine (ganz generelle) Antwort dazu würde ich jetzt wieder unverändert bringen. :)

Die mit den Nackenhaaren und den DKZV, die auch auf Seite zwei steht...

 

Lieben Gruß,

Marco! :s17

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Naja, ich weiß nicht, ob wirklich alles Müll ist, was die Zuschussverlage verlegen. Zumindest bei Frieling am Messestand schien mir das nicht so.

 

Es ist natürlich immens schwer, als unbeschriebenes Blatt irgendwo reinzukommen, auch wenn die Qualität vielleicht vorhanden ist. :-/

Liebe Grüße, Susanne

 

"Books! The best weapons in the world!" (The Doctor)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und es ist immens leicht, jeden Mist verlegt zu bekommen, wenn man dafür sogenannte Verlage nur reich genug macht.

 

Übrigens wiederhole auch ich hier an dieser Stelle gern meinen Gebetsmühlenspruch: Vorsicht. Auch wenn es sich befriedigend anfühlen mag, selbstbezahlte Buchdeckel zu streicheln - die Profikarriere hat man sich, wenn man sich nicht extrem schlau aus der Affäre winden kann, erst mal tüchtig verbaut. Wer tut das schon gern, wenn er an seine Qualität realistisch und nicht nur illusorisch glauben darf?

 

Schöne Grüße,

Petra

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Naja' date=' ich weiß nicht, ob wirklich alles Müll ist, was die Zuschussverlage verlegen. [/quote']

 

Was im Selbstverlag oder Copyshop zusammengeschustert wird, muss ja auch nicht alles Müll sein. Aber es fehlt eben eine Qualitätskontrolle. Die liefern die "großen" DKZV wie Frieling auch nicht.

 

Und selbst wenn du weißt, dass dein Text einzigartig und genial ist, würdest du wirklich zwischen Büchern "veröffentlicht" werden wollen, die man nicht mit der Kneifzange anfassen würde, weil sie so grottig sind?

 

Gruß, Sabine

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich tendiere mehr denn je zum Selbstverlag.....

 

 

und zwar, weil ich an mich glaube ....oder besser gesagt, an meine Lyrik.

 

Ich bin ziemlich überzeugt, einige Bände unter's Volk zu bekommen ;-)))

 

Warum muss ich anerkannt sein....?

Das ist nicht wichtig.

Wer heute anerkannt sein will,muss sich fast schon prostituieren...

 

Ich will meine kUNST machen, sei es Malerei oder Lyrik.

 

Wem es gefällt....wird es zu schätzen wissen und wem nicht, ...nun ja !

 

 

Ida

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich will meine kUNST machen, sei es Malerei oder Lyrik.

 

aber schreiben hat doch auch was mit dem handwerklichen schreiben zu tun und nicht nur mit Kunst

 

und alleine ist es sehr schwer, einen Text so zurechtzufeilen, dass er von Profis lektorierten Texten in nichts nachsteht

 

ein Text, der vielleicht sehr phantasievoll und ansprechend ist, ist das doch nur, wenn er sich auch flüssig und gut lesen läßt und alleine hat man da nur schwer einen Blick für, wo es nun holpert, was man besser weglassen sollte, usw.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich bin ziemlich überzeugt, einige Bände unter's Volk zu bekommen ;-)))

 

Warum muss ich anerkannt sein....?

Das ist nicht wichtig.

 

Das versteh ich jetzt nicht. Wer veröffentlichen will, dem geht es doch um Anerkennung? Erst recht, wenn das per Selbstverlag läuft, also mit jeder Menge Kosten und Mühen verbunden.

 

Gruß, Sabine

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

und zwar' date=' weil ich an mich glaube ....oder besser gesagt, an meine Lyrik.[/quote']

Das ist gut und richtig. Man muss an sich glauben, warum sollte man es sonst machen?

 

Ich bin ziemlich überzeugt, einige Bände unter's Volk zu bekommen ;-)))

Das wiederspricht der folgenden Aussage ...

 

Warum muss ich anerkannt sein....?

Weil Du Deine Bände "unter's Volk" bekommen willst. Und eben dieses Volk muss dann ja auch von Deiner Kunst überzeugt sein!

 

Das ist nicht wichtig.

Wenn es nicht wichtig ist, warum willst Du dann veröffentlichen und schreibst nicht für die Schublade?

 

Wer heute anerkannt sein will,muss sich fast schon prostituieren...

Es gibt da schon einen Unterschied zwischen Kompromissen, auf die Lektoren hören, sich mit Kritik auseinandersetzen und Prostitution. Niemand zwingt Dich, Groschenhefte nach Schema F zu schreiben. Da liegt ein garnicht mal so kleiner Unterschied zur Prostitution.

 

Ich will meine kUNST machen, sei es Malerei oder Lyrik.

Das wollen wir alle. Zumindest die unter uns, die den Luxus genießen, nicht davon leben zu müssen (und willst Du alle Profis als Nutten bezeichnen?). Aber wenn ich erfolgreich veröffentlichen will, ja, dann komme ich um eine bestimmte Anpassung an den Publikumsgeschmack nicht herum. Und den können die Lektoren und Marketingleute vom Verlag besser einschätzen, als der Schreiberling selber. Die haben das gelernt, die haben Erfahrung, da muss man sich auch mal auf andere Menschen einlassen und verlassen können.

Kurzum, ich kann nicht im luftleeren Raum operieren, mich einen Dreck um die Meinung anderer Menschen scheren ... und dann noch erwarten, damit Erfolg zu haben.

 

Wem es gefällt....wird es zu schätzen wissen und wem nicht, ...nun ja !

Das ist doch bei allen Büchern aller Kategorien so. Nur, um mich für oder gegen Dein Buch entscheiden zu können, muss ich doch erstmal wissen, dass es überhaupt existiert, muss eine Chance haben, es in meinem Buchladen zu finden. Ob es aber über Deinen Selbstverlag überhaupt den Weg in den Buchhandel findet, das möchte ich doch sehr bezweifeln.

 

Natürlich, möglich ist alles. Aber wenn Du schon Dein Geld unnütz verbrennen willst, dann lasse doch lieber mir eine großzügige Spende zukommen. :s21

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Ida,

ich will deine Entscheidung nicht in Frage stellen, denn sie ist die deine - aber ich sehe in deiner Begründung große Widersprüche.

 

Wenn du wirklich "nur" Künstlerin sein willst (wollen das nicht auch viele Schriftsteller bei etablierten Verlagen?), wäre es umso empfehlenswerter, einen Verlag zu finden, der dir den Rücken für die Kunst freihält. Mit Selbstverlag bist du nämlich erst mal zu einem Großteil Geschäftsfrau, Marketingmensch, Botenhilfskraft, Freizeitlektorin, Buchhalterin etc. pp.

 

Warum muss ich anerkannt sein....?

Weil du deine Bücher unters Volk bekommen willst. Weil du von deiner Lyrik überzeugt bist und andere damit behelligen willst. Weil du nicht bereit bist, für die Schublade und Tante Erna zu schreiben.

 

Wer heute anerkannt sein will,muss sich fast schon prostituieren...

Mit Verlaub, das ist der größte Schmarrn, den ich seit langem gelesen habe.

 

Ich will meine kUNST machen, sei es Malerei oder Lyrik.

Wer entscheidet, was Kunst ist? Du im stillen Kämmerlein? Der Betrachter / Leser?

Ergo musst du aus dem stillen Kämmerlein. Ergo suchst du Anerkennung. Sonst würdest du keine Bücher drucken lassen wollen.

 

Ida, ich fürchte, du machst dir selbst etwas vor. Wenn du wirklich nur Kunst um der Kunst willen machen wolltest, würdest du deine Lyrik im Copyshop durchnudeln lassen und kostenlos verteilen!

Hast du Angst vor möglicher Ablehnung? Vor professionellem Feedback? Hast du Angst davor, dass dir einer sagen könnte, deine Kunst sei gar keine?

Dieser Gefahr entgehst du auch mit Selbstverlag nicht...

 

Schöne Grüße,

Petra

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wer heute anerkannt sein will,muss  sich fast schon prostituieren...

 

 

 

Ich moechte Dich freundlich bitten, diese - sicher unbedacht und aus persoenlicher Veraergerung heraus hingetippten Worte - zurueckzunehmen.

Wir haben mehrere sehr anerkannte Autoren in diesem Forum (unter anderem den Mann, der es gegruendet hat), darunter einige Bestseller-Autoren (unter anderem das Ehepaar Lorenz, von dessen jahrelangem, bewunderswertem Einsatz fuer ihre Buecher Du vielleicht gehoert hast).

Ich habe das grosse Glueck, mehrere davon persoenlich kennen gelernt zu haben.

Von "fast prostituiert" sind all diese KUENSTLER so weit entfernt wie nur denkbar.

Von sehr harter Arbeit, viel Talent, viel Lernwillen, Ausdauer und einer Spur Demut dagegen nicht.

 

Worte verletzen.

 

Charlie.

"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nein, in Paris regnet's ja jetzt auch."

Lektorat, Übersetzung, Ghostwriting, Coaching www.charlotte-lyne.com

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wer heute anerkannt sein will,muss  sich fast schon prostituieren...

 

Über den Satz bin ich auch ein wenig gestolpert.

Aber ich nehme an, Du meinst damit, dass man sich der Zielgruppe anpassen, bzw. die Zielgruppe bedienen soll ( wobei Deine Wortwahl schon etwas daneben ist ;) ), eben genau mit dem, was sie will ( die Liebesromanautorin schreibt also Herz, Schmerz, Schmacht, weil ihre Leserinnen genau das wollen, der Thriller-Autor Nervenkitzel und Spannung, etc. ).

Das gehört aber doch zum Schreiben dazu, Du kannst doch nicht sagen "Hier ist mein Text, wem es gefällt, der lese es."

Dann findest Du kaum Leser, weil die Zielgruppe nicht klar definiert ist.

 

Wenn ich mir einen historischen Liebesroman kaufe, erwarte ich seufzende, schmachtende Heldinnen und tolle starke Helden, die die Frau auf Händen tragen, eine schöne, blumige Sprache, usw. Und wenn ich das nicht kriege, weil was ganz anderes drinsteht, dann bin ich sehr wahrscheinlich entäuscht von dem Buch. Und kaufe von dem Autor kein weiteres.

Genauso bei Thrillern, Fantasy...

Ich überlege mir vorher, was ich lesen möchte und such mir das dann aus.

 

Und ein Autor, der nur seine Kunst verkaufen will, wird es sehr schwer haben, überhaupt Käufer zu finden. Denn darunter kann man sich nichts vorstellen als Leserin, die vor dem großen Bücherregal steht und nur ein, zwei Bücher kaufen will.

 

Maren

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Charlie, da stimme ich dir zu.

 

Wer heute anerkannt sein will' date='muss  sich fast schon prostituieren...[/quote']

Erst einmal ist diese Aussage absoluter Blödsinn, außerdem wertest du damit die Arbeit vieler Kollegen ab. Wie Charlie schon sagte, sind Erfolg und Anerkennung oftmals das Produkt harter Arbeit.

Pseudonyme: Anna Jonas, Nora Elias

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich verstehe Ida sehr gut und würde das mit dem "sich prostituieren" nicht allzu eng sehen.

Ich denke, was Ida meint, ist, dass sie etwas von Innen heraus erschaffen hat,... dass ihre Bücher oder Gedichte einfach ein Ausdruck ihrer Seele sind..., etwas, "das von selbst aus ihr heraus will", was ihren innersten Seelenkern wiedergibt... und dabei ist es ihr weniger wichtig, von Lektoren oder Leserschaaren anerkannt zu sein... Vielmehr bietet sie ihre Kunst einfach an, und wenn sie nur einen einzigen Menschen, vielleicht eine einzige verwandte Seele, berührt, dann ist es schon mehr als genug. Ich kann Ida's Standpunkt gut nachvollziehen, weil ich ganz ähnlich empfinde, weshalb ich auch einen eigenen Verlag gegründet habe.

Weil ich eben INHALTE vermitteln will. Momentan plane ich im Verlag die Schriften und Worte einiger großer Heiliger herauszubringen. Dabei ist es mir -salopp ausgedrückt- wirklich egal, ob 2000 Bücher verkauft werden oder nur 2. Weil ich eben nicht (vorrangig) aus kommerziellen Gründen Bücher machen will, und auch nicht, um irgendwie als Autorin bewundert oder anerkannt zu werden, sondern weil ich einen bestimmten Inhalt vermittlen oder weitergeben möchte. Und da ist es mir im Übrigen ebenso egal, ob das den Geschmack der Masse trifft. (Die Masse interessiert sich nunmal nicht für Heilige oder mystische Wahrheiten...) Vielleicht kann man das insofern nicht mit anderen Büchern vergleichen, weil ich Bücher über Naturheilkunde und (spirituelle) Mystik publiziere... und da geht es natürlich sehr viel mehr um den Inhalt und um die Authentizität des Wiedergegebenen als z.B. bei Belletristik. Aber ich habe auch gerade deshalb einen eigenen Verlag gegründet, weil ich bei bestimmten Texten AUF KEINEN FALL will, dass sie von einem Lektor, der sich vielleicht inhaltlich gar nicht auskennt, in irgendeiner Form formell verändert wird, weil gerade die FORM des Gesagten wichtig ist. Die Art und Weise, wie sich z.B. eine Mystiker vor 1000 Jahren ausgedrückt hat.

 

Also sowas gibts auch. Ich denke, Inas Ansatz und Antrieb, Kunst oder Bücher zu machen, ist einfach ein anderer.

 

Viele Grüße,

Nathalie

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bevor ich nun ein Schleudertrauma davontrage, weil mich das kalte Grausen schüttelt, möchte ich mich noch - wie Laila - bei Charlie für ihre Worte bedanken. Wir sollten diesen Thread den Selbstverlegern lassen :-)

 

Tin

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Weil ich eben INHALTE vermitteln will. Momentan plane ich im Verlag die Schriften und Worte einiger großer Heiliger herauszubringen. Dabei ist es mir -salopp ausgedrückt- wirklich egal, ob 2000 Bücher verkauft werden oder nur 2.

 

Hast Du Geld zuviel?

Ich weiß nicht, was es kostet, 2000 Bücher drucken zu lassen ( der eine oder andere hier kann da sicher genaue Zahlen nennen ), aber das düfte locker in die Tausende gehen.

 

Für mich hat dieses "Verkaufen um der Kunst willen und ohne Lektor" nichts mit professionellem Schreiben zu tun. Natürlich ist es toll, wenn Du damit genau den glücklich machst, der genau so einen Text schon lange gesucht hat.

Aber derjenige muss Deinen Text dann erstmal auch finden und wissen, dass er existiert.

 

Maren

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich glaube einfach, dass der Ansatz ein anderer ist, Maren. Ich schreibe nicht um "Autorin" zu sein (wenngleich ich das Schreiben liebe und es gerne bin), sondern um Inhalte zu vermitteln. Z.B. habe ich mein erstes Buch geschrieben, weil es noch kein einziges Buch zum Thema (Ayurveda Massage) gab, und weil ich es wichtig fand, dass es ein solches Buch gibt.

Es ist einfach ein Unterschied ob ich sage, ich will Bücher schreiben, um davon leben zu können (das ist das, was Ihr, glaube ich, "professionell" nennt?), oder ob ich Sachbücher schreibe oder publiziere, um deren Inhalt willen... Natürlich müssen oder sollen die Bücher dann auch bekannt werden. Aber ich gehe davon aus, dass ich das -"trotz" eigenem Verlag- hinbekomme. Würde das nicht hinhauen, würde ich vermutlich auch wieder mit einem anderen Verlag publizieren. Und wenn ich das Ziel habe, dass mein Buch von der Masse gelesen wird, dann würde ich es GENAU SO schreiben, dass es für "die Masse" passt... Bei anderen Werken ist mir dies aber vielleicht nicht wichtig, sondern mir ist es (aus bestimmten Gründen) wichtiger, dass der Inhalt SO ist, wie ICH ihn gestaltet habe...

Die Ziele, die man verfolgt und die Beweggründe sind einfach zweierlei...

 

Ganz nebenbei heißt es ja nicht, dass man, wenn man einen Verlag gründet, kein Lektorat hat oder keine Marketing- und Vertriebspartner etc.

 

LG,

Nathalie

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Irgendwie scheint hier die seltsame Meinung zu herrschen, dass jemand, der Bücher in einem Publikumsverlag veröffentlicht, sich verbiegt, sich selbst verleugnet und nur schreibt, was andere von ihm lesen wollen. Und gute Verkaufszahlen und Erfolg heißt dann, er kann sich eben besser verbiegen und verleugnen als die anderen. Während dagegen die, die nicht in Publikumsverlagen veröffentlicht werden und zum Selbstverlag greifen, aufrecht, stolz und authentisch geblieben sind. Eine echt seltsame Gleichung.

 

Luise

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nein Luise, so ist die Gleichung sicher nicht gemeint.  ;)

Es geht ja nicht nur um die Authentizität...aber eben auch darum... es gibt einfach bestimmte Texte und Bücher, die ich schreibe (nicht alle!), bei denen ich keine Veränderungen wollen würde, auch auf die Gefahr hin, dass es nicht mehr auf die Masse abgestimmt sein könnte.

Aber das war ja nicht mein einziger Beweggrund, einen Verlag zu gründen. Es geht mir auch darum, dass ich gerne den Überblick bewahre, über die verkauften Bücher, und darum, dass ich bei meinem ersten Buch sowieso alle Marketing-Aktionen selbst übernommen habe, da der Verlag sich da nicht gerade ins Zeug gelegt hat... und darum, dass ich sowas auch gerne mache, dass es mir einfach Spass macht, ein Produkt zu vermarkten, mir da Ideen auszudenken etc. etc...

 

LG,

Nathalie

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich denke' date=' was Ida meint, ist, dass sie etwas von Innen heraus erschaffen hat,... dass ihre Bücher oder Gedichte einfach ein Ausdruck ihrer Seele sind..., etwas, "das von selbst aus ihr heraus will", was ihren innersten Seelenkern wiedergibt...[/quote']

Und woher stammen die Texte anderer Leute? Kaufen die die bei Karstadt oder was?

 

Schreiben ist Kommunikation. Etwas, das in mir ist, soll zu jemand anders gelangen. Sicher ist es sinnvoll, sich zu fragen, wer dieser andere sein soll: ich selbst, meine besten Freunde, die paar Bekannte und Engagierte, die ich über Selbstverlag erreiche - oder all diejenigen auf der Welt, die etwas damit anfangen können. Aber diesen letzten Wunsch mit Prostitution zu vergleichen ist ... Ach, nicht so wichtig.

 

Schöne Grüße

 

Barbara

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Auch wenn's mir jetzt so geht wie Tin und ich ihr Posting Wort für Wort unterschreiben möchte, muss ich noch eines loswerden:

einfach ein Ausdruck ihrer Seele sind...' date=' etwas, "das von selbst aus ihr heraus will", was ihren innersten Seelenkern wiedergibt... [/quote']

Der adäquate Platz, um Seelenkerne zu entblättern, sind nicht Bücher, sondern Psychotherapiestunden; sind nicht Leser, sondern Psychiater.

Schöne Grüße,

Petra

 

Und Danke an Charlie: du sprichst mir aus dem Herzen!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bitte melde Dich an, um einen Kommentar abzugeben

Du kannst nach der Anmeldung einen Kommentar hinterlassen



Jetzt anmelden


×
×
  • Neu erstellen...