Inge Geschrieben 26. Juli 2006 Teilen Geschrieben 26. Juli 2006 Hallo, einerseits muss ich jetzt meiner Freude Luft machen: Ein zweiter Verlag ist an meinem Erstling ernsthaft interessiert und fragt schon nach der Fortsetzung; und das ist keiner der ganz kleinen Verlage. Aber - und jetzt kommt das Andererseits - ich müsste mein Manuskript auf Regionalkrimi umschreiben. Deshalb habe ich ja schon dem ersten Verlag abgesagt. Dort sollte ich auch auf Regio umstricken und das MS von 400 auf etwa 200 Seiten kürzen. Der Handlungsort meines Erstlings ist aber fiktiv und ich habe, nach der ersten Anfrage, Tage mit Recherche verbracht, ob ich ihn nicht doch in der Realität ansiedeln kann. Es geht nicht. Die benötigten 'Zutaten', lassen sich nicht an einem Ort finden. Nun bin ich also einerseits stolz und froh, dass meine Art zu Schreiben gefällt und andererseits bin ich natürlich frustriert: Verlagsabsage andersherum und das schon zum zweiten Mal. So, nun habe ich euch mein Leid geklagt und mache mir, gegen den Frust, einen Eiskaffee mit viel Eis und ohne Sahne (aber nur weil keine im Kühlschrank ist) und hoffe, dass der nächste Verlag keinen Regio will. Liebe Grüße Inge Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(JuttaW) Geschrieben 26. Juli 2006 Teilen Geschrieben 26. Juli 2006 Hallo Inge, ich habe selbst noch keinen Krimi veröffentlicht und kann dir deshalb nur schwer einen Rat geben. Aber Mut machen möchte ich dir schon. Mut, zu dem zu stehen, was du geschrieben hast. Und wenn dein Krimi diesen fiktiven Ort braucht, dann wirst du auch einen Verlag finden, der damit klar kommt. Vielleicht ist dir Folgendes einen kleine Hilfe: Der schwedische Krimiautor Hakan Nesser, der in etwa so angesagt ist wie Henning Mankell läßt sämtliche seiner Krimis an fiktiven Orten in Schweden spielen (ganz im Gegensatz zu Mankell) und er hat Erfolg damit und das nicht zu knapp. Ich drück dir die Daumen, dass es bald klappt. Liebe Grüße Jutta Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
hpr Geschrieben 26. Juli 2006 Teilen Geschrieben 26. Juli 2006 einerseits muss ich jetzt meiner Freude Luft machen: Ein zweiter Verlag ist an meinem Erstling ernsthaft interessiert und fragt schon nach der Fortsetzung; und das ist keiner der ganz kleinen Verlage. Aber - und jetzt kommt das Andererseits - ich müsste mein Manuskript auf Regionalkrimi umschreiben. Deshalb habe ich ja schon dem ersten Verlag abgesagt. Dort sollte ich auch auf Regio umstricken und das MS von 400 auf etwa 200 Seiten kürzen. Der Handlungsort meines Erstlings ist aber fiktiv und ich habe, nach der ersten Anfrage, Tage mit Recherche verbracht, ob ich ihn nicht doch in der Realität ansiedeln kann. Es geht nicht. Die benötigten 'Zutaten', lassen sich nicht an einem Ort finden. Glückwunsch! Und ich drücke dir die Daumen. Und was wäre, wenn du einen realen Ort nimmst und ihm phantastische Züge verleihst? In dem du einfach Dinge erfindest, hinzutust, die es dort nicht gibt? Buxtehude hat plötzlich die Bachmann-Lesungen, wenn du die brauchst? Was antworten denn die Verlage, wenn du sagst, das geht nicht, weil die Handlung Dinge erfordert, die es am gewünschten Ort/ in der gewünschten Region gar nicht gibt? Hans Peter Klappentext, Pitch und anderes Getier Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Inge Geschrieben 26. Juli 2006 Autor Teilen Geschrieben 26. Juli 2006 Hallo Jutta, vielen Dank fürs Mutmachen und du hast ja recht. Hallo hpr Bachmann-Lesung nach Buxtehude dichten, das ginge noch. Aber die 'Hardeware' muss stimmen. Regionalkrimileser sind eine ganz eigene Zielgruppe. Diese Leser wollen mit dem Buch in der Hand die Handlungsorte abgehen können. Wenn der Kommsisar beim Metzger am Dorfplatz eine Leberkässemmel kauft, dann muss es diesen Metzger geben. Und wenn die Semmel dann auf einer Bank unter dem Maibaum gegessen wird und der Blick des Ermittlers dabei auf den Schreibwarenladen gegenüber fällt, dann muss es auch Bank, Maibaum und Schreibwarenladen geben. So ist das nun mal. Aber eigentlich, fällt mir gerade ein, schränkt das ja auch die Zielgruppe und damit die Anzahl der potenziellen Leser und Buchkäufer ein. Warum sollte ich einen Hamburger Regionalkrimi kaufen, wenn ich doch 800 km weiter im Süden sitze? Liebe Grüsse Inge Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Martin Geschrieben 26. Juli 2006 Teilen Geschrieben 26. Juli 2006 Hallo Jutta, Warum sollte ich einen Hamburger Regionalkrimi kaufen, wenn ich doch 800 km weiter im Süden sitze? Dein Einwand erscheint berechtigt, Inge, aber trotzdem laufen Regionalkrimis grundsätzlich auch überregional. Sonst könnte ich ja auch fragen: Warum lese ich Mankell, obwohl ich gar nicht in Schweden lebe? Meine "Kripo Hamburg" Serie hat sich jedenfalls lt. Verlag deutschlandweit in etwa gleich verkauft, d.h. es gab weder besondere Hochburgen noch Gegenden, wo es verkaufsmäßig Ausreißer nach unten gab ... Martin Homepage: www.martin-s-burkhardt.de Online-Fernlehrgänge: Akademie Modernes Schreiben Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
hpr Geschrieben 26. Juli 2006 Teilen Geschrieben 26. Juli 2006 Bachmann-Lesung nach Buxtehude dichten, das ginge noch. Aber die 'Hardeware' muss stimmen. Regionalkrimileser sind eine ganz eigene Zielgruppe. Diese Leser wollen mit dem Buch in der Hand die Handlungsorte abgehen können. Wenn der Kommsisar beim Metzger am Dorfplatz eine Leberkässemmel kauft, dann muss es diesen Metzger geben. Und wenn die Semmel dann auf einer Bank unter dem Maibaum gegessen wird und der Blick des Ermittlers dabei auf den Schreibwarenladen gegenüber fällt, dann muss es auch Bank, Maibaum und Schreibwarenladen geben. Sagen wir mal so: Bisher wurde es in Regionalkrimis so gemacht. Würde es gehen, wenn du mit Augenzwinkern sagst: Da der Schreibwarenladen, der ist in Wirklichkeit ein Antiquitätengeschäft? Aber eigentlich, fällt mir gerade ein, schränkt das ja auch die Zielgruppe und damit die Anzahl der potenziellen Leser und Buchkäufer ein. Erstens stimmt das nicht, Martin hat es schon gesagt. Und zweitens kann, selbst dort, wo es stimmt, die kleine Zielgruppe trotzdem mehr kaufen als eine große. Freiburg hat so ca 200.000 Einwohner, die Freiburg Krimis gehen wirklich nur in Freiburg, aber kommen so auf die 6.000 verkauften Stück. Das ist so schlecht nicht. Lieber eine kleine Zielgruppe, die dann eifrig kauft, als eine große, aber kaum einer davon greift zu. Jedenfalls würde ich einfach mal beim Verlag nachhaken, was sie sich gedacht haben und ob es vielleicht nicht auch anders geht. Sie sind ja interessiert. Mach ihnen also andere Vorschläge, mit denen du leben könntest oder frag sie zumindest, dann weisst du mehr über die Chancen deines Krimis. Hans Peter Klappentext, Pitch und anderes Getier Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Inge Geschrieben 26. Juli 2006 Autor Teilen Geschrieben 26. Juli 2006 Hallo hpr, so einfach ist das leider nicht. Es geht nicht um einen Schreibwarenladen sondern darum: Handlungsort ist ein Dorf im Landkreis München, das folgendermaßen ausgestattet sein muss: - es liegt an einem See (notfalls verzichtbar) - im angrezenden Forst gibt es eine Kapelle, die von entscheidender Bedeutung für die Handlung ist. Die gibts wirklich, aber das reale Dorf passt nicht. - am Seeufer steht ein altes Haus, dort wohnt die Prota (das würde ich auch noch hinkriegen - ist aber ein anderes reales Dorf als das mit der Kapelle) - aber: Im Dorf gab es ein kleines unbedeutendes Kloster, das im April 1945 in Schutt und Asche gebombt wurde (die Amis wollten die Munitionsfabrik, 2 km entfernt treffen). Der Wiederaufbau lohnte sich nicht, die Ruine wurde abgerissen, die Gewölbe zugeschüttet und eingeebnet. Heute wachsen dort - Mitten im Dorf, in einem großen Pfarrgarten, Obstbäume. Die unterirdischen Gewölbe spielen eine wichtige Rolle. Also brauche ich ein Kloster in einem Dorf am See im Landkreis München - wenn ich nämlich den Landkreis wechsle, ist eine andere Kripo zuständig, dann kann ich gleich den ganzen Krimi neu schreiben. Und so ein Dorf gibt es nicht. Deshalb habe ich es ja erfunden. Liebe Grüße Inge Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
BarbaraS Geschrieben 26. Juli 2006 Teilen Geschrieben 26. Juli 2006 Hallo Inge, ich möchte mich hpr anschließen. Frag doch zumindest mal nach, wie sie sich das gedacht haben. Versuch, die zuständige Person ans Telefon zu bekommen, und unterbreite ihr die Probleme, die Du bei einer "Regionalisierung" siehst. (Edit: Genau so, wie Du es gerade hpr unterbreitet hast.) Vielleicht dürfen sich die Krimis in ihrem Programm ja mehr Freiheiten erlauben. Oder Ihr findet gemeinsam eine Lösung, auf die Du allein nicht kommst. Und selbst wenn Ihr Euch nicht einigen könnt, hast Du einen Ansprechpartner für Dein nächste Projekt Viel Glück Barbara Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
hpr Geschrieben 26. Juli 2006 Teilen Geschrieben 26. Juli 2006 Hallo Inge, Also brauche ich ein Kloster in einem Dorf am See im Landkreis München - wenn ich nämlich den Landkreis wechsle, ist eine andere Kripo zuständig, dann kann ich gleich den ganzen Krimi neu schreiben. Und so ein Dorf gibt es nicht. Deshalb habe ich es ja erfunden. Da sehe ich gar kein Problem. Dein Krimi spielt im Landkreis München. Also sind Münchener die erste Zielgruppe. Die kennen sowieso nicht alle Dörfer und erst recht nicht alle Klöster. Du erfindest das Dorf, aber die Kripo des Landkreises und alle andere ist lokal und verhanden. Sollte IMHO gehen. Sprich die im Verlag mal darauf an, erklär ihnen, warum ein echtes Dorf nicht geht und ein erfundenes einen Lokalkrimi nicht stört. Schlimmstenfalls kriegst du eine Absage. Hans Peter Klappentext, Pitch und anderes Getier Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(Steffen) Geschrieben 27. Juli 2006 Teilen Geschrieben 27. Juli 2006 Hallo Inge, Aber die 'Hardeware' muss stimmen. Regionalkrimileser sind eine ganz eigene Zielgruppe. Diese Leser wollen mit dem Buch in der Hand die Handlungsorte abgehen können. Wenn der Kommissar beim Metzger am Dorfplatz eine Leberkässemmel kauft, dann muss es diesen Metzger geben. Und wenn die Semmel dann auf einer Bank unter dem Maibaum gegessen wird und der Blick des Ermittlers dabei auf den Schreibwarenladen gegenüber fällt, dann muss es auch Bank, Maibaum und Schreibwarenladen geben. ich glaube, nur die wichtigsten Gebäude sollten stimmig sein, aber wen interessiert, ob auf der Burg Mildenstein der riesige Stiefel seit einiger Zeit ausgelagert und in einem extra Gebäude untergebracht ist oder das chinesische Restaurant in der Döbelner Bahnhofstraße Jin Hai und nicht Goldener Drache heißt? Das trägt nichts zur eigentlichen Handlung bei. Außerdem wurde hier ja schon das Thema mit realen (Firmen-)Namen angesprochen. Wohnte nicht auch Sherlock Holmes in einem fiktiven Haus? Eine zu große Detailverliebtheit kann sogar den Lesefluss stören und das ist weitaus schlimmer, als ob sich in der Leipziger Elsbethstraße sowieso eine Zahnarztpraxis befindet. Mfg Steffen Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Inge Geschrieben 27. Juli 2006 Autor Teilen Geschrieben 27. Juli 2006 Hallo Martin, der Erfolg deiner Serie scheint aber eher die Ausnahme zu sein. Und mir geht es eigentlich nicht um den potenziellen Umsatz. Als noch unveröffentlichte Autorin träume ich natürlich davon, mein Buch gedruckt in Händen zu halten. Hallo Barbara und hpr das hat meine Agentin / Coach schon mit der Dame vom Verlag besprochen. Leider muss das Dorf mit allen wichtigen Zutaten so existieren. Also ein Kloster darf ich nicht dazu dichten. Aber das Manuskript liegt noch zwei weiteren Verlagen vor und die machen keine Regionalkrimis. Mal abwarten, was daraus wird. Liebe Grüße Inge Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Stefan Mühlfried Geschrieben 27. Juli 2006 Teilen Geschrieben 27. Juli 2006 Hm... Wenn ich Inge richtig verstanden habe, dann liegt der spezielle Charme eines Regionalkrimis darin, daß der Leser dann mit seinem Buch unter dem Arm auf dem Hinterhof der Bäckerei Lehmann steht und sagt: "Und genau hier, in genau diese Mülltonne hat der Mörder seine blutigen Handschuhe geworfen!" (Oder besser: "Hätte geworfen", denn so blöd sind die Leser ja nicht, daß sie alles für bare Münze nehmen.) Mir erschließt sich der Charme dieser Krimis nicht so ganz, aber denkt mal an den Dan-Brown-Hype - es gibt in Paris mittlerweile Sakrileg-Stadtführungen, und die werden gebucht wie blöde. Unter dieser Bedingung, Inge, kann ich dich gut verstehen, daß du keine Lust hast, des kommerziellen Erfolgs wegen dein MS umzuarbeiten. Würde ich auch nicht machen wollen - auch wenn's verdammt schade ist, den Vertrag in greifbarer Nähe zu haben... Liebe Grüße, Stefan "Schriftsteller sollten gar keine Adjektive haben. Sie sind keine französischen oder australischen Schriftsteller, sondern einfach Schriftsteller. Am Ende sind sie ohnehin nicht mal ein Substantiv, sondern ein Verb: Sie schreiben." - Richard Flanagan Blaulichtmilieu - Zur Hölle mit der Kohle - Der steinerne Zeuge Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Christa Geschrieben 27. Juli 2006 Teilen Geschrieben 27. Juli 2006 Leider muss das Dorf mit allen wichtigen Zutaten so existieren. Also ein Kloster darf ich nicht dazu dichten. Hallo, Inge, mir geht es gerade ähnlich mit einem historischen Roman. Ich habe zwar konkrete Orte und Schauplätze vor Augen, benenne aber nur die wichtigsten mit richtigem Namen. Ebenso sind die meisten Figuren fiktiv. Das, was benannt wird, muss aber stimmen. Wenn nun dein ganzes Konzept umgeschmissen würde, wenn du es regional machst, würde ich darauf vertrauen, dass sich ein anderer Verlag findet. Ich weiß nämlich, wie fieselig diese „Detailstimmigkeit“ ist. Und eine Bachmann-Lesung in Buxtehude: da würde ich als Leserin vielleicht nicht gerade nachgucken, aber es käme mir vielleicht spanisch vor. Ein Dorf in der Nähe von München: ich kenne mich mit den bayerischen Dörfern ganz gut aus. Wenn ich deinen Krimi lese, würde ich wahrscheinlich nachgucken, ob ich dieses Dorf kenne. Wenn ich merke, er ist fiktiv, muss es natürlich die typischen bayerischen Dorfattribute haben und die Leute sollten auch so sein, wie sie dort sind und die Polizei sollte so arbeiten, wie sie dort nun mal arbeitet. Dann wäre es für mich vollkommen O.k. LG Christa Ostseekrimi Mörderische Förde https://tinyurl.com/yy5xgm9j :http://schreibteufelchen-christa.blogspot.com/ Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Martin Geschrieben 27. Juli 2006 Teilen Geschrieben 27. Juli 2006 @Inge: Bevor du mich für einen Angeber hältst: Soooooo erfolgreich war Kripo Hamburg nicht, sonst wäre die Serie nicht nach der zwölften Folge eingestellt worden. Aber Spaß gemacht hat es allemal. @hpr: Deine Beobachtungen bzgl. Freiburg treffen in ähnlicher Weise auch auf Osnabrück zu (Einwohnerzahl: 163.000). Der erste Osnabrück-Krimi von meinem Kollegen Michael Hopp war innerhalb weniger Wochen ausverkauft, die Startauflage von 5.000 Stück also komplett weg. Bei Thalia haben sie an manchen Tagen dreistellige Stückzahlen verscherbelt. Allerdings ist der lokale Buchhandel auch sehr heimatverbunden - alles, wo Osnabrück draufsteht, wird total gepusht. Martin Homepage: www.martin-s-burkhardt.de Online-Fernlehrgänge: Akademie Modernes Schreiben Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Martin Geschrieben 27. Juli 2006 Teilen Geschrieben 27. Juli 2006 Was ich eben noch vergessen habe: Ist nicht jeder Krimi im Grunde (auch) ein Lokalkrimi? Die Atmosphäre des Settings spielt doch oft eine entscheidende Rolle. Man kann eben nicht Hamburg gegen München, Amsterdam gegen Stockholm oder Rom gegen Palermo austauschen - es sei denn, man wählt eine hölzerne Story, die nur in fiktiven Polizeistationen und ebenso frei erfundenen Luxushotels internationaler Ketten spielt ... Im Grunde ist doch auch Jerry Cotton nur ein New Yorker Lokalkrimi Was meint ihr? Martin Homepage: www.martin-s-burkhardt.de Online-Fernlehrgänge: Akademie Modernes Schreiben Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Inge Geschrieben 29. Juli 2006 Autor Teilen Geschrieben 29. Juli 2006 ... und ein erfundenes einen Lokalkrimi nicht stört. Hallo hpr, hier irrst du - leider. Der Reiz an dieser Art Krimi ist offensichtlich ganau der, den SMÜ so schön beschrieben hat. Es gibt also doch Unterschiede - hallo Martin - zwischen Regionalkrimis und Krimis, die einen existierenden Handlungsort haben, wie bei Mankell und vielen anderen Krimiautoren. Ich selbst habe eigentlich noch keinen Regionakrimi gelesen. Das heißt, ich habe zwei begonnen und dann wieder weg gelegt. Es war nicht die Art Krimi, die ich gerne lese. Aber ich geh jetzt mal auf Recherchestreifzug durch das www. Vielleicht findet sich dort eine Beschreibung, welche Kriterien genau einen Regionalkrimi ausmachen. Liebe Grüße Inge Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Stefan Mühlfried Geschrieben 29. Juli 2006 Teilen Geschrieben 29. Juli 2006 Inge, wäre es nicht das einfachste, wenn du den Verlag direkt fragst? Die sollten ja wissen, was sie von dir wollen, oder? Liebe Grüße, Stefan "Schriftsteller sollten gar keine Adjektive haben. Sie sind keine französischen oder australischen Schriftsteller, sondern einfach Schriftsteller. Am Ende sind sie ohnehin nicht mal ein Substantiv, sondern ein Verb: Sie schreiben." - Richard Flanagan Blaulichtmilieu - Zur Hölle mit der Kohle - Der steinerne Zeuge Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Inge Geschrieben 30. Juli 2006 Autor Teilen Geschrieben 30. Juli 2006 Hallo SMÜ, das hat meine Agentin / Coach doch schon gemacht. Es ist nun mal so, wie beschrieben. Liebe Grüße Inge Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Tom Finn Geschrieben 1. August 2006 Teilen Geschrieben 1. August 2006 Liebe Inge, ganz ehrlich: auf gar keinen Fall würde ich absagen!!! Es gibt schließlich keine Gewähr, dass du einen dritten Verlag findest und die Verlage haben schon ihre Gründe, warum sie dir diese Vorgaben machen. Ich an deiner Stelle würde mich zumindest eher verbiegen, als die Möglichkeit sausen zu lassen, "einen nicht gerade kleinen Verlag" zu verprellen Wesentlich scheint mir hier ein Ersatz für die unterirdischen Klosterruinen zu sein. Alles andere scheint mir marginal und leicht umzuarbeiten. Ein solcher Ersatz könnten sein: - alte, zugeschüttete Kellerräumlichkeiten (Weinkeller?) - eine ehemalige Burg - alte Grabungsstollen oder (falls all das nicht funktioniert) - eine ehedem geheime Nazi-Bunkeranlage (Munitionsdepot etc.), die bis heute aus gutem Grund von den alten Einheimischen totgeschwiegen wurde. Alles geht, nichts ist unmöglich. Aber lass den Auftrag nicht aus schnöder Eitelkeit sausen - denn das kannst du dir erst leisten, wenn du dir einen großen Namen erarbeitet hast!!! Herzliche Grüße Tom www.thomas-finn.de Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Inge Geschrieben 1. August 2006 Autor Teilen Geschrieben 1. August 2006 Hallo Thomas, ja, die Unwägbarkeiten der Kommunikation. Weder verprelle ich einen Verlag (die sind an einer Zusammenarbeit interessiert und mein Zweiter Krimi ist ja am werden. Es war auch schon davon die Rede, ob ich bereit wäre, einen Krimi nach deren Kriterien zu schreiben. Why not?) noch hat das irgendwas mit schnöder Eitelkeit zu tun. Ich erwarte auch keine Garantie, dass ein anderer Verlag sich für meinen Erstling interessiert. Vorerst bin ich schon mal glücklich, dass meine Art zu erzählen offensichtlich ankommt. Ursprünglich wollte ich das Buch überhaupt nicht veröffentlichen. Ich habe es für mich geschrieben. Ich wollte wissen, ob ich es schaffe, einen Krimi zu schreiben, den ich gerne lesen würde. Fakt ist, dass die Zutaten nicht an einem Ort im Landkreis München zu finden sind, dass ich auch bereit bin auf einiges (siehe die Postings weiter oben) zu verzichten. Aber was nicht geht, geht nicht. Die Klostergewölbe müssen Klostergewölbe sein, dass kann ich auf keinen Fall ändern, da ich einen religösen Fanatiker als Mörder losgelassen habe und keinen Somelier oder Bergmann. Und das mit den Nazis kommt im Zweiten . Der erfüllt schon eher die Regiokriterien. Also übe ich mich jetzt in Geduld, arbeite am Zweiten weiter ... wie sagen die Bayern so schön? Schaugm ma mal, dann sehn ma scho. Liebe Grüße Inge Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
hpr Geschrieben 1. August 2006 Teilen Geschrieben 1. August 2006 Wesentlich scheint mir hier ein Ersatz für die unterirdischen Klosterruinen zu sein. Alles andere scheint mir marginal und leicht umzuarbeiten. Ein solcher Ersatz könnten sein: - eine ehedem geheime Nazi-Bunkeranlage (Munitionsdepot etc.), die bis heute aus gutem Grund von den alten Einheimischen totgeschwiegen wurde. Genau das wäre aber ein Fall, dass wir etwas haben, was keiner kennt. Wäre zwar meiner Meinung nach ideal, aber nicht nach der des Verlags. In jedem Regionalkrimi gibt es was, was es nicht gibt. Du kannst schließlich nicht den echten Peter Maier aus der Kartäuserstr. von Herrn Huber aus der Markgrafengasse umbringen lassen und einiges ist immer anders. Na gut, das ist jetzt meine Meinung. Ich denke auch nicht, dass Inge den Roman "verbiegen" soll. Nicht wenn er gut ist. Schon gar nicht, wenn der Verlag, der den jetzigen mangels existenter Klosterruine ablehnt, anbietet, einen Roman nach Vorlage zu schreiben. Das halte ich für die bessere Lösung. Denn sonst würde ein guter Roman verbrannt, einer der bereist jetzt zwei Verlage interessiert hat - da würde ich wirklich abwarten, ob sich da nicht was ergibt. Vor allem ist das mit dem Umschreiben so eine Sache. Was, wenn der Verlag ihn dann doch nicht will, nicht abnimmt? Solche Fälle kommen vor und zwar gar nicht selten. Inge, ich würde mir überlegen, das Angebot "Roman nach Vorlage" anzunehmen, aber das umschreiben erst mal zurückstellen. Das wäre meine Meinung. Hans Peter Klappentext, Pitch und anderes Getier Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Tom Finn Geschrieben 1. August 2006 Teilen Geschrieben 1. August 2006 Naja, es gäbe ja auch noch die Möglichkeit, sich einen Ort andernorts in Deutschland zu suchen, der die gewünschten Kriterien erfüllt Herzliche Grüße Tom www.thomas-finn.de Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Inge Geschrieben 1. August 2006 Autor Teilen Geschrieben 1. August 2006 Hallo hpr, ich mach jetzt eins nach dem anderen. Erst den Zweiten fertig schreiben - da habe ich jetzt schon ein halbes Jahr Arbeit investiert - und dann mache ich auch gerne einen 'Auftragskrimi'. Hallo Tom, das wird dann aber ein ganz anderer Krimi. Das fängt ja schon mit der Zuständigkeit der Polizei an, da brauche ich dann ein neues Ermittlerteam. Da mein KHK und seine Leute in meinem Zweiten Münchenkrimi wieder mit dabei sind, kann ich sie nicht für einen Krimi an einen anderen Ort verpflanzen. Usw. Liebe Grüße Inge Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Tom Finn Geschrieben 2. August 2006 Teilen Geschrieben 2. August 2006 *Grins* Ich habe auch nicht behauptet, dass das ohne Arbeit zu bewerkstelligen wäre... Jetzt aber erst einmal Glückwunsch zum zweiten Krimi! Nach der ersten Veröffentlichung geht bekanntlich eh alles einfacher. Herzliche Grüße Tom www.thomas-finn.de Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...