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(Huutini)

Was sind Druckfahnen?

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Liebe Leute,

 

Weil ich Ed's Idee ganz wundervoll finde, kommt auch eine Frage von mir.

 

Ich persönlich weiß zwar, was es theoretisch alles damit auf sich hat, aber eben auch noch nicht aus praktischer Erfahrung. Darum:

 

Was sind Druckfahnen? Wie sehen sie aus? Welche Möglichkeiten bieten sie einem Autor?

 

Es heißt, dass ein Zeichen an die Stellen mit dem Seitenumbruch gestellt wird, dass der Autor absegnen soll. Stimmt das? Es heißt, dass Sonderschriften, wie Kursiv-Schrift, etc. erst in den Fahnen, handschriftlich, an den Rand gesetzt werden sollen. Stimmt das?

Und so weiter.

 

Vielleicht mag ja einer der veröffentlichten Kollegen mal darlegen, wie die Arbeit mit Druckfahnen so aussieht, und was man dort tun kann, dass in einem Manuskript an sich nichts zu suchen hat.

 

Lieben Gruß,

Marco! :s17

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Was sind Druckfahnen? Wie sehen sie aus? Welche Möglichkeiten bieten sie einem Autor?

 

Meine Druckfahnen sahen im Endeffekt aus wie das Buch später. Ordentlich gesetzt, inklusive Sonderzeichen, Kapitelüberschriften und so weiter. Ich konnte und durfte noch Änderungen vornehmen, aber eher im kleinen Rahmen, weil sich durch allzu große Änderungen zu viel verschieben könnte. Das war aber kein Problem, da die eigentliche Arbeit am Manuskript ja vorher erledigt wurde.

 

Es heißt' date=' dass ein Zeichen an die Stellen mit dem Seitenumbruch gestellt wird, dass der Autor absegnen soll. Stimmt das? Es heißt, dass Sonderschriften, wie Kursiv-Schrift, etc. erst in den Fahnen, handschriftlich, an den Rand gesetzt werden sollen. Stimmt das?[/quote']

 

Wie gesagt, meine Druckfahnen sahen genau wie das Buch aus, das heißt keine Formatierungszeichen, oder ähnliches. Formatierungen sollen auch bei Abgabe des Manuskriptes bereits markiert werden, vergleiche mein Posting in diesem Thread: (Link ungültig)

 

Christoph

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(Peter_Dobrovka)

Ich kenne Druckfahnen auch nur in bereits formatierter Form.

Sonst wären es ja keine Druckfahnen (für den Druck bestimmt).

 

Peter

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Ach ja, ich konkretisiere meine Frage nochmal:

 

Was bekommt der Autor zugeschickt, wenn er seine 'Druckfahnen' setzt?

Einen Ausdruck seines Manuskripts? Einen von der Setzerei gefertigten 'Prototyp' seines Buches?

 

Und was genau ist seine Aufgabe, was soll der Autor damit machen?

 

Sonst find ich das aber schon aufschlußreich. :)

 

Lieben Gruß,

Marco! :s17

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(Peter_Dobrovka)

Es ist ein Prototyp des fertigen Buches. ;D

Der Autor soll noch mal drübergehen, ob das so in Ordnung ist.

Oft gibt es auch schon vom Verlag eine Liste von Dingen, auf die das Augenmerk zu richten ist.

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Ja, es ist ein Prototyp ... und es bietet die letzten Möglichkeiten, nochmal kleine Änderungen vorzunehmen. Man kann zwar jetzt nix mehr neu schreiben, aber das ein oder andere Wort streichen und natürlich etwaige Fehler korrigieren...

Viel Zeit bleibt da einem aber meistens nicht. Ich hätte die Fahnen für mein nächstes Buch letzte Woche bekommen sollen...jetzt kommen sie wohl erst am Montag und am Donnerstag sollte ich sie schon wieder abgeben.

 

Julia

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Die Korrekturen macht man übrigens mit Korrekturzeichen. Sind so kleine standardisierte Zeichen, die man auch tunlichst auf die standardisierte Weise benutzen sollte. Korrigiert man irgendwie, also vielleicht so, wie man es noch von den eigenen Schulheften in Erinnerung hat, kann das gewaltig in die Hose gehen.

 

Eigenartigerweise scheint es bei den Verlagen völlig unüblich zu sein, die Autoren darauf aufmerksam zu machen. Es wird vorausgesetzt, dass man das weiß. Frischverlegte, die sich im Netz schlau machen, wissen das ja vielleicht auch. Ich wusste das damals, bevor ich Internet hatte, jedenfalls nicht. Bin aus allen Wolken gefallen, als ich mal im Filofax einer Freundin so eine Korrekturzeichenliste fand. Da war mir dann schlagartig klar, wieso zu meinen rausgestrichenen Fehlern noch neue dazugekommen waren ::)

 

Gruß, Sabine

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Hallo Sabine,

 

mit "standardisiert" meinst Du wohl: das, was im Duden unter "Korrekturvorschriften" abgehandelt wird (oder?).

 

Hallo Ihr Veröffentlichten,

 

ich interessiere mich auch schon länger für Korrekturfahnen und fände es daher toll, wenn jemand von Euch mal eine Seite einscannen und uns Unwissenden auf diese Weise zugänglich machen könnte.

 

Viele Grüße,

-Manuel

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Hallo, Manuel!

 

Ja, ich wollte gerade drauf hinweisen, daß man diese Zeichen auch im Duden aufgelistet findet.

 

Was bekommt der Autor zugeschickt...?

Es ist ein Prototyp des fertigen Buches

 

Eine kleine Ergänzung dazu, damit es (wegen "Prototyp") keine Mißverständnisse gibt:

 

Es handelt sich um lose Blätter im DIN-A4-Format, auf denen man sozusagen die "fertige" Buchseite sieht, aber weder gebunden noch geheftet oder zurechtgeschnitten.

 

Gruß

Jan

 

(PS: hab vorhin noch überlegt, ob Manuel nach wie vor interessiert ist... ;) )

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Druckfahnen sind das fertig "gesetzte" - ein altertümliches Wort, das sich niedlicherweise gehalten hat - Buch. Ein Andruck dessen, was später gebunden wird. Ein Packen von Din-A-4-Blättern, im Querformat mit jeweils zwei Buchseiten bedruckt.

 

Druckfahnen sind in erster Linie für den Korrektor. Das ist der Verlagsmitarbeiter, der ganz zum Schluss ein Auge auf Komma-, Grammatik- und Rechtschreibfehler hat - also auf Fehler, über die es keine Diskussion mehr gibt. Manche Korrektoren sind so korrekt, die schreiben die entsprechenden Paragraphen aus dem Duden an den Rand und setzen ein Ausrufezeichen dahinter ;-)

 

Druckfahnen gehen aber auch an den Autor und an den freien Lektor - und manchmal noch an andere, die ein Wörtchen mitzureden haben.

 

Aufgabe des Lektors ist es vor allem, zu überprüfen, ob der Setzer all seine Korrekturen korrekt übernommen hat.

 

Aufgabe des Autors ist in erster Linie, sein Werk noch einmal in einem Rutsch zu lesen und am Ende "Druckreif!" auf die erste Seite zu schreiben. Damit ist der Verlagsvertrag in der Regel erfüllt. Es kommt allerdings vor, ist aber unüblich und sehr uneffektiv, dass Autoren in den Druckfahnen noch Kapitel umstellen und ganze Absätze umschreiben. Das verursacht Kosten, da die Bücher bei den großen Verlagen von einer Fremdfirma hergestellt werden, die sich den Mehraufwand bezahlen lassen. Wenn einem Autor die Druckfahren vorliegen, sollte er Geschmacks- und Stilfragen vorab mit dem Lektorat geklärt haben. In den Fahnen kann er sich davon überzeugen, dass alles nach Absprache gesetzt wurde.

 

Wenn mir Druckfahnen vorliegen, nutze ich die Gelegenheit, diese zu lesen wie der Leser das Buch - also mit Distanz. Ich korrigiere - mit den Zeichen, wie Sabine richtig darstellt -, wann immer mir ein Fehler oder eine stilistische Schwäche auffällt. Ich suche aber nicht nach Fehlern, denn das ist Aufgabe des Korrektors.

 

Alle vom Lektor, Korrektor, Autor bekrakelten Druckfahnen landen beim fest anestellten Lektor, der die Änderungen aller in ein einziges Exemplar überträgt, das dann an die Druckerei geht.

 

So sollte es niemals Fehler in einem Buch geben. Warum es trotzdem passiert, ist mir bis heute ein Rätsel.

 

Gruß,

 

Tin ;-)

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Hallo Tin,

 

weil ich denke, dass es eher selten ist, dass soviele Leute den Roman durchsehen? Oder ist da genau so üblich? Wenn ja, ist es mir auch ein Rätsel, dass dann immer noch fehler übersehen werden.

 

Allerdings zählt wohl die Regel: Je kleiner der Verlag, desto höher die Fehlerquote...

 

Quiddy

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mit "standardisiert" meinst Du wohl: das, was im Duden unter "Korrekturvorschriften" abgehandelt wird (oder?).

 

Ja. Dazu muss man aber auch erst wissen, dass die im Duden stehen. Ich wusste das nicht. ;D

 

Gruß, Sabine

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Allerdings zählt wohl die Regel: Je kleiner der Verlag, desto höher die Fehlerquote...

 

Mir scheint, da gibt es keine Regel. Ich versteh z.B. auch nicht, warum ein Buch voller Druckfehler ist, wenn es schon die xte Auflage hinter sich hat. Man sollte meinen, da würde man die Gelegenheit nutzen, nochmal drüberzugehen.

 

Gruß, Sabine

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Also, "voller Druckfehler" ist übel. Dafür habe ich auch keine Erklärung, Sabine, außer allseitiger Schlampigkeit.

 

Quid, bei Cyberschokolade gibt es einen Fehler. Irgendwo fehlt ein "d". Ich glaube, Rune statt Runde oder so. Das habe ich erst gemerkt, als ich das Buch - eitel - noch einmal als Buch gelesen habe. Ich kenne den Roman quasi auswändig. Außer mir haben es noch mindestens sieben Leute vorab gelesen. Und trotzdem fehlt das fuck-d.

 

Das stört, aber es gibt Schlimmeres.

 

Sympathischer Fehler in einem DTV-Buch, im Urlaub genossen: "Das viel ihm erst später auf." Hat auch was Menschliches ;-)

 

Gruß,

 

Tin

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Das sind die berühmten Druckfehler :s22

 

Auch in meinem Buch hat sich einer versteckt :s21

 

so ganz "ohne" geht das wohl nicht !

 

Greta 8)

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Das eigentlich Üble sind ja nicht übersehene Tippfehler hier und da, sondern inhaltliche Fehler. Man streicht irgendwas raus, ändert irgendwas nachträglich und übersieht irgendwo im Text eine Stelle, das anzupassen. Mehrere Leute lesen den Text, man selber auch zigmal, aber man übersieht es. Irgendwann sieht man es aber doch: in der Druckfahne oder, noch schlimmer, im fertigen Buch.

 

In der Fahne kann mans ja noch ändern, aber manchmal ist es auch da schlecht. Manchmal möchte man sehr viel noch ändern. Meine Lehre daraus: irgendwann kurz vor Abgabetermin die Druckfahne simulieren, also das MS auf "Buch" getrimmt formatieren und ausdrucken.

 

Es ist erstaunlich, was man findet, wenn der Text plötzlich so aussieht.

 

Gruß, Sabine

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weil ich denke' date=' dass es eher selten ist, dass soviele Leute den Roman durchsehen? Oder ist da genau so üblich? [/quote']

 

Kleine Verlage können sich häufig ein getrenntes Korrektorat gar nicht leisten und beschäftigen nur wenige Lektoren. Dazu kommt Betriebsblindheit. Deswegen gibt es wohl mehr Fehler im fertigen Buch.

 

Je wichtiger ein Buch im Programm/dem Lektor ist, desto mehr Arbeit wird für gewöhnlich hinein gesteckt.

 

Bei mir haben alleine im Lektorat teilweise ein halbes Dutzend Personen vom Verlag mitgelesen (plus meine eigenen Testleser), was sicherlich auch daran lag, dass es meine erste Zusammenarbeit mit dem Verlag war und ich unveröffentlicht war. Dazu kam ein relativ prominenter Platz im Programm.

 

Zeit für die Bearbeitung der Druckfahnen hatte ich auch nur wenig. Allerdings war ja auch der Großteil der Arbeit vorher schon erledigt. Die Druckfahne ist nur zur allerletzten Kontrolle gedacht.

 

Christoph

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Fahnen gehen auch an die Verlagsvertreter - die müssen das Buch ja kennen, bevor es gedruckt vorliegt und die Buchhändler überzeugen, es zu ordern.

 

Auch Rezensenten bekommen manchmal Fahnen.

 

Bei wichtigen Büchern mit größeren Auflagen gibt es allerdings auch Vorabexemplare mit provisorischer Bindung, die an Buchhändler und Rezensenten gehen.

 

Manchmal gibt es auch Leseproben, die ersten fünfzig oder hundert Seiten, die so aussehen wie ein Buch, sprich bereits gebunden sind und die Seiten im Buchformat (also nicht mehr DIN A4), die Buchhändlern und Rezensenten Appetit machen sollen. Bei Büchern großer Verlage, von denen sie sich viel versprechen, gibt es da also noch diverse Vorstufen zwischen den Fahnen und dem endgültigen Buch.

 

Aber damit hat der Autor in der Regel nichts mehr zu tun. Wenn der die Druckfahne korrigiert und seine Zustimmung gegeben hat, ist für ihn erst mal die Arbeit beendigt.

 

Wobei die fahnen, die ich gelesen habe, immer noch voller Druckfehler waren, manchmal fehlten sogar Wörter ;-). Und sie sind etwas mühsam zu lesen, weil sie leicht auseinanderfallen, im Bett oder Bad tut man sich da hart.

 

liebe Grüße

 

Hans Peter

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Guten Morgen,

 

die Vorabexemplare gehen oft - bei bekannteren/schon übersetzten Autoren - auch gleich an ausländische Lektoren, damit dann ggf. die Übersetzung zeitnah auf den Markt kommt.

 

Druckfehler kommen übrigens oft ganz schlicht durch den "menschlichen Faktor" zustande. Beispiel: ein Übersetzer bekommt auf den letzten hundert Seiten eine böse Bronchitis. Also gibt er die Übersetzung später als vereinbart ab, und hatte vielleicht nicht mehr die Zeit, noch mal ordentlich darüber zu gehen. Der Lektor hat nun ebenfalls weniger Zeit, aber parallel noch einen anderen Auftrag. Der Korrektor soll das Werk schließlich am besten in einer Nacht lesen..und so setzt sich die in Eile erledigte Arbeit immer weiter fort. Einen Titel im Programm nach hinten zu schieben, ist nicht ganz leicht und wird vom Verlag nur äußerst ungern gemacht.

Das ist natürlich keine umfassende Entschuldigung, erklärt aber vielleicht trotzdem, warum es auch bei großen Verlagen noch Fehler und Verdreher gibt, auch wenn viele Personen an einem Buch mitarbeiten.

 

Liebe Grüße,

Natalja

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weil ich denke' date=' dass es eher selten ist, dass soviele Leute den Roman durchsehen? Oder ist da genau so üblich? Wenn ja, ist es mir auch ein Rätsel, dass dann immer noch fehler übersehen werden.[/quote']

Zunächst einmal muss man wissen, dass man immer Fehler übersieht. Nach meiner Erfahrung (und dazu habe ich recht gute empirische Daten, weil ich auch eine Zeitlang "Testarbeiten" im Rahmen von Bewerbungen für die Schlussredaktion auswerten durfte), findet ein professioneller Korrektor an eindeutigen Rechtschreib- und Grammatikfehlern ca. 90-95%. Daraus ergibt sich dann schon ganz von selbst, dass umso mehr Fehler "übrig bleiben", wenn irgendwann einmal ein Arbeitsschritt völlig verkorkst war, dass heißt, wenn irgendwann einmal zu viele Fehler im Text waren - insofern spielt es durchaus eine Rolle, wenn beispielsweise ein Autor überhaupt keine Ahnung von Rechtschreibung hat. Das lässt sich im normalen Produktionsprozess nicht völlig auffangen bzw. erfordert Geld für zusätzliche Korrekturschritte.

"Verkorkst" werden kann ein Arbeitsschritt aber auch durch andere Faktoren, beispielsweise durch Zeitmangel, oder durch Schlampigkeit. Vor allem das Einarbeiten von Korrekturen ist eine Fehlerquelle an sich: Wenn ich als Lektor 90% aller Rechtsschreibfehler mitkorrigiere, gleichzeitig aber auch viele stilistische und andere Dinge anmerke, die später einkorrigiert werden müssen, kann es passieren, dass durch schlampiges Einarbeiten der Korrekturen am Ende wieder mehr Rechtschreibfehler neu reinkommen, als ich beim Lektorat korrigiert habe.

Also, viele Korrekturschritte schützen nicht zwangsläufig vor vielen Fehlern, wenn alle diese Korrekturschritte gleichzeitig viele fehlerträchtige, großflächige Arbeiten am Manuskript nach sich ziehen.

 

Und dann habe ich auch tatsächlich schon Korrektoren erlebt, bei denen ich das Gefühl hatte, dass nach ihrem Einsatz mehr Fehler im Manuskript waren, als zu dem Zeitpunkt, als ich den lektorierten Text zur Abschlusskorrektur in ihre Hände gegeben hatte :

Dieses Thema wurde bei uns im Lektorat vor einer Weile auch mal ausführlicher diskutiert - ich weiß nicht, was daraus jetzt geworden ist ...

Sinn ist keine Eigenschaft der Welt, sondern ein menschliches Bedürfnis (Richard David Precht)

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Daraus ergibt sich dann schon ganz von selbst' date=' dass umso mehr Fehler "übrig bleiben", wenn irgendwann einmal ein Arbeitsschritt völlig verkorkst war, dass heißt, wenn irgendwann einmal zu viele Fehler im Text waren - insofern spielt es durchaus eine Rolle, wenn beispielsweise ein Autor überhaupt keine Ahnung von Rechtschreibung hat.[/quote']

 

Das haut mich jetzt um-das gibt es und wird veröffentlicht?

 

Und dann habe ich auch tatsächlich schon Korrektoren erlebt, bei denen ich das Gefühl hatte, dass nach ihrem Einsatz mehr Fehler im Manuskript waren, als zu dem Zeitpunkt, als ich den lektorierten Text zur Abschlusskorrektur in ihre Hände gegeben hatte :

 

Bei der Zusammenarbeit mit Lektoren hatte ich auch da Gefühl, das sich die Katze in den Schwanz beisst und mit jeder Korektur sich wieder neue Fehler einschleichen - deshalb empfand ich auch die Druckfahnenkorrektur als so anstrengend.

 

@Quidam: ich habe bei Büchern von großen Verlagen genauso viele oder wenig Fehler gefunden wie bei denen von kleinen.

LG

Christa

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Ich finde, Fahnen lesen ist wie Unkraut zupfen.

 

Man schaut immer ganz genau hin und wenn man dann später noch mal drübergeht, wurdert man sich wie viel man übersehen hat.

 

Manchmal ist es zum Verzweifeln.

 

Zum Beispiel wenn man statt

eine Puppe

ein Puppe geschrieben hat.

 

Da setzt das Auge das fehlende e von ganz alleine ein und man bemerkt es nicht einmal.

Leider untersteicht Word es auch nicht (jedenfalls nicht bei mir)

 

Bei 800 000 Zeichen setzt dann auch irgendwann die Ermüdung ein.

 

Übrigens:

Für die Druckfahnen hat man höchstens eine Woche Zeit, um sie zu lesen.

Mit "ganz in Ruhe noch mal lesen" ist da meistens nichts.

Bei einem Text von fast 500 Seiten, den man in- und auswendig kennt, ist es wirklich schwer, so schnell und dazu noch akribisch zu lesen, da man dann vieles überfliegt.  

 

Wir sind eben alle nur Menschen und keine Sensor gesteuerten Sortiermaschinen.

 

Viele Grüße

Monika

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Du sagst es, Monika...

 

Ich hatte - aufgrund Schwierigkeiten mit der Post - gerade 2 Tage Zeit mich durch 600 Romanseiten zu wühlen, und obwohl ich noch einige Fehler entdeckt habe, bin ich sicher, auch ne Menge übersehen zu haben...zumal ich einige Szenen ja auswendig mitsprechen kann...

 

Julia (mit brummendem Kopf und lesemüden Augen...)

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Zeit ist tatsächlich kritisch. Ich habe die Änderungen angestrichen, aber es war keine Zeit mehr für den Postweg, also habe ich sie dem Verlag per Telefon mitgeteilt.

 

Christoph

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Zeit ist tatsächlich kritisch. Ich habe die Änderungen angestrichen' date=' aber es war keine Zeit mehr für den Postweg, also habe ich sie dem Verlag per Telefon mitgeteilt.[/quote']

 

LOL!

 

Mit oder ohne korrekte Korrekturzeichen? ;D

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