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(Anngret)

Verwendung realer Namen von Firmen und Organisationen?

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In meinem Manuskript geht es um das Thema evangelisch-lutherische Kirche und Homosexualität.

Meine Geschichte mit ihren Personen ist frei erfunden.

Der Ort des Geschehens sowie die Häuser, Kirchen, Straßen und Plätze sind real. In der Geschichte kommen z.B. die amerikanischen Organisationen „exodus international“ und „Living-Waters“ sowie die deutsche Organisation „Wüstenstrom“ vor. Es sind Organisationen, die nur ein erklärtes Ziel haben, nehmlich Homosexuelle zu Heterosexuelle umzupolen. Soweit so gut. Darum geht es aber nicht.

Das Problem ist, ich lasse meine Protagonistin von Sekten sprechen und ich habe das Gefühl, ich könnte mir bei Nennung der realen Namen dieser Organisationen rechtlichen Ärger einhandeln.

Was sagt ihr dazu?

 

Vielleicht gibt es ja dieses Thema schon, aber ich konnte keine Antwort im Forum darauf finden.

Ich bitte euch um Hilfe.

 

Herzl. Grüße Anngret

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Hallo, Anngret!

 

Ja, das Thema ist hier schon mehrfach angesprochen worden .... aber ich hab jetzt nur einen thread (Link ungültig) (Link ungültig) gefunden, in dem es um ein ähnliches Problem geht....

 

Vielleicht hilft Dir das schon weiter - vielleicht nennt aber noch jemand den passenden thread.

 

Gruß

Jan

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Hi Anngret,

 

also, da gibts ja schon einige Autoren, die das ganz bewusst machen, weil es trotz aller Fantasie einen Bezug zur Realität vorgaukelt. Dan Brown zum Beispiel, der läßt Opus Dei antanzen, und das gar nicht mal so ohne. However. So lange du nicht etwas schreibst, was in keinster Weise zu beweisen wäre, würd ich's tun.

Liebe Grüße, Alfred, der ein ähnliches Problem in seinem Roman hatte, es aber einfach getan hat  ;)

 

PS: Was mir an Deinem Posting ein wenig hoch kam, war das mit dem Umpolen von Homosexuellen. Du schreibst: So weit so gut. So weit so schlecht würde eher passen. Was geht irgendwem die Sexualität eines anderen an? (By the way, ich bin ein bekennender Hetero!)

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Hallo, Alfred!

 

So lange du nicht etwas schreibst' date=' was in keinster Weise zu beweisen wäre, würd ich's tun.[/quote']

 

So einfach ist die Sache leider nicht - und wer möchte sich schon unnötigen Ärger einhandeln?

 

Ich glaube, als mal über dieses Thema gesprochen wurde, war die Tendenz: so verfremden, daß man noch ahnen kann, wer oder was gemeint ist, aber auf keinen Fall die realen Namen verwenden.

 

Anngret - ich hab noch einen thread (Link ungültig) (Link ungültig) gefunden, der Dir vielleicht weiterhilft.

 

Gruß

Jan

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Hallo Anngret,

 

eine international agierende Sekte hat in den USA alle ihrer Kritiker solange mit einem Heer von Anwälten angegriffen und vor Gericht gezerrt, bis alle bankrott waren. In Deutschland wird jedes Buch über das Thema sofort von Anwälten geprüft- und dieser Gruppierung ist es bisher fast immer gelungen, dass Passagen gestrichen oder geschwärzt werden mussten.

Nach einem kritischen Bericht des Verfassungsschutzes wurde in den USA Politker angesprochen, weil Deutschland diese Gruppierung "diskriminieren" soll... und es wurden Anzeigen mit Bildern vom Holokaust geschaltet, wo auf eine religiöse Verfolgung dieser Gruppierung hingewiesen wurde- ähnlich wie das früher schon einmal geschehen ist.

Dementsprechend würde ich bei Sekten von einer Namensnennung absehen, und eine neue "Sekte" kreiieren.

 

Und die Formulierung: so weit, so gut: ist wirklich sehr schwierig.

 

Gruss

 

Thomas

"Als meine Augen alles // gesehen hatten // kehrten sie zurück // zur weißen Chrysantheme". Matsuo Basho

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Hi an alle,

 

aber wenn eine Sekte Micky Maus anbetet, und man dies im Roman so schildert, dann ist dies doch zulässig.

 

Oder???  :

 

Und übrigens: Dan Brown musste sich mit Plagiatsvorwürfen herumschlagen, wie man weiß, aber nicht mit Opus Dei.

Und auch die katholische Kirche allgemein schleppte ihn ob seiner "Plasphemie" nicht vor den Kadi.

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Und was ist, wenn man im Vorwort erwähnt, dass alle vorkommenden oder handelnden Personen, Gesellschaften, etc. frei erfunden sind, das reale Leben aber manchmal fantasievoller agiert als der Autor selbst?  ;)

 

Fragende Grüße,

Alfred

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Für die so schnelle Antwort danke ich euch. :)

Hallo Jan und Alfred, die von euch aufgezeigten Threads hatte ich bereits gelesen, war mir aber nicht sicher, ob es noch andere Antworten geben würde.

 

Hallo Thomas, Deine Aussage stimmt mit den Hinweisen von mir befreundeten Autoren überein. Sie warnten mich, ich sollte unbedingt die Namen ändern.

 

Eure Antworten und die in den vorhandenen Threads bestärken mich in meiner Auffassung, die Namen zu ändern. Ich denke, dass ich das Problem zusätzlich auch mit einem Verlag (Mein Manuskript liegt zwei Verlagen vor), sollte er denn verlegen wollen, besprechen kann.

 

Mein Satz: So weit so gut, war nur eine Floskel, meinerseits. Ich wollte damit nur ausdrücken, dass es mir nicht um den Inhalt der Umpolung geht, sondern nur um die Namensverwendung. Ich weiß, es war ein überflüssiger Satz. Hätte ich mir schenken können. Alfred, ich wollte dazu keine Diskussion aufkommen lassen, weil das ja Thema meines Romanes ist. Entschuldigt, ich habe mich blöd ausgedrückt.  ;)

 

Gruß

Anngret

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Und was ist' date=' wenn man im Vorwort erwähnt, dass alle vorkommenden oder handelnden Personen, Gesellschaften, etc. frei erfunden sind, das reale Leben aber manchmal fantasievoller agiert als der Autor selbst?  ;)[/quote']

 

Das kann man im Vorwort nicht hinschreiben und dann die Namen real existierender Organisationen verwenden. In diesem Falle hilft der Satz überhaupt nicht.

 

Alles völlig neu erfinden, nimmt den Buch Glaubwürdigkeit. Die Namen zu verfremden führt vielleicht beim Leser zu Verwirrung, der vielleicht ganz richtig Opus Dei erkennt und sich fragt, warum der Autor das nicht hinschreibt. Es ist und bleibt eine Gratwanderung.

 

Ich gleube, ich habe shon mal geschrieben, dass man Produktnamen nennen darf (Nutella, Mercedes), solange man sie nicht verunglimpfend darstellt. Auf Sekten passt das vielleicht gerade nicht. Wahrscheinlich würde ich folgendermaßen verfahren und kirchliche Organisationen bei ihren wirklichen Namen nennen und Sekten, die erfahrungsgemäß empfindlicher sind in diese Richtung, andere Namen geben und versuchen, mich um die großen und bekannten Sekten herumzuschummeln.

 

Grüße

Aneirin

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Also, nach meiner Erfahrung sind die großen Kirchen sehr vernünftig, auch die katholische, denn sie wissen: Es gibt nichts, was es nicht gibt. Und auch, wenn man eine Funktion nennt, die nur einen Inhaber hat, wird das in der Regel nicht krumm genommen, wenn der Text sich nicht zum Schlüsselroman über gerade diese Person aufwirft. Da gibt es einen Krimi, in dem ein Oberkirchenrat einer konkreten evangelischen Kirche, der über seine Funktion als Schulreferent leicht zu identifizieren wäre, seine Frau umbringt und generell ein Fiesling ist. Den realen Amtsinhaber habe ich getroffen und gefragt, wie es sich so lebe als fieser Mörder. Der hat einfach gelacht, er hatte den Verfasser schon angeschrieben und ihm zu seiner realistischen Darstellung eines fiktiven Amtsbruders gratuliert.

 

Bei vielen Sekten ist es so, dass sie aus prinzipiellen Gründen lieber leiden als zum Kadi zu rennen. Die Zeugen Jevovas zum Beispiel. Aber denen sollte man gerade deswegen auch nichts Böses antun (sagt einer, der mit einer der großen Kirchen verbunden ist).

 

Die eine Organisation, die hier nicht genannt, aber gemeint ist - die ist gefährlich. Die kauft sich juristisches und anderes know-how, um Leute einzuschüchtern und im Extremfall kaputt zu machen. Die würde ich nicht beim Namen nennen (rät der Jurist). Aber die Leute, die mit Verstand lesen, begreifen vieleicht auch so, wer gemeint ist. - Es gibt noch eine zweite, die fängt mit M an, die halte ich auch für unberechenbar, aber habe keine eigenen Erfahrungen.

 

Das juristische - presserechtliche - Problem ist: Man muss eine nachteilige behauptete Tatsache, die so konkret ist, dass sie jemand Identifizierbares betrifft, auch beweisen können. Je mehr subjektves Werturteil weg von den Tatsachen, desto mehr ist das von der Meinungsfreiheit gedeckt.

 

FG Philo

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