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(Hendrik)

Was ist ein Cliffhanger ?

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Hallo Temonis!

 

Wenn dein Prota in einer Actionszene einer dreifachen Übermacht gegenübersteht, sein M16 eine Ladehemmung hat und du den Schauplatz wechselst und von dem Freund erzählst, der ihn gerade sucht, hast du einen Cliffhanger. Mit einfachen Worten: Mitten in einer Spannungsgeladenen Actionszene das Thema wechseln.

 

Gruß

                         Peter

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Oh, schöne Frage!

 

In den frühen Jahren des Kinos (So, 30er bis 50er) waren in Amerika Serien im Autokino sehr, sehr populär.

 

zehn bis 30 minütige Geschichten, die, Wie Flash Gordon oder so, manchmal Science-Fiction, manchmal eine Art Indiana Jones, oder ähnliches, immer einen Actionhelden begleiteten, der gegen böse Superschurken kämpfte.

Da die Serie, ähnlich einer heutigen Soap, quasi endlos konzipiert war, musste ein Weg gefunden werden, das Publikum jede Woche aufs neue in die Kinos zu locken.

 

Also wurde, zum Ende einer Folge hin, eine wahnsinnig spannende Szene eingebaut, welche scheinbar zeigte, wie dem Helden etwas böses passierte.

Da stürzte der Wagen des Helden über eine Klippe und explodierte, ein Schuss löste sich und traf den Helden, oder aber, der Held 'hing' an einer 'Klippe', verlor die Kraft, und man sah, als letztes, wie seine Hand sich löste und er stürzte...

 

In diesen Momenten endete die Folge, und das Publikum musste eine ganze Woche warten, um zu erfahren, wie es weitergeht.

Meist wurden diese Szenen, wie der Held an der Klippe hing (Daher 'Cliffhanger') ganz banal aufgelöst. Er war schon vor dem Absturz des Autos herausgesprungen, die Kugel, die ihn traf, wurde on dem Flachmann aufgehalen, oder der Sturz von der Klippe dauerte nur zwei meter, bevor ein Absatz kam.

Aber das war ja auch in den Anfangstagen...

 

Trotzdem setzte sich der Ausdruck fest. Wenn man ein Stück Erzählstrang beendet, aber garantieren möchte, dass der Zuschauer wiederkommt, bei der Stange bleibt, baut man einen 'Cliffhanger' ein. Eine Szene, die so spannend ist, egal auf welche Art, dass der Zuschauer UNBEDINGT, auf jeden Fall, wissen muss, wie es weitergeht und darum wieder kommt, wenn es weiter geht, die Wartezeit kaum überbrücken kann.

 

Insbesondere Soaps und manch andere Serie arbeiten so, in einem geschlossenen Roman steigert es den Spannungsaufbau, besonders dann, wenn dieser zwei oder mehr parallele Handlungsstränge hat. Man steigert die Chancen, dass der Leser bei der Stange bleibt, wenn man ihm am Ende einer Perspektive einen Cliffhanger serviert, da das die Chancen steigert, dass er die nun folgende Perspektive schnell durchliest, um zu erfahren, wie es weitergeht.

Manche Autoren übertreiben es da gerne, (in meinen Augen sehr, sehr ungeschickt macht das J.R.R. Tolkien, der seine Bücher mit einem Cliffhanger halbiert...) ich selbst bin manchmal so weit, dass ich vorblättere, und erst eine Perspektive zuende lese, weil mich das ewige 'überdramatisiere' eher nervt.

 

Bücher mit nur einer Erzählperspektive haben seltener Cliffhangersituationen, da sie ihnen wenig nützen. Der Leser müsste nur eine Zeile weiterlesen, um die Auflösung zu erfahren.

 

Weiteres weiß, wie üblich, die Wikipedia (Link ungültig) (Link ungültig).

 

Liebe Grüße,

Marco! :s17

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Das erinnert mich irgendwie an Dan Browns Sakrileg. Zwei, drei Erzählstränge haben sich Kapitel für Kapitel abgewechselt, und fast jedes Kapitel endete mit einer "unaufgelösten" spannenden Szene.

 

Schönen Vatertag noch (gilt natürlich auch für den Rest)

Freddy

"ROCKY, DIE GANGSTER UND ICH oder: Wie Mathe mir das Leben rettete (echt jetzt!)", Kinderbuch ab 9, Magellan, Jan. 2018

"ROCKY, DER BANKRAUB UND ICH oder: Wie mich ein stinkender Turnschuh reich machte (fast!)", Kinderbuch ab 9, Magellan, Jan. 2020

 

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Das erinnert mich irgendwie an Dan Browns Sakrileg. Zwei, drei Erzählstränge haben sich Kapitel für Kapitel abgewechselt, und fast jedes Kapitel endete mit einer "unaufgelösten" spannenden Szene.

 

Ja, das ist die beinahe schon klassische Art, Thriller oder 'Spannungsliteratur' zu schreiben. Die sind eigentlich alle so geschrieben, besonders natürlich die amerikanischen. :)

 

Lieben Gruß,

Marco! :s17

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Das erinnert mich irgendwie an Dan Browns Sakrileg. Zwei' date=' drei Erzählstränge haben sich Kapitel für Kapitel abgewechselt, und fast jedes Kapitel endete mit einer "unaufgelösten" spannenden Szene.[/quote']

 

Das hat Dan Brown meinem Geschmack nach mit Bravour gelöst! Es waren etwa fünf bis sieben Erzählperspektiven, wenn ich mich recht erinnere.

Bei deutschen Autoren, etwa Petra Hammesfahr mit dem "Puppengräber",

wirken diese Cliffhanger manchmal absolut lesebremsend, und ich habe dann alle anderen Perspektiven überlesen, weil die Spannung der einen Perspektive zu groß war. Es muss also wohl dosiert und gekonnt eingesetzt werden.

 

Christa

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Manche Autoren übertreiben es da gerne' date=' (in meinen Augen sehr, sehr ungeschickt macht das J.R.R. Tolkien, der seine Bücher mit einem Cliffhanger halbiert...) ich selbst bin manchmal so weit, dass ich vorblättere, und erst eine Perspektive zuende lese, weil mich das ewige 'überdramatisiere' eher nervt.[/quote']

 

Sorry, das hatte ich überlesen(vielleicht hätte Marco einen Cliffhanger einbauen sollen? ;)

 

Liebe Grüße

Christa

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(Peter_Dobrovka)

Auf jeden Fall. Nur gibt es ungeduldige Leser, die turnen dann ohne zu lesen. Ich habe zwar sehr moderate Cliffhanger in meinen Romanen, die ich selbst auch gar nicht so bezeichnen wollte, ich muß nur mal halt irgendwann zwischen meinen parallelen Handlungssträngen wechseln, aber es wurde mir des öfteren angekreidet.

 

Peter

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