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Luise

Lektorenwechsel

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Hallo,

 

ich brauche euren Rat. Vor einiger Zeit hat die Lektorin eines Verlags auf Grund meiner Leseprobe, die ihr gefiel, das Gesamtmanuskript angefordert. Dann bahnte sich aber ein Wechsel im Lektorat an und es kam nicht mehr zu einer Entscheidung. Angeblich hat sie alle offenen Angelegenheiten an ihre Nachfolgerin weitergegeben. Das ist aber nun schon eine Weile her.

 

Ich weiß nicht recht, wie ich mich nun verhalten soll. Wenn ich das Ding noch mal schicke, denkt die Nachfolgerin wahrscheinlich, ich spinne. Wenn ich sie anschreibe und anmerke, ihrer Vorgängerin hat die Leseprobe gefallen und so, dann lehnt sie vielleicht schon deshalb ab, weil sie ja in den Verlag geholt wurde, um alles anders zu machen - oder auch nicht?

 

Wie sind eure Erfahrungen mit einem Wechsel im Lektorat?

 

Danke und viele Grüße

Luise

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Klar, anrufen, nachhaken - das weiß ich ja auch. Aber wie bei diesem Gespräch am besten vorgehen? Darum gehts mir doch. Soweit ich mitbekommen habe, ist der Lektoratswechsel auch wegen einer gewünschten Änderung in der Programmausreichtung vorgenommen worden. Wenn ich jetzt damit anfange, dass der alten Lektorin das Manuskript gefiel, ist das vielleicht schon ein Grund zur Ablehnung, nach dem Motto: Alles, was der Vorgängerin gefiel, kann ja gar nicht mehr passen. Andererseits kann ich ja nicht so tun, als hätte ich noch nie was mit dem Verlag zu tun gehabt.

 

Grüße, Luise

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Wenn ich jetzt damit anfange, dass der alten Lektorin das Manuskript gefiel, ist das vielleicht schon ein Grund zur Ablehnung, nach dem Motto: Alles, was der Vorgängerin gefiel, kann ja gar nicht mehr passen.

 

Das ist eigentlich so eine Frage, die man nicht beantworten, bevor es nciht getan wurde, denn keiner kennt die Strategie des Verlages und die Arbeitsdirektiven für die neue Lektorin. Du kannst es ja aber neutraler ausdrücken und nur sagen, dass die Vorgängerlektorin das gesamte MS angefordert hatte und du nur mal wissen willst, wie es weitergehen soll - mal salopp ausgedrückt.

 

Grüße

Aneirin

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Christine Spindler

Hallo Luise,

 

Ich würde es so machen:

 

erst mal fragen, wie das Programm jetzt aussehen soll, was neu und anders ist. Bestimmt findet sich im Gespräch mit der Lektorin etwas, woran du anknüpfen kannst. Womöglich passt dein geplantes Manuskript jetzt sogar noch besser ins Programm als vorher. Wenn die Lektorin diesen Eindruck bekommt, ist sie sicher interessiert.

 

Viel Glück

Christine

Hört mal rein in meinen Podcast: https://anchor.fm/tinazang

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Stefan Mühlfried

Hallo Luise!

 

Sieh es doch mal so: Das Anbieten eines MS ist ein ganz normaler Geschäftsvorgang, und man muß davon ausgehen können, daß die Lektorin ein Profi ist. Würde sie jetzt blind davon ausgehen, daß alles, was ihre Vorgängerin gut fand, nicht mehr paßt, dann wäre das mehr als unprofessionell.

 

Außerdem: Die neue Lektorin ist jetzt nun mal da, und dein MS liegt bei ihr auf dem Schreibtisch. Wenn sie es ablehnen will, dann wird sie es sowieso tun, ob du dich nun meldest oder nicht. Das einzige, was dir passieren kann ist, daß du die Sache beschleunigst.

 

Ich würde an deiner Stelle kurz anrufen. Dann hast du dich auch gleich mit ihr bekannt gemacht - kann nicht schaden, oder? Und du brauchst da auch gar kein komisches Gefühl zu haben. Du bist ja kein Bittsteller.

 

Liebe Grüße,

Stefan

"Schriftsteller sollten gar keine Adjektive haben. Sie sind keine französischen oder australischen Schriftsteller, sondern einfach Schriftsteller. Am Ende sind sie ohnehin nicht mal ein Substantiv, sondern ein Verb: Sie schreiben." - Richard Flanagan

Blaulichtmilieu   -   Zur Hölle mit der Kohle   -   Der steinerne Zeuge

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Hallo Luise,

auf alle Fälle würde ich anrufen und es daran festmachen, dass sich "der Verlag" bereits interessiert hat / Gefallen gezeigt hat. Also nicht so sehr an der Person festmachen. Du seist nun unsicher, ob das MS vielleicht durch den Verlagswechsel verschütt gegangen ist. Und dann, wie hier schon gesagt, fragen, ob du es noch einmal einschicken sollst, wie, was... Wenn du sie in ein Gespräch darüber verwickeln kannst, was sich geändert hat, umso besser, vielleicht kannst du das beim Exposé sogar beachten.

 

Lektorenwechsel sind an der Tagesordnung, manche wechseln schneller als ein Buch geschrieben wird - da würde ich mir keinen Kopf machen. Und ob ein Lektor gegangen ist, weil er silberne Löffel geklaut hat oder plötzlich eine falsche Haarfarbe trägt, das muss dich als Autor auch nicht interessieren.

 

Bei einer "friedlichen Übernahme" kann man sogar den alten Lektor kontaktieren, Hintergründe erfahren, vielleicht eine Empfehlung bekommen. Dazu sollte man ihn aber genauer gekannt haben.

 

Ich wünsch dir auf alle Fälle viel Glück!

Schöne Grüße,

Petra

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Hi,

 

wo ist den die alte Lektorin hingegangen? Wenn sie den Verlag gewechselt hat und der alte Verlag nicht mehr an dem Manuskript interessiert ist, dann kannst du dich ja an die Lektorin in ihrem neuen Verlag wenden. Sollte sie im Haus gewechselt haben, ist sie ja nicht in Ungnade gefallen...

 

Sollte nur so ein Denkanstoß sein, ob der Rat was taugt kann ich selbst nicht sagen. Nur Mut, es wird schon, ein Anfordern des Manuskriptes ist doch schon ein toller Erfolg!

 

Herzliche Grüße

Katja

Kritik anzunehmen heißt nicht gleich alles zu ändern, aber zumindest darüber nachzudenken.

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