Zum Inhalt springen
ClaudiaW

Freigabe – was prüft ihr?

Empfohlene Beiträge

Ihr Lieben,

in schöner Regelmäßigkeit trudeln vom Verlag E-Mails mit der Bitte um Freigabe ein: Klappentext, Umschlag, Druckfahne, finale Fahne …

Tatsächlich weiß ich nie so richtig, was ich da prüfen soll. Deshalb meine Frage an euch: Was schaut ihr euch da an? Und lest ihr das Manuskript jedes Mal? Das flattert einem ja während des Veröffentlichungsprozesses mehrfach auf den Tisch.

Danke im Voraus,
Claudia

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Sebastian Niedlich

Na ja, man prüft halt, ob sich da irgendwelche Fehlerchen versteckt haben. Nur weil der Verlag einen Klappentext macht, heißt das ja nicht, dass der dir gefallen muss. In der Druckfahne etc. können sich auch etliche Fehler verstecken, also ... ja, da musst du das gesamte Manuskript noch mal lesen. Oder du sagt "Mir doch egal!" und hoffst auf's Beste.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Irgendwo gehören doch all diese Prüfvorgänge zum Autoren-Job dazu. Sehe da kein Problem.

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dito. Zumal mir mein jeweils aktuelles Buch (EISFALLE) auch nach zigfachem Lesen immer noch gefällt. ;) Und ich habe auch diesmal wieder in den Druckfahnen eine Reihe Fehler entdeckt. 

Roland Muller: EISRAUSCH (13.08.2024, nominiert für den GLAUSER 2025), EISFALLE (17.09.2025), jeweils als Aufbau Taschenbuch, Hörbuch und E-Book

https://roland-mueller-thriller.de und https://www.cafedigital.de

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 50 Minuten schrieb Ramona:

Irgendwo gehören doch all diese Prüfvorgänge zum Autoren-Job dazu. Sehe da kein Problem.

Danke an alle für eure Antworten.

Ich sage ja nicht, dass es ein Problem ist. Mich hat einfach nur interessiert, wie ihr das handhabt.
Wobei es bei mir im Gegensatz zu Roland so ist, dass mich meine Bücher nach dem zigsten Mal durcharbeiten langweilen. Das macht sie nicht zu schlechten Büchern, es kann sogar sein, dass ich nach Jahren mal wieder reinlese, aber in so kurzer Folge zu lesen, nimmt schon einen Großteil der Spannung. Glücklich ist, wer das anders empfindet und sich auch beim fünften Mal noch gut unterhalten fühlen darf.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und wie machst du das mit der Hintergrundrecherche? Das ist ja auch einiges an Arbeit. (Wie z. B. bei Rolands Klima-Thrillern.)

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 6 Minuten schrieb Ramona:

Und wie machst du das mit der Hintergrundrecherche? Das ist ja auch einiges an Arbeit. (Wie z. B. bei Rolands Klima-Thrillern.)

Ich recherchiere während des Plottens. Und offen gesagt hatte ich noch nie so hochkomplizierte Themen, die mehr als ein paar Tage Recherche notwendig machten. Am zeitintensivsten war der Weinbau für meinen Winzerkrimi. Mit dem Ergebnis, das wir jetzt zwei Weinstöcke im Garten haben (reicht mengenmäßig nicht für Wein, hat aber ausgesprochen leckere Trauben!) ;D

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 8 Stunden schrieb ClaudiaW:

Ihr Lieben,

in schöner Regelmäßigkeit trudeln vom Verlag E-Mails mit der Bitte um Freigabe ein: Klappentext, Umschlag, Druckfahne, finale Fahne …

Tatsächlich weiß ich nie so richtig, was ich da prüfen soll. Deshalb meine Frage an euch: Was schaut ihr euch da an? Und lest ihr das Manuskript jedes Mal? Das flattert einem ja während des Veröffentlichungsprozesses mehrfach auf den Tisch.

Danke im Voraus,
Claudia

Es passieren immer wieder mal Fehler in verschiedenen Stadien, das ist ganz normal. Ich gucke tatsächlich alles sehr, sehr gründlich durch. Auf Tippfehler, Interpunktion, auf Schusterjungen und ähnliche Dinge. Einer Kollegin eines anderen Verlages ist in der Setzerei mal ein kompletter Absatz verloren gegangen. Deshalb passe ich auch auf, dass nichts fehlt. Die Zeit nehme ich mir auf jeden Fall. Natürlich ist im Verlag ein sehr starkes Team, das auch alles mehrmals durchguckt. Wenn wegen Krankheit oder schwerwiegenden persönlichen Gründen alle Stricke reißen, hätte ich das Vertrauen, dass es auch ohne mich geht. Aber vor dieser Aufgabe würde ich mich nur im Notfall drücken. Es gehört zu meiner Arbeit dazu und die mag ich nicht nur auf das Verlagsteam abwälzen. 
Den Klappentext prüfe ich natürlich auch grob auf Tippfehler, aber da ist mir wirklich noch nie ein Fehler untergekommen. In erster Linie geht es mir hier ums Inhaltliche. Oft entsteht der Klappentext ja, wenn das Buch noch gar nicht geschrieben ist. Deshalb muss man sich unbedingt melden, wenn der Klappentext auf Basis des Exposés irgendetwas ankündigt, was z.B. im Schreibprozess gestrichen oder ersetzt wurde. Genauso ist es mir auch wichtig, dass der Schwerpunkt des Klappentextes mit dem Buch übereinstimmt. Sonst freut sich jemand auf irgendwas, das eigentlich nur eine kleine Nebenhandlung oder Auslöser für die Haupthandlung ist, und ist am Ende enttäuscht. 

Leonie Werdenfels: Sommerglück am Chiemsee (Harper Collins 3/2025)
Leonie Werdenfels: Liebeszauber am Chiemsee (Harper Collins 4/2023)
Sabrina Sonntag: Apfelglück am See (Harper Collins 4/2022) Unser Sommerblau für immer (Harper Collins 5/2021) Schwein gehabt, sagt die Liebe (MTB - Harper Collins 9/2019)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 9 Stunden schrieb ClaudiaW:

Tatsächlich weiß ich nie so richtig, was ich da prüfen soll. Deshalb meine Frage an euch: Was schaut ihr euch da an? Und lest ihr das Manuskript jedes Mal? Das flattert einem ja während des Veröffentlichungsprozesses mehrfach auf den Tisch.

Ich schreib überwiegend im Sachbuchbereich bzw. Ratgeber - also jetzt schon ein anderer Bereich als Belletristik - , aber ich les mein Manuskript sehr genau und check viele Infos nochmal.

Denn da ist bei meinem zweiten oder dritten Buch ein wirklich übler Fehler unterlaufen (ob im Lektorat oder bei mir, da hat man sich damals ergebnislos "gestritten"), der tatsächlich fast zum Einstampfen des Buchs geführt hat. ** Und da wär ich diejenige gewesen, die dafür hätte aufkommen müssen, da ich die Autorin des Buchs war und es letztendlich freigegeben hatte ...

Solche Tage und Nächte möchte ich nie wieder erleben :-X.

Nur Dank des betroffenen Dritten, der das zum Glück halbwegs entspannt aufgenommen hat, wurde das zu keinem finanziellen Fiasko für mich. Seitdem hab ich auch eine Berufshaftpflichtversicherung ;D. Die ist zwar nicht günstig, aber im Vergleich zu den damals möglichen Kosten, dann doch preiswert ;).

 

Und auch bei anderen Büchern war / ist es so, dass inzwischen häufig Nachfragen kommen, die die Verlage an mich weiterleiten. Und die schauen - inzwischen noch viel mehr als vor 10 oder 20 Jahren - schon drauf, ob die Fragen berechtigt sind, die Fehlerquelle beim Autor liegt oder nicht. 

Daher: Ja, ich investier da inzwischen einiges an Zeit, um da auf der sicheren Seite zu sein.

Unser Gefühl weist uns immer das richtige Licht für unserer Lebensträume ...

und unser Verstand prüft die Machbarkeit!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Absatz weg, Fehler eingeschlichen … liebe @SabrinaS, liebe @Karina, danke für eure eindrücklichen Informationen. Das bestärkt mich, mir die Fahnen wirklich genau anzuschauen (wobei das gestern echt sportlich war: Ich habe die Fahne morgens bekommen mit der Bitte um Freigabe bis zum Abend. Viel mehr als Querlesen geht da eigentlich nicht.)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das ist wirklich sehr eng, könnte ja auch sein, dass du an diesem einen Tag keine Zeit hast. Bei mir haben sämtliche Verlage bislang auch meist eine Woche Zeit gegeben, waren aber natürlich froh, wenn es früher fertig war.

LG

Inez

 

Rebel Sisters 1: Die Pilotin (Lübbe, Juli 2024)

www.inez-corbi.de

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 23 Stunden schrieb ClaudiaW:

Absatz weg, Fehler eingeschlichen … liebe @SabrinaS, liebe @Karina, danke für eure eindrücklichen Informationen. Das bestärkt mich, mir die Fahnen wirklich genau anzuschauen (wobei das gestern echt sportlich war: Ich habe die Fahne morgens bekommen mit der Bitte um Freigabe bis zum Abend. Viel mehr als Querlesen geht da eigentlich nicht.)

Wenn nicht außerordentliche Gründe vorliegen, würde ich bei so einer Deadline einfach nein sagen. So ein Nein wirkt manchmal Wunder! Was vorher unmöglich war, ist plötzlich kein Problem mehr. Ohne die Freigabe kann der Text ja nicht in Druck gehen. Ich hatte bisher (ganz ohne Druck-Mittel) bei meinen Verlagen immer mehrere Wochen Zeit für die Fahnen. Könnte es sein, dass die enge Zeitvorgabe dazu dient, den Umfang von Änderungen so klein wie möglich zu halten, denn Änderungen verursachen nun mal Kosten?

"Wir sind die Wahrheit", Jugendbuch, Dressler Verlag 2020;  Romane bei FISCHER Scherz: "Die im Dunkeln sieht man nicht"; "Die Nachtigall singt nicht mehr"; "Die Zeit der Jäger"

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Sebastian Niedlich
vor 2 Minuten schrieb AndreasG:

Wenn nicht außerordentliche Gründe vorliegen, würde ich bei so einer Deadline einfach nein sagen. So ein Nein wirkt manchmal Wunder! Was vorher unmöglich war, ist plötzlich kein Problem mehr. Ohne die Freigabe kann der Text ja nicht in Druck gehen. Ich hatte bisher (ganz ohne Druck-Mittel) bei meinen Verlagen immer mehrere Wochen Zeit für die Fahnen. Könnte es sein, dass die enge Zeitvorgabe dazu dient, den Umfang von Änderungen so klein wie möglich zu halten, denn Änderungen verursachen nun mal Kosten?

Guter Punkt. So eine Fahne sollte man eigentlich wenigstens eine Woche haben. Ich finde es auch geradezu unverschämt im Fall von Claudia, dass die offenbar annehmen, man hätte  nichts anderes zu tun.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich ging auch davon aus, dass ein bis zwei Wochen Zeit für die Fahnen normal seien.

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es war wirklich nur der eine Tag. Das hat mich ja auf die Eingangsfrage hier gebracht – weil ich plötzlich unsicher war, was bei diesen Prüfungen üblich ist/erwartet wird. Dass eine sorgfältige Prüfung des gesamten Inhalts in dieser Zeit nicht möglich ist, liegt auf der Hand.


Den reinen Text hatte ich übrigens vor einigen Wochen schon und damals hatte ich auch länger Zeit. Jetzt wurde das gesamte Drumherum eingefügt. Titelei, Umschlag, etc.
Vielleicht ging es nur darum, dass ich diese zusätzlichen Dinge ansehen sollte. Nach dem, was hier im Thread an Beispielen genannt wurde, wäre mir allerdings wohler, noch einmal Zeit für das gesamte Werk gehabt zu haben.

Danke jedenfalls für eure Einschätzungen/Beiträge. Das nächste Mal werde ich vorsichtiger sein und höflich um mehr Zeit bitten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bitte melde Dich an, um einen Kommentar abzugeben

Du kannst nach der Anmeldung einen Kommentar hinterlassen



Jetzt anmelden


×
×
  • Neu erstellen...