(ManuLoewe) Geschrieben 4. Mai 2006 Teilen Geschrieben 4. Mai 2006 Heute erhielt ich eine etwas andere Spam-Mail: Werbung vom Leseweltverlag, der die eigene Website mit dem lapidaren Hinweis einleitet, er sei gar kein Verlag, sondern vermittle Manuskripte an Verlage. Also ist er eine literarische Agentur, wie es auch in besagter Mail zu lesen ist. Bemerkenswert dabei: Die "Leseweltverlag"-Agentur nimmt nicht das branchenübliche Honorar von 15-20%, sondern einen Pauschalbetrag von 249,- Euro, laut Website fällig "im Anschluss" an die Bewerbung. (Für mich persönlich übrigens Grund genug, mich nicht zu bewerben.) Die Agentur vermittelt nach eigenen Angaben nicht an Druckkostenzuschußverlage, sondern an Publikumsverlage wie z. B. (laut Website) Goldmann, Piper, Bastei-Lübbe, Heyne, Droemer-Knaur, dafür allerdings (je nach Qualität der eingereichten Arbeitsprobe) u. U. auch an BoD-Dienstleister. Website: (Link ungültig) Die dortige E-Mail-Adresse gehört allerdings zur Domain: (Link ungültig) Eine Whois-Abfrage dieser zweiten Domain förderte u. a. den Begriff "Kreatext-Wortart" zutage, dessen Domain (Link ungültig) offenbar anderweitig vergeben und nicht mit brauchbaren Inhalten gefüllt ist. Mich würde nun interessieren, ob Ihr diese Agentur kennt bzw. ob sich sogar jemand von Euch von ihr vertreten läßt. Gibt es Erfahrungswerte? Ich fand es erstaunlich, daß bisher im Forum scheinbar nichts dazu geschrieben wurde. Viele Grüße, -Manuel Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Stefan Mühlfried Geschrieben 4. Mai 2006 Teilen Geschrieben 4. Mai 2006 Hi Manuel! Ich habe noch keine Erfahrung mit dieser "Agentur", aber meine unverbindliche Meinung ist dahingehend, daß ihre Motivation, das Manuskript erfolgreich zu vermitteln, nicht wirklich hoch ist. Warum? Weil sie damit kein Geld verdienen! Außerdem finde ich es schon merkwürdig, wenn eine Agentur behauptet, daß die Vermittlungsarbeit mitunter nur "aus einer kurzen Sichtung des Manuskripts und einem abendlichen Essen oder Telefonat mit dem Verlagslektor besteht". Nein, Geld verdienen tun die nur mit deinem Antrag und "Beratung und kostenpflichtiges Lektorat auf Wunsch für Texte/Manuskripte, deren vorliegende Qualität unzureichend ist". Allerdings gehe ich davon aus, daß zu einer sorgfältigen Geschäftstätigkeit auch die Sichtung einschlägiger Websites (dieser hier zum Beispiel) gehört. Und wer würde schon von einer derart sorgfältig arbeitenden Agentur abraten wollen? Nein, das einzige, was ich dazu sagen kann ist, daß ich sicherlich nicht zu dieser Agentur passen würde... Schöne Grüße, Stefan P.S.: Schön finde ich den folgenden Ausspruch auf ihrer Website: "Autoren wollen verlegt werden. Wir nehmen diesen Wunsch für bare Münze" - Honi soit qui mal y pense... P.P.S.: Das m.W. gesetzlich vorgeschriebene Impressum muß ich auch irgendwie übersehen haben... "Schriftsteller sollten gar keine Adjektive haben. Sie sind keine französischen oder australischen Schriftsteller, sondern einfach Schriftsteller. Am Ende sind sie ohnehin nicht mal ein Substantiv, sondern ein Verb: Sie schreiben." - Richard Flanagan Blaulichtmilieu - Zur Hölle mit der Kohle - Der steinerne Zeuge Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Uschi Geschrieben 4. Mai 2006 Teilen Geschrieben 4. Mai 2006 Schön finde ich den folgenden Ausspruch auf ihrer Website: "Autoren wollen verlegt werden. Wir nehmen diesen Wunsch für bare Münze" - Honi soit qui mal y pense... http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/froehlich/g035.gif LG Uschi Alle verrückt außer ich Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(Gunter) Geschrieben 6. Mai 2006 Teilen Geschrieben 6. Mai 2006 Hallo, ich habe bisher noch keine Erfahrung mit Agenturen. Allerdings gibt es im Autorenhandbuch aus dem Autorenhaus einen recht großen Artikel dazu (samt Adressen) und die Autoren kommen zu dem Schluss, dass jede Agentur unseriös ist, die Geld VOR der Vermittlung verlangt. Grüße Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Christa Geschrieben 6. Mai 2006 Teilen Geschrieben 6. Mai 2006 Hallo, Manuel, bei finanzieller Selbstbeteiligung sollten immer alle Alarmglocken schrillen! Nachdem ich die Spams auf meiner Homepage, die teilweise auch von Druckkostenzuschussverlagen kamen, durch Schließung des Gästebuchs endlich weggekriegt hatte, kam eine ganz normale Mail von einem Verlag, der gern was von mir veröffentlicht hätte. Ein einziger Blick auf die HP genügte: ein DKZ-Verlag. In Zukunft werde ich sowas ungelesen löschen. Dasselbe gilt für Agenturen. Die nehmen nur Autoren, an denen sie was verdienen, deshalb brauchen sie auch keinen Portokostenersatz u.ä. Viele Grüße Christa Ostseekrimi Mörderische Förde https://tinyurl.com/yy5xgm9j :http://schreibteufelchen-christa.blogspot.com/ Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(Huutini) Geschrieben 7. Mai 2006 Teilen Geschrieben 7. Mai 2006 P.S.: Schön finde ich den folgenden Ausspruch auf ihrer Website: "Autoren wollen verlegt werden. Wir nehmen diesen Wunsch für bare Münze" - Honi soit qui mal y pense... Ich finde diesen Ausspruch auf der Website fast noch schöner: "Unser Ziel ist es nicht [...] gemeinsam mit dem Autor reich zu werden." (Hervorhebung von mir...) Gruß, Marco! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(Irena) Geschrieben 7. Mai 2006 Teilen Geschrieben 7. Mai 2006 Ich finde diesen Ausspruch auf der Website fast noch schöner: "Unser Ziel ist es nicht [...] gemeinsam mit dem Autor reich zu werden." (Hervorhebung von mir...) Gruß, Marco! Ist doch logisch, die wollen die Kohle, ganz für sich allein! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Thomas R. Geschrieben 7. Mai 2006 Teilen Geschrieben 7. Mai 2006 Hallo zusammen, bei der Suche nach "interessanten" Aussagen hier noch etwas: Klugscheißern will ich hier auch nicht, denn wenn ich das Geheimnis kennen würde, wie ein unbekannter Autor einen großen Verlag findet und Kohle macht, dann müsste ich heute nicht mehr für andere arbeiten, sondern würde schön die Füße hochlegen und ab und an ein Büchlein schreiben. Gruss Thomas "Als meine Augen alles // gesehen hatten // kehrten sie zurück // zur weißen Chrysantheme". Matsuo Basho Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...