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Ulrike

Bücherverbot in den USA

Empfohlene Beiträge

Es gibt neue Anweisungen vom Verteidigungsministerium.

https://www.spiegel.de/kultur/julianne-moore-hollywood-star-geschockt-von-moeglichem-verbot-ihres-bilderbuchs-a-5aba5292-ec32-4ccf-80dd-09d89bef4770

"»Nur wenige Wochen, nachdem die Trump-Regierung behauptet hatte, Buchverbote seien ein ›Schwindel‹, entfernt dieselbe Regierung Bücher aus Schulen, die vom Verteidigungsministerium betrieben werden«, schrieb PEN America in einer Stellungnahme, die in sozialen Netzwerken geteilt wurde. Zudem wurden die Schulen laut Medienberichten aufgefordert, Lehrmaterial zum »Black History Month« auszusortieren. Auch dürfen E-Mail-Signaturen keine Pronomenangaben mehr enthalten. Und: Schuldokumente dürfen künftig nur noch das Wort »sex« (deutsch etwa »biologisches Geschlecht«) enthalten und nicht mehr »gender«, womit die soziale Geschlechtsidentität gemeint ist."

Bearbeitet von Ulrike
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Ulrike Hartmann | Autorin & Schreibmentorin
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Zwischen Entfernung aus dem Schulunterricht und einem allgemein gültigen Verbot liegen Welten. Nach der Logik ist es ein Skandal, dass Pornographie ebenfalls zensiert wird und im Schulunterricht nicht zugelassen ist.

Ich hoffe nicht, dass sich das zu einem politischen hin und her ausartet. Ich bin für freie Meinungsäußerung, gerade wenn sie aneckt oder eine Außenseitermeinung ist. Allerdings glaube ich mich erinnern zu können, dass das in der Vergangenheit hier einigen nicht gut getan hat.

Bearbeitet von AlexanderW
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Ich habe ganz gute persönliche Kontakte in die Vereinigten Staaten. Und es entwickelt sich dort tatsächlich etwas Bedenkliches. Laut PEN America wurden zwischen Juli und Dezember 2023 4.300 Bücher in 23 Bundesstaaten aus dem Lehrplan entfernt. Mehrheitlich, weil sie queere Charaktere oder Rassismus thematisieren. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Steigerung um 65 Prozent. Und dann gibt es da noch die erzkonservative, exzellent organisierte Bewegung der "Moms of America", die auf dem platten Land Druck machen gegen alles, was ihnen in öffentlichen und Schulbibliotheken gegen den Strich geht. Wenn man dann noch bedenkt, dass in Louisiana und Oklahoma mittlerweile der Bibel-Unterricht an öffentlichen Schulen verpflichtend ist (was gegen die in der Verfassung niedergelegte Säkularität der USA verstößt), dann ist durchaus ein Muster erkennbar, das sich immer weiter ausbreitet.

Roland Muller: EISRAUSCH (13.08.2024, nominiert für den GLAUSER 2025), EISFALLE (17.09.2025), jeweils als Aufbau Taschenbuch, Hörbuch und E-Book

https://roland-mueller-thriller.de und https://www.cafedigital.de

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Sebastian Niedlich

Ich hätte hier einiges zu sagen, aber diese Diskussion würde zu 100%iger Sicherheit SEHR ins Politische abgleiten. Und ich glaube, das Fass will hier keiner aufmachen.

Nur soviel: Es mag zwar kein allgemeingültiges Verbot sein, aber für einen nicht unerheblichen Anteil der Bevölkerung ist es effektiv das. Ich finde den Vergleich mit der Pornographie sehr weit hergeholt, Alexander. Und ich denke, dass es ein erheblicher Unterschied ist, ob man keine Pornographie an Schulen sehen will oder ob man schwarze Geschichte streicht.

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vor 5 Minuten schrieb Sebastian Niedlich:

Nur soviel: Es mag zwar kein allgemeingültiges Verbot sein, aber für einen nicht unerheblichen Anteil der Bevölkerung ist es effektiv das.

Die 163 betroffenen Schulen 'einen nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung' zu nennen, ist ein bisschen weit hergeholt.

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Sebastian Niedlich
vor 3 Minuten schrieb AlexanderW:

Die 163 betroffenen Schulen 'einen nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung' zu nennen, ist ein bisschen weit hergeholt.

Mir war nicht klar, dass es "nur" um 163 Schulen geht. Da die USA relativ militaristisch aufgestellt sind, bin ich davon ausgegangen, dass die für die meisten Stützpunkte angeschlossene Schulen haben (auch in Übersee). Diesen Kindern vorzulügen, es gäbe bestimmte Arten von Personen nicht oder gewisse Geschichte hätte es nicht gegeben, halte ich weiterhin für falsch.

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Jetzt bitte mal die Kirche im Dorf lassen:

Der Titel dieses Themas suggeriert 'Zensur!', 'Verbot!'

...dann stellt sich heraus, dass eventuell bestimmte Bücher einer Prüfung unterzogen werden, um sie vielleicht aus dem Lehrplan aus 163 Schulen zu nehmen. Bücher, die man problemlos außerhalb der Schule bekommen kann, wenn man sie lesen will.

Ich denke, Überreaktionen wie die folgende zeigen, wie leicht man sich hinreißen lässt und Sachen behauptet, die schlicht nicht der Realität entsprechen:

vor 27 Minuten schrieb Sebastian Niedlich:

Diesen Kindern vorzulügen, es gäbe bestimmte Arten von Personen nicht oder gewisse Geschichte hätte es nicht gegeben.

Wer hat das wo gesagt? 

Bearbeitet von AlexanderW
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Na, Überreaktion sieht anders aus: Es fing mit einer Handvoll an ... und dann brannten in D die Bücher. Kann man als Warnzeichen jetzt natürlich negieren, wäre ich aber vorsichtig mit: 

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/usa-buecherverbote-kulturkampf-100.html

Und wenn die Bücher nicht mehr in den Bibliotheken sind ... woher sollen die Kinder/Schüler dann wissen, dass es sie gibt. Ich finde dein Argument wesentlich zu kurz gedacht. Aber was weiß ich schon, ich alte, privilegierte weiße Frau. (Und mal rein rechnerisch: Wenn es sich nur um "kleine" Schulen mit schätzungsweise 400 Schülern handelt ... sind es im Ergebnis immerhin schon 65.200 Personen, denen der Zugang zur Literatur verwehrt wird.)

Aber das muss man nicht so wild sehen ... auf keinen Fall. 

 

(edit, hatte vorher mit 300 gerechnet und die falsche Zahl übertragen)

Bearbeitet von Frau Klein
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vor 22 Minuten schrieb Frau Klein:

Na, Überreaktion sieht anders aus: Es fing mit einer Handvoll an ... und dann brannten in D die Bücher. Kann man als Warnzeichen jetzt natürlich negieren, wäre ich aber vorsichtig mit: 

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/usa-buecherverbote-kulturkampf-100.html

Und wenn die Bücher nicht mehr in den Bibliotheken sind ... woher sollen die Kinder/Schüler dann wissen, dass es sie gibt. Ich finde dein Argument wesentlich zu kurz gedacht. Aber was weiß ich schon, ich alte, privilegierte weiße Frau. (Und mal rein rechnerisch: Wenn es sich nur um "kleine" Schulen mit schätzungsweise 400 Schülern handelt ... sind es im Ergebnis immerhin schon 65.200 Personen, denen der Zugang zur Literatur verwehrt wird.)

Aber das muss man nicht so wild sehen ... auf keinen Fall. 

 

(edit, hatte vorher mit 300 gerechnet und die falsche Zahl übertragen)

Hast du den Artikel gelesen?

Zitat:

"Sie wollen »Freckleface Strawberry«, so heißt das betroffene Buch, an allen US-Schulen, die dem Verteidigungsministerium unterstehen, einer Überprüfung unterziehen – und möglicherweise dauerhaft entfernen."

Daraus die Bücherverbrennung herzuleiten ist so, als ob man Vegetariern vorwirft, potentiell rechtsradikal zu sein, weil der deutsche Kanzler der 30er und 40er Jahre ebenfalls ein Vegetarier war.

Und ist es nicht das, was die reißerische Überschrift verspricht, und dann im Kleingedruckten zerfällt? 

'Verbot!' schreit die Entrüstung des Titels, und wenn man beim dritten 'vielleicht', 'man erwägt', und 'eventuell' im eigentlichen Text angekommen ist, dann flüstert die Vernunft nur noch zaghaft.

Bearbeitet von AlexanderW
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Tja nun... ich lebe nach der Devise: Wehret den Anfängen... wenn du da auf der "beruhigten Seite der Glaubenden bist", ist doch alles gut. Aber du musst auch Gegenteiliges zulassen ... und da sehe ich ... hmmmm ... Schwierigkeiten deinerseits. Aber gut. 

Ich bin raus.

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Sebastian Niedlich
vor 46 Minuten schrieb AlexanderW:

Jetzt bitte mal die Kirche im Dorf lassen:

Der Titel dieses Themas suggeriert 'Zensur!', 'Verbot!'

...dann stellt sich heraus, dass eventuell bestimmte Bücher einer Prüfung unterzogen werden, um sie vielleicht aus dem Lehrplan aus 163 Schulen zu nehmen. Bücher, die man problemlos außerhalb der Schule bekommen kann, wenn man sie lesen will.

"Prüfung unterziehen" bedeutet in dem Fall, dass sie eine "Executive Decision" des Präsidenten durchführen, der angeordnet hat, dass alle Bücher, die nicht in seine Ideologie passen, verboten werden sollen. Ja, verboten. Es geht darum, das sämtliche Lehrmaterialien für ALLE Schulen im Land angepasst oder verboten(!) werden sollen, die sich z.B. mit LGBTQ-Dingen beschäftigen. Oder schwarzer Historie. (Wobei das noch(!) nicht in den Vordergrund gerückt ist.)
Diese "Prüfung" ist also effektiv eine dauerhafte Entfernung. Und wie Frau Klein schon sagt, wissen einige Kinder nicht, was es für Bücher gibt oder dass sie sie lesen wollen. Wenn da ein Kind dabei ist, welches unschlüssig über sein Geschlecht ist, hat es in der Bibliothek nur Bücher zur Verfügung, die ihm/ihr sagen, dass sie irgendwie ein Freak ist, statt vielleicht eines zu sehen, welches sagt "Hey, es ist okay wie du bist, auch wenn du anders bist. Es gibt auch andere wie dich!". Noch schlimmer: Anderen Kindern könnte damit suggeriert werden, dass das Kind, was irgendwie etwas anders ist, ein Freak ist, weil es steht ja in den Büchern so und nicht anders.

Das Ziel dieser Maßnahme ist, Kinder auf ein christlich-konservatives Weltbild zu indoktrinieren und weiter dumm zu halten, damit man sie dann später als Erwachsene besser manipulieren kann. Das ist meine Interpretation der Dinge.

vor 46 Minuten schrieb AlexanderW:

Wer hat das wo gesagt? 

Ich habe das gesagt. Weil es das ist, was die Leute hinter Trump und der Projekt 2025-Agenda wollen. Sie behaupten einfach, dass es gewisse Dinge nicht gäbe oder Quatsch wären und halten z.B. schwarze Geschichte lediglich für etwas, was die Weißen blöd aussehen lässt. (Spoiler-Alarm: Tut es! Weil sich die Weißen halt wie Arschlöcher verhalten haben. Ich weiß, Big News!)

vor 19 Minuten schrieb AlexanderW:

Hast du den Artikel gelesen?

Hast du?

vor 19 Minuten schrieb AlexanderW:

"Sie wollen »Freckleface Strawberry«, so heißt das betroffene Buch, an allen US-Schulen, die dem Verteidigungsministerium unterstehen, einer Überprüfung unterziehen – und möglicherweise dauerhaft entfernen."

Daraus die Bücherverbrennung herzuleiten ist so, als ob man Vegetariern vorwirft, potentiell rechtsradikal zu sein, weil der deutsche Kanzler der 30er und 40er Jahre ebenfalls ein Vegetarier war.

Ob tatsächlich "Freckleface Strawberry" dauerhaft entfernt wird, wird man sehen. Die Kinderbücher von ideologisch unpassenden Themen werden mit Sicherheit verschwinden. Und, ja, da kann man gewisse Parallelen zum Dritten Reich erkennen, die u.a. in Bücherverbrennungen endeten. Es wäre auch nicht das erste Mal, dass in den USA Verbrennungen von Medien stattfinden, weil die den Leuten nicht passten. Die Vorgehensweise von Trump und seinen Leuten ist so offen faschistisch und allen Regeln der Diktaturen folgend, dass es mich wundert, dass du so einen merkwürdigen und unpassenden Vergleich am Ende nutzt, der in keinem Zusammenhang dazu steht.

EDIT: Ich bin jetzt auch raus aus der Diskussion.

Bearbeitet von Sebastian Niedlich
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vor 2 Minuten schrieb Sebastian Niedlich:

"Prüfung unterziehen" bedeutet in dem Fall, dass sie eine "Executive Decision" des Präsidenten durchführen, der angeordnet hat, dass alle Bücher, die nicht in seine Ideologie passen, verboten werden sollen. Ja, verboten. Es geht darum, das sämtliche Lehrmaterialien für ALLE Schulen im Land angepasst oder verboten(!) werden sollen, die sich z.B. mit LGBTQ-Dingen beschäftigen. Oder schwarzer Historie. (Wobei das noch(!) nicht in den Vordergrund gerückt ist.)
Diese "Prüfung" ist also effektiv eine dauerhafte Entfernung. Und wie Frau Klein schon sagt, wissen einige Kinder nicht, was es für Bücher gibt oder dass sie sie lesen wollen. Wenn da ein Kind dabei ist, welches unschlüssig über sein Geschlecht ist, hat es in der Bibliothek nur Bücher zur Verfügung, die ihm/ihr sagen, dass sie irgendwie ein Freak ist, statt vielleicht eines zu sehen, welches sagt "Hey, es ist okay wie du bist, auch wenn du anders bist. Es gibt auch andere wie dich!". Noch schlimmer: Anderen Kindern könnte damit suggeriert werden, dass das Kind, was irgendwie etwas anders ist, ein Freak ist, weil es steht ja in den Büchern so und nicht anders.

Das Ziel dieser Maßnahme ist, Kinder auf ein christlich-konservatives Weltbild zu indoktrinieren und weiter dumm zu halten, damit man sie dann später als Erwachsene besser manipulieren kann. Das ist meine Interpretation der Dinge.

Ich habe das gesagt. Weil es das ist, was die Leute hinter Trump und der Projekt 2025-Agenda wollen. Sie behaupten einfach, dass es gewisse Dinge nicht gäbe oder Quatsch wären und halten z.B. schwarze Geschichte lediglich für etwas, was die Weißen blöd aussehen lässt. (Spoiler-Alarm: Tut es! Weil sich die Weißen halt wie Arschlöcher verhalten haben. Ich weiß, Big News!)

Hast du?

Ob tatsächlich "Freckleface Strawberry" dauerhaft entfernt wird, wird man sehen. Die Kinderbücher von ideologisch unpassenden Themen werden mit Sicherheit verschwinden. Und, ja, da kann man gewisse Parallelen zum Dritten Reich erkennen, die u.a. in Bücherverbrennungen endeten. Es wäre auch nicht das erste Mal, dass in den USA Verbrennungen von Medien stattfinden, weil die den Leuten nicht passten. Die Vorgehensweise von Trump und seinen Leuten ist so offen faschistisch und allen Regeln der Diktaturen folgend, dass es mich wundert, dass du so einen merkwürdigen und unpassenden Vergleich am Ende nutzt, der in keinem Zusammenhang dazu steht.

Ich frage mich, wo du das alles her hast. Denn in dem Artikel steht etwas ganz anderes. Viel von dem, was du schreibst, scheint von reißerischen Clickbait-Überschriften oder Foren zu stammen, die von jeglicher Vernunft und Besonnenheit so weit entfernt sind wie Robert Habeck vom Literaturnobelpreis. 

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vor 9 Minuten schrieb AlexanderW:

Ich frage mich, wo du das alles her hast. Denn in dem Artikel steht etwas ganz anderes. Viel von dem, was du schreibst, scheint von reißerischen Clickbait-Überschriften oder Foren zu stammen, die von jeglicher Vernunft und Besonnenheit so weit entfernt sind wie Robert Habeck vom Literaturnobelpreis. 

Schon mal was von "Kontext" gehört? Wie Sebastian Niedlich  bereits anmerkte, ist das ein vom Präsidenten und seiner "Project 2025"-Agenda durch getaktetes Szenario ... also echt ... Die ganze Welt schreit deswegen auf ... aber wir sollen dem unkommentiert zusehen? Und ja, jetzt wird es politisch: Wenn ich die Boyband sehe, die uns nach der Wahl droht, die schon vor Wochen als "Fanboys" der Trump-Administration Schlagzeilen gemacht haben ... können wir uns auf ähnliche Zustände einrichten. 

 

(Wollte ich nicht raus sein ... stimmt, bin ich jetzt auch)

 

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Es ist mitunter schon so, dass sehr konservative Personen aktiv versuchen, alle möglichen Bücher vom Lehrplan zu streichen, die nicht zu ihrem Weltbild passen. Kürzlich habe ich da eine Doku gesehen, in der das schön gezeigt wurde (die ist insgesamt lohnenswert, um die Bücher geht's etwa ab Minute 33): 

https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/usa-extrem-oklahoma-weiss-rechts-gnadenlos-100.html

Und ich finde schon, dass das besorgniserregend ist. Denn hier sind es die paar Bücher. An anderer Stelle ist es ein Abtreibungsverbot. Es sind viele kleine Dinge und wenn das immer mehr werden ... 

Darum geht es doch und das solltest du auch mal zu abstrahieren versuchen, Alexander. 

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vor 43 Minuten schrieb Dania:

Es ist mitunter schon so, dass sehr konservative Personen aktiv versuchen, alle möglichen Bücher vom Lehrplan zu streichen, die nicht zu ihrem Weltbild passen.

Ich finde dieser Satz drueckt aus, wie einfach es ist, mit dem Finger nur auf andere zu zeigen, und es ist bedenklich, wenn das so einfach geschieht wie hier. Ein solcher Ansatz suggeriert, dass nur eine anders denkende Gruppe Menschen in der Lage ist, Schlimmes zu tun, und man fuer sich selbst in Anspruch nimmt, auf der politisch richtigen (= nicht konservativen) Seite zu stehen.

Dabei hat politische Ideologie damit ueberhaupt nichts zu tun: Es gibt genug Beispiele fuer Buecher, deren Verbot von linksgerichteter Ideologie getrieben wurde. Erst letzte Woche wurde das Buch "When Harry became Sally" nach vier Jahren (!) Verbot auf Amazon wieder zum Verkauf freigegeben.

https://heartlandernews.com/2025/02/17/amazon-lifts-ban-on-book-critical-of-trans-ideology-after-4-years/

Im Uebrigen: Der Begriff 'cancel culture' ist aus einer ueberwiegend linksgerichteten Bemuehung entstanden, bestimme Ausdrucksarten, zu denen auch Buecher gehoeren, zu verbieten. https://www.newsweek.com/when-it-comes-banning-books-both-right-left-are-guilty-opinion-1696045

Um klarzustellen: Ich habe keine ablehnende Haltung gegenueber politisch Andersdenkende. Es ist wichtig, mit Menschen mit verschiedenen Meinungen direkt zu kommunizieren, was heute leider viel zu wenig passiert. Denn nur dann stellt man fest, dass sich Charakter nicht an politischer Orientierung festmachen laesst. 

Wer mit dem Finger nur auf eine andersdenkende Gruppe zeigt, drueckt nur aus, dass es ihr darum geht, wer recht hat, und nicht was richtig ist.

Bearbeitet von AlexanderW
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Ich finde es völlig in Ordnung, mit meinem Finger auf jene zu zeigen, die aus für mich nicht nachvollziehbaren Gründen, Literatur, Bücher oder auch Kunst verbieten lassen wollen und auch die Macht oder Ermächtigung dazu haben. Was ist daran falsch?

Im Übrigen spielt das doch keine Rolle, aus welcher Richtung solche Ambitionen kommen, ob von links oder rechts. Das interessiert mich dann eigentlich nicht.

Bearbeitet von jueb

"Dem von zwei Künstlern geschaffenen Werk wohnt ein Prinzip der Täuschung und Simulation inne."  

AT "Aus Liebe Stahl. Eine Künstlerehe."

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vor 4 Minuten schrieb jueb:

Ich finde es völlig in Ordnung, mit meinem Finger auf jene zu zeigen, die aus für mich nicht nachvollziehbaren Gründen, Literatur, Bücher oder auch Kunst verbieten lassen wollen und auch die Macht oder Ermächtigung dazu haben. Was ist daran falsch?

Daran finde ich auch nichts falsch. 

Aber in dem Spiegel Artikel ging es eben nicht um ein Verbot, sondern um die Moeglichkeit der Entfernung eines Buches aus dem Unterricht. Das selbe ist ja zB mit Harper Lee's Klassiker 'To Kill a Mockingbird' in einigen US-Schulen ebenfalls passiert. Das Argument dafuer war, dass es einige Formulierungen und Ausdruecke enthaellt, die heute als beleidigend empfunden werden koennen. Natuerlich kann man das gut oder schlecht finden, aber oft faellt die Reaktion (wie in diesem Beispiel) so aus, dass man sich aufgrund einer reisserischen Ueberschrift zur Ueberreaktion hinreissen laesst, ohne den Kontext gelesen zu haben, und ich finde das gerade fuer ein Autorenforum schade. 

vor 5 Minuten schrieb jueb:

Im Übrigen spielt das doch keine Rolle, aus welcher Richtung solche Ambitionen kommen, ob von links oder rechts. Das interessiert mich dann eigentlich nicht.

Da stimme ich dir voll zu, ob von links oder von rechts, ist egal. Man kann daran den Charakter eines Menschen nicht festmachen.

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vor einer Stunde schrieb AlexanderW:

Ich finde dieser Satz drueckt aus, wie einfach es ist, mit dem Finger nur auf andere zu zeigen, und es ist bedenklich, wenn das so einfach geschieht wie hier. Ein solcher Ansatz suggeriert, dass nur eine anders denkende Gruppe Menschen in der Lage ist, Schlimmes zu tun, und man fuer sich selbst in Anspruch nimmt, auf der politisch richtigen (= nicht konservativen) Seite zu stehen.

Ich glaube, ich weiß, was du meinst und das ist auch durchaus ein guter Punkt. Ich fände, wir wären generell weiter, wenn alles friedlich nebeneinander existieren könnte, ohne dass es gelabelt würde und man immer gegenseitig versucht, mit dem Finger auf das Andere zu zeigen und zu sagen, das ist schlechter als man selbst. Das nervt mich ja z.B. auch am Gendern. Mir ist bei ganz vielen Dingen das Geschlecht der beteiligten Person komplett egal, weil es ja allermeistens gar nicht darum geht, sondern um irgendetwas ganz anderes. Können sich nicht mal alle gegenseitig in Ruhe lassen? Nein, können sie leider nicht, das ging ja schon in der gesamten Menschheitsgeschichte nicht. Ich weiß ja auch, welche psychologischen Prozesse dahinterstehen und die muss man sich bewusst machen. 

Aber das tun die Menschen in den USA ja nicht. Da ist es ja ganz extrem so, dass alles, was anders ist als man selbst, als Bedrohung empfunden wird und bekämpft werden muss, weil man gar nicht über die nötige Bildung verfügt, um das anders sehen zu können. Und generell finde ich es schlimm, Bücher zu verbieten, egal in welchem Kontext. Bücher verbieten und verstecken heißt ja, sie unsichtbar zu machen. Und wenn gewisse Bücher nicht mehr auf dem Lehrplan stehen, erfahren manche Kinder gar nicht mehr von ihnen. Die bleiben dann in ihrem begrenzten Weltbild hängen.

Mich ärgert an dem Ganzen die Geisteshaltung, anderen die eigene Weltsicht so sehr aufzwingen zu wollen. LGTBQ gefällt mir nicht? Also verbiete ich schnell solche Bücher an Schulen und tue damit so, als gäbe es das nicht. Warum? Kann eine erzkonservative Familie mit klassischer Rollenteilung nicht in Frieden existieren, wenn woanders zwei Männer heiraten? 

Die USA werden von Tag zu Tag unfreier, das ist doch das Problem. 

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Mich beunruhigt diese Entwicklung sehr. Ich will da gar nicht politisch diskutieren, weil das hier im Forum nicht erwünscht ist. Nur so viel: Die Grenzen werden neu gesteckt.

Freckleface von Julianne Moore ist ein Kinderbuch über ein kleines rothaariges Mädchen Ich kenne das Buch nicht, aber offenbar ist nicht ersichtlich - wie ich es bisher vernommen habe - warum es gegen konservative Werte, wie Trump sie versteht, verstoßen soll.

Was aber bekannt ist: Julianne Moore ist eine bekennende und bekannte Trump-Gegnerin. Ihr Buch wurde aus den Bibliotheken entfernt und wird jetzt geprüft.

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vor 3 Stunden schrieb Dania:

Ich glaube, ich weiß, was du meinst und das ist auch durchaus ein guter Punkt. Ich fände, wir wären generell weiter, wenn alles friedlich nebeneinander existieren könnte, ohne dass es gelabelt würde und man immer gegenseitig versucht, mit dem Finger auf das Andere zu zeigen und zu sagen, das ist schlechter als man selbst. Das nervt mich ja z.B. auch am Gendern. Mir ist bei ganz vielen Dingen das Geschlecht der beteiligten Person komplett egal, weil es ja allermeistens gar nicht darum geht, sondern um irgendetwas ganz anderes. Können sich nicht mal alle gegenseitig in Ruhe lassen? Nein, können sie leider nicht, das ging ja schon in der gesamten Menschheitsgeschichte nicht. Ich weiß ja auch, welche psychologischen Prozesse dahinterstehen und die muss man sich bewusst machen. 

Aber das tun die Menschen in den USA ja nicht. Da ist es ja ganz extrem so, dass alles, was anders ist als man selbst, als Bedrohung empfunden wird und bekämpft werden muss, weil man gar nicht über die nötige Bildung verfügt, um das anders sehen zu können. Und generell finde ich es schlimm, Bücher zu verbieten, egal in welchem Kontext. Bücher verbieten und verstecken heißt ja, sie unsichtbar zu machen. Und wenn gewisse Bücher nicht mehr auf dem Lehrplan stehen, erfahren manche Kinder gar nicht mehr von ihnen. Die bleiben dann in ihrem begrenzten Weltbild hängen.

Mich ärgert an dem Ganzen die Geisteshaltung, anderen die eigene Weltsicht so sehr aufzwingen zu wollen. LGTBQ gefällt mir nicht? Also verbiete ich schnell solche Bücher an Schulen und tue damit so, als gäbe es das nicht. Warum? Kann eine erzkonservative Familie mit klassischer Rollenteilung nicht in Frieden existieren, wenn woanders zwei Männer heiraten? 

Die USA werden von Tag zu Tag unfreier, das ist doch das Problem. 

Um mal das konkrete Beispiel zu nennen, das ich oben angesprochen hatte:

Kill a Mockingbird, von Harper Lee, eines der meistverkauften Romane der USA und ein Klassiker der Amerikanischen Literatur, wurde zusammen mit Of mice and Men von John Steinbeck und Huckleberry Finn von Mark Twain  im Jahr 2022 aus allen Schulen im Bezirk Burbank in Kalifornien verbannt. Verboten, Entfernt, aus dem Programm genommen, wie man das auch immer nennen mag.

Nun ist es der kulturellen Vielfalt der USA zu verdanken, dass Eltern in Kalifornien eine andere Vorstellung davon haben, welche Bücher gut für ihre Kinder sind, als Eltern in Alabama. (wo übrigens kein einziges Buch in Schulen verboten ist.)

Ich finde das einen wichtigen Punkt: Sollten Eltern und Schulen darüber bestimmen, welche Bücher im schulischen Umfeld angeboten werden können, wie es in Burbank im Jahr 2022 passiert ist? Die Meinungen darüber gehen auseinander, aber leider sieht man an einigen Kommentaren hier, dass es sehr schnell unsachlich wird:

Es stört mich bei solchen Diskussionen, dass sofort alles in politische Polemik abgleitet, man sich empört und versucht, Dinge denen in die Schuhe zu schieben, die man sich als feindlich gesinnt vorstellt, ohne solche Menschen persönlich zu kennen. Ich kann aus einigen Kommentaren hier herauslesen, dass diejenigen, die am lautesten auf Andersgesinnte schimpfen, noch nie mit jenen direkten Kontakt hatten, über die sie schimpfen.

Wer dazu mehr lesen will oder Quellen sucht:

https://www.newsweek.com/kill-mockingbird-other-books-banned-california-schools-over-racism-concerns-1547241
https://www.marshall.edu/library/bannedbooks/to-kill-a-mockingbird/
 

Bearbeitet von AlexanderW
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Sebastian Niedlich
vor 1 Stunde schrieb AlexanderW:

Nun ist es der kulturellen Vielfalt der USA zu verdanken, dass Eltern in Kalifornien eine andere Vorstellung davon haben, welche Bücher gut für ihre Kinder sind, als Eltern in Alabama. (wo übrigens kein einziges Buch in Schulen verboten ist.)

Top 25 books banned in Alabama

(Alabama ist übrigens der Staat in den USA, wo man Bibliothekare demnächst ins Gefängnis werfen will, wenn die Bücher, die "schädlich für Minderjährige" oder "obszön" sind, herausgeben. Wobei die genaue Definition von "schädlich für Minderjährige" oder "obszön" da wohl in den Händen von Leuten liegt, die mit LGBTQ+-Personen oder POCs nicht viel anfangen können... )

Bearbeitet von Sebastian Niedlich
Komma vergessen
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vor 41 Minuten schrieb Sebastian Niedlich:

Dieser Link ist ein typisches Beispiel dafür, was sich durch Julianne Moore's Text, den Spiegel Artikel, und dieses Thema zieht: Reisserische Überschrift, nichts dahinter.

Auf obiger Seite steht unter "Books banned in Alabama",, dass unter anderem "The hate you give" und "The perks of being a wallflower" in Alabama verboten seien, was aber von keiner anderen Quelle gestützt wird und ein ziemlicher Skandal wäre, wenn man beachtet, was das für Bestseller sind.

Erst wenn man genauer hinsieht, steht in kleinerer Schrift im Menü doch tatsächlich: "Banned and Challenged Books". Also Bücher, die "angefochten" wurden. Echt jetzt? Nach der Definition kann man jedes Buch als "angefochten" erklären. Aber wenn man alles glaubt was im internet steht...

Die folgende Quelle ist von PEN America. Alabama und andere Staaten sind klar zu erkennen: https://pen.org/book-bans/?gad_source=1 
Anmerkung: Diese Karte zeigt die Bücher, die 2023-2024 von einer Verbannung irgendeiner Art betroffen waren.

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Sebastian Niedlich

Offenbar weiß bei PEN America die linke Hand nicht, was die rechte Hand macht ...

Prohibition of LGBTQ+ Books by Alabama Library Makes a “Mockery” of Free Expression

Der Link geht übrigens auf die Website von PEN America, wo darüber gesprochen wird, dass eine Bibliothek in Alabama alle Kinder- und Jugendbücher, die in irgendeiner Form mit Sex, Geschlacht oder LGBTQ+-Themen zu tun haben, verboten hat. Erwähnt wird auch Ready Freely Alabama, deren Website ich oben verlinkt habe und die mehrere Beispiele für Verbote an Bibliotheken dort auf ihrer Website haben.

Und noch einmal: Man ist dabei das in Kürze in Alabama als Gesetz umzusetzen und plant buchstäblich Bibliothekare einzusperren, die sich nicht an diese Vorgaben halten.

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vor 16 Minuten schrieb Sebastian Niedlich:

Offenbar weiß bei PEN America die linke Hand nicht, was die rechte Hand macht ...

Prohibition of LGBTQ+ Books by Alabama Library Makes a “Mockery” of Free Expression

Überschrift: "Prohibition". Im eigentlichen Text dann: "suspending the purchase". Eben kein Verbot. Die irreführende Überschrift passt sehr zu den anderen Artikeln. 
Das kann der Grund sein, warum es auch nicht als Verbot auf der Karte nicht verzeichnet ist.

Bearbeitet von AlexanderW
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