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Fabrice

Neue Version von Papyrus kostet 349 Euro

Empfohlene Beiträge

vor 10 Stunden schrieb Fabrice:

Aber mich interessiert schon sehr, was mit der KI alles möglich ist, denn wenn wir sie auch nicht einsetzen – andere werden es tun. 

Außer es gelingt, diesen Wahnsinn zu stoppen. Ich denke, anstelle eines solchen Threads sollten wir uns lieber darüber unterhalten, was wir AutorInnen und Kunstschaffende diesem Daten- und Ideenklau im großen Stil entgegensetzen können. Petitionen starten, demonstrieren, uns an die Politiker wenden. Sonst werden wir eines Tages aufwachen und vor den Trümmern unserer Existenz stehen. 

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vor 15 Stunden schrieb AndreasE:

Geht mir auch so. So wenig, wie ich jemanden engagieren will, damit er an meiner Stelle in den Urlaub fliegt, sich erholt und schöne Erlebnisse hat, will ich, dass jemand anders, sei es eine KI oder ein Ghostwriter, an meiner Stelle schreibt. KIs interessieren mich, wenn es um Recherche geht und ich wissen will, wie zum Teufel man den Nippel nennt, den man durch die Lasche ziehen muss, weil mir Google oder Wikipedia so herum nicht helfen können, und ferner, wenn ich irgendwas grob übersetzt brauche, aber das ist es dann.

Wer lieber prompten statt schreiben will, möge das tun, und wenn es Leute gibt, die das dann lieber lesen, dann ist es halt so. Meins wird das trotzdem nicht.

Und ich will mir auch nicht von einer KI sagen lassen, ob ich den "Gothic/Noir"-Stil oder den "techno-futuristischen" Stil korrekt genug getroffen habe. Es muss nach mir klingen, und das will ich selber beurteilen. Deswegen, danke, bleibe ich lieber bei primitiven Hilfsmitteln, deren Begrenztheit ich kenne.

Denn das ist unser mentales Problem mit KIs: dass wir ihnen zu viel Autorität zuschreiben. Eines Tages wird jemand uns sagen, "ich weiß auch nicht, warum Sie verhaftet wurden, aber die KI hat es bestimmt, und die wird es schon wissen". Und auf einmal wird uns klar, dass Kafka ein Hellseher war … 
 

Kann man wirklich kaum besser in Worte fassen. Das Schreiberlebnis selbst ist der Kern, das Selbst-Erlebnis und Wachstum. Wie heißt es so schön: Der Weg ist das Ziel. Aber ich schätze, diesen Weg muss man von A - Z erst einmal selbst gegangen sein, um ihn schätzen zu lernen, um zu erleben und zu erfahren (und damit zu begreifen) wie diese BI in unseren Köpfen an solch einer Herausforderung wächst. Für viele Menschen ist der Weg aber weniger das Ziel, als vielmehr Mühsal. Und deshalb werden jede Menge schreibaffine Leute, die vom Bücherschreiben mehr träumen als es wirklich mal zu tun, diese (vermeintliche) Abkürzung nehmen. Kurse für's Prompten etc. werden wie Pilze aus dem Boden schießen. Und am Ende der Fahnenstange wird eine Extra-Kennzeichnung wie "mit KI produziert" für viele Leserinnen und Lesern keine Rolle mehr spielen. Von der auf uns zukommenden Bücherflut ganz zu schweigen.

Edit: Die künftigen Einflüsse auf die Gesellschaft - weil (wir) Menschen gerne mal Verantwortung abgeben und in Selbsttäuschung zu leben für viele auch kein großes Problem darstellt - … ja, da kommen einem etliche üble Szenarien in den Sinn.



 

Bearbeitet von Ramona

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

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vor 15 Stunden schrieb AndreasE:

Denn das ist unser mentales Problem mit KIs: dass wir ihnen zu viel Autorität zuschreiben. Eines Tages wird jemand uns sagen, "ich weiß auch nicht, warum Sie verhaftet wurden, aber die KI hat es bestimmt, und die wird es schon wissen". Und auf einmal wird uns klar, dass Kafka ein Hellseher war … 

Aus diesem mentalen Problem wird früher oder später ein ganz reales Problem werden, das sehe ich ganz genauso. Kafkas "Der Prozess" ist womöglich näher, als wir uns vorstellen können.

Roland Muller: EISRAUSCH (erschienen am 13.08.2024 als Aufbau Taschenbuch, Hörbuch und E-Book)

https://roland-mueller-thriller.de und https://www.cafedigital.de

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vor 3 Stunden schrieb WolfgangG:

Außer es gelingt, diesen Wahnsinn zu stoppen. Ich denke, anstelle eines solchen Threads sollten wir uns lieber darüber unterhalten, was wir AutorInnen und Kunstschaffende diesem Daten- und Ideenklau im großen Stil entgegensetzen können. Petitionen starten, demonstrieren, uns an die Politiker wenden. Sonst werden wir eines Tages aufwachen und vor den Trümmern unserer Existenz stehen. 

Auch das finde ich eine gute Anregung, willst du einen Thread dazu eröffnen? Ich glaube zwar nicht, dass man den Geist wieder in die Flasche bekommt, aber die Regulierung von KI ist ein riesiges Thema, das uns AutorInnen besonders trifft. Als erster Schritt ist es sehr sinnvoll, eine Vereinigung zu unterstützen, die sich für unsere Rechte einsetzt, auch bei der KI. U.a. deshalb bin ich als Krimiautor Mitglied im Syndikat, aber es gibt ja auch andere Verbände, etwa den Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS in ver. di), die alle im Netzwerk Autorenrechte organisiert sind. 

Aber langsam wird die Diskussion hier seeehr off-topic...

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Ich möchte vorschlagen, Diskussionen über das Für und Wider von KIs in einen anderen Thread zu verlegen; hier ging es um Papyrus, das (zumindest in seiner aktuellen Inkarnation) nicht mit KI arbeitet.

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vor 20 Stunden schrieb JoergR:

Die Klagen hier im Forum sind symptomatisch: Ihr beklagt die Veränderungen im Buchmarkt, die sich wandelnde Tonalität in Texten, das Aufkommen von Autoren, die KI und Self-Publishing nutzen, um ihre Werke zu veröffentlichen. Ihr empört euch über positive Bewertungen dieser Bücher und verkennt dabei völlig die Zeichen der Zeit. Was sich hier offenbart, ist der verzweifelte Wunsch, die Literaturwelt des letzten Jahrtausends zu konservieren - eine Verweigerungshaltung gegenüber jeder Form von Veränderung. 'Bloß nichts Neues' scheint die Devise zu sein, während die Veränderung unaufhaltsam voranschreitet.

Nein. Das könnte auch eine Verweigerungshaltung gegenüber einer generellen Tendenz von Verflachung und Oberflächlichkeit sein. Sprache ist ein mächtiges Werkzeug, das intelligent genutzt werden sollte. Die KI macht das Gegenteil, sie nutzt es maschinell.

Und damit zurück zu Papyrus: Für mich gehört die Lesbarkeitsanalyse in denselben Bereich. Mich zu bemühen, meinen Text so hinzubiegen, dass möglichst viele Bereiche blau sind, anstatt von meinem eigenen innewohnenden Sprach- und Stilgefühl auszugehen - was ist das anderes, als eine Maschine an meine Sprache zu lassen und mich ihrer Meinung zu beugen? (Wie es Christa tat - sorry, @Christa, dass ich das hier nochmal aufgreife -, indem sie eine Info mit den Worten "ist nicht wichtig" aus ihren Text nahm, woraufhin er sich umfärbte. Wenn die Info nicht wichtig war, warum hattest du sie dann an dieser Stelle gegeben? Wurde dein Text wirklich besser lesbar, nachdem die Info jetzt fehlt? Oder hättest du die Textfarbe an dieser Stelle auch mit einem eingesetzten Satzzeichen - beispielsweise einem Ausrufezeichen, siehe dein anderes Beispiel - ändern können? Bei letzterem hast du von außen ein Ausrufezeichen gesetzt und probiert, ob sich dabei die Farbe ändert, anstatt dem Satz von innen nachzulauschen. Aber ein Ausrufezeichen hat eine ganz andere Wirkung auf die Aussage - nicht die Lesbarkeit! - als beispielsweise ein Komma oder Punkt.)

Wenn mir das Programm in der Stilanalyse Doppelungen heraussucht, gut, sowas überliest man beim Schreiben schnell mal. Wenn sie mir aber erzählt, dass meine Texte aufgrund von Wort- und Satzlängen schlechter lesbar seien - sorry, da bin ich raus. Ich habe mich nach dem Test hier entschlossen, dieses Hilfsangebot nicht anzunehmen.

(Ich bin mir sicher, der vorletzte Absatz bekäme kein Blau. Wahrscheinlich nicht mal Grün.)

Bearbeitet von KerstinH
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vor 35 Minuten schrieb KerstinH:

Nein. Das könnte auch eine Verweigerungshaltung gegenüber einer generellen Tendenz von Verflachung und Oberflächlichkeit sein. Sprache ist ein mächtiges Werkzeug, das intelligent genutzt werden sollte. Die KI macht das Gegenteil, sie nutzt es maschinell.

Und damit zurück zu Papyrus: Für mich gehört die Lesbarkeitsanalyse in denselben Bereich. Mich zu bemühen, meinen Text so hinzubiegen, dass möglichst viele Bereiche blau sind, anstatt von meinem eigenen innewohnenden Sprach- und Stilgefühl auszugehen - was ist das anderes, als eine Maschine an meine Sprache zu lassen und mich ihrer Meinung zu beugen? (Wie es Christa - sorry, @Christa, dass ich das hier nochmal aufgreife - tat, indem sie eine Info mit den Worten "ist nicht wichtig" aus ihren Text nahm, woraufhin er sich umfärbte. Wenn die Info nicht wichtig war, warum hattest du sie an dieser Stelle gegeben? Wurde dein Text wirklich besser lesbar, nachdem die Info jetzt fehlt? Oder hättest du die Textfarbe an dieser Stelle auch mit einem eingesetzten Satzzeichen ändern können? )

Wenn sie mir in der Stilanalyse Doppelungen heraussucht, gut, sowas überliest man beim Schreiben schnell mal. Wenn sie mir aber erzählt, dass meine Texte aufgrund von Wort- und Satzlängen schlechter lesbar seien - sorry, da bin ich raus. Ich habe mich nach dem Test hier entschlossen, dieses Hilfsangebot nicht anzunehmen.

(Ich bin mir sicher, der vorletzte Absatz bekäme kein Blau. Wahrscheinlich nicht mal Grün.)

Ich wollte gerade antworten, jetzt hast du mich noch mal persönlich angesprochen.  Ich sagte ja schon, dass der Text bei einer Lektorin liegt -ohne Änderungen oder Rausnahmen. Die Rausnahme diente lediglich Testzwecken. Und mal sehen, was eine Lektorin dazu sagen würde.

Jetzt meine Antwort: Ich weiß nicht mehr an welcher Stelle, aber irgendwo habe ich einen Beitrag von dir in Grün oder Blau gesehen. Spaß beiseite: Ich finde es völlig klar, dass du dich keiner Maschine beugen und das Programm auch nicht nutzen willst. Ich selbst habe nie den Eindruck gewonnen, die Lesebarkeitsanalyse würde lange Sätze oder Wortlängen monieren. Sie ist ab und zu nur eine Bestätigung dafür, dass sich der Text gut liest und ob es vielleicht Schwachstellen gibt.

Bearbeitet von Christa
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Sorry, Christa, ich hatte in meinem Text nochmal herumformuliert, als du schon geantwortet hast. Und ich meinte das auch nur zur Verdeutlichung, weil du die Beispiele hier schon selbst freigegeben hattest - nicht in erster Linie als Kritik an deinen Veränderungen. Sondern als Verdeutlichung, was solche Hilfen mit uns machen. Wie uns ein Schreibprogramm - hier Papyrus - beeinflussen kann. :-) 

Bearbeitet von KerstinH
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vor 52 Minuten schrieb AndreasE:

Ich möchte vorschlagen, Diskussionen über das Für und Wider von KIs in einen anderen Thread zu verlegen; hier ging es um Papyrus, das (zumindest in seiner aktuellen Inkarnation) nicht mit KI arbeitet.

Aber in welchen? Der Bereich Autorenthemen ist ja schon überfrachtet. Man könnte vielleicht woanders einen Spezialthread über KI und Literatur  oder KI und das Schreiben aufmachen, wo nicht immer alles durcheinandergeht. Besonders an  deinen letzten Beitrag über die Autorität der KI und Ramonas Antwort dazu könnte man anknüpfen. Würde mich sehr interessieren. Und ich finde auch, dass die Lesbarkeitsanalyse von Papyrus  nichts mit dem Thema KI und Schreiben zu tun hat.

 

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vor 2 Minuten schrieb KerstinH:

Sorry, Christa, ich hatte in meinem Text nochmal herumformuliert, als du schon geantwortet hast. Und ich meinte das auch nur zur Verdeutlichung, weil du die Beispiele ja hier schon selbst hier freigegeben hattest - nicht in erster Linie als Kritik an deinen Veränderungen. Sondern als Verdeutlichung, was solche Hilfen mit uns machen. Wie sie uns beeinflussen. :-) 

Ja, darüber sollte man sich bewusst sein. In den drei Romanen, die ich mit Papyrus geschrieben habe, war ich ganz naiv: Schön, dass die Stelle grün oder blau ist. Erst jetzt durch die Analyse wird mir bewusst, dass man die Anregungen auch als "Befehl" missverstehen kann und so Änderungen vornimmt, die gar nicht nötig wären. Andreas hatte ja geschrieben, dass es nur bedenklich wäre, wenn halbe Seiten rot oder tieforange seien. 

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Vielleicht sollte man es so formulieren: Weder die Stilanalyse noch die Lesbarkeitsanzeige sind dazu da, den Text zu benoten ("gut gemacht - schlecht gemacht"), vielmehr sollen sie die Aufmerksamkeit lenken. Ihr Zweck ist es, einen anders auf seinen Text schauen zu lassen.

Wortdoppelungen können stören – oder einen starken Effekt erzielen. Füllwörter können entbehrlich sein – oder notwendig. Adjektive können ein Hinweis sein, lieber ein anderes, präziseres Substantiv zu verwenden – oder sie können genau richtig sein. Und so weiter. Wichtig ist, dass man darauf aufmerksam wird und dann selber entscheidet. Es ist unsere Aufmerksamkeit, die gute Texte hervorbringt.

Bei der Lesbarkeitsanzeige gilt das genauso: Sieh her, diese Stelle ist (gewissermaßen aus "rein textmechanischen" Gründen) wahrscheinlich schwer lesbar - muss das so? Manchmal geht es nicht anders. Manchmal wiederum kann es einen auf eine Idee bringen, wie man dasselbe noch besser formulieren kann. Keineswegs ist es notwendig, jeden Absatz "blau oder grün zu kriegen". Man schaut auf das Farbspektrum einer Seite und kriegt einen Eindruck, wie steinig oder glatt der Leseweg sein mag – das genügt.

 

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vor einer Stunde schrieb AndreasE:

Vielleicht sollte man es so formulieren: Weder die Stilanalyse noch die Lesbarkeitsanzeige sind dazu da, den Text zu benoten ("gut gemacht - schlecht gemacht"), vielmehr sollen sie die Aufmerksamkeit lenken. Ihr Zweck ist es, einen anders auf seinen Text schauen zu lassen.

Ja, ich denke, es wäre wichtig, das deutlicher zu machen. Ich glaube nämlich, dass diese Tools (ansonsten) auch zur Vereinheitlichung/Verflachung der Sprache beitragen, nicht nur die KI. Viele Schreibende (ich benutze hier absichtlich das Partizip) nehmen solche Dinge als Richtlinien oder gar Regeln wahr.

Was dabei auf der Strecke bleibt, ist das eigene Sprachgefühl. Mein Mitbewohner z.B. liest gern Krimis aus den Siebzigern, Achtzigern und Neunzigern, die er sich aus Antiquariaten holt. Ich entdecke da manchmal wahre stilistische Perlen, von Autoren, von denen ich noch nie gehört habe. Da ist das Lesen nicht nur wegen des Kriminalfalles ein Genuss. Aber ich habe auch schon von (vornehmlich jüngeren) Leuten gehört, dass diese Sprache altertümlich klinge, "wie Goethe". 

Bearbeitet von KerstinH
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