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Fabrice

Neue Version von Papyrus kostet 349 Euro

Empfohlene Beiträge

vor 43 Minuten schrieb KerstinH:

Hi Sabine,

das sind im Grunde Fälle, bei denen andere Rechtschreibprogramme auch meckern (bzw. einen Vorschlag machen) würden.

Fall eins: Hier geht das Programm von der Verbvalenz aus, und das wäre im Fall rufen Zweiwertigkeit: Nominativ und Akkusativ: Sie rief ihn. Das Programm erkennt nicht, dass es sich in deinem Beispiel um das trennbare Verb hinterherrufen handelt, da in einem deutschen Hauptsatz trennbare Verben eine sogenannte Satzklammer bilden, also ein Teil davon ganz hinten steht, wobei in deinem Beispiel das hinterher nicht als Teil des Verbes erkannt wird. Hinterherrufen ist dreiwertig: Wer ruft wem was hinterher? Also Nominativ, Dativ, Akkusativ. Deswegen stimmt dein Dativ dort.

Im zweiten Fall geht es auch um die verbale Satzklammer. Wenn an der zweiten Position im Satz ein haben steht, folgt meist ein Partizip II (also geholfen oder ähnliches) am Ende des Satzes. In deinem Beispiel steht am Ende ein Infinitiv ("Wir haben alle Berichte vorliegen.") Deshalb denkt das Programm, es hätte es hier mit zwei unabhängigen Verben, also zwei Sätzen zu tun und fragt entweder nach einem Komma oder aber einer anders flektierten Verbform. Die Konstruktion, die du verwendet hast, ist eine indirekte Passivkonstruktion im Sinne von "Wir haben bereits alle Berichte vorgelegt bekommen." Hier würde das Programm das Partizip erkennen und dir kein Komma vorschlagen.

Sowas ist für solche Programme generell schwierig zu erkennen. Und jetzt stellt euch die armen Schöler vor, die das lernen müssen ;D..

Komisch nur, dass mir solche Vorschläge bei Version 10 nicht untergekommen sind. Zumindest nicht in so gehäufter Form. Ich habe Anfangs Dank Papyrus die Kommasetzung gelernt. Wenn ich sie jetzt damit lernen wollen würde, wäre ich aufgeworfen bei so vielen fehlerhaften Bewertungen. Denn es kann ja nicht sein, dass er das nicht erkennt und mir vorschlägt "Er rief mich hinterher" zu schreiben und das dann auch als richtig anerkennt.

Bearbeitet von Sabine
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vor 3 Stunden schrieb Christa:

Ich nochmal. Es geht nicht so einfach. Ich weiß nicht, ob du eine Pap-Datei öffnen kannst, und wenn ich sie in Doc oder docx speichere, gehen die Farben verloren. @JoergR, wie hast du deine Pap-Datei zur Lesbarkeit erstellt? Mit Screenshot?

Ich muss mich berichtigen: Man kann aus Papyrus heraus ein PDF erstellen, das alle Farben und Markierungen enthält!

Zuerst Lesbarkeitsanzeige (und vielleicht Stilprüfung) aktivieren, dann im Menü Ablage → Veröffentlichen → PDF… aufrufen und in dem Abfragefenster den Reiter "Speziell" (der letzte oben) anklicken, dort dann die Option "Ausgabe wie Bildschirmdarstellung (mit Hilfselementen)" wählen. Dann den Button "PDF ausgeben" klicken und fertig.

Es gibt zumindest einen Eindruck. Was man nicht erlebt, ist, wie sich die Darstellung verändert, wenn man den Text ändert – was der eigentlich nützliche Effekt ist.

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vor 12 Minuten schrieb AndreasE:

Mit dem Lesbarkeitsindex für den gesamten Text (wir reden bei einem Roman von 300+ Seiten) fängt man wenig an. Das gibt einem keinen Hinweis darauf, wo man anpacken kann.

Ist ja auch nur zum "reinschnuppern ins Thema" :-)

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vor 3 Stunden schrieb AndreasE:

Ich muss mich berichtigen: Man kann aus Papyrus heraus ein PDF erstellen, das alle Farben und Markierungen enthält!

Zuerst Lesbarkeitsanzeige (und vielleicht Stilprüfung) aktivieren, dann im Menü Ablage → Veröffentlichen → PDF… aufrufen und in dem Abfragefenster den Reiter "Speziell" (der letzte oben) anklicken, dort dann die Option "Ausgabe wie Bildschirmdarstellung (mit Hilfselementen)" wählen. Dann den Button "PDF ausgeben" klicken und fertig.

Es gibt zumindest einen Eindruck. Was man nicht erlebt, ist, wie sich die Darstellung verändert, wenn man den Text ändert – was der eigentlich nützliche Effekt ist.

Vielen Dank für deine Berichtigung, Andreas, aber ich finde keine Ablage-Veröffentlichen-PDF-Speziell, Ausgabe und dann PDF-Button. Dagegen habe ich die Screenshots in meinem Bilderordner gefunden und an Kerstin geschickt.

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vor 8 Stunden schrieb AndreasE:

Ähm … nein, es ist umgekehrt: Die farbige Hinterlegung je nach Lesbarkeit gab es in Papyrus zuerst, und dort wird sie mit der Flesch-Formel bestimmt, die nur auf Wortlängen, Anzahl Wörter und Silben pro Satz abhebt;

Dann war sie da zuerst, aber die Analyse kommt heute (auch) direkt aus dem Duden Korrektor Plugin. Der Korrektor bietet neben der reinen Rechtschreibprüfung auch eine umfassende Textanalyse, die verschiedene Aspekte bewertet:
- Lesbarkeit (mit Statistiken zu Sätzen, Wörtern und geschätzter Lesezeit)
- Stil (erkennt z.B. Fremdwörter/Fachausdrücke wie "Theodizee")
- Sprachliche Merkmale (wie "dispositional", "prädikativ", etc.)
Diese Funktionalität ist ein Alleinstellungsmerkmal des Duden Korrektors und nicht Teil der Standard-Word-Funktionen.

Wer den Flesch-Index nun zuerst implementiert hatte, Papyrus oder Duden, lässt sich nicht mehr herausfinden. Da du aber damals mit Papyrus zusammengearbeitet hast, wird du es besser wissen.

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vor 7 Stunden schrieb Christa:

Ich nochmal. Es geht nicht so einfach. Ich weiß nicht, ob du eine Pap-Datei öffnen kannst, und wenn ich sie in Doc oder docx speichere, gehen die Farben verloren. @JoergR, wie hast du deine Pap-Datei zur Lesbarkeit erstellt? Mit Screenshot?

Ich habt es schon rausbekommen, oder? Falls nicht, kann mir @KerstinH das Dokument gerne schicken und ich versuche ein PDF mit Farbmarkierungen zu erzeugen ...

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Weiß nicht, ob das Programm viel taugt - die haben gerade eine Mail rumgeschickt mit dem Werbespruch:

"das Buch, das du gerade schreibst? Bombastisch. Das neue Papyrus 12? Apokalyptisch."

Wenn das Programm apokalyptisch ist, sollten sie es vielleicht noch mal überarbeiten ... ;D

 

Spaß beiseite: Ich komme gut zurecht mit der Vorgängerversion, die neuen Features sind für mich uninteressant.
Insofern kaufe ich die neue Version nicht.

Bearbeitet von AnneW

Anne Weiss, Berlin
https://anneweiss.net

Never doubt that a small group of thoughtful, committed, citizens can change the world. Indeed, it is the only thing that ever has. (Margaret Mead)

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vor 1 Stunde schrieb AnneW:

"das Buch, das du gerade schreibst? Bombastisch. Das neue Papyrus 12? Apokalyptisch."

Aua. :o Klingt eher wie eine Warnung als wie ein Werbespruch. 

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Dieser Thread hat mich neugierig auf Papyrus gemacht. Ich gehöre wie Kerstin zu den Word-Schreibern und hatte bislang keine Probleme mit dem Programm, auch nicht beim Speichern. Ich lege Figurenblätter, Outline und Exposé in jeweils eigenen Dateien an, zu denen ich immer wieder springen kann. Das Manuskript schreibe ich ganz unspektakulär in einer Datei, die ich beim Überarbeiten umbenenne, sodass eine neue Datei (Version) entsteht. Alles ziemlich unspektakulär. 

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vor 26 Minuten schrieb WolfgangG:

Dieser Thread hat mich neugierig auf Papyrus gemacht. Ich gehöre wie Kerstin zu den Word-Schreibern und hatte bislang keine Probleme mit dem Programm, auch nicht beim Speichern. Ich lege Figurenblätter, Outline und Exposé in jeweils eigenen Dateien an, zu denen ich immer wieder springen kann. Das Manuskript schreibe ich ganz unspektakulär in einer Datei, die ich beim Überarbeiten umbenenne, sodass eine neue Datei (Version) entsteht. Alles ziemlich unspektakulär. 

Ich finde die Rechtschreibprüfung von Papyrus wirklich genial und auch die Funktionen zur Strukturierung und Ideensammlung.
Insofern ist es ein gutes und sinnvolles Programm, das klar auf unsere Bedürfnisse als Schreibende ausgelegt ist und vieles erleichtert. Scrivener habe ich auch mal ausprobiert und kam damit nicht so gut zurecht.

Anne Weiss, Berlin
https://anneweiss.net

Never doubt that a small group of thoughtful, committed, citizens can change the world. Indeed, it is the only thing that ever has. (Margaret Mead)

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vor 26 Minuten schrieb WolfgangG:

Dieser Thread hat mich neugierig auf Papyrus gemacht.

Ich hab mal darüber geschrieben, was das Programm in meinen Augen für Autoren auszeichnet: http://www.andreaseschbach.de/schreiben/papyrus/papyrus.html

Auf der aktuellen Website ist das nicht erklärt, aber ich habe nachgefragt: Man kann immer noch eine Demo-Version herunterladen, wenn man das mal ausprobieren will, allerdings muss man dazu einen Account anlegen. Auf der dann erscheinenden Seite gibt es zwei Buttons für je die Windows- und die Mac-Version.

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vor 15 Stunden schrieb JoergR:

Wer den Flesch-Index nun zuerst implementiert hatte, Papyrus oder Duden, lässt sich nicht mehr herausfinden. Da du aber damals mit Papyrus zusammengearbeitet hast, wird du es besser wissen.

Fun Fact: Tatsächlich habe ich den Index als Erster implementiert, in meiner selbstgeschriebenen, DOS-basierten Textverarbeitung, mit der ich alle Romane von "Solarstation" bis "Ausgebrannt" geschrieben habe. Nur das mit den fein abgestuften Farben ging unter DOS noch nicht; das war die Idee von Ulli Ramps. Bei mir standen Zahlenwerte hinter jedem Absatz, in den drei Farben rot, gelb und grün.

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@AndreasE: Dürfte ich dir mal die Auswertung meiner fünf Seiten schicken? Nur zur Ansicht. Da wurde ein einziger Satz rot unterlegt (oder rosa), und ich verstehe nicht, was an dem so unleserlich ist. Vielleicht die Tatsache, dass ich dort einen Doppelpunkt benutzt habe?

Die Stilanalyse hingegen hat mit ihren Streichungen manche Sätze völlig unlesbar gemacht. :s09 Und ich hab so eine Idee, woran das liegen könnte. (Da müsste man aber in die Programmierung eingreifen.)

Bearbeitet von KerstinH
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vor 13 Stunden schrieb AnneW:

"das Buch, das du gerade schreibst? Bombastisch. Das neue Papyrus 12? Apokalyptisch."

Ach, da ist die KI nur ein bisschen übers Ziel hinausgeschossen. ;D

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

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vor 14 Stunden schrieb AnneW:

Weiß nicht, ob das Programm viel taugt - die haben gerade eine Mail rumgeschickt mit dem Werbespruch:

"das Buch, das du gerade schreibst? Bombastisch. Das neue Papyrus 12? Apokalyptisch."

Wenn das Programm apokalyptisch ist, sollten sie es vielleicht noch mal überarbeiten ... ;D

 

Spaß beiseite: Ich komme gut zurecht mit der Vorgängerversion, die neuen Features sind für mich uninteressant.
Insofern kaufe ich die neue Version nicht.

Heute Nacht um 1.47 habe ich die Mail auch bekommen mit der Überschrift: Papyrus 12-Prophezeiung

Hallo Christa,

das Buch, das du gerade schreibst? Bombastisch. Das neue Papyrus 12? Apokalyptisch.
Deine neuen Lieblinge für Schreiberfolg:
Alles-in-einem Buchdesigner für superschnelles, professionelles Layout.
Ein Bestseller-blitzendes Bücherregal für deine Projekte.
Storykarten für deine herzzerreißende Handlung.
Und noch viel mehr ...

Papyrus 12 kostet für dich im Upgrade 149€. Alle Infos auf: papyrus.de

Viel Spaß!

Hendrik, Leon

& das Papyrus Team

Das ist nicht witzig oder bedenklich, sondern einfach nur marktschreierisch, finde ich.;D

papyrus.de     Nutzungsbedingungen     Datenschutz     Impressum

©2024 Novelty Writing Ltd

Du hast diese E-Mail an christa_schmid-lotz@web.de gesendet bekommen, weil du Papyrus Autor Besitzer bist. Ungewollt? Schreib uns oder klicke auf austragen.

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vor 1 Stunde schrieb KerstinH:

Dürfte ich dir mal die Auswertung meiner fünf Seiten schicken? Nur zur Ansicht. Da wurde ein einziger Satz rot unterlegt (oder rosa), und ich verstehe nicht, was an dem so unleserlich ist. Vielleicht die Tatsache, dass ich dort einen Doppelpunkt benutzt habe?

Ja, gern.

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vor 5 Stunden schrieb AndreasE:

Fun Fact: Tatsächlich habe ich den Index als Erster implementiert, in meiner selbstgeschriebenen, DOS-basierten Textverarbeitung, mit der ich alle Romane von "Solarstation" bis "Ausgebrannt" geschrieben habe. Nur das mit den fein abgestuften Farben ging unter DOS noch nicht; das war die Idee von Ulli Ramps. Bei mir standen Zahlenwerte hinter jedem Absatz, in den drei Farben rot, gelb und grün.

Es scheint doch was in Word drin zu sein (auch ohne Duden Korrektor Plugin), die nennen es "Flesch Kincaid Statistik":
https://support.microsoft.com/de-de/office/informationen-zu-flesch-kincaid-lesbarkeits-und-ebenenstatistiken-8fbb787e-4e1d-4dcc-933f-c7d2f06e76ac?ns=winword&version=90&syslcid=1031&uilcid=1031&appver=zwd900&helpid=483&ui=de-de&rs=de-de&ad=de

Wenn man den Editor in Word365 aufruft, scheint das in seine Dokumenten-Bewertung einzufließen.

Angeblich hat Microsoft 1993 die Flesch-Index-Analyse erstmals in Word 6.0 implementiert, sowohl für DOS als auch für Windows.
Dein Buch Solarstation war 1996 erschienen. Wow! Dann habt Ihr euch ja ein Kopf an Kopf Rennen geliefert.
Interessant, man lernt ja nie aus.

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vor 17 Stunden schrieb AndreasE:

Aua. :o Klingt eher wie eine Warnung als wie ein Werbespruch. 

Bombast meets Apokalypse? Wenn das mal nicht eine ehrliche Ankündigung ist. ;D

Roland Muller: EISRAUSCH (13.08.2024, nominiert für den GLAUSER 2025), EISFALLE (17.09.2025), jeweils als Aufbau Taschenbuch, Hörbuch und E-Book

https://roland-mueller-thriller.de und https://www.cafedigital.de

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vor 1 Stunde schrieb JoergR:

Angeblich hat Microsoft 1993 die Flesch-Index-Analyse erstmals in Word 6.0 implementiert, sowohl für DOS als auch für Windows.
Dein Buch Solarstation war 1996 erschienen. Wow! Dann habt Ihr euch ja ein Kopf an Kopf Rennen geliefert.

Na ja, wenn man bedenkt, dass es die Formel seit den 40er-Jahren gibt, würde ich eher von "lang geschlafen, aber dann doch aufgewacht" sprechen … :s01

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Überraschung!

Ich freue mich, dass ich die neue Version von Papyrus gratis erhalte, da ich erst kürzlich die alte Version gekauft habe. 

Nun muss ich erst mal das aktuelle Projekt ausreichend sichern, dann werde ich mich an Papyrus 12 heranwagen. :)

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vor 9 Minuten schrieb IsabelK:

Überraschung!

Ich freue mich, dass ich die neue Version von Papyrus gratis erhalte, da ich erst kürzlich die alte Version gekauft habe. 

Nun muss ich erst mal das aktuelle Projekt ausreichend sichern, dann werde ich mich an Papyrus 12 heranwagen. :)

Das ist doch mal eine gute Nachricht! Ich selbst habe heute die Figurendatenbank bei Papyrus eingerichtet und habe wieder Lust, mein neues Projekt bei genau diesem Anbieter durchzuführen. Er ist und bleibt der beste, trotz aller Querelen. Den Link von Andreas zu Papyrus habe ich jetzt auch durchgelesen und gesehen, dass ich einige Möglichkeiten noch gar nicht genutzt habe (wie das Ablagern von Textausschnitten, ganzen Kapiteln usw. auf dem Klemmbrett), und aufs Denkbrett werde ich zuerst mal meinen groben Plot ablegen.

Was mich noch interessiert, @KerstinH: Was ist bei der Stil-und Lesbarkeitsprüfung letztendlich herausgekommen? 

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vor 11 Stunden schrieb Christa:

Was mich noch interessiert, @KerstinH: Was ist bei der Stil-und Lesbarkeitsprüfung letztendlich herausgekommen? 

Im Grunde, dass der Text so in Ordnung ist.

Bei der Lesbarkeitskontrolle gab es einen Satz in orange, alles andere war mit Gelb, Grün oder Blau unterlegt. Andreas hat mir anhand dieses speziellen Satzes in einem PDF demonstriert, wie sich durch Herausnahme einzelner Wörter der Farbton stufenweise bis hin zum Grün veränderte. Den sofortigen Sprung auf grün hätte ich erreicht, wenn ich daraus zwei einzelne Sätze gemacht hätte. Was ich nicht getan habe, da dann recht kurze Sätze entstanden wären, die m.E. den Lesefluss eher gestört hätten. Es gibt in Texten ja nicht nur eine Satz-, sondern auch eine Textmelodie.

Problematisch wird es nach Andreas' Aussage immer dann, wenn ganze halbe (;D) Seiten in rot oder dunklem Orange aufleuchten. Dann stocke der Lesefluss. In meinem Fall bestand der Absatz aus diesem einzigen Satz, darüber trägt der Schwung einer guten Textmelodie problemlos hinweg. Er bleibt also so stehen, wie er ist. 

Und bei der Stilkontrolle ist es im Grunde so, dass das Programm Stellen markiert, die problematisch sein könnten. Von den ganzen Unter- und Umkringelungen in meinem Text erwiesen sich ca. 90 Prozent als Fehlalarm. Letztlich habe ich auf 5 Normseiten insgesamt drei Änderungen vorgenommen, von denen zwei auch gereicht hätten. Es waren in allen Fällen Wortwiederholungen, und nicht mal unbedingt in aufeinanderfolgenden Sätzen. Laut Andreas markiert das Programm diese Stellen, damit man ihnen nochmal besondere Aufmerksamkeit widmet. Anders als bei einer Rechtschreibprüfung, wo man sich bemüht, alle Unterstreichungen in Wohlgefallen aufzulösen, wird man bei der Stilanalyse das meiste so lassen können, wie es ist. (O-Ton Andreas). Es ginge nur darum, sich die Stellen nochmal anzuschauen, weil sie ein Problem darstellen könnten. In meinem Fall hatte das Programm auch Wörter als vermeintlich überflüssig gestrichen, deren Fehlen ganze Sätze unverständlich machte.

Mein Fazit: Beide Tools sind nützlich, hängen aber sehr von der Person ab, die sie nutzt. Und davon, in welcher Phase des Schreibens sie angewendet werden. Ich z.B. habe eine Art zu schreiben, bei der ich schon während des Schreibprozesses immer wieder über den Text gehe, ich redigiere quasi schon beim Schreiben pausenlos. Am Abend sind neue Passagen bereits um die zehn Mal überarbeitet. Und das setzt sich in den Folgetagen fort. Weil ich das Redigieren vom Journalismus her kenne und es mir liegt. Ich mache das eigentlich lieber als das Schreiben selbst. (Man sieht dieses häufige Überarbeiten auch hier im Forum: Schätzungsweise 95 Prozent meiner Beiträge haben diesen Bearbeitungshinweis.)

Für mich sind diese beiden Tools daher eher nicht geeignet, weil sie mich aus dem Überarbeitungsfluss rissen und oft auch in Verwirrung stürzten. Ich habe plötzlich bei Passagen gestutzt und überlegt, die eindeutig richtig und gut formuliert waren. Wichtig sei auf jeden Fall, so Andreas, diese Programmfunktionen nicht als Kritik, sondern als Hilfsangebot wahrzunehmen. Und so ist Papyrus ja insgesamt aufgebaut. Jeder kann sich aus der Fülle des Angebots raussuchen, was er braucht. :-) 

Insofern wird auch jeder nach anderen Kritierien entscheiden, ob ihm die neue Version 349,- Euro wert ist.

Bearbeitet von KerstinH
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vor 56 Minuten schrieb KerstinH:

Mein Fazit: Beide Tools sind nützlich, hängen aber sehr von der Person ab, die sie nutzt. Und davon, in welcher Phase des Schreibens sie angewendet werden. Ich z.B. habe eine Art zu schreiben, bei der ich schon während des Schreibprozesses immer wieder über den Text gehe, ich redigiere quasi schon beim Schreiben pausenlos. Am Abend sind neue Passagen bereits um die zehn Mal überarbeitet. Und das setzt sich in den Folgetagen fort. Weil ich das Redigieren vom Journalismus her kenne und es mir liegt. Ich mache das eigentlich lieber als das Schreiben selbst.

Danke für den ausführlichen Bericht, Kerstin. Und auch danke an Andreas. Für mich ist das jetzt auch sehr interessant, weil ich Stilanalyse und Lesbarkeitsanalyse noch nie genutzt habe. Grund ist wahrscheinlich, dass es mir so geht wie dir und wie du oben schilderst. Ich habe, aufgrund der Diskussion hier, beides mal ausprobiert und fand es witzig, aber letztlich nicht so, dass ich es in Zukunft nutzen möchte. Was aber dann wohl tatsächlich an der eh schon ständig erfolgten Überarbeitung liegt, die ich wie du mache.

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