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Christa

Berg von Säcken

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Bin gerade beim letzten Durchgang meines historischen Krimis "Tod im Glaswald" und kriege folgende Stelle nicht hin: Die Bücher in den Säcken, das klingt so verschwurbelt.

"Mitten auf dem Rathausplatz war ein großer Scheiterhaufen errichtet worden. In gebührender Entfernung warteten zahllose Freiburger Bürger auf das große Ereignis. Der Scharfrichter, ein bärtiger Mann im roten, gegürteten Rock mit Stulpenstiefeln, überwachte das Ganze. Die Bücher lagen auf einem riesigen Berg von Säcken verpackt neben dem Scheiterhaufen. Valentin und Joos stellten sich so hin, dass sie das Geschehen beobachten konnten, auch wenn Valentin der Gedanke daran Übelkeit bereitete."

Könnte mir da jemand auf die Sprünge helfen?

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Mitten auf dem Rathausplatz war ein großer Scheiterhaufen errichtet worden. In gebührender Entfernung warteten zahllose Freiburger Bürger auf das große Ereignis. Der Scharfrichter, ein bärtiger Mann im roten, gegürteten Rock mit Stulpenstiefeln, überwachte das Ganze. Die Bücher, (in alte Säcke gepackt und) achtlos zu einem hohen Stoß/Stapel zusammengeschoben/übereinandergeworfen, lagen neben dem Scheiterhaufen. Valentin und Joos stellten sich so hin, dass sie das Geschehen beobachten konnten, auch wenn Valentin der Gedanke daran Übelkeit bereitete.

(Eventuell hat meine Version zu viele Adjektive, aber ich wollte die Geringschätzung noch ein bisschen stärker hervorheben.)

Bearbeitet von KerstinH
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vor einer Stunde schrieb KerstinH:

 

Mitten auf dem Rathausplatz war ein großer Scheiterhaufen errichtet worden. In gebührender Entfernung warteten zahllose Freiburger Bürger auf das große Ereignis. Der Scharfrichter, ein bärtiger Mann im roten, gegürteten Rock mit Stulpenstiefeln, überwachte das Ganze. Die Bücher, (in alte Säcke gepackt und) achtlos zu einem hohen Stoß/Stapel zusammengeschoben/übereinandergeworfen, lagen neben dem Scheiterhaufen. Valentin und Joos stellten sich so hin, dass sie das Geschehen beobachten konnten, auch wenn Valentin der Gedanke daran Übelkeit bereitete.

(Eventuell hat meine Version zu viele Adjektive, aber ich wollte die Geringschätzung noch ein bisschen stärker hervorheben.)

Danke, Kerstin, du hat das gut erfasst mit der Geringschätzung. Also würde ich so schreiben:

Die Bücher, in alte Säcke gepackt und achtlos zu einem hohen Stapel zusammengeschoben, lagen neben dem Scheiterhaufen.

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Am 16.11.2024 um 14:23 schrieb Christa:

Die Bücher lagen auf einem riesigen Berg von Säcken verpackt neben dem Scheiterhaufen.

Am 16.11.2024 um 14:33 schrieb KerstinH:

Die Bücher, (in alte Säcke gepackt und) achtlos zu einem hohen Stoß/Stapel zusammengeschoben/übereinandergeworfen, lagen neben dem Scheiterhaufen.

Ich kann in diesen Sätzen kein klares Bild erfassen. Die Bücher selbst sind offenbar nicht zu sehen, sie sind in Säcken. Ob dem Leser nun mitgeteilt werden kann, wie sie in Säcken angeordnet sind, ist eine Frage der Perspektive. Dies geht nur bei einem Allwissenden Erzähler oder aus Sicht einer Reflektorfigur, die die Anordnung der Bücher in den Säcken kennt.

Außerdem ist die Grammatik unklar. In deinem Satz, Christa, haben wir einen riesigen Berg, der aus Säcken besteht, und die Bücher liegen darauf. Du meinst vermutlich: Die Bücher lagen, in Säcke verpackt, neben dem Scheiterhaufen. Und nun möchtest du zusätzlich ausdrücken, dass alle Säcke zusammen einen riesigen Berg bilden. Das ist in einem einzigen Satz nicht so einfach möglich, da wir hier drei Ebenen haben: Bücher -> Säcke -> Berg. Da kann leicht der Bezug entstehen, dass die Bücher einen Berg bilden. (Aber das tun sie eben nicht, die Säcke bilden den Berg)

In einem einzigen Satz könnte es so lauten: Die Bücher lagen, verpackt in so viele Säcke, dass sie einen Berg bildeten, neben dem Scheiterhaufen. Das finde ich aber schwer verständlich. Insofern würde ich dazu raten, es auf mehrere Sätze aufzuteilen.

Es gibt keine Regeln, nur sachkundige Entscheidungen. Und sachkundige Entscheidungen könnt ihr nur treffen, wenn ihr euch sachkundig macht.

Elizabeth George

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vor 3 Stunden schrieb HenningS:

Ich kann in diesen Sätzen kein klares Bild erfassen. Die Bücher selbst sind offenbar nicht zu sehen, sie sind in Säcken. Ob dem Leser nun mitgeteilt werden kann, wie sie in Säcken angeordnet sind, ist eine Frage der Perspektive. Dies geht nur bei einem Allwissenden Erzähler oder aus Sicht einer Reflektorfigur, die die Anordnung der Bücher in den Säcken kennt.

Außerdem ist die Grammatik unklar. In deinem Satz, Christa, haben wir einen riesigen Berg, der aus Säcken besteht, und die Bücher liegen darauf. Du meinst vermutlich: Die Bücher lagen, in Säcke verpackt, neben dem Scheiterhaufen. Und nun möchtest du zusätzlich ausdrücken, dass alle Säcke zusammen einen riesigen Berg bilden. Das ist in einem einzigen Satz nicht so einfach möglich, da wir hier drei Ebenen haben: Bücher -> Säcke -> Berg. Da kann leicht der Bezug entstehen, dass die Bücher einen Berg bilden. (Aber das tun sie eben nicht, die Säcke bilden den Berg)

In einem einzigen Satz könnte es so lauten: Die Bücher lagen, verpackt in so viele Säcke, dass sie einen Berg bildeten, neben dem Scheiterhaufen. Das finde ich aber schwer verständlich. Insofern würde ich dazu raten, es auf mehrere Sätze aufzuteilen.

Die Perspektive wird nur klar, wenn ich den Satz in den Gesamtzusammenhang stelle. Dafür muss man den ganzen Absatz kennen, denn Valentin und sein Freund Joos wissen vorher schon, was in den Säcken drin ist. Unklar ist nur, ob die Säcke ausgeschüttet wurden und dann wieder einen Berg neben dem Scheiterhaufen bildeten, als der städtische Pfarrer als erstes die Lutherbibel in die Hand nimmt und sie ins Feuer wirft. Nimmt er sie vom Haufen oder einzeln aus den Säcken?

Insbesondere den Altar von Hans Baldung Grien hätte Valentin sich gern angeschaut, aber Joos wollte nichts davon wissen und zog ihn weiter in die Rathausgasse. Dort schien sich ein größeres Ereignis anzukündigen, denn viele Leute strebten vom Münsterplatz hinüber.
„Was passiert denn da drüben?“, fragte Valentin eine vorüber eilende Frau.
Sie blieb stehen und schaute ihn misstrauisch an.
„Ja, habt Ihr denn noch nichts davon gehört? Der Stadtrat hat eine strenge Hausdurchsuchung bei allen Bürgern befohlen, und nun hat er etwa 2000 Bücher von diesem Luther und anderen zusammengetragen und will sie verbrennen. Der Teufel soll sie holen, diese Ketzer!“

Sie schlug das Kreuz vor ihrer Brust und eilte weiter. Valentin erinnerte sich an das Wormser Edikt vom Vorjahr, das diese Verbrennungen angeordnet hatte. Mitten auf dem Rathausplatz war ein großer Scheiterhaufen errichtet worden. In gebührender Entfernung warteten zahllose Freiburger Bürger auf das große Ereignis. Der Scharfrichter, ein bärtiger Mann im roten, gegürteten Rock mit Stulpenstiefeln, überwachte das Ganze. Die Bücher, in alte Säcke gepackt und achtlos zu einem Haufen zusammengeschoben, lagen neben dem Scheiterhaufen. Valentin und Joos stellten sich so hin, dass sie das Geschehen beobachten konnten, auch wenn Valentin der Gedanke daran Übelkeit bereitete. Joos schien ähnlich zu denken, denn sein Gesicht zeigte einen düsteren Ausdruck, er malmte mit dem Unterkiefer.

„Am liebsten würde ich vorspringen, den Scharfrichter und seine Schergen zur Stadt hinausprügeln und die Bücher ihren Besitzern zurückgeben“, murmelte er zwischen zusammengebissenen Zähnen.

„Mir geht es ebenso“, antwortete Valentin leise. „„Aber ich will nicht schon wieder in einem Gefängnis landen.“

Der Scharfrichter gab ein Zeichen, und einer der Schergen zündete den Holzstapel an. Gierig leckten die Flammen empor, bald stand der Haufen in Flammen. Wegen der Hitze stöhnten die Menschen und wichen ein Stück zurück. Jetzt trat ein städtischer Pfarrer zum Scharfrichter, er würde wohl verlesen, was da zu Glut und Asche verbrannt werden sollte. Gleich als Erstes nahm er eine Lutherbibel in die Hand.
„Das ist das Kernstück der Verderbnis, die Bibel dieses größten Erzketzers aller Zeiten!“, rief er und warf das Buch in hohem Bogen ins Feuer. Valentin sah, wie sich der Einband und die Blätter wellten, sich braun verfärbten, glühten und dann zu Asche verbrannten. Weitere Bücher von Luther und Melanchthon folgten, unter dem Johlen der Menge loderte der Haufen immer höher auf. Der Rauch trieb Valentin die Tränen in die Augen, der Schweiß lief ihm am Körper hinab, und er meinte die Bücher seufzen und stöhnen zu hören.
 

 

Bearbeitet von Christa
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vor 19 Minuten schrieb Christa:

... und achtlos zu einem Haufen zusammengeschoben, lagen neben dem Scheiterhaufen.

Mich stört ein bisschen das zweimalige "Haufen", deshalb war ich auf Stapel oder Stoß ausgewichen. Aber letztlich ist es eine Kleinigkeit.

vor 19 Minuten schrieb Christa:

Valentin sah, wie sich der Einbände und die Blätter wellten, sich braun verfärbten, glühten und dann zu Asche verbrannten. 

Hier würde ich "aufglühten" vorschlagen.

Ach so, und ich würde nicht den Haufen, sondern das Feuer oder die Flammen immer höher auflodern lassen.

Aber wie gesagt, das sind Kleinigkeiten. :-) 

vor 19 Minuten schrieb Christa:

und er meinte, die Bücher seufzen und stöhnen zu hören.

Schönes Bild.

Bearbeitet von KerstinH
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vor 30 Minuten schrieb KerstinH:

Mich stört ein bisschen das zweimalige "Haufen", deshalb war ich auf Stapel oder Stoß ausgewichen. Aber letztlich ist es eine Kleinigkeit.

Hier würde ich "aufglühten" vorschlagen.

Ach so, und ich würde nicht den Haufen, sondern das Feuer oder die Flammen immer höher auflodern lassen.

Aber wie gesagt, das sind Kleinigkeiten. :-) 

Schönes Bild.

Danke, Kerstin, habe es schon verbessert. Über den brennenden Haufen habe ich geschrieben: "... unter dem Johlen der Menge loderten die Flammen immer höher empor."

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vor 16 Stunden schrieb Christa:

In gebührender Entfernung warteten zahllose Freiburger Bürger auf das große Ereignis. Der Scharfrichter, ein bärtiger Mann im roten, gegürteten Rock mit Stulpenstiefeln, überwachte das Ganze. Die Bücher, in alte Säcke gepackt und achtlos zu einem Haufen zusammengeschoben, lagen neben dem Scheiterhaufen. Valentin und Joos stellten sich so hin, dass sie das Geschehen beobachten konnten, auch wenn Valentin der Gedanke daran Übelkeit bereitete. Joos schien ähnlich zu denken, denn sein Gesicht zeigte einen düsteren Ausdruck, er malmte mit dem Unterkiefer.

Abgesehen von der Wiederholung "Haufen" ist auf diese Weise alles gut verständlich und fügt sich gut in den Gesamtzusammenhang ein.

Es gibt keine Regeln, nur sachkundige Entscheidungen. Und sachkundige Entscheidungen könnt ihr nur treffen, wenn ihr euch sachkundig macht.

Elizabeth George

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