KarinKoch Geschrieben 15. September Teilen Geschrieben 15. September Wer wie ich das Konzept des unzuverlässigen Erzählers liebt, ist mit diesem Buch, das 2020 erschien, bestens bedient. In Piranesi von Susanna Clarke lernen wir anhand von Tagebucheinträgen zunächst nur den seltsamen Tagesablauf des männlichen Protagonisten Piranesi kennen und tauchen dabei in eine gleichermaßen seltsame Welt ein. Diese Welt besteht aus einem Haus. Ein Haus mit unzähligen Sälen, die jeweils mit mehreren Statuen ausgestattet sind, die sowohl Menschen, als auch Tiere und Fabelwesen in verschiedenen Aktionen darstellen. Lebende Menschen gibt es nur zwei: Piranesi und Der Andere. Piranesi ist völlig in diese Haus-Welt eingetaucht, ist gefesselt von ihr und so auf eine eigenartige Weise emotional an sie gebunden. Der Andere, der sich selbst als Wissenschaftler sieht und bezeichnet taucht auf, gibt Piranesi Anweisungen, verschwindet wieder und hinterlässt jedes Mal eine Stimmung, in der mehr Fragen als Antworten bleiben. Das ist zunächst verwirrend. Die Beschreibungen des Hauses, seiner Säle und dem, was Piranesi für sein Überleben zu tun hat, ist jedoch so interessant und spannend, dass ich immer weiter lesen wollte, obwohl so vieles im Unklaren blieb. Erst nach und nach blättert sich auf, was es mit dieser Welt auf sich hat und wie Piranesi dort hin kam. Auch der Protagonist selbst ist eine spannende Person. Akribisch wie ein Wissenschaftler und gleichzeitig unschuldig und gutgläubig wie ein Kind, dazu gewieft und resilient, wenn es ums Überleben geht, denn das Haus ist, wenn man es so betrachtet, wie Piranesi es tut, ein gleichgültiges und grausames Wesen. An der Auflösung des Ganzen hatte ich großes Vergnügen, kann mir aber vorstellen, dass es einige geben wird, die das Ende nicht so leicht schlucken. Jedenfalls ist es sehr versöhnlich und optimistisch. Kann man gebrauchen in Zeiten wie diesen. 2 Karin Koch Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Titus Geschrieben 16. September Teilen Geschrieben 16. September Ich habe den Roman geliebt. Auch wenn er etwas verrückt ist. Was hat Putin 1985-1990 in Dresden gemacht? Einige Einblicke und ein Trailer zum aktuellen Roman "Der letzte Auftrag", gedreht vor der ehemaligen KGB-Villa dort. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Helene Geschrieben 16. September Teilen Geschrieben 16. September Das ging mir auch so, musste immer weiterlesen! Helene Luise Köppel: Romanreihe "Töchter des Teufels" (6 Historische Romane über den Albigenserkreuzzug); sowie Romanreihe "Untiefen des Lebens" (6 SÜDFRANKREICH-thriller), Neu in 2022: "Abkehr". Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Nina Geschrieben 24. September Teilen Geschrieben 24. September Ich hatte das als Hörbuch . Es war sehr interessant, wie der Protagonist sich und seine Umwelt betrachtet. Und obwohl streckenweise die Action gefehlt hat, war es trotzdem spannend. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...