Zum Inhalt springen
GesineS

Klimakrisenschreiben: Diskussion über ein neues Genre

Empfohlene Beiträge

Der Ankündigungstext lautete:

Der Klimawandel hat viele Orte. Einer davon ist die Literatur. So facettenreich wie die Ängste und Hoffnungen, die in Krisenzeiten Kontur gewinnen, ist auch die textliche Verhandlung des Phänomens. Das Podium mit den Literatur-/Kulturwissenschaftler*innen Solvejg Nitzke (Bochum) und Simon Probst (Vechta) sowie den Autorinnen Kathrin Röggla (Das Wasser) und Mirjam Wittig (An der Grasnarbe) wirft einen Blick auf verschiedene Formen des literarischen Klimakrisenschreibens. In welchen Genres und Jargons wird über die Klimakrise geschrieben? Wie verhalten sich Prosa- zu Theatertexten? Wie laut oder leise kann/soll/darf das Klimakrisenschreiben sein, damit es gehört und gelesen wird?

Zur Diskussion stehen v.a. die folgenden literarischen Texte:
Kathrin Röggla: Das Wasser (Reclam)
Mirjam Wittig: An der Grasnarbe (Suhrkamp)
Franziska Gänsler: Ewig Sommer (Kein & Aber)
Gianna Molinari: Hinter der Hecke die Welt (Aufbau)
Jenny Offill: Wetter (Piper)
Charles F. Ramuz: Sturz in die Sonne (Limmat)

 

Einen leider nur kurzen Bericht über die Podiumsdiskussion über das neue(?), jedenfalls aktuelle Genre kann man bei Deutschlandfunk Kultur nachhören: https://www.deutschlandfunkkultur.de/klimakrisenschreiben-diskussion-ueber-ein-neues-genre-dlf-kultur-59c56c14-100.html

Zum Thema Triggerwarnungen haben wir uns ja öfter ausgetauscht. Mir gefällt das im Beitrag erwähnte "Gegenteil einer Triggerwarnung", das Jenny Offill am Ende ihres Romans Wetter (dt. von Melanie Walz) zwischen Text und Danksagung versteckt hat: ein Link zur Website Obligatory Note of Hope. Anscheinend ein Hinweis, den eine der Romanfiguren auch in ihre Artikel und Podcasts aufnimmt.

Kennt jemand von euch den Roman? Ich habe ihn nun auf meine Leseliste gesetzt.

Bearbeitet von GesineS
n statt r :-)

 

„Mein Mitbringsel in der Adventszeit. Kostet nicht mehr als eine kleine Schachtel Pralinen und macht nicht dick.“ wp.me/p3DAMs-1js 

"Mama, ich habe noch nie ein Buch gelesen, in dem eigentlich gar nicht so viel passiert, dass aber trotzdem soooo schön ist

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

So neu ist das Genre Climate Fiction nun auch nicht. Zumindest im angloamerikanischen Sprachraum ist es seit vielen Jahren präsent. Und Blue Skies von T.C. Boyle ist sicher der bekannteste Vertreter. Von meinen eigenen Machwerken will ich hier nicht anfangen 8-)

Roland Muller: EISRAUSCH (erschienen am 13.08.2024 als Aufbau Taschenbuch, Hörbuch und E-Book)

https://roland-mueller-thriller.de und https://www.cafedigital.de

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 12 Stunden schrieb GesineS:

Der Ankündigungstext lautete:

Der Klimawandel hat viele Orte. Einer davon ist die Literatur. So facettenreich wie die Ängste und Hoffnungen, die in Krisenzeiten Kontur gewinnen, ist auch die textliche Verhandlung des Phänomens. Das Podium mit den Literatur-/Kulturwissenschaftler*innen Solvejg Nitzke (Bochum) und Simon Probst (Vechta) sowie den Autorinnen Kathrin Röggla (Das Wasser) und Mirjam Wittig (An der Grasnarbe) wirft einen Blick auf verschiedene Formen des literarischen Klimakrisenschreibens. In welchen Genres und Jargons wird über die Klimakrise geschrieben? Wie verhalten sich Prosa- zu Theatertexten? Wie laut oder leise kann/soll/darf das Klimakrisenschreiben sein, damit es gehört und gelesen wird?

Zur Diskussion stehen v.a. die folgenden literarischen Texte:
Kathrin Röggla: Das Wasser (Reclam)
Mirjam Wittig: An der Grasnarbe (Suhrkamp)
Franziska Gänsler: Ewig Sommer (Kein & Aber)
Gianna Molinari: Hinter der Hecke die Welt (Aufbau)
Jenny Offill: Wetter (Piper)
Charles F. Ramuz: Sturz in die Sonne (Limmat)

 

Einen leider nur kurzen Bericht über die Podiumsdiskussion über das neue(?), jedenfalls aktuelle Genre kann man bei Deutschlandfunk Kultur nachhören: https://www.deutschlandfunkkultur.de/klimakrisenschreiben-diskussion-ueber-ein-neues-genre-dlf-kultur-59c56c14-100.html

Zum Thema Triggerwarnungen haben wir uns ja öfter ausgetauscht. Mir gefällt das im Beitrag erwähnte "Gegenteil einer Triggerwarnung", das Jenny Offill am Ende ihres Romans Wetter (dt. von Melanie Walz) zwischen Text und Danksagung versteckt hat: ein Link zur Website Obligatory Note of Hope. Anscheinend ein Hinweis, den eine der Romanfiguren auch in ihre Artikel und Podcasts aufnimmt.

Kennt jemand von euch den Roman? Ich habe ihn nun auf meine Leseliste gesetzt.

Ja, in dem "Bereich" werden Manuskripte gesucht. Ebenso im "Katastrophenthriller"-Bereich. (Siehe Autoren wie Schätzing, Marc Eisberg, Uwe Laub etc.)

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe absolut keine Lust über etwas zu schreiben, dem ich mein ganzes Berufsleben gewidmet habe. Und will auch nix darüber lesen.

Ich schreibe das jetzt auch nur, weil ich über mich staune. Eigentlich sollte ich meine Stärken ausnutzen. Aber näh, isch hann keij Lost dazo, wie der Kölner sare tät.

Euch allen aber einen wunderschönen Tag. <3

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich find's spannend.
In meinen eigenen Büchern läuft das immer nur so am Rande mit, aber einen Plot habe ich in der Schublade, der auch ein bisschen in die Richtung geht. Komme nur mit der einen perspektive in der Leseprobe noch nicht so richtig weiter.
Ich schau mir auf jeden Fall die genannten Bücher mal an, danke.

vor 6 Stunden schrieb Wolf:

Ich habe absolut keine Lust über etwas zu schreiben, dem ich mein ganzes Berufsleben gewidmet habe. Und will auch nix darüber lesen.

 

Versteh ich.
Was hast du genau gemacht?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich war Umweltwissenschaftler mit dem Forschungsschwerpunkt Kleine Fließgewässer. Als Hydrologe war ich auch ein halber Klimatologe. Wir haben aber nicht nur die Mengenseite bearbeitet, sondern auch die Frage der Gewässergüte. Ich hatte eine spannende Karriere, aber abgesehen von den Fachbüchern (auch ein Lehrbuch dabei), habe ich in meinen Fantasyromanen, das Flussleben nie thematisiert.
Du kannst aber sicher sein, dass meine Ökosysteme wissenschaftlich korrekt aufgebaut waren ;D

Ich fand nach meiner Pensionierung andere Themen interessanter.
Danke für Dein Interesse.

Dass es heute einen Markt für dieses Thema gibt, überrascht mich nicht. Aber man sollte das Wasser und vor allem das Hochwasser erlebt haben, beovr man darüber schreibt.
Wenn ich in meinem Hausbach auf dem eigenen Grundstück meine Wasserproben genommen habe und es war Hochwasser, habe ich mich immer an einem Baum gesichert. Ich bin erstaunt, dass noch nicht mehr Feuerwehrleute ertrunken sind.

Liebe Grüße
Wolf

Bearbeitet von Wolf
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Oh ja, mein erstes Hochwasser als Kind war auch sehr beeindruckend. Unsere kleinen Bäche wurden Flüsse, und in dem Wäldchen daneben sind wir mit der Babybadewanne Boot gefahren.
Und das war vermutlich nichts gegen die Hochwasser, die noch kommen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Am 6.7.2024 um 16:11 schrieb Elli:

Seeehr dubios.

Dank deines Zweifels, Elli, habe ich noch einmal genauer hingeschaut und wurde erleuchtet.;)

Ich hielt den Link zur Website für eine freundliche Aufforderung der Autorin, sich nach der Roman-Lektüre auf einer in den USA anscheinend bekannten Website ein wenig Hoffnung oder Aufmunterung abzuholen (die Zitate von Hermann Hesse, Vaclav Havel, Annie Dillard und anderen) oder sich bei Aktionsgruppen wie Transition Towns zu engagieren.

Ich nahm also an, Jenny Offill habe ihre Figuren im Roman mit einer real existierenden Initiative interagieren lassen. Das Gegenteil ist der Fall: Obligatory Note of Hope ist eine Erfindung, die mit der Website quasi aus dem Roman heraus einen Schritt ins wirkliche Leben getan hat. Die Idee gefällt mir.

 

Am 6.7.2024 um 16:11 schrieb Elli:

ohne Impressum o.ä. Ist das überhaupt erlaubt?

Eine Impressumspflicht gibt es in den USA nicht, glaube ich. In vielen anderen Ländern ja ebenfalls nicht.

 

 

 

„Mein Mitbringsel in der Adventszeit. Kostet nicht mehr als eine kleine Schachtel Pralinen und macht nicht dick.“ wp.me/p3DAMs-1js 

"Mama, ich habe noch nie ein Buch gelesen, in dem eigentlich gar nicht so viel passiert, dass aber trotzdem soooo schön ist

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bitte melde Dich an, um einen Kommentar abzugeben

Du kannst nach der Anmeldung einen Kommentar hinterlassen



Jetzt anmelden


×
×
  • Neu erstellen...