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JürgenB

Prolog für einen historischen Roman?

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Der Prolog ist ein kontrovers diskutiertes feature. Ich halte ihn aber für ein geeignetes Mittel für den Einstieg in meine Geschichte. Deshalb möchte ich ihn hier zur Diskussion stellen und freue mich über j e d e n Kommentar. Info für’s Verständnis: Im Prolog wird der Ausgang der Geschichte vorweggenommen. Der Protagonist ist eine historische Figur (Armenius), sein Ende ist hinlänglich bekannt. Ich verrate demnach kein Geheimnis. Zum Ausgleich ist eine kleine Überraschung eingebaut. Im nachfolgenden Kapitel springen wir zwei Generationen zurück und wechseln die Erzählperspektive (multiple dritte Person). Ach ja, das Wort "Frau" war damals noch ungebräuchlich...

Könnte diese Konstruktion funktionieren?

Prolog

 

„Verrat!“

Der Aufschrei riss mich jäh aus meinen Gedanken. Satzfetzen drangen an mein Ohr. Hufgetrappel ließ die Wände erzittern. Der Lärm verhieß nichts Gutes.

Beunruhigt stürzte ich nach draußen. Bewaffnete hasteten vorbei. Sie brüllten Befehle, die niemand befolgte. Pferde wieherten, Staub wirbelte auf. Ein Trupp Reiter preschte dem nahen Waldrand entgegen. Weiber und kleine Kinder lugten verängstigt aus den Türen der Häuser und Hütten.

Von einer bösen Vorahnung getrieben machte ich mich auf den Weg zum Haus meines Oheims Inguiomer. Dort wollten die Gaufürsten darüber beraten, was auf dem nächsten Thing zur Abstimmung kommen sollte. War es unter ihnen zum Streit gekommen, wie so oft in letzter Zeit?

Einer der Krieger, die in heilloser Aufregung kreuz und quer über den Anger rannten, rempelte mich an. Ich fiel zu Boden, raffte mich auf, lief weiter. Vor dem Gebäude mit dem Hirschgeweih am Dachfirst hielt ich inne, zwang mich zur Ruhe. Aus dem Haus drang kein Laut. Auch das Geschrei war mittlerweile verstummt. Alle Krieger schienen den Weiler verlassen zu haben. Keine Menschenseele war zu sehen. Dennoch wagte ich kaum zu atmen, als ich über die Türschwelle trat.

Die Halle war menschenleer. Totenstille umfing mich. Ein paar Feuerschalen spendeten flackernd Licht. Auf dem langen Eichentisch standen ein Kessel mit Bier, hölzerne Becher und Krüge. In der Tischmitte hatte jemand Pergamente ausgerollt, die nach oben gebogenen Ecken mit Kieselsteinen beschwert. Eine Sitzbank lag umgestürzt, zwei Trinkhörner waren zu Boden gefallen. Ihr ausgelaufener Inhalt hatte schwarze Flecken auf dem gestampften Lehmboden hinterlassen. Längs der Wand lagen etliche Framen auf der Erde, kreuz und quer, wie wahllos hingestreute Losstäbchen. Düstere Vorzeichen!

Schaudernd wagte ich mich zur Stirnseite der Halle vor. In der Rückenlehne des Herrensitzes am Kopfende des Tisches steckte ein Dolch. Dann entdeckte ich den Toten. Er lag neben dem Sitz meines Oheims auf der Seite. Eine Frame hatte ihn durchbohrt. Meine Vorahnung hatte mich nicht getrogen: der Tote war Sigifrid, mein Bruder, den die Römer Armenius nennen.

Bei seinem Anblick überwältigte mich der Schmerz. Meine Hände klammerten sich an die Tischkante, dass die Knöchel weiß hervortraten. Ich schluchzte wie ein Kind.

Ein Geräusch brachte mich wieder zur Besinnung. Ein älterer Mann war durch die Tür getreten. Ich kannte ihn. Ein Kerl aus der Nachbarschaft. Zögernd sprach er mich an.

„Kann ich dir … ?“

Ich schleuderte einen Bierhumpen nach ihm. Er duckte sich darunter weg und lief davon.

„Verschwinde!“, schrie ich ihm nach. „Lass mich in Ruhe!“

Ohne mich weiter um den Mann zu kümmern, kniete ich neben meinem Bruder nieder. Seine rechte Hand berührte die eiserne Speerspitze, die zur Hälfte aus dem Brustbein ragte. Von hinten gestoßen hatte die Waffe ihm wenigstens drei tödliche Verletzungen zugefügt, wo eine genügt hätte. Es gab nichts mehr, was ich für ihn tun konnte.

Ich bedeckte Sigifrids Haupt mit seinem Mantel. Dabei fiel mein Blick auf die Dolchscheide am Gürtel. Sie war leer.

Das Messer in der Sitzlehne!

Mein Bruder musste es geworfen haben, ehe ihn sein Mörder  hinterrücks niederstreckte. Die Messerklinge war einen Finger breit in das Holz der Lehne eingedrungen. Doch wem hatte der Wurf gegolten? Jetzt sah ich auch den abgerissenen Stofffetzen, der daran hing. Es war derselbe Stoff, aus dem der Mantel meines Oheims gewebt ist. Ich habe mit am Webstuhl gesessen, als meine Muhme die bunten Garne ineinander wob.

War das Messer für Inguiomer bestimmt gewesen? Hatte er mit dem Mord an Sigifrid zu tun? Wer auch immer es getan hatte: Der heimtückische Mörder war entkommen. Er muss einer der Männern gewesen sein, die fluchtartig aus dem Weiler geritten waren.

Ich weiß nicht, wie lange ich neben meinem toten Bruder kauerte. Irgendwann traten Männer und Weiber wortlos neben mich. Behutsam zogen sie mich von der Leiche fort. Jemand legte seinen Arm um meine Schultern und geleitete mich in mein Haus zurück.

 

Bis zum Tag der Bestattung war mir die Gegenwart von Menschen zuwider. Nicht einmal meinen Mann Tullus ließ ich an mich heran. Zu groß waren mein Schmerz über den Meuchelmord und der Zorn auf meinen niederträchtigen Oheim. Noch Wochen nach der Totenfeier kreisten meine Gedanken um meinen toten Bruder. Die Frage, wie es zu diesem Verbrechen gekommen war, quälte mich wie eine Wunde, die nicht heilen will.

Heute, nach Wochen der Besinnung und des Nachdenkens, erscheinen mir die Zusammenhänge in einem helleren Licht. Sigifrids Verdienste mögen unbestritten sein, doch auch seine menschlichen Schwächen stehen für mich nun außer Frage. Als seine Schwester darf ich es wohl sagen: sein maßloser Ehrgeiz und seine Selbstüberschätzung sind ihm zum Verhängnis geworden. Mein Bruder war sich niemals bewusst, wie folgenschwer sein Handeln für ihn selbst werden würde. Er hat das Unheil nicht kommen sehen - oder nicht kommen sehen wollen.

Andererseits: er scheiterte nicht nur an sich selbst. Auch der Mangel an Weitblick seiner Freunde und die Wankelmut seiner Verbündeten trugen dazu bei, dass er sein Ziel nicht erreicht hat. Der Neid und die Niedertracht unseres Oheims aber besiegelten sein Schicksal. Was bleibt, ist ein Gefühl von Ohnmacht, Bitterkeit und Trauer.

Um mir über meinen Verlust hinwegzuhelfen, ermunterte mich Tullus, die an Triumphen und Tragödien reiche Geschichte meines Stammes für die Nachwelt aufzuzeichnen. Wer sonst könne den Cheruskern berichten, was römische Geschichtsschreiber zu überliefern nicht für Wert erachten? Ohne Frage würden sie sich über Sigifrids unbeirrtes Streben nach der Macht auslassen. Doch ihre Sicht der Dinge würde einseitig sein - und wenig selbstkritisch, gab mein Mann zu bedenken. Er muss es wissen. Er ist römischer Aristokrat.

Tullus hat mich schließlich überzeugt. Noch ist meine Erinnerung an das lebendig, was mir mein Bruder und unser Vater an langen Abenden am Herdfeuer erzählt haben. Sie wiederum haben von Großvater erfahren, was vor ihrer Zeit geschehen ist. Auch meine Schwägerin Thusnelda hat mir ihr Wissen in einer Offenheit anvertraut, wie sie nur zwischen Weibern möglich ist. Manchen Hinweis verdanke ich Tullus, der seine Landsleute für mich ausforschte. Für die Glaubwürdigkeit der Zeugen und Gewährsleute verbürge ich mich.

Folgt mir nun zurück in jene Zeit, als die Legionsadler die Sonne zu verfinstern begannen. In eine Zeit, in der ihre vergoldeten Schwingen unheilvolle Schatten auf unsere Gaue warfen. Lasst euch berichten, wie Sigifrid dem römischen Drachen, der das Land verheerte, das Haupt abschlug - und wer ihn, um des eigenen Vorteils willen, durch Mord beseitigte. Ich, Albruna, weiß um die wahre Geschichte von Armenius dem Cherusker.

Gegeben im Jahr des Consulats von Tiberus Julius Caesar und Drusus Julius Caesar [21 n. Chr.].

Bearbeitet von JürgenB

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vor 14 Minuten schrieb JürgenB:

Ach ja, das Wort "Frau" war damals noch ungebräuchlich...

Hierzu möchte ich anmerken, dass der Text wahrscheinlich auf Latein verfasst worden wäre und somit völlig andere Wörter verwendet würden. Ich bin über das Wort "Weib" beim Lesen gestolpert. Es ist schon okay und allgemein üblich, in historischen Romanen keine allzu modernen Begriffe zu verwenden, aber "Weib" hat heute einen abfälligen Beigeschmack und das passt nicht in den Text, der ja aus weiblicher Perspektive geschrieben ist. Ich würde es wirklich durch "Frau" ersetzen.

Ansonsten funktioniert es meines Erachtens.

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Im Althochdeutschen gab es frô oder frouwa. Im Mittelhochdeutschen kenne ich das Wort wîp, pl. wîben, nur für gemeine (von keinem hohen Stand) Frauen, für edlere das Wort frouwe. Für mich klang das „Weiber“ auch negativ, insofern würde ich mich Tereza anschließen, zumal außer Oheim und Muhme keine weiteren alten Wörter im Text benutzt werden (vielleicht noch die Framen), man also sprachlich ansonsten nicht übermäßig in die Altertümlichkeit eintaucht.

Über zwei Dinge bin ich im Text noch gestolpert. Ich bin bis fast zum Schluss davon ausgegangen, dass hier ein Mann spricht (bis der Ehemann Tullus erwähnt wurde). Daher würde ich in den ersten Sätzen irgendetwas erwähnen, was dem Leser klar macht, dass es sich bei der Protagonistin um eine Frau handelt. Vielleicht rafft sie den Rock beim Rauslaufen, legt eine Näharbeit oder die Haarbürste zur Seite … irgendwas in der Art. 
Das zweite war der Ort, zu dem sie läuft: erst als Haus bezeichnet, später als Halle. Bei mir hatte sich inzwischen das Bild einer Hütte eingestellt. Ich würde deshalb die Größe des Gebäudes bei der ersten Erwähnung irgendwie angeben, nicht in Maßangaben, aber in der Wortwahl.

Ansonsten gefällt es mir gut. Bei „Ich habe mit am Webstuhl gesessen, als meine Muhme die bunten Garne ineinander wob“, würde ich allerdings wegen der Vorvergangenheit ins Plusquamperfekt gehen, also „hatte … gesessen“, da vom zeitlich erst später folgenden Messerwurf auch schon im Plusquamperfekt berichtet wird.

Bearbeitet von KerstinH
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Mir gefällt dieser Prolog gut, er ist spannend und knackig geschrieben. Wie den anderen fielen mir die Begriffe "Frame" und "Weiber" auf. Ich glaube, "Weiber" würde ich immer durch "Frauen" ersetzen, und ich habe es so in meinen historischen Romanen nie verwendet. Die Lektorin/der Lektor hätten mich ansonst darauf gestoßen. Dass es eine Frau ist, habe ich zu spät erfahren - ich ging wegen des Ambientes von einem Mann aus.

Der knappe Stil passt zum Prolog, in ruhigeren Szenen würde ich auch mal etwas längere Sätze einflechten, sonst wirkt das etwas stakkatomäßig. (Wie manchmal auch bei Henning Mankell.)

Bearbeitet von Christa
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vor 20 Stunden schrieb Tereza:

Hierzu möchte ich anmerken, dass der Text wahrscheinlich auf Latein verfasst worden wäre und somit völlig andere Wörter verwendet würden. Ich bin über das Wort "Weib" beim Lesen gestolpert. Es ist schon okay und allgemein üblich, in historischen Romanen keine allzu modernen Begriffe zu verwenden, aber "Weib" hat heute einen abfälligen Beigeschmack und das passt nicht in den Text, der ja aus weiblicher Perspektive geschrieben ist. Ich würde es wirklich durch "Frau" ersetzen.

Ansonsten funktioniert es meines Erachtens.

Hallo Tereza,

danke für Dein positives Statement.

Was mich etwas wundert , ist Deine doch sehr strikte Abneigung gegen das Wort "Weib". Weshalb? Immerhin sagt selbst King Charles "my wife";). Mag sein, dass das Wort im modernen deutschen Sprachgebrauch negativ konnotiert ist, aber ich schreibe keinen zeitgenössischen Text, sondern versuche das Leben vor 2000 Jahren lebendig werden zu lassen - bei allen Einschränkungen, denen dieses Unterfangen unterliegen muss. Zwar sind aus dieser frühen Zeit kaum sprachliche Reste überliefert (der Wortschatz ist sprachwissenschaftlich rekonstruiert), aber deshalb ist doch ein Wort mit nachweislich hohem Alter nicht gleich despektierlich oder gar frauenfeindlich gemeint. Dann müsste ich auch von dem Namen Thusnelda Abstand nehmen, der in den letzten 200 Jahren zur Tussi herabgesunken ist.

Bei der Vorbereitung des Projekts wurde mir geraten, das Lesepublikum von historischen Romanen nicht zu unterschätzen. Zudem legt der Verlag Wert auf eine authentische Geschichtsdarstellung. Bin gespannt, was mehr zählt: Authentizität oder political correctness. Dass Albruna sich bei der Niederschrift der lateinischen Sprache bedient hätte, ist dagegen m.E. für den neuzeitlichen Autor wie für die Leserschaft nicht von Belang. Die Geschichte wird aus germanischer, nicht aus römischer Sicht erzählt.

Dank und Gruß

Jürgen

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Geschrieben (bearbeitet)
Am 31.5.2024 um 17:44 schrieb KerstinH:

Im Althochdeutschen gab es frô oder frouwa. Im Mittelhochdeutschen kenne ich das Wort wîp, pl. wîben, nur für gemeine (von keinem hohen Stand) Frauen, für edlere das Wort frouwe. Für mich klang das „Weiber“ auch negativ, insofern würde ich mich Tereza anschließen, zumal außer Oheim und Muhme keine weiteren alten Wörter im Text benutzt werden (vielleicht noch die Framen), man also sprachlich ansonsten nicht übermäßig in die Altertümlichkeit eintaucht.

Über zwei Dinge bin ich im Text noch gestolpert. Ich bin bis fast zum Schluss davon ausgegangen, dass hier ein Mann spricht (bis der Ehemann Tullus erwähnt wurde). Daher würde ich in den ersten Sätzen irgendetwas erwähnen, was dem Leser klar macht, dass es sich bei der Protagonistin um eine Frau handelt. Vielleicht rafft sie den Rock beim Rauslaufen, legt eine Näharbeit oder die Haarbürste zur Seite … irgendwas in der Art. 
Das zweite war der Ort, zu dem sie läuft: erst als Haus bezeichnet, später als Halle. Bei mir hatte sich inzwischen das Bild einer Hütte eingestellt. Ich würde deshalb die Größe des Gebäudes bei der ersten Erwähnung irgendwie angeben, nicht in Maßangaben, aber in der Wortwahl.

Ansonsten gefällt es mir gut. Bei „Ich habe mit am Webstuhl gesessen, als meine Muhme die bunten Garne ineinander wob“, würde ich allerdings wegen der Vorvergangenheit ins Plusquamperfekt gehen, also „hatte … gesessen“, da vom zeitlich erst später folgenden Messerwurf auch schon im Plusquamperfekt berichtet wird.

Hallo Kerstin,

danke für's Lesen und Kommentieren.

Zum Thema Frau/Weib habe ich bereits etwas in meiner Antwort an Tereza geschrieben. Ich bin in diesem Punkt noch unentschlossen.

Zur weiblichen Erzählperson: Ja, man ordnet den Ich-Erzähler zunächst als männlich ein. Das habe ich so beabsichtigt ;-). Es gibt aber Hinweise, die früh auf eine weibliche Person hindeuten:

Sie ist relativ jung (da sie einen Onkel hat), nimmt aber am Geschehen nicht teil, was bei einem jungen Mann sehr ungewöhnlich wäre. Ein Mann hätte sich nach Verlassen des Hauses spontan den anderen Männern angeschlossen, wenn er nicht schon vorher ihre Gemeinschaft gesucht hätte. Immerhin fand im Dorf ein wichtiges Treffen statt - und das war Männersache.

Die zögerliche Ansprache durch den Kerl. Diese Art der vorschnellen Rücksichtsnahme tritt eher bei der Interaktion mit Frauen auf.

Ein Mann hätte statt "verschwinde!" eher gerufen "komm her!" und womöglich eine Auseinandersetzung angezettelt. Das Verlangen nach Ruhe in einer solchen Situation schien mir eher weiblich

Zum Ort: das germanische Langhaus wird auch als Hallenhaus bezeichnet, da es keine Unterteilung in Zimmer aufweist. Der Innenraum dieser Häuser, die 20-40 Meter lang sein konnten, stellt eine einzige, große Halle dar. Das Haus eines gesellschaftlich höherstehenden Mannes dient auch als Kult- und Versammlungsraum.

Den Tipp mit dem Plusquamperfekt werde ich beherzigen. Da hast Du vollkommen recht.

Gruß

Jürgen

 

P.S. Hätte ich beinahe vergessen: ein junger Mann hätte sich nie mit seiner Tante an einen Webstuhl gesetzt. Weben und Spinnen war Frauensache.

Bearbeitet von JürgenB

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Hallo Jürgen, 

du hast dich sehr gut in dein Thema eingearbeitet, wie es aussieht. 

Prinzipiell würde ich aber Folgendes zu bedenken geben: All deine Erklärungen, warum es sich bei deinem Protagonisten um eine Frau handeln muss, verfangen bei mir als Durchschnittsleserin aus dem Grund nicht, weil ich zu wenig in der Materie bin. Ich weiß ja als Leserin nicht unbedingt, dass diese Treffen nur Männersache waren (es sei denn, du hättest es mir im Roman zuvor erklärt - aber es handelt sich hier um einen Prolog), ich habe vielleicht auch keine Ahnung, wie ein germanisches Langhaus aussieht, welche Maße es wirklich hatte und wozu es genutzt werden konnte, zumal das Wort "Langhaus" gar nicht fiel.

Will sagen, du solltest beim Schreiben eines Romans, der kein Sachbuch ist, vom Weltwissen deiner Leser ausgehen, nicht dein eigenes voraussetzen. Das kannst du nach und nach einbringen und die Leser damit auf deinen Stand bringen.

Aber das nur als Anregung. :-)

Eine Frage: Warum überhaupt beabsichtigst du, dass man den Protagonisten zuerst als Mann wahrnehmen soll, wie du schreibst? Welchen dramatischen Zugewinn erhoffst du dir dadurch? Zumal du es ja sehr schnell auflöst. Bei mir stellte sich eher Verwirrung ein  ... ah, eine Frau, okay, also kurz umschalten ... Käme so eine Verwirrung anfangs mehrfach vor, würde ich das Buch beiseite legen. Am Anfang passiert im Roman normalerweise der "Weltenbau"; d.h. der Leser ist geneigt, erstmal alles zu glauben, was ihm erzählt wird,  weil er sich über Setting und Personen erst informieren und sich in der für ihn neuen "Landschaft" zunächst orientieren muss. Er nimmt daher für bare Münze, was du ihm sagst, er hinterfragt das Ganze nicht und sucht auch noch nicht nach Unstimmigkeiten (Ausnahme: Krimi und Thriller).

Bearbeitet von KerstinH
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Lieber Jürgen,

nochmals zum Wort "Weib". Im Englischen ist das eine ganz andere Sache, da sagt man heute noch wife und husband. Das sind gängige neutrale Begriffe.

Im Deutschen war es ursprünglich mal ein neutraler Begriff und das Pendant zu Mann, doch änderte sich das im Laufe der Jahrhunderte, wie auch bei Wikipedia nachzulesen:  https://de.wikipedia.org/wiki/Weib. Deshalb wurde sogar das Ave Maria geändert, denn gebenedeit bist du unter den Weibern ging nicht mehr. Frau war ursprünglich der Begriff für höher gestellte Wesen weiblichen Geschlechts, also das Pendant zu Herr. Daher auch heute noch: Herr und Frau Müller. Im gängigen Sprachgebrauch fand eine Bedeutungsverschiebung statt, Frau wurde zum allgemeinen Begriff und die höhergestellte Person hieß Dame. Laut Wiki fand das erst im 19. Jahrhundert statt, hat sich aber seitdem im Bewusstsein der Leute verankert. Weib klingt abwertend.

Die Sprache in einem historischen Roman ist immer eine Gratwanderung. Zu modern soll es nicht sein, weil es die Leser aus der Zeit reißt. Aber Ausdrücke, die heute völlig ungebräulich sind oder eine etwas andere Bedeutung haben als damals, würde ich auch vermeiden, weil es die Leser abschreckt oder falsche Assoziationen weckt.

Dirne war mal mein neutraler Begriff für unverheiratete junge Frauen, wie noch im Begriff Dirndl zu sehen, aber trotzdem würde ich ihn in einem historischen Roman nicht so verwenden, weil dann alle Leser an eine Prostituierte denken.

Es gab hier auch schon mal eine Diskussion, wie man Schwarze in historischen Romanen nennen sollte. Im Erzähltext ist das N-Wort inzwischen definitiv ein Tabu, es geht maximal in wörtlicher Rede, aber nur bei Personen, die rassistisch eingestellt sind.

Wenn die Weib unbedingt verwenden willst, kannst du es natürlich tun, aber ich würde das als Lektorin wirklich entschieden monieren, weil Leser es in den falschen Hals kriegen können.

 

 

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Obwohl ich ein Gegner von Prologen bin, kann ich mit diesem sehr gut leben, weil er nicht Teil der zu erzählenden Geschichte ist, sondern eindeutig ein Stück Rahmen.

Noch zwei weitere Anmerkungen, mit denen Du machen kannst, was Du möchtest.
Auch ich bin zunächst von einem männlichen Erzähler ausgegangen und musste dann umdenken. Das empfand ich als störend.
Auch das Wort Weib passt nicht für mich, ohne dass ich einen besseren Vorschlag habe.

Zwar haben das auch andere bereits erwähnt und du hast es kommentiert oder diskutiert, aber darum geht es ja hier im Forum nicht.
Es geht nur um das Feedback, was Du Dir gewünscht hast, nicht darum, warum Du etas gemacht hast oder was richtig oder was falsch ist.
Meine Stimme ist also eine Stimme mehr gegen die frühe Annahme einer männlichen Stimme und gegen den Begriff Weib.

Der Prolog an sich funktioniert für mich.

Liebe Grüße
Wolf

 

 

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vor 20 Stunden schrieb Christa:

Mir gefällt dieser Prolog gut, er ist spannend und knackig geschrieben. Wie den anderen fielen mir die Begriffe "Frame" und "Weiber" auf. Ich glaube, "Weiber" würde ich immer durch "Frauen" ersetzen, und ich habe es so in meinen historischen Romanen nie verwendet. Die Lektorin/der Lektor hätten mich ansonst darauf gestoßen. Dass es eine Frau ist, habe ich zu spät erfahren - ich ging wegen des Ambientes von einem Mann aus.

Der knappe Stil passt zum Prolog, in ruhigeren Szenen würde ich auch mal etwas längere Sätze einflechten, sonst wirkt das etwas stakkatomäßig. (Wie manchmal auch bei Henning Mankell.)

Hallo Christa,

schön, dass der Prolog bisher so gut ankommt. Ich habe lange überlegt, wie ich in die Geschichte einsteige, denn ich habe auch schon gelesen, dass Leute einen Prolog einfach überblättern (was ich für ein gröbliches Missachten der AutorInnen halte).

Der Tipp mit den längeren Sätzen zum Entschleunigen ist gut. Da sollte ich nochmal dran arbeiten.

Mittlerweile bin ich geneigt, das Weib aus dem Text zu verbannen. Hier im Forum habe ich mal gelesen, dass das Publikum von Historienromanen zu einem erheblichen Teil weiblich ist - und wer will es sich schon mit seiner Zielgruppe verschwerzen?

Danke!

Jürgen

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vor 57 Minuten schrieb Tereza:

Lieber Jürgen,

nochmals zum Wort "Weib". Im Englischen ist das eine ganz andere Sache, da sagt man heute noch wife und husband. Das sind gängige neutrale Begriffe.

Im Deutschen war es ursprünglich mal ein neutraler Begriff und das Pendant zu Mann, doch änderte sich das im Laufe der Jahrhunderte, wie auch bei Wikipedia nachzulesen:  https://de.wikipedia.org/wiki/Weib. Deshalb wurde sogar das Ave Maria geändert, denn gebenedeit bist du unter den Weibern ging nicht mehr. Frau war ursprünglich der Begriff für höher gestellte Wesen weiblichen Geschlechts, also das Pendant zu Herr. Daher auch heute noch: Herr und Frau Müller. Im gängigen Sprachgebrauch fand eine Bedeutungsverschiebung statt, Frau wurde zum allgemeinen Begriff und die höhergestellte Person hieß Dame. Laut Wiki fand das erst im 19. Jahrhundert statt, hat sich aber seitdem im Bewusstsein der Leute verankert. Weib klingt abwertend.

Die Sprache in einem historischen Roman ist immer eine Gratwanderung. Zu modern soll es nicht sein, weil es die Leser aus der Zeit reißt. Aber Ausdrücke, die heute völlig ungebräulich sind oder eine etwas andere Bedeutung haben als damals, würde ich auch vermeiden, weil es die Leser abschreckt oder falsche Assoziationen weckt.

Dirne war mal mein neutraler Begriff für unverheiratete junge Frauen, wie noch im Begriff Dirndl zu sehen, aber trotzdem würde ich ihn in einem historischen Roman nicht so verwenden, weil dann alle Leser an eine Prostituierte denken.

Es gab hier auch schon mal eine Diskussion, wie man Schwarze in historischen Romanen nennen sollte. Im Erzähltext ist das N-Wort inzwischen definitiv ein Tabu, es geht maximal in wörtlicher Rede, aber nur bei Personen, die rassistisch eingestellt sind.

Wenn die Weib unbedingt verwenden willst, kannst du es natürlich tun, aber ich würde das als Lektorin wirklich entschieden monieren, weil Leser es in den falschen Hals kriegen können.

 

 

Hallo Tereza,

wenn man sich so viel Mühe macht, jemanden von einem vermeintlichen Missgriff zu bewahren, sollte man nachdenklich werden. Ich finde es schade um das alt-ehrwürdige Wort Weib und beneide die Angelsachsen um ihr wife, aber als einsichtiger Mensch nimmt man gerechtfertigte Einwände ernst. Rein akustisch gefällt mir Frau auch besser. Hauptsache, der Prolog erfüllt seinen Zweck dann noch besser als Autobahnzubringer in die Geschichte.

Gruß

Jürgen

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vor einer Stunde schrieb KerstinH:

Hallo Jürgen, 

du hast dich sehr gut in dein Thema eingearbeitet, wie es aussieht. [macht das nicht jede Autorin und jeder Autor? Ich will mir zumindest da keine Blöße geben].

Prinzipiell würde ich aber Folgendes zu bedenken geben: All deine Erklärungen, warum es sich bei deinem Protagonisten um eine Frau handeln muss, verfangen bei mir als Durchschnittsleserin aus dem Grund nicht, weil ich zu wenig in der Materie bin. Ich weiß ja als Leserin nicht unbedingt, dass diese Treffen nur Männersache waren (es sei denn, du hättest es mir im Roman zuvor erklärt [hab ich doch: "Dort wollten die Gaufürsten darüber beraten..."] - aber es handelt sich hier um einen Prolog), ich habe vielleicht auch keine Ahnung, wie ein germanisches Langhaus aussieht, welche Maße es wirklich hatte und wozu es genutzt werden konnte, zumal das Wort "Langhaus" gar nicht fiel. [Langhaus/Hallenhaus sind Begriffe aus der Fachsprache. Und da ich ja kein Sachbuch schreibe...]

Will sagen, du solltest beim Schreiben eines Romans, der kein Sachbuch ist, vom Weltwissen deiner Leser ausgehen, nicht dein eigenes voraussetzen. Das kannst du nach und nach einbringen und die Leser damit auf deinen Stand bringen. [Das kommt ja später alles noch; da werden Häuser niedergebrannt und wieder aufgebaut. Daraus ergibt sich dann ganz zwanglos auch ein Bild von Inguiomers Haus. Ich will den Prolog ja nicht überfrachten. Deshalb steht auch nichts drin über Albrunas Aussehen und was sie für Kleidung trägt. Ich will den Zielkonflikt sichtbar machen, in den die ganze Geschichte schlussendlich mündet].

Aber das nur als Anregung. :-)

Eine Frage: Warum überhaupt beabsichtigst du, dass man den Protagonisten zuerst als Mann wahrnehmen soll, wie du schreibst? Welchen dramatischen Zugewinn erhoffst du dir dadurch? [Ist als kleiner Gimmick gedacht] Zumal du es ja sehr schnell auflöst. Bei mir stellte sich eher Verwirrung ein  ... ah, eine Frau, okay, also kurz umschalten ... Käme so eine Verwirrung anfangs mehrfach vor, würde ich das Buch beiseite legen [mir ist schon klar, dass man solche Dinge dezent einstreuen soll. Ich will damit keine Verwirrung stiften; die Intention war, einen positiven Überraschungseffekt einzubauen, um alten Lesegewohnheiten etwas entgegenzuhalten]. Am Anfang passiert im Roman normalerweise der "Weltenbau"; d.h. der Leser ist geneigt, erstmal alles zu glauben, was ihm erzählt wird [ich flunkere ihm ja nichts vor; es ist einfach nur so, dass etwas passiert, was seiner Erwartung zuwiderläuft, ihn aber positiv überraschen soll "oh, eine Frau! Jetzt wird's interessant!"],  weil er sich über Setting und Personen erst informieren und sich in der für ihn neuen "Landschaft" zunächst orientieren muss. Er nimmt daher für bare Münze, was du ihm sagst [ich sage nicht, dass es kein Mann ist, insofern ist er völlig frei, sich einen Mann oder eine Frau vorzustellen, bis er bestätigt oder überrascht wird], er hinterfragt das Ganze nicht und sucht auch noch nicht nach Unstimmigkeiten (Ausnahme: Krimi und Thriller).

Danke für Deine Anregungen. Sie helfen mir sehr!

Gruß

Jürgen

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vor einer Stunde schrieb Wolf:

Obwohl ich ein Gegner von Prologen bin, kann ich mit diesem sehr gut leben, weil er nicht Teil der zu erzählenden Geschichte ist, sondern eindeutig ein Stück Rahmen.

Noch zwei weitere Anmerkungen, mit denen Du machen kannst, was Du möchtest.
Auch ich bin zunächst von einem männlichen Erzähler ausgegangen und musste dann umdenken. Das empfand ich als störend.
Auch das Wort Weib passt nicht für mich, ohne dass ich einen besseren Vorschlag habe.

Zwar haben das auch andere bereits erwähnt und du hast es kommentiert oder diskutiert, aber darum geht es ja hier im Forum nicht.
Es geht nur um das Feedback, was Du Dir gewünscht hast, nicht darum, warum Du etas gemacht hast oder was richtig oder was falsch ist.
Meine Stimme ist also eine Stimme mehr gegen die frühe Annahme einer männlichen Stimme und gegen den Begriff Weib.

Der Prolog an sich funktioniert für mich.

Liebe Grüße
Wolf

 

 

Oha, wenn jemand, der Prologe nicht mag, mit meinem leben kann, bin ich mehr als zufrieden, zumal Du auch die Begründung lieferst. Vielen Dank!

Wie oben bereits angekündigt wird die Frau das Weib ersetzen. Von meinem kleinen Gag kann ich mich noch nicht so recht trennen. Vielleicht baue ich aber doch noch einen früheren Hinweis auf das Geschlecht ein. Möglichkeiten gibt's ja viele.

Gruß

Jürgen

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@JürgenB 

Mach, was Du möchtest. Es ist Deine Geschichte. Du bist Herr über jeden Satz und jedes Wort. Von mir bekommst Du nur zu hören, wie das auf mich wirkt, was Du geschrieben hast. Meine Gefühle sind ehrlich. Bei etwaigen Empfehlungen aber, kann ich falsch liegen. Sie gebe ich nur, wenn ich ausdrücklich gefragt werde.

Ich habe Feedbacks einmal recht lange beruflich begleitet innerhalb der Rhetorik. Deshalb weiß ich, wie schwierig es sein kann, nicht zu urteilen.

Mir gefällt, was Du schreibst.

Liebe Grüße
Wolf

 

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Bei mir funktioniert der Prolog auch. :)

Außer dem schon diskutierten "Weib" bin ich über diesen Teil gestolpert: "Die Halle war menschenleer. Totenstille umfing mich. Ein paar Feuerschalen spendeten flackernd Licht.", genauer über das "spendeten ... Licht". So würde man in einer bedrohlichen Situation mE nicht denken, das ist zu positiv.

Ein paar Feuerschalen flackerten / beleuchteten XY o.ä. würde mir besser gefallen.

 

Man gräbt keine goldenen Halsbänder aus dem Boden. (John Vorhaus "Handwerk Humor")

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vor 31 Minuten schrieb Beate K.:

Bei mir funktioniert der Prolog auch. :)

Außer dem schon diskutierten "Weib" bin ich über diesen Teil gestolpert: "Die Halle war menschenleer. Totenstille umfing mich. Ein paar Feuerschalen spendeten flackernd Licht.", genauer über das "spendeten ... Licht". So würde man in einer bedrohlichen Situation mE nicht denken, das ist zu positiv.

Ein paar Feuerschalen flackerten / beleuchteten XY o.ä. würde mir besser gefallen.

 

Hallo Beate,

guter Einwand. Das klingt zu technisch. Danke für den Tipp!

Gruß

Jürgen

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Hallo Jürgen,

ich finde den Prolog auch sehr gut. Deine Beschreibung der Szenerie holt mich persönlich total ab:

Am 31.5.2024 um 16:50 schrieb JürgenB:

Bewaffnete hasteten vorbei. Sie brüllten Befehle, die niemand befolgte. Pferde wieherten, Staub wirbelte auf. Ein Trupp Reiter preschte dem nahen Waldrand entgegen.

 Da dachte ich gleich: Cool, das gefällt mir jetzt schon richtig gut!

Allerdings geht es mir wie Wolf.

vor 16 Stunden schrieb Wolf:

Auch ich bin zunächst von einem männlichen Erzähler ausgegangen und musste dann umdenken. Das empfand ich als störend.

Ich hatte auch eine ganz andere Figur im Kopf und war dann dadurch komplett raus, weil ich überlegen musste, ob ich etwas überlesen haben könnte. Deshalb würde ich persönlich auch für einen Hinweis auf das Geschlecht gleich am Anfang des Textes plädieren.

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vor 13 Minuten schrieb SusanneGa:

Hallo Jürgen,

ich finde den Prolog auch sehr gut. Deine Beschreibung der Szenerie holt mich persönlich total ab:

 Da dachte ich gleich: Cool, das gefällt mir jetzt schon richtig gut!

Allerdings geht es mir wie Wolf.

Ich hatte auch eine ganz andere Figur im Kopf und war dann dadurch komplett raus, weil ich überlegen musste, ob ich etwas überlesen haben könnte. Deshalb würde ich persönlich auch für einen Hinweis auf das Geschlecht gleich am Anfang des Textes plädieren.

Grüß Dich, Susanne!

Auch Dir ein Dankeschön für's Lesen und Kommentieren. So viel Zuspruch hatte ich gar nicht erwartet. Es ist mein erstes Projekt dieser Art, da ist man noch ein wenig unsicher.

Da dieser eine Kritikpunkt immer wieder auftaucht, will ich die Hinweise auf das Geschlecht der Ich-Erzählerin nochmals anführen:

Albrunas Hinweis auf ihren Onkel lässt auf ihr relativ junges Alter schließen. Ein junger Mann würde nicht zuhause sitzen, sondern nähme automatisch am Geschehen teil. Die Gaufürsten sind nie ohne Gefolgschaft unterwegs und bei einem Treffen hätte auch Inguiomer seine Leibgarde um sich. Ein Mann hätte nach seinen Waffen gegriffen und sich nach Verlassen des Hauses spontan den anderen Männern angeschlossen, wenn er nicht schon vorher ihre Gemeinschaft gesucht hätte. Immerhin fand im Dorf ein Treffen auf höchster Stammesebene statt. Frauen waren davon ausgeschlossen.

Die zögerliche Ansprache durch den Kerl im Haus des Onkels. Diese Art der vorschnellen Rücksichtsnahme tritt eher bei der Interaktion mit Frauen auf.

Ein Mann hätte in diesem emotionalen Moment statt "verschwinde!" eher gerufen "komm her!" und womöglich hektisch reagiert. Das Verlangen nach Ruhe in einer solchen Situation schien mir eher weiblich

Ein junger Mann hätte sich nie mit seiner Tante an einen Webstuhl gesetzt. Weben und Spinnen war Frauensache.

Möglicherweise konnte ich mich nicht überzeugend genug in die Frau hineinversetzen, um sie glaubhaft zu vermitteln. Vielleicht würde folgende Ergänzung helfen: nach dem Rempler auf dem Anger fordert der Rempler Albruna auf: "Geh zurück ins Haus, Frau!"

Gruß

Jürgen

A mind is like a parachute. It doesn´t work if it is not open (Frank Zappa)

https://procellula.jimdofree.com

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Ich muss gestehen, dass der Prolog mich nicht in die Geschichte hineingezogen hat. Es gibt da natürlich keine festen Regeln, aber für mich ist ein Prolog ein Ausschnitt aus dem Geschehen, der mich neugierig macht und Fragen in mir weckt. Für meinen Geschmack wird zu viel erklärt und der gewählte Ausschnitt an sich ist nicht besonders spannend, bzw. wird für mich nicht spannend genug präsentiert. Ich kenne die Figuren nicht, daher entsteht bei mir auch kein Mitgefühl. Vielleicht könntest du den Schwerpunkt auf die die Bedeutung der Geschwister füreinander legen, um eine gewisse emotionale Wucht zu erzielen.

Am Begriff Weib habe ich mich nicht gestört, man weiß ja, dass das früher neutral war. Der "Gag" mit dem Geschlecht hat mich auch nicht überzeugt, weil er dramaturgisch keinen Sinn macht, wie schon gesagt wurde. Er würde Sinn machen, wenn die Perspektivfigur mitten ins Kampfgeschehen verwickelt wäre, man sie automatisch für einen Mann hielte und sie sich dann als Frau entpuppte.

All das sind natürlich meine subjektiven Eindrücke.

Bearbeitet von MaschaV
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vor 2 Stunden schrieb MaschaV:

Ich muss gestehen, dass der Prolog mich nicht in die Geschichte hineingezogen hat. Es gibt da natürlich keine festen Regeln, aber für mich ist ein Prolog ein Ausschnitt aus dem Geschehen, der mich neugierig macht und Fragen in mir weckt. Für meinen Geschmack wird zu viel erklärt und der gewählte Ausschnitt an sich ist nicht besonders spannend, bzw. wird für mich nicht spannend genug präsentiert. Ich kenne die Figuren nicht, daher entsteht bei mir auch kein Mitgefühl. Vielleicht könntest du den Schwerpunkt auf die die Bedeutung der Geschwister füreinander legen, um eine gewisse emotionale Wucht zu erzielen.

Am Begriff Weib habe ich mich nicht gestört, man weiß ja, dass das früher neutral war. Der "Gag" mit dem Geschlecht hat mich auch nicht überzeugt, weil er dramaturgisch keinen Sinn macht, wie schon gesagt wurde. Er würde Sinn machen, wenn die Perspektivfigur mitten ins Kampfgeschehen verwickelt wäre, man sie automatisch für einen Mann hielte und sie sich dann als Frau entpuppte.

All das sind natürlich meine subjektiven Eindrücke.

Hallo Mascha!

Interessant, mal eine total gegensätzliche Einschätzung zu lesen.

Du sagst, Du entwickelst kein Mitgefühl mit den Figuren, da Du sie nicht kennst. Wenn man beginnt, ein Buch zu lesen, sind einem da die Figuren in der Regel nicht immer erst unbekannt? Weshalb sollte man für sie so früh Empathie (positive wie negative) entwickeln? Sie könnten sich am Ende als komplette Unsympathen entpuppen. Oder bezieht sich Deine Bemerkung auf die beiden historischen Vorbilder?

"Für meinen Geschmack wird zu viel erklärt". Meinst Du damit info dumping?

Was die Spannung angeht: die Geschichte soll kein Thriller werden. Wahrscheinlich haben wir unterschiedliche Vorstellungen, aber das ist völlig OK.

Die Erzählerin ist eine Randfigur. Ich habe sie eingeführt, weil ich jemanden brauche, der die Geschichte mittelbar und unmittelbar miterlebt hat. Ihre Identität als Frau kann man auch früher lüften. Anscheinend reichen die Anspielungen nicht aus (obwohl es eine Testleserin auf Anhieb erkannt hat).

Du störst Dich nicht am Weib, weil Du die kontextuelle Bedeutung des Wortes akzeptierst. Das finde ich prima. Allerdings scheint es, dass sich eine Mehrheit des weiblichen Publikums daran stören wird. Wie ich oben schon schrieb: Authentizität oder politische Korrektheit.

Ich bedanke mich für Deine Einschätzung.

Gruß

Jürgen

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Für mich funktioniert der Prolog nicht so ganz, weil er zwei verschiedene Arten von Prologen vermischt:

1. Eine mitreißende, spannende Szene, die einen in den Roman reinzieht und Fragen aufwirft, deren Beantwortung ich als Leser vom Roman erwarte.

2. Ein Erzähler, der selbst nur am Rande mit dem Geschehen zu tun, aber viel gesehen und erfahren hat, stellt sich vor. Hier erfahre ich, wer erzählt und mit welcher Motivation.

Beides in dieser Kombination wirkt auf mich unauthentisch, noch dazu, wenn am Ende steht: "Gegeben im Jahr des Konsulats ..." Das tut so, als wäre es ein antikes Schriftstück, und dazu passt für mich der szenische Einstieg umso weniger. Spannender wäre es für mich, wenn du vielleicht in etwa so einsteigst: "Es war Tullus, der mich überzeugt hat, all das aufzuschreiben, was ich mit eigenen Augen gesehen oder von anderen erfahren habe." Dann weiter: Wer erzählt hier? Wer ist diese Frau? Und dann, warum erzählt sie uns das? Hier kann sie ruhig schon vom Mord an ihrem Bruder berichten, aber ich würde das nicht in dieser Ausführlichkeit tun, schon gar nicht, wenn die Szene später im Roman auch noch auftaucht und bedeutend wird. (Du schreibst ja, dass darauf alles zuläuft.) Vor allem die Emotion sollte hier bei der Erzählerin spürbar werden, das tut sie meines Erachtens in der jetzigen Form nicht, denn die Erzählerin ist nach all der Action plötzlich sehr analytisch und kühl, beinahe wie eine Historikerin. (Dieser Satz: "Sigifrids Verdienste mögen unbestritten sein, doch auch seine menschlichen Schwächen stehen für mich nun außer Frage" ist das Gegenteil von Emotion.) Die Erzählerin ist doch immer noch eine Betroffene. Ihr Bruder wurde ermordet. Aus zeitlichem Abstand sieht sie zwar auch seine Schwächen, aber das schmerzt ebenfalls, vielleicht sogar noch mehr. Trotzdem will sie davon ehrlich erzählen, was sie für mich sympathisch und glaubwürdig zugleich macht.

So weit meine Wahrnehmung. Und das bitte wirklich nur als subjektive Wahrnehmung meinerseits verstehen, als ein paar Gedanken, wie ich es machen würde, nicht wie du es machen sollst.

"Wir sind die Wahrheit", Jugendbuch, Dressler Verlag 2020;  Romane bei FISCHER Scherz: "Die im Dunkeln sieht man nicht"; "Die Nachtigall singt nicht mehr"; "Die Zeit der Jäger"

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Meine Lektorin hat mir noch eine Woche Aufschub bis zur Abgabe gegeben. Daher kann ich heute ein bisschen ausführlicher schreiben.

Natürlich können wir am Anfang eines Romans die Figuren nicht. Aber ist es nicht genau unsere Aufgabe, die Leser und Leserin möglichst schnell in die Geschichte hineinzuziehen? Wenn die Perspektivfigur im Prolog in eine gefährliche Situation gerät, sie eine geliebte Person verliert oder ihr sonst etwas Schlimmes zustößt, werde ich sofort um sie bangen. In deinem Prolog gelangt aber die Perspektivfigur ohne weitere Probleme zum Haupthaus ­– von dem kleinen Rempler mal abgesehen.

Intermezzo: Ich habe nicht ganz verstanden, wieso sie denkt, es hätte womöglich untereinander Streit gegeben. Für mich macht das Ganze den Eindruck, dass das Dorf gerade überfallen wird. Und am Ende habe ich verstanden, dass die Reiter aus dem Dorf standen und fluchtartig aufgebrochen sind. Hättest du das nicht erwähnt, wäre ich nicht drauf gekommen. Vielleicht liegt das an meiner Begriffsstutzigkeit? Habt ihr anderen das sofort verstanden?

Diesen letzten Abschnitt fand ich, ehrlich gesagt, eher  betulich. Mir ist das viel zu erklärend und behauptend. Wie gesagt, subjektiver Eindruck.

Zitat

 

Bis zum Tag der Bestattung war mir die Gegenwart von Menschen zuwider. Nicht einmal meinen Mann Tullus ließ ich an mich heran. Zu groß waren mein Schmerz über den Meuchelmord und der Zorn auf meinen niederträchtigen Oheim. Noch Wochen nach der Totenfeier kreisten meine Gedanken um meinen toten Bruder. Die Frage, wie es zu diesem Verbrechen gekommen war, quälte mich wie eine Wunde, die nicht heilen will.

Heute, nach Wochen der Besinnung und des Nachdenkens, erscheinen mir die Zusammenhänge in einem helleren Licht. Sigifrids Verdienste mögen unbestritten sein, doch auch seine menschlichen Schwächen stehen für mich nun außer Frage. Als seine Schwester darf ich es wohl sagen: sein maßloser Ehrgeiz und seine Selbstüberschätzung sind ihm zum Verhängnis geworden. Mein Bruder war sich niemals bewusst, wie folgenschwer sein Handeln für ihn selbst werden würde. Er hat das Unheil nicht kommen sehen - oder nicht kommen sehen wollen.

Andererseits: er scheiterte nicht nur an sich selbst. Auch der Mangel an Weitblick seiner Freunde und die Wankelmut seiner Verbündeten trugen dazu bei, dass er sein Ziel nicht erreicht hat. Der Neid und die Niedertracht unseres Oheims aber besiegelten sein Schicksal. Was bleibt, ist ein Gefühl von Ohnmacht, Bitterkeit und Trauer.

Um mir über meinen Verlust hinwegzuhelfen, ermunterte mich Tullus, die an Triumphen und Tragödien reiche Geschichte meines Stammes für die Nachwelt aufzuzeichnen. Wer sonst könne den Cheruskern berichten, was römische Geschichtsschreiber zu überliefern nicht für Wert erachten? Ohne Frage würden sie sich über Sigifrids unbeirrtes Streben nach der Macht auslassen. Doch ihre Sicht der Dinge würde einseitig sein - und wenig selbstkritisch, gab mein Mann zu bedenken. Er muss es wissen. Er ist römischer Aristokrat.

Tullus hat mich schließlich überzeugt. Noch ist meine Erinnerung an das lebendig, was mir mein Bruder und unser Vater an langen Abenden am Herdfeuer erzählt haben. Sie wiederum haben von Großvater erfahren, was vor ihrer Zeit geschehen ist. Auch meine Schwägerin Thusnelda hat mir ihr Wissen in einer Offenheit anvertraut, wie sie nur zwischen Weibern möglich ist. Manchen Hinweis verdanke ich Tullus, der seine Landsleute für mich ausforschte. Für die Glaubwürdigkeit der Zeugen und Gewährsleute verbürge ich mich.

Folgt mir nun zurück in jene Zeit, als die Legionsadler die Sonne zu verfinstern begannen. In eine Zeit, in der ihre vergoldeten Schwingen unheilvolle Schatten auf unsere Gaue warfen. Lasst euch berichten, wie Sigifrid dem römischen Drachen, der das Land verheerte, das Haupt abschlug - und wer ihn, um des eigenen Vorteils willen, durch Mord beseitigte. Ich, Albruna, weiß um die wahre Geschichte von Armenius dem Cherusker.

 

Ich würde für einen Prolog eine Schlüsselszene der Handlung wählen, deren Bedeutung sich aber erst später beim Lesen erschließt. Für mich ist die Aufgabe des Prologs, die Leser:innen in die Geschichte hinein zuziehen und sofort Neugier und Empathie zu wecken. gleichzeitig braucht man aber genügend Informationen, um mit dem Gelesenen auch etwas anfangen zu können. wenn es zu vage bleibt, wird es schnell uninteressant. Das ist keine einfache Gratwanderung. Gute Prologe zu schreiben ist echt schwer. Ich würde vor allem auf Atmosphäre setzen.

Natürlich kann man das auch anders sehen, keine Frage.

 

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@AndreasG

Hallo Andreas,

ebenfalls eine interessante Sichtweise, vielen Dank.

Du bist mehr für einen ruhigen, informativen Einstieg. Den wiederum würde ich (und auch andere, wie ich bereits eruiert habe) nicht besonders spannend finden. Es kommt eben ganz auf die individuellen Lesevorlieben an. Ich präferiere die erste Variante. Die zweite wäre aber durchaus einen Versuch wert.

Was Du über die Emotion schreibst, nehme ich sehr ernst. Es gibt Menschen, die ihre Emotionen anders bewältigen und Trauerarbeit auf andere Art leisten. Vielleicht habe ich mich zu sehr in Albruna gespiegelt. Insofern ein wertvoller Hinweis.

Die Jahresangabe steht da, um den historischen Zusammenhang sichtbar werden zu lassen. Man kann den geschichtlichen Bezug aber auch anders einbauen.

Gruß

Jürgen

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@MaschaV

Sehr nett, dass Du dir nochmal die Zeit genommen hast. Meine Amerkungen dazu:

"Aber ist es nicht genau unsere Aufgabe, die Leser und Leserin möglichst schnell in die Geschichte hineinzuziehen?" Nach zwei Normseiten befinden wir uns bereits im Kern der Geschichte!

Weshalb sollte Albruna auf dem Weg etwas zustoßen? Als Frau ist sie für die Krieger nicht von Interesse, auch wenn sie sich als einzige hinauswagt. Aber als Angehörige des Führungsadels ahnt sie, was den Aufruhr ausgelöst hat. Das Wort "Verrat" deutet es bereits an. Sie ist die einzige ihrer Sippe, die die Vorgänge rekonstruieren und überliefern kann.

"Hättest du das nicht erwähnt, wäre ich nicht drauf gekommen." Albruna ist zunächst ebenso ahnungslos. Aber sie beobachtet, kann 2 und 2 zusammenzählen und auf Grund ihres Wissensvorsprungs die Vorgänge richtig deuten (und uns auf die richtige Fährte leiten). Dass die Verschwörer die Pferde der Verfolger zuvor beiseite geschafft haben, damit sie auf ihrer Flucht einen Vorsprung gewinnen, kann sie zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht wissen. Sie kann die Ereignisse erst mal nur zur Kenntnis nehmen und versuchen, sich einen Reim darauf zu machen. Das sollte ich vielleicht noch prägnanter herausarbeiten.

Ich denke gern darüber nach, wie ich die Plausibilität verbessern und den emotionalen Aspekt verstärken kann.

Gruß

Jürgen

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Am 1.6.2024 um 17:24 schrieb JürgenB:

Mittlerweile bin ich geneigt, das Weib aus dem Text zu verbannen. Hier im Forum habe ich mal gelesen, dass das Publikum von Historienromanen zu einem erheblichen Teil weiblich ist - und wer will es sich schon mit seiner Zielgruppe verschwerzen?

Nur ganz kurz: Franz Eberhofer in den Krimis von Rita Falk benutzt das Wort ganz oft, um über Frauen zu lästern, und er ist auf seine Weise sogar eine Sympathiefigur. Zumindest kein Antagonist.

Ansonsten geht es mir wie Mascha. Der Prolog hat mich gefühlsmäßig nicht gepackt. Er ist sprachlich gut geschrieben, keine Frage, aber ich bin irgendwie nicht so recht reingekommen. Allerdings lese ich auch sehr wenig Historisches, weshalb du nicht zu viel auf meinen Eindruck geben solltest.

 

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