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Fabrice

Schreibratgeber für satirisches/humorvolles Schreiben?

Empfohlene Beiträge

Sebastian Niedlich

Ich weiß nicht, ob es da überhaupt etwas Brauchbares geben KANN... aber ich sag mal, ich kenne zumindest keinen Ratgeber. Hm, Marktlücke!

Ein Buch, wie hilfreich das jetzt für dich wäre oder nicht, dass man ins Auge fassen könnte, ist "And here's the kicker" von Mike Sacks. Das ist weniger eine Anleitung, als eine Reihe von Gesprächen mit einigen Größen aus der Schrifteller- bzw. Film- und Fernsehwelt, u.a. David Sedaris (Romanautor), Al Jaffee (Comiczeichner), Stephen Merchant (Drehbuchautor, u.a. das Original "The Office" aus GB), Larry Gelbart (war u.a. für die Fernsehserie "MASH" verantwortlich) uvm.

Da ich ja aus der Humor/Satire-Ecke komme ... um was genau geht's dir denn?

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vor 12 Minuten schrieb Sebastian Niedlich:

Ich weiß nicht, ob es da überhaupt etwas Brauchbares geben KANN... aber ich sag mal, ich kenne zumindest keinen Ratgeber. Hm, Marktlücke!

Ein Buch, wie hilfreich das jetzt für dich wäre oder nicht, dass man ins Auge fassen könnte, ist "And here's the kicker" von Mike Sacks. Das ist weniger eine Anleitung, als eine Reihe von Gesprächen mit einigen Größen aus der Schrifteller- bzw. Film- und Fernsehwelt, u.a. David Sedaris (Romanautor), Al Jaffee (Comiczeichner), Stephen Merchant (Drehbuchautor, u.a. das Original "The Office" aus GB), Larry Gelbart (war u.a. für die Fernsehserie "MASH" verantwortlich) uvm.

Danke, das klingt so oder so sehr interessant.

vor 12 Minuten schrieb Sebastian Niedlich:

Da ich ja aus der Humor/Satire-Ecke komme ... um was genau geht's dir denn?

Ich arbeite an einem satirischen Thriller und finde es so schwierig, die Balance aus Humor und Spannung zu finden, aber ich bin es einfach auch nicht gewohnt, schwarzhumorig zu schreiben. Ratgeber, wie man spannend schreibt, gibts ja jede Menge ...

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Es gibt ein Buch namens Handwerk Humor von John Vorhaus. Aber das geht wohl eher Richtung Comedy und Komödien.

Lg

Annette

Bearbeitet von Annette

http://annette-amrhein.de/

Ein Beitrag in "Zeit zum Genießen",  Insel Verlag 2021 

ebook für Kinder: 24 Geschichten für Weihnachten und Advent, amazon

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Sebastian Niedlich
vor 16 Minuten schrieb Fabrice:

Ich arbeite an einem satirischen Thriller und finde es so schwierig, die Balance aus Humor und Spannung zu finden, aber ich bin es einfach auch nicht gewohnt, schwarzhumorig zu schreiben. Ratgeber, wie man spannend schreibt, gibts ja jede Menge ...

Satirischer Thriller klingt erstmal super. Aber ich verstehe, dass da die Balance schwierig sein kann, zumal Humor keine feste Größe ist, wo man sagen kann "Wenn du es so oder so machst, finden das alle super". Aus diesem Grund gibt es vermutlich auch keine wirklichen Ratgeber in diese Richtung. Das ist einfach viel zu breit gefächert.

Ein Tipp, den ich gerne gebe, wenn man mich bisher auf so etwas angesprochen hat, ist Spezifität. Das gilt für den Humor aber natürlich auch generell für Stories.
Sprich: Schreibe etwas, vor allem auch etwas Lustiges, was speziell in dieser Geschichte funktioniert. Ein lebensmüder Kommissar mit einem Teenagerkind macht andere Witze als ein untalentierter Arzt mit Hang zum Narzissmus.

Der Humor kommt also aus den Figuren in Bezug auf die Situation in der sie sich befinden. Wenn du nur Witzchen schreibst, die auch in jedem anderen Buch Platz finden können, hast du dein Ziel verfehlt.

Das klingt vielleicht banal, aber ich finde es faszinierend zu sehen, wie viele Autorys nicht in der Lage sind so zu schreiben. Und damit würdest du dich auf jeden Fall abheben.

Für dich wäre vielleicht wichtig zu wissen, ob die einen satirischen Thriller oder eine thrillige Satire schreiben willst. Das ist nicht dasselbe. Im ersten Fall wäre nur hier und da mal ein Gag angebracht, im zweiten Fall liegt der Fokus auf dem satirischen Witz. Auch hier: Es ist überraschend, wie viele Leute das nicht begreifen. Auch die, von denen man meint, dass sie es besser wissen. (Sowohl in Buch- als auch in Filmform.)
Eine richtige Satire prangert Personen, Begebenheiten oder Umstände an und muss dabei nicht mal witzig sein. (Kann, muss aber nicht.) "American Psycho" beispielsweise würde ich als Satire auf die Yuppie-Gesellschaft der späten 80er Jahre beschreiben. Teile des Buches und des Films sind witzig, aber ich denke es gibt auch genügend Leute, die dem Film nichts Witziges abgewinnen können. Auch der Film "Parasite" ist eine Satire, die zwar mitunter humorvoll ist, aber überwiegend wie ein Drama daherkommt. Als Satire zeigt es aber die Diskrepanz zwischen arm und reich.
Am anderen Ende des Spektrums gibt es Filme wie "Tropic Thunder", "Das Leben des Brian" oder "The Death Of Stalin". Da ist der Humor mehr in den Vordergrund gerückt.
Deswegen noch einmal: Sei dir klar darüber, was du schreiben willst.

 

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Da beruhigst du mich eher, es soll schon ein satirischer Thriller sein und bisher gibts tatsächlich nur hin und wieder einen Gag. Ich fand das einen Schwachpunkt, aber vielleicht ist es das ja doch nicht. Ich fand "Kill your Family" von Bella Mackie in dieser Hinsicht sehr gut, weil es nicht übertrieben lustig war. Die Engländer können schwarzen Humor aber eh besser, fürchte ich.  Wobei mir "Kill your friends" von John Niven großartig gefallen hat, aber das ist eindeutig eine Satire. 

Das mit dem Humor, der aus den Figuren kommt ist ein guter Hinweis, ich denke, das mach ich schon halbwegs. 

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Ich bin ja Comiczeichner und habe mich insofern lebenslang mit Humor beschäftigt. Wie Sebastian richtig darstellt: Es gibt viele Arten von Humor, etwa so wie es auch viele verschiedene Musikstile gibt. Wenn ich mich an eine Aufgabe wie deine -- einen satirischen Thriller -- herantrauen würde, würde ich so vorgehen: Welche Filme und Bücher sind in der Art humorig, wie ich mir den Humor für mein Buch vorstelle? Dann würde ich den in diesen Werken vorhandenen Humor analysieren: Was genau daran ist lustig? Wodurch entsteht der Humor?

Es gibt keine Regeln, nur sachkundige Entscheidungen. Und sachkundige Entscheidungen könnt ihr nur treffen, wenn ihr euch sachkundig macht.

Elizabeth George

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"Handwerk Humor" wurde ja schon genannt, ich fand es super.

Man gräbt keine goldenen Halsbänder aus dem Boden. (John Vorhaus "Handwerk Humor")

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Ich kann mir kaum vorstellen, dass es jemanden geben soll, der einen solchen Ratgeber schreiben könnte. So vilefältig sind die ausprägungen allein bei satirischen Texten. Satire stehe zwischen Ironie und Zynismus. Und Satire lebt von Übertreibungen. So weit die Basics.
Ich liebe humorvolle Texte und auch Romane. Bei meinem besten humorvollen Roman ist die Pointe, dass ich gar nicht gemerkt habe, wie humorvoll ich geschrieben habe. Das haben mir meine Leser geschrieben und ich war entsetzt. Ich hatte ernst gemeint, was ich da geschrieben hatte.

Manchmal schreibe ich etwas Lustiges vielleicht auch satirisches. Aber das kann ich nie lange durchhalten.

Das Problem bei der Satire ist, dass man die Stimmung durchhalten muss. Insofern ähnelt es der Aufgabe, eine geeignete Erzählerstimme zu finden und beizubehalten. Solltest Du @Fabrice eine Antwort auf Deine Frage finden, teile sie bitte. Ein solches Buch fällt in meine Kategorie von "unbedingt haben"

Auch wenn ich Dir nichts nennen konnte, helfen Dir meine Sätze aber vielleicht in die richtige Richtung zu schauen. Jedenfalls hoffe ich das.

Liebe Grüße
Wolf

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vor 17 Stunden schrieb Wolf:

Ich kann mir kaum vorstellen, dass es jemanden geben soll, der einen solchen Ratgeber schreiben könnte.

"Wie entsteht Humor" und "Wie entsteht ein Witz" haben bei Google über 1000 Treffer.

Als jemand, der mit Humor und Witzen seinen Lebensunterhalt verdient hat, denke ich, dass man sehr wohl einen solchen Ratgeber schreiben könnte. Man kann alles analysieren, verstehen und dann unterrichten. Dabei ist das Thema Humor und Witz natürlich vielfältig, aber man kann es in verschiedene Bereiche unterteilen. Als Heinz-Ehrhard-Fan habe ich als Kind zB versucht, auch solche Witze wie er zu machen. Mein erster Witz war mit acht Jahren auf der Doppeldeutigkeit des Wortes "fortfahren" aufgebaut.

So wie ein Gitarrist, die Spielweise eines anderen Gitarristen imitieren kann, kann ich auch Witze imitieren. Ich nehme zB einen Hägar-Comic und mache aus Hägar einen Schornsteinfeger. Das funtioniert nach meine Schätzung bei jedem 10-ten Hägar-Strip.

Ein weiteres Mittel, dass ich gelegentlich verwende, ist die Bezugnahme auf ein Märchen. Das Ergebnis ist eigentlich nicht witzig, aber wenn die Betrachter das Märchen wiedererkennen, fühlen sie sich wohl und das äußert sich in einem kleinen Lacher.

Diese Liste der Humor/Witzmöglichkeiten könnte ich weit, weit fortführen ....

:)

Es gibt keine Regeln, nur sachkundige Entscheidungen. Und sachkundige Entscheidungen könnt ihr nur treffen, wenn ihr euch sachkundig macht.

Elizabeth George

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Wie schon so häufig sind @HenningS und ich einer Meinung, obwohl es in den Postings so aussieht, als würden wir wir ganz unterschiedliche  Positionen einnehmen. Meist unterscheiden wir uns in der Frage der Umsetzung.

Grundsätzlich kann man alles lehren, was man lernen kann. Die Schwierigkeit , die ich bei Humor sehe, hat Henning in seinem letzten Satz angeführt.
Ein Handbuch für Gag-Schreiber kann ich mir vorstellen.
Wortspiele wie Heinz Erhardt sie verwendet, auch. Ähnliches gilt für Witze. Ich glaube ein Buch über den jüdischen Witz gelesen zu haben, das mehr war als eine reine Sammlung. Bin mir aber nicht mehr sicher. Vielleicht kann man auch alle diese Bücher in einem zusammenfassen. Hat man dann ein Handbuch über Humor?

"Komödienschreiben leicht gemacht"  kann ich mir aiuch vorstellen, aber nicht mehr etwas, wonach @Fabrice gefragt hat. Wie schreibe ich einen humorvollen Roman, wenn noch gar nicht so ganz klar ist, wie man Humor überhaupt verstehen soll. Da gab es vor vielen Jahren einmal ein paar Sketche zu dem Thema im Fernsehen mit Theo Lingen. Ist also schon sehr lange her.
Wie schreibe ich einen ironischen Roman? Drei fünf Seiten hinge mir die Ironie am Hals heraus, Wie schreibe ich satirisch, könnte ich behandeln, obwohl zwischen Böhmermann und Nuhr Welten liegen. Und ist Animal Farm von George Orwell ein satirischer Roman? Ich denke ja. Da könnte man lernen, wie so etwas geschrieben wird. Aber das ist nicht die Art von Satire, die zu einem Thriller passt. Dann schon eher "Tauben vergiften im Park", auch wenn das kein Roman ist.

Ein Lehrbuch über den Humor zu schreiben würde für mich schon allein an all den Facetten scheitern, die den Humor ausmachen.
Mein Tipp für @Fabrice wäre, dass er seinen Thriller verfremden müsste. Bestimmt hat er auch schon eine Idee dazu. Aber es gibt so viele Arten zu verfremden, dass ich da schon wieder am Anfang stehe.

 

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Ich stimme dir in allem zu, Wolf

vor 6 Stunden schrieb Wolf:

Und ist Animal Farm von George Orwell ein satirischer Roman? Ich denke ja. Da könnte man lernen, wie so etwas geschrieben wird. Aber das ist nicht die Art von Satire, die zu einem Thriller passt.

Spannung und Humor sind zwei Ebenen, die einander beschädigen können, da sie sehr unterschiedliche Gefühle hervorrufen. "Man lacht ja, um die Spannung zu lösen", sagt meine Frau, als ich sie dazu befrage.

vor 7 Stunden schrieb Wolf:

Ein Lehrbuch über den Humor zu schreiben würde für mich schon allein an all den Facetten scheitern, die den Humor ausmachen.

Aber das macht ja nichts. Bei den Büchern zum Spannungsaufbau lese ich ja auch mehrere. Es gibt keinen Schreibratgeber, bei dem ich das Gefühl habe: Jetzt weiß ich genug.

Wenn ich über Satire nachdenke, fällt mir eine Analogie ein. Es ist ein bisschen so, als wenn ich bei einem Bild den Kontrast erhöhe. Aber ich darf es nicht so sehr machen, dass ich nur noch Schwarz und Weiß übrig behalte. Dann wird es plump -- oder klamaukig ...

Es gibt keine Regeln, nur sachkundige Entscheidungen. Und sachkundige Entscheidungen könnt ihr nur treffen, wenn ihr euch sachkundig macht.

Elizabeth George

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Sebastian Niedlich

Ich muss mich doch noch mal einklinken und noch einmal unterstreichen, dass eine Satire auch NICHT witzig sein kann.

Die Bücher von Bret Easton Ellis (u.a. "American Psycho") oder Chuck Palahniuk (u.a. "Fight Club") sind auch Satiren und nur bedingt humorig. Auch "Farm der Tiere" von George Orwell wurde schon genannt. Das ist vermutlich noch unwitziger als die Bücher der anderen beiden. (Oder "1984", ebenfalls eine Satire.)
Es kommt ein wenig darauf an, WIE man etwas persiflieren oder verspotten will. (Im Grunde ist eine Satire ja genau das.) Und man muss damit rechnen, dass es ausgerechnet die Leute, über die man sich lustig macht, missverstehen. (Siehe "Fight Club". Manche Leute fanden das cool, was die Leute im Buch bzw. Film gemacht haben, dabei wurde im Grunde dieser ganze Guru-Kram und die Männer-Generation "Ach, ich weiß nicht so recht, was ich mit mir anfangen soll, also haue ich wem auf die Fresse" persifliert.)

Die Aufgabe der Satire sehe ich darin, die Leser darauf zu stoßen, dass der Status Quo bzw. die übliche Handhabung in einem Umstand absurd ist und man sich vielleicht mehr als üblich Gedanken machen sollte. Humor ist da natürlich nur die besonders unterhaltsame Art.

Aber wir könnten hier, wie schon andeutungsweise gesagt wurde, tagelang über Humor sprechen, das hilft Fabrice nicht weiter, denke ich. Da müsste er mit mehr Infos rüberkommen, damit man etwas konkreter werden kann. Da der Thread hier aber im öffentlichen Bereich ist, ist das vielleicht nicht der geeignete Platz ...

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Ich würde auch sagen, man muss hier erstmal die Definitionen klären.

Eine Satire prangert etwas an, wie Sebastian schreibt. Das kann mit Humor passieren, muss aber nicht. Bei einer Satire macht man sich - mehr oder weniger versteckt - über etwas lustig, bei Humor lacht man eher mit jemandem mit (aber Humor hat viele Fassetten, der kann fein oder auch schenkelklopfend sein). Sarkasmus als Stilmittel ist eher ätzend bissig, bei Ironie hingegen beschreibt man das Gegenteil des Gemeinten und führt die Dinge dadurch ad absurdum. 

(Das alles jetzt nur aus dem Bauch heraus.) Das ist also ein weites Feld, wie der Herr Fontane sagen würde.

Bearbeitet von KerstinH
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vor 3 Stunden schrieb Sebastian Niedlich:

Es kommt ein wenig darauf an, WIE man etwas persiflieren oder verspotten will. (Im Grunde ist eine Satire ja genau das.) Und man muss damit rechnen, dass es ausgerechnet die Leute, über die man sich lustig macht, missverstehen. (Siehe "Fight Club". Manche Leute fanden das cool, was die Leute im Buch bzw. Film gemacht haben, dabei wurde im Grunde dieser ganze Guru-Kram und die Männer-Generation "Ach, ich weiß nicht so recht, was ich mit mir anfangen soll, also haue ich wem auf die Fresse" persifliert.)

Das ist ein wichtiger Punkt. Die Satire sollte (kein Wink mit dem Holzpfahl, aber dennoch) erkennbar sein. Das ist bei "Fightclub" zu wenig der Fall. Als ich eben in meiner Familie dazu rumfragte, kam niemand darauf, dass Fightclub eine Satire sein soll. Mein Sohn sagte dazu, dass er immer wieder über Foren liest, in denen das Männerbild aus Fightclub verherrlicht wird. Insofern hat der Film dann mE sein Ziel verfehlt.

Es gibt keine Regeln, nur sachkundige Entscheidungen. Und sachkundige Entscheidungen könnt ihr nur treffen, wenn ihr euch sachkundig macht.

Elizabeth George

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Sebastian Niedlich
vor 3 Minuten schrieb HenningS:

Das ist ein wichtiger Punkt. Die Satire sollte (kein Wink mit dem Holzpfahl, aber dennoch) erkennbar sein. Das ist bei "Fightclub" zu wenig der Fall. Als ich eben in meiner Familie dazu rumfragte, kam niemand darauf, dass Fightclub eine Satire sein soll. Mein Sohn sagte dazu, dass er immer wieder über Foren liest, in denen das Männerbild aus Fightclub verherrlicht wird. Insofern hat der Film dann mE sein Ziel verfehlt.

"Fight Club" war ja zunächst ein Buch und selbst da haben es Leute missverstanden. Der Autor fand das immer recht amüsant, soweit ich mich erinnere, aber natürlich hat es durch den recht bekannten Film noch eine ganz andere Größe angenommen. Andererseits frage ich mich aber auch, was er denn noch hätte machen sollen, um erkennen zu lassen, dass es eine Satire ist. Hätte irgendwer ein Schild "Dude, cults are bad, mkay?" hochhalten sollen?

Dasselbe beim Film "Starship Troopers". Manche Leute begreifen nicht, dass da der überbordene Militarismus auf die Schippe genommen wird. Dabei tragen die Leute buchstäblich Nazi-Uniformen. Und ein Typ im Rollstuhl ohne Beine sagt "Das Militär hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin!", was so ziemlich das Äquivalent eines Schildes ist. Dennoch ...

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Fightclub kenne ich nur als Film. Dass das eine Satire sein soll, hätte ich niemals vermutet. Für mich war es ein Klopperfilm ohne Sinn und Verstand.
Im Film war mir also die Überzeichnung zu schwach. Dann schon lieber Blödelkram a la Bud Spencer.

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Da bin ich ganz bei Wolf (auch was den Bud Spence betrifft;)). 

Generell sehe ich das Problem, dass Humor die Spannung zerstört. In einem Urlaubskrimi ist das kein Problem, denn da steht der Nervenkitzel nicht im Vordergrund. In einem Thriller aber sehr wohl. Man wird den Humor also sehr dosiert einsetzen müssen, denn LeserInnen kaufen keinen Thriller, um zu lachen. Die wollen Action, Spannung, Nervenkitzel. Tatsächlich kenne ich kaum lustige Thriller. Harlan Coben hat immer mal wieder ein paar witzige Passagen drin (aus den Figuren heraus bzw. in den Dialogen).

Wenn man den Begriff weiter fasst, wie von Sebastian vorgeschlagen, relativiert sich das Problem Satire/Spannung natürlich

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vor 20 Stunden schrieb HenningS:

 

Wenn ich über Satire nachdenke, fällt mir eine Analogie ein. Es ist ein bisschen so, als wenn ich bei einem Bild den Kontrast erhöhe. Aber ich darf es nicht so sehr machen, dass ich nur noch Schwarz und Weiß übrig behalte. Dann wird es plump -- oder klamaukig ...

Da ich mich viel mit Kunst beschäftige und meine, mich dort auch relativ gut auszukennen, muss ich hier doch entschieden widersprechen. Die von dir gewählte Analogie ist zumindest unglücklich. Es gibt in der Kunst schon Beispiele, wo solche Kontraste weder plump noch klamaukig sind, sondern sinnvoll, klug gewählt und sogar auch in die Kunstgeschichte eingegangen sind.

Liebe Grüße

Jürgen

Bearbeitet von jueb

"Dem von zwei Künstlern geschaffenen Werk wohnt ein Prinzip der Täuschung und Simulation inne."  

AT "Aus Liebe Stahl. Eine Künstlerehe."

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vor 17 Stunden schrieb Sebastian Niedlich:

Fight Club" war ja zunächst ein Buch (...) Dasselbe beim Film "Starship Troopers".

Interessante Kontexte. Danke

vor 15 Stunden schrieb Wolf:

Im Film war mir also die Überzeichnung zu schwach.

So sehe ich das auch

vor 3 Stunden schrieb WolfgangG:

LeserInnen kaufen keinen Thriller, um zu lachen.

Ein großartiger Satz :)

vor 2 Stunden schrieb jueb:

Die von dir gewählte Analogie ist zumindest unglücklich. Es gibt in der Kunst schon Beispiele, wo solche Kontraste weder plump noch klamaukig sind,

Selbstverständlich. Das plump und klamaukig bezog sich wieder nur auf den Roman/Film

Es gibt keine Regeln, nur sachkundige Entscheidungen. Und sachkundige Entscheidungen könnt ihr nur treffen, wenn ihr euch sachkundig macht.

Elizabeth George

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vor 4 Stunden schrieb WolfgangG:

Da bin ich ganz bei Wolf (auch was den Bud Spence betrifft;)). 

Generell sehe ich das Problem, dass Humor die Spannung zerstört. In einem Urlaubskrimi ist das kein Problem, denn da steht der Nervenkitzel nicht im Vordergrund. In einem Thriller aber sehr wohl. Man wird den Humor also sehr dosiert einsetzen müssen, denn LeserInnen kaufen keinen Thriller, um zu lachen. Die wollen Action, Spannung, Nervenkitzel. Tatsächlich kenne ich kaum lustige Thriller. Harlan Coben hat immer mal wieder ein paar witzige Passagen drin (aus den Figuren heraus bzw. in den Dialogen).

Ich habe mal geschaut, was es denn schon an satirischen oder "lustigen" Thrillern auf dem Markt gibt. Überhaupt würde ich eher Bücher des Genres lesen als Schreibratgeber darüber (die ja schon genannt wurden). Dabei bin ich auf einen solchen Thriller von Sebastian Fitzek gestoßen, der einen ganz neuen Weg gehen soll. In einem Moment soll der Leser herzlich lachen, was im aber im Hals steckenbleibe aufgrund der spannungsvollen Rasanz, mit der es weitergeht. "Schreib oder stirb" https://www.amazon.de/Schreib-oder-stirb-Thriller-Beisenherz-ebook/dp/B09KXCH7Z1/ref=sr_1_9?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=2EYGWEP7H8VC0&dib=eyJ2IjoiMSJ9.t5ElLLF37wfQ4FvbnQfsQSh2c-08WHXXDPHKQmf4VXZHAJPAO-F17zeAs97Pf-q6R3GvvqP3CtIaw_Pq8NXaLVOxlRo-BNInYItECPOrziZcwg9yZbrNPro3D-5cIimT-QSjez9eK3YkT0sIwrxcrH-pu0CwIe55hI_CgPNzSZVNKy8-m74pZ1TUwKhw_8SvYI1o02N-qSGTSe-rrQRSPzWkbiR9mZnMli_rC-cFMCY.o6M5xiZs2yaZZX9D-RPbAI4sDJV4X1LZnns3XARvnNw&dib_tag=se&keywords=satirischer+thriller+deutsch&qid=1715075258&sprefix=satirischer+thriller+deutsch%2Caps%2C192&sr=8-9

Bearbeitet von Christa
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vor 34 Minuten schrieb Christa:

 "Schreib oder stirb" https://tinyurl.com/mutbk62m

Mein Anti-Viren-Programm warnt mich vor allen "tinyurl" Webseiten, weil sie gefährlich und unsicher seien (auch deine). Ich hab mir die Bewertungen bei Amazon nachgeschaut. Ich denke nicht, dass mich das Buch überzeugen könnte.

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vor 4 Stunden schrieb WolfgangG:

Generell sehe ich das Problem, dass Humor die Spannung zerstört. In einem Urlaubskrimi ist das kein Problem, denn da steht der Nervenkitzel nicht im Vordergrund. In einem Thriller aber sehr wohl. Man wird den Humor also sehr dosiert einsetzen müssen, denn LeserInnen kaufen keinen Thriller, um zu lachen. Die wollen Action, Spannung, Nervenkitzel. Tatsächlich kenne ich kaum lustige Thriller. Harlan Coben hat immer mal wieder ein paar witzige Passagen drin (aus den Figuren heraus bzw. in den Dialogen).

Wenn man den Begriff weiter fasst, wie von Sebastian vorgeschlagen, relativiert sich das Problem Satire/Spannung natürlich

Andererseits gab und gibt es spannende Krimi- und Thriller-Komödien mit hohen Zuschauer-, LeserInnen-Quoten. Okay, vielleicht etwas mehr im Film- als im Buchformat. Es braucht halt ein enormes Fingerspitzengefühl beides unter einen Hut zu bringen. Irgendwo ist das eine Kunst für sich.

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

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vor 5 Minuten schrieb Elli:

Mein Anti-Viren-Programm warnt mich vor allen "tinyurl" Webseiten, weil sie gefährlich und unsicher seien (auch deine). Ich hab mir die Bewertungen bei Amazon nachgeschaut. Ich denke nicht, dass mich das Buch überzeugen könnte.

Ups, danke für den Hinweis, Elli. Die URL war so lang, dass ich dachte, ich könnte sie wie früher verkürzen. Dann setze ich die lange URL wieder ein. Überzeugenwürdedas Buch mich ebenfalls nicht, es ist nur ein Beispiel dafür, was auf dem Gebiet schon versucht wurde.

Bearbeitet von Christa
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