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JuliaAK

Ausschreibungen: Foto – ja oder nein?

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Guten Mittag in die Runde,

 

hoffentlich strahlt die Sonne bei Euch auch so fröhlich vor sich hin! 

Hier mal eine Frage fernab des Schreibprozesses: Bei Ausschreibungen zu Anthologien, Wettbewerben oder Stipendien wird ja häufig um eine Kurzvita oder eine Bio-/Bibliografie gebeten. Bisher habe ich diese immer in simpel gehaltener, tabellarischer Form mitgeschickt. Nun habe ich aber bei einer anderen Autorin gesehen, dass sie immer ein Foto in die Kurzvita einfügt, wie bei einem Lebenslauf für eine Jobbewerbung. Mein Autorinnen-Ego denkt sich, dass es mit dem Schreiben überzeugen soll und nicht mit anderen "Nebenkriegsschauplätzen". Aber natürlich kann ein Foto auch Vertrauen oder Sympathie (oder Antipathie ;D) hervorrufen bzw. noch mal einen anderen Eindruck von dem Menschen hinter der Arbeitsprobe o. ä. vermitteln. Wie handhabt Ihr das? Ist diese Frage für Euch überhaupt relevant? 

 

Liebe Grüße und schon mal ein schönes Wochenende

Julia

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Ich könnte mir vorstellen, dass es auch eine Frage des Alters ist. Früher wurde sich generell mit Foto beworben, heute wird mit gutem Grund gesagt, dass das Gesicht der Bewerber*in keinen Ausschlag geben sollte. 

Ich selbst hatte mich z.B. auch hier im Forum damals mit Foto beworben. Wäre ich jünger gewesen und stärker in die heutigen Social-Media-Debatten um MeToo, Frauenrechte, Bodyshaming … usw. eingebunden, hätte ich das vielleicht anders gemacht. Ich schätze, es kommt auch ein bisschen auf den eigenen Lebenshintergrund an.

Generell gibt es aber ja bei Büchern hinten meist - nicht immer - ein Autorenportrait. Insofern scheint es in dieser Branche jedenfalls nicht unüblich zu sein, sich "mit Gesicht" vorzustellen. :-) 

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Ich würde mal ganz lapidar sagen: Nützt es nichts, schadet es auch nicht.

Meist hat man ja eine Website, wo man sich mit Bild vorstellt. Sollten sie an dir interessiert sein, klicken sie bestimmt auf den Link. Viele schauen sich auch die Social Media Kanäle an, wenn du sie angibst. Vor allem, wenn du ein jüngeres Publikum bedienst, könnte eine rege SM-Präsenz von Vorteil sein. Aber ich habe jetzt auch noch nie gehört, dass man wegen eines mangelnden Fotos in der Vita eine negative Antwort erhält.

Vertrau auf dein Bauchgefühl.

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Vielen Dank Euch allen für Eure Antworten, Erfahrungen und Meinungen dazu! Das war sehr interessant und bestärkt mich darin, an meiner bisherigen Vorgehensweise festzuhalten.

 

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Ich habe schon an vielen Anthologieausschreibungen teilgenommen, teils auch erfolgreich und selbst auch ausgeschrieben. Ein Foto habe ich weder verschickt noch erhalten. Das ist unüblich. 

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Als Juror schaue ich nie auf mögliche Fotos und lese die Vita auch nur in Zweifelsfällen und dann nach der Geschichte.

Wir haben aber auch nie um ein Foto gebeten. Meine Kolleginnen und Kollegen halten es ähnlich wie ich. Zumindest hatte ich bisher diesen Eindruck,
weil die Vita während der Begutachtung nur bei Problemfällen andiskutiert wird.
(Ich war bisher nur bei Anthologien im Einsatz. Also nicht bei großen preiswürdigen Wettbewerben.)

Liebe Grüße
und gute Nacht
Wolf

 

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Ein Literaturagent (nicht meiner, aber einer der großen) hat mir mal erklärt, Manuskripteinsendungen, deren Autoren ein Foto von sich beilegten, kämen bei ihm ohne weitere Prüfung in den Papierkorb.

Hat jetzt nichts mit Ausschreibungen zu tun, aber ich wollte es nicht unerwähnt lassen. Ich folge der Maxime, dass, wer ein Foto will (für Webseiten o.dgl.), ja danach fragen kann. Ansonsten würde ich mich so strikt wie möglich an das halten, was in der Ausschreibung verlangt wird, nicht mehr und nicht weniger.

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Am 16.7.2023 um 12:24 schrieb AndreasE:

Ein Literaturagent (nicht meiner, aber einer der großen) hat mir mal erklärt, Manuskripteinsendungen, deren Autoren ein Foto von sich beilegten, kämen bei ihm ohne weitere Prüfung in den Papierkorb.

Kann ich verstehen. Ist wohl eher ein Hinweis für einen Laien/Anfänger.

Bearbeitet von Elli
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Schließe mich meinen Vorschreiber*innen an.
Ich bin gerade selbst in einer Jury und hätte es sehr seltsam gefunden, wenn die Leute Fotos mitgeschickt hätten. (Dass ich sie zum Teil aktiv suche, nachdem ich die Einreichung gelesen habe, steht auf einem anderen Blatt.)

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Am 16.7.2023 um 12:24 schrieb AndreasE:

Ein Literaturagent (nicht meiner, aber einer der großen) hat mir mal erklärt, Manuskripteinsendungen, deren Autoren ein Foto von sich beilegten, kämen bei ihm ohne weitere Prüfung in den Papierkorb.

Ernsthaft? Ohne jede weitere Prüfung? Was hat ein - möglicherweise überflüssiges - Foto mit der Qualität des eingereichten Exposés/der eingereichten Leseprobe zu tun?

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vor 27 Minuten schrieb KerstinH:

Ernsthaft? Ohne jede weitere Prüfung? Was hat ein - möglicherweise überflüssiges - Foto mit der Qualität des eingereichten Exposés/der eingereichten Leseprobe zu tun?

Ich verstehe das durchaus Kerstin. In der Realität ist es leider so, dass Literaturagenten ebenso viele Manuskripte zugeschickt bekommen wie Verlage. Da hast du nicht mehr viel Zeit, dich mit jedem Text aus deinem Manuskriptstapel intensiv zu beschäftigen. Innerhalb von Minuten musst du eine Vorauswahl treffen und sortierst aus: Rechtschreibefehler, Format und eben auch Fotos deuten m.E. auf mangelnde Professionalität hin. Das ist traurig für die Autoren, könnte aber gleichzeitig auch ein Ansporn sein, sich mehr zu professionalisieren - besonders, wenn man sein Manuskript an einen der großen Agenten schickt.

 

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Ich habe selbst mal in einem Verlag ein Praktikum gemacht und wurde dort natürlich auch an den Stapel der unverlangt eingesandten Manuskripte gesetzt. Es stimmt, der äußere Eindruck sagt sehr viel. Innerhalb weniger Sekunden konnte ich anhand der Form des Anschreibens und/oder der ersten Absätze eines Textes auf die Qualität des Manuskriptes schließen.

Ein mitgesandtes vernünftiges Foto würde ich aber nie als unprofessionell ansehen. Die ältere Generation hat noch gelernt, sich so zu bewerben, für die ist das ein Zeichen von Höflichkeit. Ich selbst habe meinen Bewerbungen bei bisher zwei Verlagen, für die ich weiterhin schreibe und zum Teil auch lektoriere, aus purer Unkenntnis der offensichtlichen Gepflogenheiten neben den Stammdaten im Kopfteil auch ein Passfoto beigefügt. Es wäre schon seltsam gewesen, wenn die mich nur deshalb nicht genommen hätten. Natürlich darf das kein Foto mit Hund, Katze oder Wellensittich sein, und auch die Denkerpose kommt eher schlecht. (In deinem Fall zum Beispiel, Elli, wäre für mich als Lektor/Agent aber auch ein spektakuläres Foto mit Wolf im Schnee kein Grund für eine Ablehnung, genauso wenig würde ich Peter Wohlleben ein Foto mit Hund vor Bäumen übelnehmen.)

Es kommt doch sehr auf den Einzelfall an. Ich jedenfalls kann von einem (thematisch) vernünftigen Foto nicht generell auf mangelnde Professionalität schließen. Aber gut zu wissen, dass andere das anders sehen, denn ich habe die große Agenturrunde noch vor mir. Tatsächlich wäre ich in die Falle des Passfotos in der Vita getappt ... 

Edit: Davon unberührt ist die hiesige Diskussion um das Foto bei einer Bewerbung für eine Anthologie oder einen Wettbewerb.

Bearbeitet von KerstinH
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Am 15.7.2023 um 21:14 schrieb Nina:

Ich habe schon an vielen Anthologieausschreibungen teilgenommen, teils auch erfolgreich und selbst auch ausgeschrieben. Ein Foto habe ich weder verschickt noch erhalten. Das ist unüblich. 

Habe ich auch gedacht. Aber nun lädt BoD zu einem Wettbewerb ein und verlangt neben Text und Vita auch ein Foto. Als Teilnahme-Bedingung! Finde ich befremdlich.

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vor 4 Stunden schrieb GesineS:

Habe ich auch gedacht. Aber nun lädt BoD zu einem Wettbewerb ein und verlangt neben Text und Vita auch ein Foto. Als Teilnahme-Bedingung! Finde ich befremdlich.

Die suchen offenbar junge, hübsche Menschen, die sich gut in den sozialen Medien machen. ;)

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Am 25.7.2023 um 14:36 schrieb GesineS:

Habe ich auch gedacht. Aber nun lädt BoD zu einem Wettbewerb ein und verlangt neben Text und Vita auch ein Foto. Als Teilnahme-Bedingung! Finde ich befremdlich.

Ich auch, aber jedem das seine. Es gibt auch Schreibwettbewerbe, wo die Kopie des Meldezettels verlangt wird, weil der regional beschränkt ist. Deshalb würde ich aber auch nicht bei anderen Wettbewerben/Ausschreibungen eine Kopie oder einen Scan des Meldezettels mitschicken. 

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