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Elli

Donna Leon: Bestseller-Autorin beklagt Zensur

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Ja, da bin ich auch voll dabei … habe den Link heute morgen schon gesehen, konnte ihn aber nicht lesen ….und später hatte ich nicht mehr gefunden. Aber es ist so, wie sie sagt: Die Geschichte wird retuschiert. Aber gut, wahrscheinlich sind wir auch nur das Pendant zum alten weißen Mann … 

 

Bearbeitet von Frau Klein
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vor 3 Stunden schrieb Elli:

Ich muss ihr natürlich ebenfalls zustimmen. Kommunismus ist vielleicht etwas übertrieben, die Zensur geht ja nicht vom Staat aus ... sondern von Leserínnen und Bürgerínnen. 50 ermordete Menschen regen niemanden auf, aber ein Golden Retrever. Bei mir hat niemand was über eine getötete Katze gesagt, aber das kann ja noch kommen, wenn sie in meinem historischen Krimi etwas über mumifizierte Katzen lesen, die in Mittelalter und Neuzeit gegen Hexen angewendet wurden - habe ich gar nicht dran gedacht! 8-) Ich kam beim Lesen nicht umhin daran zu denken, dass die KI ja künftig die sensitiven Bücher schreiben könnte, denn sie hat ja wohl auch eine Zensur in sich. Da steht dann drauf: Frei von Leseallergenen.;)

Bearbeitet von Christa
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Ich empfinde das alles nur noch als Bevormundung. Ich will gefälligst selbst entscheiden, wovon ich mich beleidigt /verletzt/ ausgeschlossen fühle(n) (könnte). Den Lesern wird einfach nicht mehr zugetraut, selbst Entscheidungen zu treffen und selbst zu unterscheiden, was Realität und was Literatur ist. Als wären wir alle zu dumm, die Dinge einzuordnen, das nervt echt.

www.ulrikerylance.com

 

"Überfall im Hühnerstall", dtv junior , 2023

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Meine Generation kann das, was Donna Leon beklagt, ohnehin nicht nachvollziehen. Was ist denn das für eine WElt, wenn man den Wert eines Menschen auf seine Empfindsamkeit reduziert und überall Welpenschutz einfordert.

Ich habe ein anderes Beispiel. Eine Nachwuchsautorin ließ eine ihrer Figuren eine Zigarettenkippe in einen Bushc schnippen. Prompt kam eine Reaktion, dass man so etwas nicht schreiben könne, wegen der Waldbrandgefahr und eine Freundin von ihr, die bei xyz engagiert sei, sähe das genauso.
Ich fand diese Beobachtung hingegen ausgesprochen gut, weil sie viel über die Figur und eventuell auch noch etwas über den Busch verrät. Zumindest kann die Autorin daraus noch etwas machen. In dem setting, in dem die Geschichte spielt, würde nieman jemals über eine Waldbrandgefahr nachdenken. Da kann Rücksichtnahme auch mal zum anachronismus werden.
Ich bin gespannt wie lange dieser Unsinn noch anhält.

 

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Ich weiß nicht, wie wir Geschichten erzählen können, wenn alle Figuren moralisch und ethisch korrekt agieren sollen... das ist dann ein weichgespülter Alltagsbrei ohne Konflikte. Also ich will sowas nicht lesen... :s01

Ab 01.01.2021 Lovelyscript-Lektorat Liebe im Mittelpunkt

Am 23.08.2023 erscheint mein Debüt - "The Sky above us"

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vor 1 Stunde schrieb Wolf:

Eine Nachwuchsautorin ließ eine ihrer Figuren eine Zigarettenkippe in einen Bushc schnippen. Prompt kam eine Reaktion, dass man so etwas nicht schreiben könne, wegen der Waldbrandgefahr und eine Freundin von ihr, die bei xyz engagiert sei, sähe das genauso.

Das ist die absolute Höhe der Absurdität, finde ich! Als Nächstes kommt dann: Igitt, die haben am Lagerfeuer ja Würstchen gegrillt, das ist Gift fürs Klima!8-)

Bearbeitet von Christa
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Sich über Worte aufregen ist der Aktivismus der Faulpelze. Man muss keinen Finger im wirklichen Leben krumm machen, nur ein bisschen aufgeregt twittern und simsen, und schon kann man sich moralisch gut und erhaben fühlen. 

Oder um es biblisch auszudrücken: "Der Pharisäer stellte sich hin und betete bei sich selbst also: O Gott, ich danke dir, daß ich nicht bin wie die übrigen Menschen." (Lukas 18,11)

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vor 1 Stunde schrieb AndreasE:

Sich über Worte aufregen ist der Aktivismus der Faulpelze. Man muss keinen Finger im wirklichen Leben krumm machen, nur ein bisschen aufgeregt twittern und simsen, und schon kann man sich moralisch gut und erhaben fühlen. 

Oder um es biblisch auszudrücken: "Der Pharisäer stellte sich hin und betete bei sich selbst also: O Gott, ich danke dir, daß ich nicht bin wie die übrigen Menschen." (Lukas 18,11)

Man ist ein Gutmensch, der den Autoren und Autorinnen den wackelnden Zeigefinger hinhält. Derweil beschimpft man auf Twitter und Co. die anderen, so wie die Klebegeneration nach Bali fliegt und dann die Rettungswagen blockiert.

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Ich schätze mal, dass das Gros der Leserinnen und Leser auch viel lieber authentisch rüberkommende Geschichten lesen will und keine erzieherisch maßgeschneiderten, idealisierenden Bullerbü-Texte. Jene, die da laut kreischend ihren Lebenssinn in der Empörung gefunden haben, sind eine laute Minderheit

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

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Es gibt keine Zensur. Jeder Autor und jede Autorin kann nach wie vor schreiben, was sie möchte. Oder er. Wer heute allerdings noch Begriffe benutzt, die diskriminierend und verletzend sind, muss halt mit Widerspruch und teilweise unangemessenen Aufgeregtheiten rechnen. So what? Solcherlei Aufmerksamkeit kann durchaus auch seine positiven Seiten haben.

Anders verhält es sich meiner Meinung nach mit Büchern, aus denen früher gebräuchliche Worte getilgt  werden sollen. Das halte ich persönlich für falsch. Hier würden entsprechende Hinweise genügen.

Und @Christa: Dass du die olle Kamelle der beiden Klimaaktivisten , die ihren Fehler längst eingeräumt haben, hier in Bild-Zeitungs-Manier zum Besten gibst, finde ich erschütternder als jedeR POC, der oder die darum bittet, bestimmte Begriffe nicht mehr zu verwenden.

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vor 2 Stunden schrieb KarinKoch:

Und @Christa: Dass du die olle Kamelle der beiden Klimaaktivisten , die ihren Fehler längst eingeräumt haben, hier in Bild-Zeitungs-Manier zum Besten gibst, finde ich erschütternder als jedeR POC, der oder die darum bittet, bestimmte Begriffe nicht mehr zu verwenden.

Ich verstehe diese Bemerkung nicht, Karin. Oder hab ich was verpasst???

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vor 2 Stunden schrieb KarinKoch:

Es gibt keine Zensur. Jeder Autor und jede Autorin kann nach wie vor schreiben, was sie möchte. Oder er. Wer heute allerdings noch Begriffe benutzt, die diskriminierend und verletzend sind, muss halt mit Widerspruch und teilweise unangemessenen Aufgeregtheiten rechnen. So what? Solcherlei Aufmerksamkeit kann durchaus auch seine positiven Seiten haben.

 

Schwierig wird es natürlich, wenn z. B. nicht zwischen der Stimme des Autors (der Autorin) und der Stimme einer Romanfigur unterschieden werden kann (oder dies bewusst ignoriert wird).

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

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vor 44 Minuten schrieb Ramona:

Schwierig wird es natürlich, wenn z. B. nicht zwischen der Stimme des Autors (der Autorin) und der Stimme einer Romanfigur unterschieden werden kann (oder dies bewusst ignoriert wird).

Stimmt. So jemandem ist nicht zu helfen.

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vor 3 Stunden schrieb KarinKoch:

Es gibt keine Zensur. Jeder Autor und jede Autorin kann nach wie vor schreiben, was sie möchte. Oder er. Wer heute allerdings noch Begriffe benutzt, die diskriminierend und verletzend sind, muss halt mit Widerspruch und teilweise unangemessenen Aufgeregtheiten rechnen. So what? Solcherlei Aufmerksamkeit kann durchaus auch seine positiven Seiten haben.

 

Positive Seiten hat sie vielleicht, aber sie kann auch sher demotivierend sein, wenn Autor oder Autorin etwas dünnhäutig ist. Wer sich z.B. bemüht, realistisch und respektvoll über eine andere Kultur zu schreiben und dann als Rassist beschimpft wird, weil in dem Roman eine eindeutig negative Figur in wörtlicher Rede einen rassistischen Begriff verwendet, kommt dann eventuell zu dem Schluss, in Zukunft weniger "divers" zu schreiben. Das ist allerdings ein Internet-Problem. Das Phänomen, das Leute sich unangemessen aufregen, ist nicht neu. Nur hat man es als Autor früher weniger mitbekommen.

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vor 3 Stunden schrieb KarinKoch:

Und @Christa: Dass du die olle Kamelle der beiden Klimaaktivisten , die ihren Fehler längst eingeräumt haben, hier in Bild-Zeitungs-Manier zum Besten gibst, finde ich erschütternder als jedeR POC, der oder die darum bittet, bestimmte Begriffe nicht mehr zu verwenden.

Sorry, das war etwas kurz daher gesagt, ich weiß natürlich, dass die Aktivisten ihren Fehler längst eingeräumt haben - aber ich habe es nicht aus der Bildzeitung, sondern heute aus dem Mund eines interviewten Bürgers im Fernsehen gehört. 

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vor 11 Minuten schrieb Christa:

Sorry, das war etwas kurz daher gesagt, ich weiß natürlich, dass die Aktivisten ihren Fehler längst eingeräumt haben - aber ich habe es nicht aus der Bildzeitung, sondern heute aus dem Mund eines interviewten Bürgers im Fernsehen gehört.

Ein interviewter Bürger im Fernsehen. Na, ob das so eine gute Quelle zum Zitieren ist? 8-)

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vor 12 Stunden schrieb KarinKoch:

Stimmt. So jemandem ist nicht zu helfen.

Ich denke, das wäre es in manchem Fall schon. Zumindest käme es auf einen oder auch ein paar mehr Versuche an, und zwar in dem Sinne, wie AndreasE oben schrieb. Das erforderte aber etwas mehr Mühe als das einfache Abgeben von Statements, in welche Richtung auch immer. Und das Wichtigste dabei wäre, dass man sich die Leute, die man eigentlich auf seiner Seite haben will, durch seine eigenen Statements/Aktionen nicht zu Feinden macht. Daran krankt es auf allen Seiten, nicht nur auf der des jeweils anderen.

Bearbeitet von KerstinH
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Schon seltsam …

Als Autor muss man damit rechnen, dass einem das, was man heute schreibt, noch lange nach dem eigenen Tod zum Vorwurf gemacht werden kann, selbst wenn man sich auf die gegenwärtig akzeptierte Wortwahl beschränkt. ("Man muss die Romane von X umschreiben, es kommt das L-Wort darin vor … wissenschon, 'Leberwurst' … dass das von 2020 ist, also 40 jahre her, ist keine Entschuldigung …") 

Als Aktivist darf man den größten Blödsinn machen, sogar einen, der den eigenen aktivistischen Zielen diametral zuwiderläuft … aber man braucht nur einmal "Upsi!" zu sagen, und schon ist alles vergeben und vergessen und man darf nie wieder deswegen angemacht werden.

Wie erkläre ich meinem Freund, dem Alien vom anderen Stern, die Logik dahinter?? :s09

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vor 21 Minuten schrieb AndreasE:

Schon seltsam …

Als Autor muss man damit rechnen, dass einem das, was man heute schreibt, noch lange nach dem eigenen Tod zum Vorwurf gemacht werden kann, selbst wenn man sich auf die gegenwärtig akzeptierte Wortwahl beschränkt. ("Man muss die Romane von X umschreiben, es kommt das L-Wort darin vor … wissenschon, 'Leberwurst' … dass das von 2020 ist, also 40 jahre her, ist keine Entschuldigung …") 

Als Aktivist darf man den größten Blödsinn machen, sogar einen, der den eigenen aktivistischen Zielen diametral zuwiderläuft … aber man braucht nur einmal "Upsi!" zu sagen, und schon ist alles vergeben und vergessen und man darf nie wieder deswegen angemacht werden.

Wie erkläre ich meinem Freund, dem Alien vom anderen Stern, die Logik dahinter?? :s09

Die Logik kann ich ihm nicht erklären, aber ich könnte sagen, in den 20er Jahren des 21. Jahrhunderts gab es große Aufregung über verletzende Sprache. Nicht nur Autoren jeden Geschlechts, sondern auch Verlage mussten sich damit auseinandersetzen. Zum Beispiel kam ein Lektor zu folgendem Schluss: "Also wenn man 100-prozentig sicher sein will, dass man niemanden verletzt mit dem, was man publiziert, dann sollte man besser nicht publizieren."

Sensitivity Reading spaltet die Buchbranche

Bearbeitet von Christa
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vor 12 Stunden schrieb KerstinH:

Ich denke, das wäre es in manchem Fall schon. Zumindest käme es auf einen oder auch ein paar mehr Versuche an, und zwar in dem Sinne, wie AndreasE oben schrieb. Das erforderte aber etwas mehr Mühe als das einfache Abgeben von Statements, in welche Richtung auch immer. Und das Wichtigste dabei wäre, dass man sich die Leute, die man eigentlich auf seiner Seite haben will, durch seine eigenen Statements/Aktionen nicht zu Feinden macht. Daran krankt es auf allen Seiten, nicht nur auf der des jeweils anderen.

Ich schreibe ein Buch. Wer mich nicht von meinen ProtagonistInnen unterscheiden kann, dem habe ich nichts entgegenzusetzen außer ein sehr müdes Abwinken.

Zu mehr als einem Statement bin ich außerdem nicht in der Lage, dafür ist diese Angelegenheit zu komplex und ich nicht durchdringend genug informiert. Mein Statement habe ich ziemlich deutlich als meine persönliche Meinung deklariert. Mehr soll und kann es nicht sein.

vor 9 Stunden schrieb AndreasE:

 

Als Aktivist darf man den größten Blödsinn machen, sogar einen, der den eigenen aktivistischen Zielen diametral zuwiderläuft … aber man braucht nur einmal "Upsi!" zu sagen, und schon ist alles vergeben und vergessen und man darf nie wieder deswegen angemacht werden.

Vergeben und vergessen wird das noch lange nicht sein. Wenn du Klimaaktivisten (besser: Letzte Generation) in deiner Suchmaschine eingibst, kommt als einer der ersten Einträge "Bali" als zweites Wort. Dass gerade solche Aktivisten sehr genau an ihrem eigenen Klimaverhalten gemessen werden ist absolut nachvollziehbar. Die Vermischung von den Themen "Felverhalten der Letzten Generation" und "Verletzende Sprache" hier im Thread war mir allerdings zu platt, unbegründet und stammtischig.

Bearbeitet von KarinKoch
Nachträglich berichtigt.
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