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StephanH

Fachliteratur/Ratgeber für Kriminalromane

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

 

nach 20 veröffentlichten Sachbüchern will ich demnächst umsatteln und eine Kriminalroman-Reihe angehen. Kann mir jmd. geeignete Fachliteratur/Ratgeber empfehlen? Derlei vorab gelesen zu haben, wird gewiss nicht schaden.

 

Vielen Dank für Eure Tipps und Hinweise

 

Stephan

Wehe dem, der schreibt ... 

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Oh wow, das wird mit deiner Expertise sicher spannend. Ich kenne leider auch nur "Wie man einen verdammt guten Kriminalroman schreibt" von James N. Frey. Und bin selbst gespannt, was noch für Antworten hier kommen. 


Leonie Werdenfels: Liebeszauber am Chiemsee (Harper Collins 4/2023)
Sabrina Sonntag: Apfelglück am See (Harper Collins 4/2022) Unser Sommerblau für immer (Harper Collins 5/2021) Schwein gehabt, sagt die Liebe (MTB - Harper Collins 9/2019)

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Das beste Buch, das mir dahingehend untergekommen ist, ist: Larry Beinhart (der heißt wirklich so): Crime. Kriminalromane und Thriller schreiben.

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Ich kann die beiden von Sabrina und Kerstin genannten Bücher auch empfehlen, von James Frey gibt es auch noch "Wie man einen verdammt guten Thriller schreibt". Keine Ahnung, wieso manche Scheibratgeber so dämliche Titel haben müssen.

Unabhängig vom Genre fand ich von Sol Stein:"Aufzucht und Pflege eines Romans" exzellent. Stephen Kings "Das Leben und das Schreiben" ist eher eine Biografie, aber man erfährt viel darüber, wie er ans Schreiben rangeht, und das Buch ist abgesehen davon eine spannende Lektüre. Viele schwören auf Elizabeth Georges "Wort für Wort. Oder die Kunst ein gutes Buch zu schreiben", ich konnte damit eher wenig anfangen, aber ich bin auch kein Fan ihrer Romane. Dann gibts noch "Suspense" von Patricia Highsmith, das hatte für mich keinen direkten hohen Nutzwert, aber ich hab gerne einen Blick in ihre Schreibwerkstatt geworfen. 

Es gibt auch "Masterclass" Online-Kurse zum Thema, das sind meistens Videos mit PDFs in denen zusätzliche Tipps gegeben haben, meistens recht teuer. Ich habe mal in den Kurs von David Balddacci reingeschaut, da sind ein paar interessante Aspekte dran (Wie kommt man auf Ideen, Story entwickeln, Charaktere entwickeln), aber ich mag seine formelhaften Thriller nicht, deshalb konnte ich mit vielen Tipps auch nichts anfangen.

https://www.masterclass.com/classes/david-baldacci-teaches-mystery-and-thriller-writing

In der gleichen Reihe gibt's zB. auch Kurse von Dan Brown und James Patterson, die kenn ich aber nicht.

 

Bearbeitet von Fabrice
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Für jemanden, der aus dem Sachbuchbereich kommt und ans Romanschreiben wahrscheinlich analystisch und durchstrukturiert ran geht, empfehle ich ganz allgemein die folgenden beiden Bücher:

Save the Cat! Writes a Novel: The Last Book On Novel Writing You'll Ever Need (English Edition) 

Der Bestseller-Code: Was uns ein bahnbrechender Algorithmus über Bücher, Storys und das Lesen verrät

Mich hat das Lesen beider Bücher sehr beim Plotten (sowohl von Krimi, Fantasy und Romance) unterstützt.

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Wenn du Informationen/Recherchematerial brauchst: Kriminalistik-Lexikon von Ingo Wirth. Wird auch an Polizeifachhochschulen benutzt. 

Krimis, Liebe und Mehr.

www.ilonaschmidt.com

Translations, Lektorat & Exposé Coaching

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Ich kann Dir dieses hier wärmstens ans Herz legen:

"Rechtsmedizin - Grundwissen für Ermittlungspraxis" von Wirth/Strauch (ISBN 3 7832 0016 4)

Darin ist (zum Glück unbebildert!) so ziemlich jede erdenkliche Todesart aufgeführt, nebst den jeweiligen rechtsmedizinischen Methoden zu ihrer Feststellung. Alleine für "Vergiftungen" gibt es 22 unterschiedliche, hochinteressante Kapitel. 

Ich habe dieses Buch eigentlich dauernd in der Hand, wenn ich meine Drehbücher für DER ALTE schreibe.

 

 

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Für die Beschreibung der Polizeiarbeit gibt es auch die „Stolpersteine der Kriminalistik“ von Manfred Lukaschewski (ehemaliger Leiter einer Mordkommission) worin zwei seiner früheren Bücher zusammengefasst sind: „Morden für Anfänger“ und „Morden für Fortgeschrittene“ mit z.B. so spannenden Kapiteln wie „Wie werde ich die Leiche los?“. Der erste Teil ist dabei in Form von Tipps und den zugehörigen Erläuterungen für angehende Krimiautoren geschrieben und liest sich streckenweise sehr unterhaltsam, der zweite ist „trockener“, aber auch sehr informativ, besonders, was die verschiedenen gewaltsamen Todesarten und ihre sichtbaren und verdeckten Zeichen betrifft (aber da könnte der oben von Jan genannte Titel noch ergiebiger sein).

Bearbeitet von KerstinH
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Sebastian Niedlich

"Von Arsen bis Zielfahnung - Das aktuelle Handbuch für Krimiautorinnen und Neugierige" - Manfred Büttner und Christine Lehmann
Das Buch ist speziell für Autoren geschrieben, die im Krimibereich tätig sind. Darin gibt es Abschnitte für das Motiv, den Mord, die Ermittlungen, die Leiche, etc. wo alles recht praktisch gegliedert ist, sodass man da nachschlagen kann, wenn man mal nicht weiter weiß.

"Der rote Faden - Grundsätze der Kriminalpraxis" von Clages/Ackermann
Fachbuch der Polizei, welches in der Ausbildung und auch sonst eingesetzt wird. Mir wurde das mal von einem tatsächlichen Kommissar empfohlen. Weil es ein Fachbuch ist, liest es sich natürlich trocken, aber da steht wirklich drin, wie quasi nach Lehrbuch vorgangen wird. In praktisch allen Bereichen. Nicht ganz billig, weil Fachbuch, aber lohnt sich m.E.

"Todesermittlung - Grundlagen und Fälle" von Mätzler/Wirth
Ebenfalls ein Fachbuch, von dem gleichen Kommissar empfohlen. Ebenfalls recht trocken, aber wenn man zu allen möglichen Todesarten, zur Leichenschau etc. Fragen hat, wird man da gut fündig. Ebenfalls nicht günstig, weil Fachbuch... aber ich denke mit "Der rote Faden" zusammen hat man hier fast alles abgedeckt, was man zu Ermittlungen usw. wissen will.

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Vielen Dank für Eure zahlreichen Empfehlungen - als Kriminalist ist mir die entsprechende Fachliteratur durchaus geläufig. Mir geht es allein um die literarische Umsetzung ... 

Wehe dem, der schreibt ... 

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Ich werfe mal noch "Patrick Baumgärtel: Krimis schreiben" in die Runde. Richtet sich aber nach meinem Dafürhalten eher an Interessierte, die überhaupt erst mit dem Schreiben anfangen wollen. Wer schon Schreiberfahrung in anderen Genres hat, könnte hier unterfordert sein.

Bearbeitet von BernhardP
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Interessant, nicht nur in diesem Zusammenhang, fand ich den dreiseitige Artikel von Nadine Ahr über Andreas Winkelmann in der ZEIT vom 5. April 2023 (Nr. 15/2023, leider hinter der Bezahlschranke).

Der Serientäter: Andreas Winkelmann schreibt Thriller. Zwei Bücher, Jahr für Jahr, Gesamtauflage 2,2 Millionen. Wie schafft er es, sich ständig neue Verbrechen auszudenken? Einblicke in die Werkstatt eines Autors, vom ersten bis zum letzten Wort seines nächsten Romans.

Dies fand ich verblüffend:

„Bereits Monate bevor Andreas Winkelmann an dem Schreibtisch unterm Dach seine ersten Seiten tippt, hat er diese Idee mit dem Verlag abgesprochen, der Verlag hat in Abstimmung mit ihm das Cover des Buches entworfen, den Titel festgelegt. Nicht ein Wot zu viel. Auch der Erscheinungstermin ist klar, genau wieder Klappentext, der hinten auf dem Buch stehen soll. Und das, obwohl Winkelmann, als er an diesem Herbsttag zu schreiben anfängt, nicht mehr hat als eine grobe Ahnung, worum es in seinem Thriller eigentlich gehen soll. Im Gegensatz zu den meisten anderen, die Spannungsliteratur schreiben, ‚plottet‘ Winkelmann nicht.“

 

 

Der geklaute Garten https://amzn.eu/d/23HGCFp :s13  

www.gesineschulz.com 

 

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vor 7 Stunden schrieb GesineS:

„Bereits Monate bevor Andreas Winkelmann an dem Schreibtisch unterm Dach seine ersten Seiten tippt, hat er diese Idee mit dem Verlag abgesprochen, der Verlag hat in Abstimmung mit ihm das Cover des Buches entworfen, den Titel festgelegt. Nicht ein Wot zu viel. Auch der Erscheinungstermin ist klar, genau wieder Klappentext, der hinten auf dem Buch stehen soll. Und das, obwohl Winkelmann, als er an diesem Herbsttag zu schreiben anfängt, nicht mehr hat als eine grobe Ahnung, worum es in seinem Thriller eigentlich gehen soll. Im Gegensatz zu den meisten anderen, die Spannungsliteratur schreiben, ‚plottet‘ Winkelmann nicht.“

So was kann nur einer schreiben, der vom Schreiben (von Romanen) keine Ahnung hat. Natürlich plottet Winkelmann - sonst gäbe es den Titel und den Klappentext nicht. Denn beides geht nur mit einem Plot im Kopf. Nur im Detail niederschreiben braucht er ihn halt nicht. Es ist halt eine Frage, was "grob" ist. Vermutlich schreibt Nora Roberts auch keinen Szenenplan mehr... das ist alles zur Routine geworden. 

 

Krimis, Liebe und Mehr.

www.ilonaschmidt.com

Translations, Lektorat & Exposé Coaching

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Dass Winkelmann nicht plottet, wird wohl stimmen, denn wie in dem Artikel steht, kennt er den Täter am Anfang, wenn er mit dem Schreiben loslegt, noch nicht. Ich denke die Reporterin hat wohl die Sache mit dem Klappentext missverstanden. Wieso sollte man den Klappentext schon so früh festlegen? Und selbst wenn es einen geben sollte, wird der nicht in Stein gemeisselt, sondern wohl eher ein Pitch für den internen Gebrauch des Verlags sein, d. h. für die anderen Abteilungen.

"Wir sind die Wahrheit", Jugendbuch, Dressler Verlag 2020;  Romane bei FISCHER Scherz: "Die im Dunkeln sieht man nicht"; "Die Nachtigall singt nicht mehr"; "Die Zeit der Jäger"

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Ich denke auch, dass so etwas ohne Plot möglich ist. Als Heftromanschreiberlein bekommt man bei einem Auftrag auch lediglich fertigen (!) Titel und Coverbild zugeschickt, kennt das Serienpersonal plus natürlich den typischen Verlauf zum Beispiel eines Arztromans oder einer Geisterromanze und könnte daraufhin ebenfalls schon einen groben Klappentext formulieren, ohne dass bereits ein einziges Wort geschrieben wäre. Ein Klappentext ist ja keine detaillierte Zusammenfassung, sondern nur ein Teaser, und bei einer Form von "Stell dir vor, du öffnest deine eigene Website und siehst ...", müssen nicht mal Namen, Zeiten oder konkrete Orte genannt werden. Natürlich sind Heftromane keine besonders raffinierten Texte, aber für grundsätzlich möglich halte ich diese Vorgehensweise auch bei anderen Genres, vor allem, wenn bei Winkelmann die eigentliche Idee bereits vorliegt und die mit dem Verlag auch schon abgesprochen ist. Bei der Menge seiner Veröffentlichungen hat sich außerdem sicher eine gewisse Routine eingestellt.

Bearbeitet von KerstinH
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vor 19 Stunden schrieb IlonaS:

So was kann nur einer schreiben, der vom Schreiben (von Romanen) keine Ahnung hat. Natürlich plottet Winkelmann - sonst gäbe es den Titel und den Klappentext nicht. Denn beides geht nur mit einem Plot im Kopf. Nur im Detail niederschreiben braucht er ihn halt nicht. Es ist halt eine Frage, was "grob" ist. Vermutlich schreibt Nora Roberts auch keinen Szenenplan mehr... das ist alles zur Routine geworden. 

vor einer Stunde schrieb KerstinH:

Ich denke auch, dass so etwas möglich ist. Als Heftromanschreiberlein bekommt man bei einem Auftrag auch lediglich Titel und Coverbild zugeschickt, kennt das Serienpersonal plus natürlich den typischen Verlauf zum Beispiel eines Arztromans oder einer Geisterromanze und könnte daraufhin ebenfalls schon einen groben Klappentext formulieren, ohne dass bereits ein einziges Wort geschrieben wäre. Ein Klappentext ist ja keine detaillierte Zusammenfassung, sondern nur ein Teaser, und bei einer Form von "Stell dir vor, du öffnest deine eigene Website und siehst ...", müssen nicht mal Namen oder konkrete Orte genannt werden. Natürlich sind Heftromane keine besonders raffinierten Texte, aber für grundsätzlich möglich halte ich diese Vorgehensweise auch bei anderen Genres, vor allem, wenn bei Winkelmann die grundsätzliche Idee bereits vorliegt und die mit dem Verlag auch schon abgesprochen ist. Bei der Menge seiner Veröffentlichungen hat sich inzwischen bestimmt eine gewisse Routine eingestellt.

So wird es sein. Ich habe ein paar Bücher von Winkelmann gelesen, u.a. "Wassermanns Zorn". Er schreibt extrem spannend, figurennah und schont keine seiner Figuren. Grundsätzlich finde ich, dass man aus Schreibratgebern nur bedingt etwas lernt, solange sie theoretisch bleiben. Am meisten lernt man wahrscheinlich aus den Beispielen. Wer Krimis schreiben will (oder andere Genres) tut m.E. gut daran, sich mit der Lektüre von Büchern seines Genres zu beschäftigen. Wie baut der jeweilige Autor/ die Autorin Spannung auf usw.? Und trotzdem kann nicht jeder erfolgreiche Krimis und Thriller schreiben, denn dafür braucht es ein Händchen, und/oder Vorwissen wie bei einigen Krimiautoren hier, die entweder berufliche Erfahrungen oder schon Sachbücher geschrieben haben.

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Ich fand ein Audio von John Truby "DETECTIVE-CRIME-THRILLER AUDIO CLASS" sehr interessant: https://truby.com/detective-crime-thriller-audio-product-page/. Das ist für Drehbücher, mir hat es aber auch für Prosa (in meinem Fall Kurzgeschichten) geholfen.

Allerdings drei (mögliche) Einschränkungen: Es ist recht teuer, es ist auf Englisch, und es basiert auf Truby's Buch "The Anatomy of Story" (ich glaube, das gibt es auch auf Deutsch). Man hat sicher mehr davon, wenn man das kennt.

Wenn du trotzdem einen Eindruck bekommen willst: Ich hab vor Jahren ein ausführliches Exzerpt davon gemacht (auch auf Englisch). Melde dich gerne per PN. wenn du da mal reinschauen magst. (UPDATE: Das gilt natürlich auch für alle anderen!)

Gerade habe ich gesehen, dass es von John Truby auch recht neu ein Buch "The Anatomy of Genres" gibt. Da sind Crime, Detective und Thriller auch enthalten, dem Cover nach zu schließen.

Bearbeitet von UlrikeSch
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