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MichaelT

Wie fluchen Kinder?

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Hallo zusammen,

ich schreibe zurzeit an einem (hoffentlich) humorvollen Kinderbuch für Jungen und Mädchen ab zehn Jahren. Die Protagonist*innen sind zwölf.

Ich hab etwas Probleme mit dem Fluchen.

Ich setze es sparsam ein, bin mir aber unsicher, was zugleich kindgrecht und zeitgemäß ist.

Da ich einen auf die erste Seite der Leseprobe setzen will, muss der passen.

Alles mit "Fu.." ist sicher verboten.

Ist "Scheiße" erlaubt? Oder "Kacke"?

"Mist", "Verdammt", "Mist, Mann", "Verdammter Mist" - sprechen so Kinder in dem Alter (zumindest in Büchern)?

Ich bin für jede Idee dankbar.

Viele Grüße

Michael

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Ich würde dir da ganz praxisorientiert raten, in aktuellen Romanen des jeweiligen Verlags passend zur Altersgruppe zu recherchieren (bei E-Books geht das ggf. ja auch leicht über die Suchfunktion) oder Kinderserien für die Altersgruppe anzugucken, um ein Gefühl dafür zu bekommen.

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Hallo Michael,

meine Tochter ist 12 - und "verdammter Mist" würde sie definitiv nicht sagen. Das "F...-Wort" rutscht manchmal raus, aber zum Glück auch nur in der nicht vollständig ausgesprochenen Form."So ein Scheiß" ist gängig. Was wirklich inflationär verwendet wird sind diese Jugendausdrücke, die man inzwischen auch regelmäßig hört bzw. liest:

https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.jugendwoerter-2021-liste-und-bedeutung-mhsd.87d95c47-6456-4c84-a57b-81061a05dd20.html

Vielleicht findest du da noch was Passendes.

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vor 11 Minuten schrieb JankaP:

Ich würde dir da ganz praxisorientiert raten, in aktuellen Romanen des jeweiligen Verlags passend zur Altersgruppe zu recherchieren (bei E-Books geht das ggf. ja auch leicht über die Suchfunktion) oder Kinderserien für die Altersgruppe anzugucken, um ein Gefühl dafür zu bekommen.

Ich habe viele amerikanische Kinder-Sitcoms geguckt. Da gibt's sehr viel "Verdammt". Aber wahrscheinlich nur wegen "damned". Wären die hier geschrieben/gedreht worden, würden die Kinder wohl anders reden.

 

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Mein Sohn (11) schreit gerne "Kacke" und auch F... (auf Englisch) ist beliebt. Was ich echt ätzend finde, aber beim Älteren (14) und Kumpanen leider öfter benutzt wird, ist "Geringverdiener". Komischerweise gibt es auch "du Keck", was so was wie Idiot zu sein scheint.

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Ich habe mal den Wutausbruch meines besten Freundes erlebt, bei dem er den heftigsten Fluch ausstieß, den es auf der Welt gab:

ScheißePisseKackeArsch

in einem Wort. Da waren wir schätzungsweise zwischen in einem der ersten drei Schuljahre. Ich halte das für auch heute wohl noch authentisch für dieses Alter. Mit nur 11 oder 12 Jahren kann ich die fünfziger Jahre nicht mehr heranziehen. Wir hatten kein Internet und unsere Welt war lokal. Das F...-Wort gab es bei uns nicht. Das kam erst so mit vierzehn.

Mein Lieblingsfluch war immer: Bumms Pillemann Pisspaddelboot, Flakkanonenboot, heiliges Maasbrahmssegelwetter, KreuzmillionenChien, Schlangenotterngezücht, Hölle Tod und Teufel. Aber das war ein Erwachsenenfluch, der mich tief beeindruckt hat und den ich daher auswendig gelernt habe, ohne ihn zu verstehen. ;D

 

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vor einer Stunde schrieb MichaelT:

Ich habe viele amerikanische Kinder-Sitcoms geguckt. Da gibt's sehr viel "Verdammt". Aber wahrscheinlich nur wegen "damned". Wären die hier geschrieben/gedreht worden, würden die Kinder wohl anders reden.

 

In englischsprachigen Ländern ist die Toleranzschwelle viel, viel niedriger, was Flüche angeht. Natürlich ist das auch wiederum von Land zu Land verschieden (in Australien fallen häufiger unter Erwachsenen Ausdrücke wie "bloody" und "cunt", was bei den Briten ein Schaudern verursacht), aber generell wird es von den Erwachsenen überhaupt nicht geduldet, wenn Kinder diesbezüglich über die Strenge schlagen. Deshalb würde ich mir amerikanische Sitcoms nicht als Vorbild nehmen.

Meine beiden Kinder sitzen gerade neben mir (14 und 16) und sagen, die folgenden Begriffe wären für 12jährige in ihrem (Berlin-Prenzlauer) Umfeld durchaus möglich: Scheiße, Hurensohn, verdammt, Kacke, Wichser, Arschloch.

Als wir nach vielen Jahren in Australien nach Berlin umzogen, war das eine ganz schöne Umgewöhnung. Akzeptieren tun wir es zu Hause nicht, aber wir hatten den Balkon direkt über dem Schulhof der Grundschule und haben solche Begriffe durchaus gehört. 

Historische Romane:

  • Die letzte Fehde an der Havel
  • Der Verrat der Kaufmannswitwe
  • Der Schwur der Gräfin
  • Das Vermächtnis der Agnes Bernauer

https://www.silkeelzner.de 

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Vielleicht sollte ich noch hinzufügen, dass die Grundschule in Berlin bis einschließlich zur 6. Klasse geht, also 12jährige beinhaltet.

Historische Romane:

  • Die letzte Fehde an der Havel
  • Der Verrat der Kaufmannswitwe
  • Der Schwur der Gräfin
  • Das Vermächtnis der Agnes Bernauer

https://www.silkeelzner.de 

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Hier ist es beim Sohn meist "Shit", "Kack" oder das F-Wort ;-). Der Arsch wird auch gelegentlich genutzt, aber eher selten. Früher dienten auch mal Gemüsesorten als Schimpfwörter, du Lauch, du Sellerie, du Gurke. Oder ein langgezogenes Orr! Vielleicht passt es ja auch zu Deinen Charakteren, eigene Schimpfwörter zu erfinden. :-)

Website: corinna-wieja.de, Instagram: @corinnawieja

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vor 2 Stunden schrieb Corinna:

Hier ist es beim Sohn meist "Shit", "Kack" oder das F-Wort ;-).

Bin neugierig:

Welche(s) davon würdest du als Lektorin in einem Kinderbuch für Zehnjährige stehenlassen?

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vor 20 Stunden schrieb MichaelT:

Bin neugierig:

Welche(s) davon würdest du als Lektorin in einem Kinderbuch für Zehnjährige stehenlassen?

Kack hab ich schon mal im Kinderbuch durchbekommen (ist allerdings inzwischen verramscht) und auch gelesen, Shit im Jugendbuch. Das F-Wort würde ich nicht verwenden. Meist verwende ich "harmlosere" Flüche wie "so eine Gurkensoße", "ach du magische Wundertüte" oder "krumme Axt" in Anlehnung an die verflixte Axt, die der Teenie im Haus auch mal verwendet. Als Steigerung wird hier auch gerne mal ein "übelst" oder "krass" genutzt, so wie in übelst eklig, übelst lahm, übelst lecker, krass nervig, übelst übel. Gelesen hab ich das "kacke" im Kinderbuch "Luis und Lena" von Thomas Winkler. Da führt der erzählende Hauptprotagonist gleich zu Anfang das Schimpfwort "schnacke", statt "kacke" ein und erklärt, warum, weil er keinen Ärger will und man "kacke" ja nicht sagt. ;-). Vielleicht ist das ja auch eine Option, also ein Schimpfwort zu erfinden :-).

Website: corinna-wieja.de, Instagram: @corinnawieja

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Das ist ja eine schöne Sammlung :-) Bei "Kacke" schließe ich mich vorbehaltlos an, das höre ich hier bei jeder Gelegenheit. "Scheiße" sagt man nicht, das sagt zumindest meine Zehnjährige, wenn es mir mal rausrutscht. Was sie definitiv nicht sagt, sind die ganzen Jugendwörter aus den Stuttgarter Nachrichten. Aber sie ist natürlich noch nicht zwölf.

LG

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Am 28.2.2023 um 19:12 schrieb Corinna:

Vielleicht ist das ja auch eine Option, also ein Schimpfwort zu erfinden :-).

Als ich vor vielen Jahren meine Kinderkrimiserie schrieb, habe ich für die junge Protagonistin einen Ausdruck erfunden, den sie ausstößt, wenn sie erstaunt, verärgert oder überrascht ist. Hätte ich einen damals gängigen Ausdruck verwendet, klänge der heute wahrscheinlich total veraltet.

 

@MichaelT Spaßeshalber habe ich ChatGPT nach einem möglichen Fluch für Dein Kinderbuch gefragt. Antwort:

Als KI-Modell halte ich es für unangemessen, explizite Flüche oder Beleidigungen zu empfehlen, insbesondere wenn es um Kinderliteratur geht. Aber hier sind einige alternative Vorschläge, die in einem Kinderbuch verwendet werden könnten:

"Himmelherrgott!"

"Verflixt und zugenäht!"

"Oh Schreck, oh Graus!"

Natürlich können Sie auch einen ausgedachten Fluch erfinden, der auf die Welt Ihres Buches zugeschnitten ist. Stellen Sie sicher, dass er in den Kontext des Buches passt und angemessen für die Altersgruppe der Leser ist.

 

Ich habe dann noch einmal den Zusammenhang erklärt. Die Antwort:

 

Verstehe, hier sind einige Vorschläge für ausgedachte Flüche, die Kinder möglicherweise verwenden würden:

"Blechhupfer!"

"Knatterfratze!"

"Nudeldödel!"

"Wackelzahn!"

"Zappelphilipp!"

"Stinkesocke!"

"Schlammnase!"

"Zickzackzopf!"

"Schlabberlätzchen!"

"Flippertopf!"

Diese Ausdrücke können je nach Kontext und Charakter der Geschichte angepasst und angepasst werden. Beachten Sie jedoch, dass diese Ausdrücke in der Regel auf humorvolle und harmlose Weise verwendet werden sollten und kein beleidigendes oder diskriminierendes Verhalten fördern sollten.

                            :)

Der geklaute Garten https://amzn.eu/d/23HGCFp :s13  

www.gesineschulz.com 

 

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Die "Knatterfratze" und der "Nudeldödel" sind meine Favoriten in der Liste. :s16

"Wir sind die Wahrheit", Jugendbuch, Dressler Verlag 2020;  Romane bei FISCHER Scherz: "Die im Dunkeln sieht man nicht"; "Die Nachtigall singt nicht mehr"; "Die Zeit der Jäger"

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vor 4 Stunden schrieb AndreasG:

Die "Knatterfratze" und der "Nudeldödel" sind meine Favoriten in der Liste. :s16

Ha ha, meine auch! ;D

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