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Luise

Handytelefonate

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Liebe Leute,

ich habe immer wieder Schwierigkeiten, Beginn und Ende von Handytelefonaten zu beschreiben.

Früher sagte man ja: Er hob ab. Sie legte auf.

Heutzutage tippt man aber auf einen grünen oder roten Button auf dem Smartphone-Display, kann man da noch von abheben und auflegen sprechen?

Ich hab mir bisher meist mit Sätzen wie: Er nahm das Gespräch an. Sie drückte das Gespräch weg. Ja?, meldete er sich. u.ä. beholfen.

Jetzt habe ich die Situation, dass eine Frau ihre Freundin anruft und schon losredet, kaum hat die Freundin "abgehoben", noch bevor sie also was gesagt hat. Aber wie drückt man das in so einem Fall aus?

"Es tut mir leid", sagte sie, sowie ihre Freundin - ja was? Doch: abgehoben hatte? Oder: In der Leitung war? Klingt für mich merkwürdig. Oder: Bevor ihre Freundin sich melden konnte? Aber damit ist ja nicht gesagt, dass sie schon abgehoben hat.

Wie beschreibt ihr denn solche Telefonate?

 

 

 

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Vielleicht "XY fing schon an zu reden, bevor Z überhaupt "Hallo" sagen konnte"

vor 15 Minuten schrieb Luise:

Früher sagte man ja: Er hob ab. Sie legte auf.

Heutzutage tippt man aber auf einen grünen oder roten Button auf dem Smartphone-Display, kann man da noch von abheben und auflegen sprechen?

Hier orientiere ich mich an meinen Kindern, die mit 9 und 12 Jahren beide nur Smartphone bzw. schnurloses Festnetztelefon mit Tasten kennen. Beide nutzen Formulierungen wie "XY hat mich weggedrückt" oder "ich gehe dran (ans Telefon)". Die Formulierung "ich habe abgenommen (den Hörer)" verwenden sie niemals, aber "ich habe aufgelegt"  lustigerweise regelmäßig und ganz selbstverständlich. :-)

 

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Wie wäre es mit einer zeitlichen Umkehr, nicht „nachdem (sie abgenommen hatte)“, sondern „bevor (sie etwas tun konnte)“?
Es klingelte. XY war dran. „…“, redete sie sofort los, bevor Z ein einziges Wort sagen konnte … Oder: „…“, sprudelte/redete sie sofort los, so dass Z keine Chance hatte … 

Auf diese Weise umgehst du das Abheben, das ergänzen die Leser*innen dann in ihrer Vorstellung.

Andererseits bin ich selbst noch nie über das Wort gestolpert, wenn ich es gelesen habe, und setzte trotzdem immer ein Handy voraus, sofern die Umstände es zuließen. Es ist mir auch noch niemals angestrichen worden. Notfalls würde ich aber eher abnehmen als abheben schreiben, weil das lautlich recht nahe an annehmen dran ist, ohne dass ich dazu das Objekt („das Gespräch“) ergänzen müsste (letzteres klänge mir zu behördlich).

Bearbeitet von KerstinH
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Ich habe mal nach Synonymen für "Auflegen" geguckt-da herrscht die Meinung vor, es sei korrekt, weil der grüne und der rote Hörer ja abgebildet sind und das Ganze symbolisch sei.

Ich würde es umschreiben: "Die Freundin plapperte gleich drauf los, nachdem ich das Gespräch angenommen hatte." "....beendete ich das Gespräch."

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Ich schreibe aus der Perspektive der Losplappernden, nicht aus der Perspektive der Freundin, die nicht zu Wort kommt. Und die Losplappernde ist es auch, die anruft.

Aber Kerstin, dein Vorschlag passt gut. Jetzt heißt es:

Noch aus dem Auto heraus rief sie Julia an. "Es tut mir leid", sagte sie, bevor die Freundin ein einziges Wort sagen konnte.

Damit ist ja klar, dass die Freundin bereits abgehoben hat, oder?

Christa, danke für die Synonymsuche mit Erklärung, dann heißt das, man kann theoretisch doch "abnehmen" und "auflegen" sagen. Kerstin sagt ja ähnliches.

Susanne, das ist ja witzig, dass auch heutzutage die Kinder noch "aufgelegt" sagen, aber nicht "abgenommen". Ich sage unbeirrt beides noch, bin aber auch schon etwas älter ;)

Vielen Dank euch!

Wenn noch jemand - über den konkreten Fall hinaus - Variationen des Abnehmens und Auflegen hat, immer her damit!

Liebe Grüße, Luise

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vor 4 Minuten schrieb Luise:

Noch aus dem Auto heraus rief sie Julia an. "Es tut mir leid", sagte sie, bevor die Freundin ein einziges Wort sagen konnte.

Wobei ich hier noch versuchen würde, das doppelte „sagen“ zu vermeiden (ich finde aber selbst grade kein anderes Wort, das nicht zu aufgebauscht wäre).

Bearbeitet von KerstinH
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vor 14 Minuten schrieb KerstinH:

Wobei ich hier noch versuchen würde, das doppelte „sagen“ zu vermeiden (ich finde aber selbst grade kein anderes Wort, das nicht zu aufgebauscht wäre).

Ah, jetzt weiß ich wieder, warum ich bisher vermieden hatte, das so zu schreiben ... Du hast natürlich recht.

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Ich habe schon häufig "beendete das Gespräch" gebraucht - und alles für "abheben", "annehmen" auch eher vermieden :-)


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Annehmen, rangehen, sich melden und beenden oder wegdrücken, das verwende ich alles. Aber "auflegen" benutze ich auch. Meine Tochter, die das Telefon mit Gabel gar nicht mehr kennt, sagt auch auflegen. Nur "abheben" nehme ich nicht, das sagt auch keiner mehr, den ich kenne, selbst die Ältern nicht.

LG
Sandra

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Wenn jemand das Gespräch annimmt, dann läuft (auf meinem Handy) die Uhr los, also ich kann sehen, wenn das Gegenüber rangeht, daran, dass die Digitaluhr unter dem Hörersymbol von 00:00 auf 00.01 springt usw.

Vielleicht kannst Du das einbauen, Luise?

 

Liebe Grüße

Heike

 

"Altes Land und Neue Liebe" Knaur, erschienen 2.8.2021

www.heike-wiechmann.de

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Die Frage habe ich mir auch schon öfter gestellt. Und ich finde es schwierig, in Büchern eine Welt zu haben, in der man theoretisch ständig und jederzeit überall erreichbar ist. Ich bemühe sehr oft das Funkloch. 

               Website Anna             Instagram            

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vor 21 Stunden schrieb HeikeW:

Wenn jemand das Gespräch annimmt, dann läuft (auf meinem Handy) die Uhr los, also ich kann sehen, wenn das Gegenüber rangeht, daran, dass die Digitaluhr unter dem Hörersymbol von 00:00 auf 00.01 springt usw.

 

 

Für meine Passage passt es nicht so, aber ich kann mir das zum Beispiel gut vorstellen in einer Situation, in der eine oder beide das Telefonat als schwierig empfinden. Eine tickende Uhr hat ja immer was Besonderes. Danke!

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vor 14 Stunden schrieb AnnaW:

Die Frage habe ich mir auch schon öfter gestellt. Und ich finde es schwierig, in Büchern eine Welt zu haben, in der man theoretisch ständig und jederzeit überall erreichbar ist. Ich bemühe sehr oft das Funkloch. 

Bei mir wird das Handy öfter mal auf Lautlos gestellt - in der Geschichte wie im richtigen Leben :D

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vor 1 Stunde schrieb Luise:

Bei mir wird das Handy öfter mal auf Lautlos gestellt - in der Geschichte wie im richtigen Leben :D

Das ist ein interessanter Aspekt, finde ich! In meinen Jetztzeit-Krimis passiert es manchmal, dass Handy oder Smartphone im entscheidenden Moment versagen (wie im richtigen Leben)-sei es ein Funkloch, ein Tunnel, durch den die Prota rennt, oder sie hat vergessen , das Ding ans Ladegerät zu hängen oder das Konto aufzufüllen. Selbst Fotografieren oder Filmen wird dann unmöglich. Und was wäre mit einer (Neben-) Figur, die es ablehnt, solche Geräte zu benutzen? "Du erreichst mich da und da oder auf meinem Festnetz." ???

Bearbeitet von Christa
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Christa und Luise, ihr habt recht. Darüber habe ich noch nie nachgedacht, dass Figuren ein Handy natürlich auch bewusst ausschalten oder auf lautlos stellen können. Damit arbeite ich beim nächsten Mal.

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