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Sebastian Niedlich

KI - Künstliche Intelligenz MEGATHREAD

Empfohlene Beiträge

Am 7.2.2024 um 10:10 schrieb SusanneGa:

Danke für den Link. Sehr interessant.

Der Satz, den ich besonders spannend finde: 

“It didn’t feel like mine anymore. It was very uncomfortable to look back over what I wrote and not really feel connected to the words or the ideas.” 

Das würde mir wohl auch so gehen. 

Ja, ich denke, das ist genau der Punkt! Ein Werk, ein Ergebnis vor sich zu sehen, mit dem man als Autorin instinktiv fremdelt. Die KI-gestützte Entfremdung von Werk und Autor. Ist das die Zukunft? Damit erhält der Begriff Werkzeug eine ganz neue Dimension …

Roland Muller: EISRAUSCH (erschienen am 13.08.2024 als Aufbau Taschenbuch, Hörbuch und E-Book)

https://roland-mueller-thriller.de und https://www.cafedigital.de

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Sebastian Niedlich

Das wird wohl allen "echten" Autorys so gehen. Wir legen da halt andere Maßstäbe an. In dem Text von dem Link geht's ja mehr oder weniger um Content-Generierer, keine richtigen Autorys. Für mich liest es sich ja so, als wäre es denen relativ egal, mit was die Bücher gefüllt werden. Sie erfüllen einen Zweck. Das ist es dann aber auch.

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Ging mir so, als ich Sudowrite mal angetestet habe. Das mag Textfabrikation sein, aber Schreiben in dem Sinne, wie unsereins das versteht, ist es nicht. Eher so, als schaue man einem Laufband zu, wie es einen Kilometer nach dem anderen abschnurrt, ohne einen. Kann man machen, aber dann sollte man sich nicht einbilden, was für seine Fitness getan zu haben.

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Am 8.2.2024 um 16:12 schrieb AndreasE:

Ging mir so, als ich Sudowrite mal angetestet habe. Das mag Textfabrikation sein, aber Schreiben in dem Sinne, wie unsereins das versteht, ist es nicht. Eher so, als schaue man einem Laufband zu, wie es einen Kilometer nach dem anderen abschnurrt, ohne einen. Kann man machen, aber dann sollte man sich nicht einbilden, was für seine Fitness getan zu haben.

Das mit der Textfabrikation habe ich auch so mit Neuroflash erlebt. Ich wollte es für einen kleinen Ratgeber ausprobieren. Das Tool schreibt schnell und oberflächlich betrachtet, sieht es erstmal irgendwie gut aus. Aber wenn man die Absätze liest, ergibt es oft keinen Sinn oder hört sich so hölzern und altbacken an. Ich habe es absatzweise schreiben lassen und hatte dann vierzig Seiten in wenigen Minuten, aber ich musste Stunden reinstecken, um es zu lesen, zu korrigieren und einen irgendwie gearteten Spannungsbogen reinzubringen. Denn auch ein Ratgeber sollte nicht nur eine Aneinanderreihung von Informationen sein. Ich verstehe das Prinzip und man kann es sicher ganz gut als Assistenz nutzen, aber einfach schreiben lassen, kann ich es nicht. Für mich war es am Ende viel mehr Arbeit. Erst die Prompts überlegen, testen, verbessern, korrigieren. Dann die erhaltenen Texte lesen, überarbeiten, in sinnvolle Reihenfolge bringen und Dopplungen rausnehmen. Zu allem Überfluss halluzinieren die Programme so überzeugend, dass ich bei meinem eigenen beruflichen Thema bei einem angeblichen Fakt echt noch einmal nachlesen musste, ob das sein kann. Jetzt habe ich ein angefangenes Kraut-und-Rüben-Manuskript, auf dass ich keinen Bock mehr habe.  Für kürzere Texte, Überarbeiten einzelner Wendungen, Recherche, Marketing und Social Media Posts finde ich es sehr praktisch, wobei ich auch die noch einmal überarbeite, denn meist haben die Ergebnisse irgendwo ein bisschen Schlagseite. Bis jetzt zumindest - aber um Salman Rushdie zu zitieren: "Fragen Sie mich also in zehn Minuten noch mal." Denn die Entwicklung geht ja rasant voran.

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vor 36 Minuten schrieb Sandra_Ge:

Für mich war es am Ende viel mehr Arbeit.

Geht mir ganz genauso. Das, was ich da dann überarbeiten muss, ist nicht ansatzweise konsistent, egal wie genau ich versuche, den Prompt zu setzen. Der gelieferte Text passt nicht zu meinem Stil, ist teilweise halluziniert, so dass ich diese geschriebenen Wendungen nachträglich irgendwo zuvor einbauen/vorbereiten müsste usw. Es macht (immer noch) viel zu viel Arbeit, daraus einen vernünftigen längeren Text zu machen, der auch noch einen guten Spannungsbogen hat. Mir hilft die KI nur bei ganz kurzen Beschreibungen, die ich allerdings ebenfalls noch mehrfach nachbearbeiten muss, bis sie in meine Texte passen, bis es vernünftige Absätze werden, die dann doch eher meine sind als die der KI. Für eine kurze Recherche - sofern es nicht ganz genau drauf ankommt, ansonsten müsste ich die Ergebnisse einzeln überprüfen - ist es ganz brauchbar, ansonsten aber hilft es mir nicht. Auflistungen von Ideen hingegen sind manchmal ganz gut, so als Selber-Denk-Anreiz.

Bearbeitet von KerstinH
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Am 9.2.2024 um 18:55 schrieb KerstinH:

Auflistungen von Ideen hingegen sind manchmal ganz gut, so als Selber-Denk-Anreiz.

Das erlebe ich auch so. KI eignet sich m.E. gut für Ideen Ping Pong. KI gibt viele generische Antworten, aber etwas passiert dabei in meinem Hirn und ich komme schneller auf passende Ideen, die dann nichts mit den KI Ergebnissen zu tun haben. 

Gleiches gilt für mich bei Eigennamen. Mein Denkprozess läuft schneller. 

Gliederungen schafft KI auch gut. 
Ich schreibe unsortiert Daten und erhalte mit dem richtigen Prompt ein Glossar. 

Mit KI kann man einen Assistenten schaffen, der schnell Emails beantwortet oder verfasst, 
bei Newsletter-Erstellung behilflich ist, Zielgruppen analysieren kann, im Marketing hilft, to do Listen erstellt und verändert, usw. 

Und natürlich wird KI mehr und mehr auch die Kreativlandschaft verändern. Ich lese hier oft mit und versuche zu verstehen, in welche Richtung es gehen könnte. 

Am Ende will ich selbst erfahren, wie die KI sich entwickelt, bei was sie assistieren kann und bei was nicht. 
Bevor der Prozess mich als winziges kreatives Licht erfasst und überrollt, will ich ihn erleben und mitgestalten. 


 

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Sebastian Niedlich

Weiß nicht, ob ihr es schon mitbekommen habt, aber OpenAI hat jetzt Sora herausgebracht, ein Text-To-Video-Tool. Nun möge man ja denken "Aber das gab's doch schon und das sah immer scheiße aus ..."

Nun ... sah es.

Abgesehen vom Link oben, der auf die Sora-Seite führt, gibt es z.B. hier noch einen Twitter-Thread mit ein paar Beispielen.

Ja, man sieht z.T. natürlich noch, dass es KI generiert ist, aber es gibt ja genug Leute, die immer wieder auf KI-generierte Bilder hereinfallen, die werden jetzt auch hier ihre Schwierigkeiten haben. Natürlich bin ich grundsätzlich von den Möglichkeiten begeistert, andererseits zieht sich mir der Magen zusammen, denn ich fürchte, was ausgerechnet in Wahljahren, so wie diesem, damit für Schindluder betrieben werden kann.

Wie es Autorin Natascha Strobl schon auf Twitter beschreibt:
Ich sage voraus:
AI-Revenge-Porn
Reichstagsbrand 2.0 mit Videobeweis
Fake History, die nie statt gefunden hat
AI-Mord-Videos for the LOLZ
Promis/Politiker_innen bei illegalen Tätigkeiten
Fake-Heldentaten

Ich weiß ja nicht, ob ihr mitbekommen habt, was vor ca. 1 1/2 Wochen in Bezug auf KI-generierte Pornobilder mit Taylor Swift passiert ist. Das ... war nicht schön. Mit den Video-Möglichkeiten ... gute Nacht.

Klar, OpenAI wird da sicherlich Riegel vorschieben, aber so wie es für ChatGPT Jailbreaks gibt, wird es das vielleicht auch für Sora geben.

 

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Habe das gerade in den Nachrichten gesehen: "Mach mir ein Video mit Mammuts", und schon stampfen sie eine Minute lang durch die Landschaft. Zu all den Negativbeispielen - könnte schlimm werden, aber vielleicht können Autoren damit Teaser für ihre Romane erstellen. Mit der kostenlosen Version von ChatGPT geht es auf jeden Fall nicht, er sagt, er sei ein Textgenerator.

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Sebastian Niedlich
vor 2 Stunden schrieb Christa:

... aber vielleicht können Autoren damit Teaser für ihre Romane erstellen.

Das war mein erster Gedanke, als ich das gesehen habe.

vor 2 Stunden schrieb Christa:

Mit der kostenlosen Version von ChatGPT geht es auf jeden Fall nicht, er sagt, er sei ein Textgenerator.

Sora ist momentan nicht öffentlich zugänglich. Ich nehme an, weil sie noch irgendwelche Sicherheitsvorkehrungen einbauen wollen, siehe o.g. Gründe. 

Bearbeitet von Sebastian Niedlich
Tippfehler
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Sebastian Niedlich

In dem ganzen Rummel um Sora von OpenAI, ist die Veröffentlichung von Googles Gemini 1.5 etwas untergegangen.

Was ist daran so besonders?

Das Ding kann 1.500.000 Tokens verarbeiten, also ungefähr 1.125.000 Wörter. Sprich: Man kann das Ding mit der Bibel UND "Herr der Ringe" füttern und dann daraus ein Buch schreiben lassen, wenn man auf sowas steht. Oder man kann halt mehrere Bücher einlesen lassen und dem Ding dazu Fragen stellen, die es dann beantworten kann.

Mit 99.7% Korrektheit schlägt das Ding auch bei weitem ChatGPT. ChatGPT hat da einige Lücken, je länger ein Text ist. Gemini scheint da fast gar keine Fehler zu machen.

ACHTUNG SPEKULATION:
Die Tokengröße ist m.E. derart groß, dass man das Ding gut mit kleineren Romanen oder Novellen füttern könnte, um sich dann in dem Stil ähnliche Geschichten ausgeben zu lassen. Da ich darauf aber keinen Zugriff habe, kann ich das nicht ausprobieren. (Ganz abgesehen davon, dass ich das mit meinem Büchern nicht machen wollen würde, weil die Google dann ggf. indiziert und fremde Bücher ohnehin ausfallen, denn das wäre arschig und illegal.)

Ich hab keine Ahnung, wie gut Gemini bei der Textausgabe ist, aber der Moment, wo man z.B. Heftromane in einem bestimmten Stil generieren könnte, ist spätestens jetzt gekommen. (Noch einmal: Ich sage nicht, dass ich das gut finde oder gut heiße. Ich sage nur, dass man es theoretisch könnte.)

 

Ein Typ auf Twitter hat Gemini übrigens dazu benutzt, einen Text in eine Sprache zu übersetzen, die nur noch von 2000 Leuten verstanden wird. Er hat das Ding einfach mit einem Sprach-Handbuch dazu gefüttert und Gemini hat nicht mal 1 1/2 Minuten gebraucht, um den Text zu übersetzen. Wie korrekt die Ausgabe dann tatsächlich war, kann ich nicht sagen, aber im Zweifelsfall bitte immer daran denken: Es wird nicht mehr schlechter, nur noch besser.

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Nur, um mir die Bedrohlichkeit mal besser vorstellen zu können, werfe ich eine Frage in den Raum: Wie weit geht denn "Stil" bzw. was bedeutet das überhaupt? Also, wenn ich mal ein Gedankenexperiment mache und ich nehme einmal eine Kurzgeschichte einmal von Stephen King und einmal von einem unbekannten Autor XY, den noch niemand kennt und der sagen wir mal einen recht blumigen Schreibstil hat. Dann sage ich jeweils z.B. "Generiere mir eine Geschichte mit einer Zeitreise, in der eine Katze vorkommt und ein Mord aufgeklärt wird"? Oder so ähnlich?

Was passiert dann? Ich bekomme eine entsprechende Geschichte, die vielleicht mal ausufernd und vielleicht mit etwas übernatürlichen Elementen gespickt ist oder eine blumig ausgeschmückte Cozy Crime-Fantasy-Geschichte. Richtig? Oder habe ich da schon einen Denkfehler?

Darin erkenne ich noch nichts Beängstigendes. Oder geht es darum, dass aus zwei existierenden Texten ein neuer generiert wird, der mit Originaltextstücken arbeitet bzw. Ideen widerkäut? Dann ist es eine Urheberrechtsverletzung, gegen die man dann doch vorgehen könnte, oder?

Ich will nicht provozieren, ich möchte nur besser verstehen, worum sich bei so vielen Autor*innen genau die Ängste drehen. 

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Sebastian Niedlich
vor 16 Minuten schrieb KathrinH:

Nur, um mir die Bedrohlichkeit mal besser vorstellen zu können, werfe ich eine Frage in den Raum: Wie weit geht denn "Stil" bzw. was bedeutet das überhaupt? Also, wenn ich mal ein Gedankenexperiment mache und ich nehme einmal eine Kurzgeschichte einmal von Stephen King und einmal von einem unbekannten Autor XY, den noch niemand kennt und der sagen wir mal einen recht blumigen Schreibstil hat. Dann sage ich jeweils z.B. "Generiere mir eine Geschichte mit einer Zeitreise, in der eine Katze vorkommt und ein Mord aufgeklärt wird"? Oder so ähnlich?

Was passiert dann? Ich bekomme eine entsprechende Geschichte, die vielleicht mal ausufernd und vielleicht mit etwas übernatürlichen Elementen gespickt ist oder eine blumig ausgeschmückte Cozy Crime-Fantasy-Geschichte. Richtig? Oder habe ich da schon einen Denkfehler?

Nein, wenn du Bücher von verschiedenen Leuten zusammenschmeißen würdest, würde dabei nichts herauskommen. Also nicht unbedingt. Zumindest bei deinem Beispiel würde ich denken, dass die KI damit nichts anfangen kann.

Die Sache ist, dass man eine KI mit Informationen füttern kann, so z.B. auch mit mehreren Büchern eines Schriftstellers / einer Schriftstellerin. Da die Person vermutlich in einem bestimmten Stil schreibt (Stephen King aus deinem Beispiel hat ja einen relativ konsistenden Stil, finde ich zumindest), könnte man man der KI sagen: Schreib mir eine Geschichte über XYZ in einem Stil, der so ähnlich wie der der gefütterten Bücher ist.

vor 19 Minuten schrieb KathrinH:

Darin erkenne ich noch nichts Beängstigendes. Oder geht es darum, dass aus zwei existierenden Texten ein neuer generiert wird, der mit Originaltextstücken arbeitet bzw. Ideen widerkäut? Dann ist es eine Urheberrechtsverletzung, gegen die man dann doch vorgehen könnte, oder?

Ja, darum kann es u.a. auch gehen. Leute haben es schon geschafft nahezu 1:1 Texte aus Büchern aus ChatGPT herauszukitzeln, was naheliegt, dass die KI mit dem entsprechenden Buch gefüttert wurde. Nun sollte man meinen, dass das urheberrechtlich belangt werden kann, aber mehrere Gerichte haben gerade gegen die Kläger in mehreren solcher Fälle entschieden. Im Grunde kann man sich also fragen, ob in Bezug aufs Urheberrecht bei KI alles ausgesetzt wird. Es ist ... merkwürdig, im Moment. Um es mal vorsichtig auszudrücken.

vor 21 Minuten schrieb KathrinH:

Ich will nicht provozieren, ich möchte nur besser verstehen, worum sich bei so vielen Autor*innen genau die Ängste drehen. 

Um vielleicht mal ein paar potentielle Ängste aufzuzählen, die durch KI entstehen könnten:

  • Die KI ist in der Lage ganze Bücher zu schreiben. Warum braucht es dann noch Autoren?
  • Die KI ist in der Lage ganze Bücher im Stil eines bestimmten Autors / einer Autorin zu schreiben. Werden Verlage dann einfach nur noch die KI schreiben lassen und brauchen die Autoren nicht mehr zu bezahlen?
  • Mittels KI werfen irgendwelche Leute so viele Bücher auf den Markt, dass richtige Autoren einfach nicht zum Stich kommen.
  • Ganze Verlagssparten gehen vielleicht ein, weil die Bücher, die sie verlegen, einfacher direkt per KI hergestellt werden.

Meine persönliche Meinung ist, dass es Autoren immer geben wird und die auch grundsätzlich gebraucht werden, um die Welt irgendwie voranbringen zu können. Ich glaube aber auch, dass bestimmte Bereiche damit sehr zu kämpfen haben werden. Wir sehen das z.T. jetzt schon in bestimmten Sparten (z.B. Reiseliteratur). Und wie ich schon mehrmal im Thread gesagt habe: Ich glaube immer noch fest daran, dass Heftromane den Weg alles irdischen gehen werden. Ich wünsche es den entsprechenden Autoren und Autorinnen nicht, aber es wird so weit kommen, dass die Leserin einfach nach Hause kommt, der KI sagt "Ich will einen Kurzroman im Genre Romance lesen, der in Irland spielt, wo sich eine Frau in einem Mann verliebt, der einen süßen Hund hat", und dann generiert die KI das. Und es wird nicht toll sein, aber es wird gut genug sein.

Und so kann sich irgendwann jeder die "gut genug" Bücher zusammenbasteln. Eines werden sie mit Sicherheit nicht sein: Herausragend. Weil sie eben keine wirklich originellen Ideen liefern. Aber wie viele Bücher sind tatsächlich originell?

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Vielen Dank für die Zusammenfassung @Sebastian Niedlich. Macht es jetzt zumindest für mich nachvollziehbarer. Über dieses Thema könnte man wohl stundenlang diskutieren und philosophieren. Aber man kann den Fortschritt halt nicht aufhalten, nur ihn sich irgendwie versuchen, zunutze zu  machen :D.

Bearbeitet von KathrinH
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vor 3 Stunden schrieb Sebastian Niedlich:

Leute haben es schon geschafft nahezu 1:1 Texte aus Büchern aus ChatGPT herauszukitzeln, was naheliegt, dass die KI mit dem entsprechenden Buch gefüttert wurde. Nun sollte man meinen, dass das urheberrechtlich belangt werden kann, aber mehrere Gerichte haben gerade gegen die Kläger in mehreren solcher Fälle entschieden. Im Grunde kann man sich also fragen, ob in Bezug aufs Urheberrecht bei KI alles ausgesetzt wird. Es ist ... merkwürdig, im Moment.

Ich finde das nicht so unlogisch, denn das Urheberrecht betrifft Texte, die veröffentlicht werden. Wenn du einen Text veröffentlicht, der die Kopie eines anderen, schon veröffentlichten Textes ist, DANN ist das eine Urheberrechtsverletzung, und zwar unabhängig davon, ob du das selber abgeschrieben hast oder ob es eine KI für dich gemacht hat.

Wenn eine KI dagegen anhand von veröffentlichten Texten lernt, wie man Worte aneinander reiht, damit es gut klingt … nun, machen wir menschlichen Autoren es denn anders? Ich finde es schwierig, da eine klare Trennlinie finden zu wollen.

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vor 3 Stunden schrieb Sebastian Niedlich:

Meine persönliche Meinung ist, dass es Autoren immer geben wird und die auch grundsätzlich gebraucht werden, um die Welt irgendwie voranbringen zu können. Ich glaube aber auch, dass bestimmte Bereiche damit sehr zu kämpfen haben werden.

Getriggert durch ein paar, ähm … unschöne Erfahrungen im Kontakt mit diversen Ämtern wünsche ich mir eine baldige Ersetzung von Beamten durch KIs. Wäre das nicht herrlich? Ein Amts-GPT, der einem auf alle Fragen prompt und ausführlich antwortet, einem das Formular schickt, das man tatsächlich braucht, einen mit endloser Geduld berät, was man wie ausfüllen muss, und der weiß, wovon er spricht – ein wunderbarer Gedanke! :s22

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vor 3 Stunden schrieb Sebastian Niedlich:

Ja, darum kann es u.a. auch gehen. Leute haben es schon geschafft nahezu 1:1 Texte aus Büchern aus ChatGPT herauszukitzeln, was naheliegt, dass die KI mit dem entsprechenden Buch gefüttert wurde. Nun sollte man meinen, dass das urheberrechtlich belangt werden kann, aber mehrere Gerichte haben gerade gegen die Kläger in mehreren solcher Fälle entschieden. Im Grunde kann man sich also fragen, ob in Bezug aufs Urheberrecht bei KI alles ausgesetzt wird. Es ist ... merkwürdig, im Moment. Um es mal vorsichtig auszudrücken.

Um vielleicht mal ein paar potentielle Ängste aufzuzählen, die durch KI entstehen könnten:

  • Die KI ist in der Lage ganze Bücher zu schreiben. Warum braucht es dann noch Autoren?
  • Die KI ist in der Lage ganze Bücher im Stil eines bestimmten Autors / einer Autorin zu schreiben. Werden Verlage dann einfach nur noch die KI schreiben lassen und brauchen die Autoren nicht mehr zu bezahlen?
  • Mittels KI werfen irgendwelche Leute so viele Bücher auf den Markt, dass richtige Autoren einfach nicht zum Stich kommen.
  • Ganze Verlagssparten gehen vielleicht ein, weil die Bücher, die sie verlegen, einfacher direkt per KI hergestellt werden.

Was die Ängste betrifft: Meine einzige Sorge im Moment ist die Frage, ob Verlage in den Verträgen künftig evtl. den Einsatz der KI festlegen könnten, um Vorschusshonorare und Tantiemen zu sparen. Aber ich glaube das eigentlich nicht und finde dazu auch nichts im Netz. Nur die Zeitungsverlage scheinen sehr davon betroffen zu sein.

vor 42 Minuten schrieb AndreasE:

Ich finde das nicht so unlogisch, denn das Urheberrecht betrifft Texte, die veröffentlicht werden. Wenn du einen Text veröffentlicht, der die Kopie eines anderen, schon veröffentlichten Textes ist, DANN ist das eine Urheberrechtsverletzung, und zwar unabhängig davon, ob du das selber abgeschrieben hast oder ob es eine KI für dich gemacht hat.

Wenn eine KI dagegen anhand von veröffentlichten Texten lernt, wie man Worte aneinander reiht, damit es gut klingt … nun, machen wir menschlichen Autoren es denn anders? Ich finde es schwierig, da eine klare Trennlinie finden zu wollen.

Zunächst dachte ich, ich stelle lieber keine Texte von mir ein, damit die KI das nichts alles frisst und verdaut. Andererseits machen wir es genauso, wie du richtig sagst. Die Chance wäre ja - sofern man den eigenen Stil für gut und allgemeinfähig hält -, dass man der Literaturwelt seinen individuellen Stempel mit aufdrückt.:-)

vor 42 Minuten schrieb AndreasE:

Getriggert durch ein paar, ähm … unschöne Erfahrungen im Kontakt mit diversen Ämtern wünsche ich mir eine baldige Ersetzung von Beamten durch KIs. Wäre das nicht herrlich? Ein Amts-GPT, der einem auf alle Fragen prompt und ausführlich antwortet, einem das Formular schickt, das man tatsächlich braucht, einen mit endloser Geduld berät, was man wie ausfüllen muss, und der weiß, wovon er spricht – ein wunderbarer Gedanke! :s22

Vielleicht ist das bald Wirklichkeit. Grundsätzlich glaube ich, dass die KI freundlicher formuliert als viele Menschen, insbesondere manche Beamte. Dann würde man keine Briefe mehr bekommen, in denen gleich mit Strafen und Gefängnis gedroht wird, wenn man das Knöllchen nicht innerhalb einer Woche bezahlt hat.:s08

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vor 17 Stunden schrieb Christa:

Was die Ängste betrifft: Meine einzige Sorge im Moment ist die Frage, ob Verlage in den Verträgen künftig evtl. den Einsatz der KI festlegen könnten, um Vorschusshonorare und Tantiemen zu sparen.

Geht (hoffentlich) eher andersrum. In meinen neuen Buchverträgen steht jetzt dick drin, dass der Autor zusichert, dass der Text nicht mithilfe von KI entstanden ist, und der der Verlag sichert zu, dass er den Text nicht für das Training künstlicher Intelligenzen freigeben und keine KI-Übersetzungen erlauben wird.

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Am 19.2.2024 um 13:22 schrieb Sebastian Niedlich:

Ein Typ auf Twitter hat Gemini übrigens dazu benutzt, einen Text in eine Sprache zu übersetzen, die nur noch von 2000 Leuten verstanden wird. Er hat das Ding einfach mit einem Sprach-Handbuch dazu gefüttert und Gemini hat nicht mal 1 1/2 Minuten gebraucht, um den Text zu übersetzen. Wie korrekt die Ausgabe dann tatsächlich war, kann ich nicht sagen, aber im Zweifelsfall bitte immer daran denken: Es wird nicht mehr schlechter, nur noch besser.

Hm, das wäre mir eine große Hilfe beim Lesen grönländischer Texte; eine Sprache, die auch nur 57.000 Menschen sprechen.

Roland Muller: EISRAUSCH (erschienen am 13.08.2024 als Aufbau Taschenbuch, Hörbuch und E-Book)

https://roland-mueller-thriller.de und https://www.cafedigital.de

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vor 8 Stunden schrieb AndreasE:

Geht (hoffentlich) eher andersrum. In meinen neuen Buchverträgen steht jetzt dick drin, dass der Autor zusichert, dass der Text nicht mithilfe von KI entstanden ist, und der der Verlag sichert zu, dass er den Text nicht für das Training künstlicher Intelligenzen freigeben und keine KI-Übersetzungen erlauben wird.

Das finde ich großartig! Neulich erwähnte schon mal jemand so etwas, und es scheint so, als könnte das flächendeckend werden. 

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vor 9 Stunden schrieb Christa:
vor 17 Stunden schrieb AndreasE:

Geht (hoffentlich) eher andersrum. In meinen neuen Buchverträgen steht jetzt dick drin, dass der Autor zusichert, dass der Text nicht mithilfe von KI entstanden ist, und der der Verlag sichert zu, dass er den Text nicht für das Training künstlicher Intelligenzen freigeben und keine KI-Übersetzungen erlauben wird.

Das finde ich großartig! Neulich erwähnte schon mal jemand so etwas, und es scheint so, als könnte das flächendeckend werden. 

Sehr gut!

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Am 19.2.2024 um 16:30 schrieb Sebastian Niedlich:

Und so kann sich irgendwann jeder die "gut genug" Bücher zusammenbasteln. Eines werden sie mit Sicherheit nicht sein: Herausragend. Weil sie eben keine wirklich originellen Ideen liefern. Aber wie viele Bücher sind tatsächlich originell?

Das erinnert mich ein bisschen an die Zeiten, als Pagemaker und Photoshop aufkamen und jeder zweite Marketingmanager dachte, jetzt könne sein Team alles selbst machen, wozu bisher teure Kreative notwendig waren ;-)

Roland Muller: EISRAUSCH (erschienen am 13.08.2024 als Aufbau Taschenbuch, Hörbuch und E-Book)

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vor 4 Stunden schrieb RolandM:

Das erinnert mich ein bisschen an die Zeiten, als Pagemaker und Photoshop aufkamen und jeder zweite Marketingmanager dachte, jetzt könne sein Team alles selbst machen, wozu bisher teure Kreative notwendig waren ;-)

Guter Vergleich! Es wird sicher auch diesmal nicht so heiß serviert, wie es gekocht wird …

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Sehr interessant. Die KI hat ihre eigenen moralischen Vorstellungen. Anscheinend darf Dall-E Götter nicht darstellen.

"You

God, Yahweh, Mohammed, the god ganesh, the god thor and the goddess mother earth sit at a table and play cards.

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Jede Art des Schreibens ist erlaubt - nur nicht die langweilige (Voltaire)

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