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Sebastian Niedlich

KI - Künstliche Intelligenz MEGATHREAD

Empfohlene Beiträge

vor 50 Minuten schrieb Sebastian Niedlich:

Also, ich meine ... Bill Gates sagt das. Der hat in nicht geringem Umfang für die Welt gesorgt, wie wir sie kennen. Im Sinne der Technologie, meine ich. Wenn der sowas sagt ...

 

Dazu fällt mir ein ... Im Jahr 1981 war Bill Gates sich sicher: „Mehr als 640 Kilobyte Speicher werden Sie niemals benötigen.“ 

Aber ja, die eigene KI trainieren zu können wird gut. Der gebe ich meine Bücher zum lernen, damit sie wie ich schreiben kann und dann kann ich in Ruhe ein Buch schreiben, während ich im Hintergrund zwei andere von der KI erstellen lassen. So kann ich meinen Schaffenskraft verdreifachen. Jedes dritte Buch (welches von mir erstellt wurde) gebe ich wieder der KI zum füttern, damit sie meine neuesten Schreibeigenheiten lernt und dann geht der Zyklus wieder von vorne los: Ein Buch ich, zwei die KI.

Irgendwann, wenn ich alt bin und nichts mehr Neues hinbekomme, kann ich nur noch die KI schreiben lassen.
Und wenn ich tot bin, kann die KI immer noch weiter in meinem Namen schreiben. So werden meine Rechte hoffentlich niemals verfallen.

Das liest sich gerade sicherlich etwas zynisch. Aber ich glaube ich meine das ernst. Ich werde natürlich niemanden was davon erzählen. Einen Unterschied wird eh niemand bemerken, der Geschmack der Leser wird sich ja ändern. .-)

Bearbeitet von JoergR
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Sebastian Niedlich

Ubisoft hat ein KI-Tool entwickelt, um NPC-Texte schneller zu generieren.

Sprich: Die Autoren der Spiele von Ubisoft sollen sich in Zukunft mehr auf die Hauptnarrative konzentrieren können, um nicht mehr irgendwelchen Scheiß schreiben zu müssen, den irgendwelche unwichtigen Figuren in Spielen von sich geben, damit die Welt etwas involvierender wirkt. Hier noch ein wenig mehr Details.

Irgendwo steckt da sicherlich ein Witz über die Qualität von Ubisoft-Spielen drin, deren Hang zur Wiederholung und immer gleichem Gameplay ... jedenfalls scheint das gerade bei Computerspielautoren auf nicht viel Gegenliebe zu stoßen...

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Sebastian Niedlich
vor einer Stunde schrieb JoergR:

Dazu fällt mir ein ... Im Jahr 1981 war Bill Gates sich sicher: „Mehr als 640 Kilobyte Speicher werden Sie niemals benötigen.“

Hat er zwar niemals gesagt, aber natürlich wäre es, wenn er einmal im Leben was Dummes gesagt hätte, auch das absolute Ausschlußkriterium, dass man irgendwas von ihm danach noch in irgendeiner Form ernst nehmen könnte. Soweit kommt es noch, dass irgendeiner auf Leute hört, die sich vielleicht irgendwann mal geirrt haben könnten!

;)

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vor 23 Stunden schrieb MaschaV:

Ein interessantes Gespräch zum Thema künstliche Intelligenz und Literatur:

https://www.srf.ch/audio/kultur-talk/wie-kuenstliche-intelligenz-das-literarische-schreiben-veraendert?id=12346693

Danke für den Tipp, Mascha.

Herr Bajohr hat in diesem Radiogespräch drei Sachen gesagt, die für mich Orientierungspunkte in der Debatte um KI + Kreativität sind.

Zum einen mache die KI keinen Unterschied zwischen wahr und falsch, sondern zwischen wahrscheinlich und unwahrscheinlich.

Zum anderen könne eine KI das nicht simulieren, was jenseits des Erwartbaren sei.

Zum Dritten werde in der Kognitionspsychologie zwischen zwei Arten der Kreativität unterschieden - der Kreativität, die bereits vorhandene Spielelemente neu kombiniert, und der Kreativität, die neue, bisher  "unbekannte" Spielelemente oder Feldteile erschliesst.

Also denkt Stefan

Zu 1) KI-Produkte sind Schnittmengen, die wir als Behauptungen lesen.

Zu 2) Gute Belletristik ( d.h. zwei Übereinkünfte bezüglich Qualität und Form) wird für KI im Bereich des Möglichen sein; Texte, die uns ausserhalb unserer Routinen berühren, nicht.

Zu 3) Wo willst Du mit deiner Arbeit hin? Neues Arrangement von (Erzähl-)Mustern oder hast Du was wirklich Neues zu sagen?

 

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vor 26 Minuten schrieb StefanS:

Danke für den Tipp, Mascha.

Herr Bajohr hat in diesem Radiogespräch drei Sachen gesagt, die für mich Orientierungspunkte in der Debatte um KI + Kreativität sind.

Zum einen mache die KI keinen Unterschied zwischen wahr und falsch, sondern zwischen wahrscheinlich und unwahrscheinlich.

Zum anderen könne eine KI das nicht simulieren, was jenseits des Erwartbaren sei.

Zum Dritten werde in der Kognitionspsychologie zwischen zwei Arten der Kreativität unterschieden - der Kreativität, die bereits vorhandene Spielelemente neu kombiniert, und der Kreativität, die neue, bisher  "unbekannte" Spielelemente oder Feldteile erschliesst.

Also denkt Stefan

Zu 1) KI-Produkte sind Schnittmengen, die wir als Behauptungen lesen.

Zu 2) Gute Belletristik ( d.h. zwei Übereinkünfte bezüglich Qualität und Form) wird für KI im Bereich des Möglichen sein; Texte, die uns ausserhalb unserer Routinen berühren, nicht.

Zu 3) Wo willst Du mit deiner Arbeit hin? Neues Arrangement von (Erzähl-)Mustern oder hast Du was wirklich Neues zu sagen?

 

Grundsätzlich sehe ich das sehr ähnlich wie du. Das Erwartbare ist bei Genreliteratur ein ganz wichtiges Element, damit Leser und Leserinnen an etwas andocken können, das sie bereits kennen. Es haben sich genretypische Konventionen entwickelt, die erwartet werden. Da kann die KI durchaus hilfreich sein, weil sie nach der höchsten Wahrscheinlichkeit auswählt. 

Es ist uns als Autorinnen und Autoren unbenommen, das Unerwartete, Originelle, Menschliche selbst einzubringen, indem wir der KI unsere Ideen einpflanzen und sie damit arbeiten lassen.

Wir können auch die Texte der KI bearbeiten, bis sie uns gefallen. Oder/Und sie beliebig viele Varianten schreiben lassen.

Das könnte eine durchaus fruchtbare Zusammenarbeit werden.

Momentan ist das alles noch sehr aufwendig, weil man viel rumprobieren muss, und die Ergebnisse sind auch noch nicht wirklich gut, aber in einem Monat oder vielleicht nur zwei Wochen kann das alles schon ganz anders aussehen.

Bearbeitet von MaschaV
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vor 2 Stunden schrieb Sebastian Niedlich:

Hat er zwar niemals gesagt, aber natürlich wäre es, wenn er einmal im Leben was Dummes gesagt hätte, auch das absolute Ausschlußkriterium, dass man irgendwas von ihm danach noch in irgendeiner Form ernst nehmen könnte. Soweit kommt es noch, dass irgendeiner auf Leute hört, die sich vielleicht irgendwann mal geirrt haben könnten!

;)

Oh, wow, stimmt. Hat er möglicherweise gar nicht.

Danke für den Hinweis! 

EDIT: Allerdings meint ChatGPT, dass Bill Gates etwas ähnliches gesagt hat:

F: Hat Bill Gates gesagt, dass man nie mehr als 640 Kilobyte in seinem Computer braucht?

A: Die Aussage, dass "640 Kilobyte genug für jeden" seien, wird oft Bill Gates zugeschrieben. Es gibt jedoch keine Beweise dafür, dass er diese Aussage tatsächlich getätigt hat. Tatsächlich hat Bill Gates in einem Interview aus dem Jahr 1996 gesagt: "640 Kilobyte sind genug für den normalen Benutzer". Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass dieser Kommentar vor mehr als 25 Jahren gemacht wurde, als Computer und Technologie noch in den Kinderschuhen steckten und die Größe von Dateien und Programmen im Vergleich zu heute winzig war.

Bearbeitet von JoergR
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Der für mich bisher wichtigste Satz zum Thema KI versteckt sich in einem Video, das Sebastian relativ am Anfang gepostet hat (amerikanischer Late-Night-Typ, der atemberaubend schnell redet). Er sprach zwar von Anwälten, aber auf uns umgedichtet sagt er sinngemäß: "Die Frage ist nicht, ob die KI irgendwann uns Autorys ersetzt oder nicht. Stattdessen werden Autorys, die die KI nutzen, diejenigen ersetzten, die die Ki nicht nutzen."

Ich weiß nicht, ob es in Zukunft ohne KI gar nicht mehr geht, aber ich denke, dass diejenige, die KI nutzen, gegenüber den andren im Vorteil sein werden.
Dazu ist mir eine Szene aus einem alten Film mit Romy Schneider eingefallen. "Death Watch - Der gekaufte Tod" von 1980. Romy Schneider spielt eine Schriftstellerin, und ihre Aufgabe besteht eigentlich nur noch darin, eine Plotwendung zu finden, die der Computer noch nicht kennt. So etwas könnte ich mir für uns auch vorstellen ...

Was mir beim geballten Lesen dieses Threads aufgefallen ist: Es gibt zwei "Talente" der KI, die nicht immer sauber getrennt werden. Ein Mal die Hilfe beim Plotten (wo sie ganz brauchbare Ergebnisse zu liefern scheint) und dann das Texten selbst, wo die Qualität der Sprache noch sehr zu wünschen übrig lässt.

 

Beim Übersetzen geht es ausschließlich um die Sprache, sodas das Thema unter Übersetzerys gerade auch diskutiert wird - ebenfalls sehr kontrovers, wie ihr euch denken könnt. Bei uns droht ganz konkret die Gefahr, dass Verlage mit einer Deepl-oder sonstigen Maschinenübersetzung kommen und dann weniger Honorar zahlen wollen, weil der Text ja "nur noch überarbeitet" werden muss. Eine Kollegin hat dazu einen sehr lesenswerten Erfahrungsbericht geschrieben. Ihr Fazit: Übersetzung mit deepl dauert sogar länger als ohne und müsste somit eigentlich teurer sein.

Die Frage ist nur, wie lange noch? Ich selbst nutze Deepl auch für meine Übersetzungen, aber eher als Wörterbuch oder Tippgeber. Einmal hatte ich  allerdings einen englischen Text, der so einfach war, dass ich ihn fast komplett von DeepL übersetzen lassen konnte. Das hat sich richtig gelohnt, zeit- und damit auch geldmäßig. Aber wie gesagt, das war ein sehr einfacher Text.

Überraschend fand ich die Statements mehrerer Kolleg*nnen, die aus "kleinen" Sprachen übersetzen (dazu zählt auch Arabisch, weil nicht viele arabische Texte ins Deutsche übersetzt werden). Da kamen Aussagen wie: "Ich bin davon ausgegangen, dass da nur Schrott bei herauskommt, aber Scheiße, die Maschine kann besser arabisch als ich!" Wie sich der Widerspruch zu den englischen Texten erklären lässt, weiß ich gerade auch nicht. Ich wollte damit nur sagen, dass einige Kolleg*innen ziemlich geschluckt haben, wie gut die KI schon ist.

Und die Maschine lernt dazu. Ich kann mir vorstellten, dass sich Maschinentexte allmählich in die Literatur hineinfressen. Erst die Texte, die sprachlich und vom Aufbau her sehr einfach sind und wenig Überraschungen zeigen. Ich weiß nicht, ob das falsch ist. Müssen so einfache Texte, wie ich ihn oben als Beispiel genannt habe, unbedingt von Menschen produziert werden? Wenn es auch anders geht?

Am anderen Ende stehen dann die "hochliterarischen" Texte. Arno Schmidt von ChatGPT? Hm, da habe ich meine Zweifel ...

Komm wir essen Opa.

SATZZEICHEN können Leben retten.

www.mcpoets.de

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Am 22.3.2023 um 16:21 schrieb StefanS:

Danke für den Tipp, Mascha.

Herr Bajohr hat in diesem Radiogespräch drei Sachen gesagt, die für mich Orientierungspunkte in der Debatte um KI + Kreativität sind.

Zum einen mache die KI keinen Unterschied zwischen wahr und falsch, sondern zwischen wahrscheinlich und unwahrscheinlich.

Zum anderen könne eine KI das nicht simulieren, was jenseits des Erwartbaren sei.

Zum Dritten werde in der Kognitionspsychologie zwischen zwei Arten der Kreativität unterschieden - der Kreativität, die bereits vorhandene Spielelemente neu kombiniert, und der Kreativität, die neue, bisher  "unbekannte" Spielelemente oder Feldteile erschliesst.

Also denkt Stefan

Zu 1) KI-Produkte sind Schnittmengen, die wir als Behauptungen lesen.

Zu 2) Gute Belletristik ( d.h. zwei Übereinkünfte bezüglich Qualität und Form) wird für KI im Bereich des Möglichen sein; Texte, die uns ausserhalb unserer Routinen berühren, nicht.

Zu 3) Wo willst Du mit deiner Arbeit hin? Neues Arrangement von (Erzähl-)Mustern oder hast Du was wirklich Neues zu sagen?

 

Spannende Diskussion, ich habe gerade das Bajohr-Radiogespräch angehört. Interessant fand ich auch den Punkt: Die KI kann nicht Nein sagen (als wäre sie eine Japanerin).

@StefanS Spannende Schlussfolgerungen, die du da ziehst. Wo ich mir nicht sicher bin, bei deinem Punkt 2: Es gibt unterschiedliche Gründe und Wirkungsästhetiken, warum uns Texte berühren. Auch lässt sich sehr schwer klassifizieren, geschweige den wissenschaftlich irgendwie festschreiben, was "von einem Text berührt werden" eigentlich meint. Mir kommt das wie ein Schlupfloch vor, mit dem wir uns vor den Konsequenzen von KI flüchten wollen, indem wir Produkten, die uns vermeindlich berühren, menschliche Urheber zuschreiben wollen. Auch die Unterscheidung von "neues Arrangement von (Erzähl)-Mustern" versus "wirklich Neues sagen" ist gar nicht so einfach zu ziehen. Manches, was zunächst wie "wirklich neu" erschien, wurde von der Literaturwissenschaft u.U. später als Wiederholung von alt Bekanntem eingestuft und umgekehrt.

"Dem von zwei Künstlern geschaffenen Werk wohnt ein Prinzip der Täuschung und Simulation inne."&&&&Projekt MD&&"Erdbeeren & Bananen"

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