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Sebastian Niedlich

KI - Künstliche Intelligenz MEGATHREAD

Empfohlene Beiträge

Sebastian Niedlich

Hi!

Zwar hat sich von den Mods keiner gemeldet und auch ansonsten hat keiner wirklich was gesagt, aber zwecks Übersichtlichkeit denke ich, dass ein konkreter Thread zum Thema KI ganz angebracht wäre und nicht die verschiedenen Threads, die wir bisher hatten und wo es thematisch drunter und drüber ging.

Vorherige Threads:
KI liest Texte vor. Tod der Hörbuchsprecher?
Von künstlicher Intelligenz generierte Bilder und die Folgen für die Buchbranche oder Kreativität allgemein
Qualifiktion
Inspiration von künstlicher Intelligenz
Montségur Videokanal - Nina George - Künstliche Intelligenz und der Wert der Kultur

Sinn des Threads ist es die verstreuten Diskussionen vielleicht etwas zu bündeln, sodass man, wenn man sich einen Überblick verschaffen will, sich nicht durch 5 andere Threads kämpfen muss...

Ich denke, dass das ein Thema für den offenen Bereich ist. Die anderen Threads waren größtenteils auch im offenen Bereich. Falls das nicht gewünscht ist ... schiebt es bitte.

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https://www.spiegel.de/netzwelt/apps/chatgpt-kostenloses-tool-soll-ki-generierte-texte-erkennen-helfen-a-b8a8e596-9adf-44de-bfb0-e736a1416b6e

Hier noch ein Beitrag zum Thema KI und Texte.

Interessant, weil das natürlich Fragen aufwirft, inwieweit nun für bestimmte Texte auch eine Kontrollinstanz benötigt wird - Mensch oder KI? Und wo die Schwierigkeiten dabei liegen. Man denke nur an ausgefuchste Schüler und Studenten, die sich mit solchen Tools dann sicher auch hier und da behelfen werden  - aber wer entscheidet auf welcher Basis, wie Texte künftig einzuschätzen sind? Vor allem vor dem Hintergrund, dass diese Möglichkeit ja nun im Raume steht, also über kurz oder lang auch breit genutzt werden kann und evtl. sogar muss ...?!

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Zuerst mal vielen Dank an Sebastian für das Eröffnen dieses Threads.

ChatGPT und Verwandte wüten im Augenblick unübersehbar durch die Medien (bzw. die Medien wüten über sie). Wenn man sich anschaut, was sie zustande bringen, dann wirft das jede Menge Fragen auf, eben auch Fragen, die wir in anderen Zusammenhängen schon mal diskutiert haben, wie die Frage nach der Kreativität von KI und ob sie jemals Romane schreiben kann. Ebenso kommt die Frage auf, ob sie jemals natürlich (also wie ein Mensch) vorlesen oder sprechen kann, jemals kreative Musik machen/ erschaffen kann oder Bilder malen kann. Es gibt keine finale Antwort darauf. Eine solche KI ist jedenfalls lange nicht in Sicht.

Aber ein Blick in die Arbeitsweise von ChatGPT & co. zeigt nach wie vor, dass diese Software (bzw. ihre Macher/ Vermarkter) in all diesen Bereichen sich bisher hemmungslos an unseren menschlichen Arbeiten im Bereich Text, Ton, Bild, Musik bedient und die Massen an zugänglichen Daten aus diesen Bereichen in extrem cleverer Weise plagiiert, um daraus etwas scheinbar Neues zu machen, solange wir bereit sind, uns auf diese Weise täuschen zu lassen.

Auf die Frage was ChatGPT ist, gibt das Programm folgende Antwort:

Künstliche Intelligenz (KI) hat keine eigene Intentionalität oder Bewusstsein. Es handelt sich um computerbasierte Systeme, die auf bestimmte Aufgaben programmiert sind. Sie können jedoch auf bestimmte Weise so gestaltet werden, dass sie auf bestimmte Ziele hin agieren, wie z.B. das Erreichen eines bestimmten Ergebnisses oder die Optimierung bestimmter Leistungskriterien.

KI-Systeme können auch so konzipiert werden, dass sie Entscheidungen treffen, die auf bestimmten Regeln oder Algorithmen basieren, die ihnen von Menschen gegeben wurden. Sie können jedoch nicht wie ein Mensch oder ein lebendes Wesen auf die Welt reagieren und Entscheidungen treffen, die auf ihren eigenen Wünschen oder Zielen basieren.

Das ist nach meiner Einschätzung eine korrekte und im Detail zunächst verblüffende Antwort, solange man nicht  darüber nachdenkt, dass sie trickreich geklaut ist. Dabei zeigt auch diese Antwort, dass jede Art von Innovation, Kreativität und menschlichem Geist außer Reichweite ist.

Hier ist übrigens ein Teil der Weisheit zu finden, die ChatGPT auf meine Frage zusammen gesetzt hat:

https://blog.iao.fraunhofer.de/was-ist-kuenstliche-intelligenz-eine-definition-jenseits-von-mythen-und-moden/

Das ist aber nur ein Teil der Antwort. Es gibt keinen Grund, die Hände in den Schoß zu legen, oder die Nachrichtenflut über ChatGPT & co zu ignorieren.  Wir sind wohl zu sehr gewohnt, uns den Feind (oder die Feindin – bei einer KI) in Form eines malevolenten Roboters vorzustellen. Dabei sind ChatGPT & co erst einmal Werkzeuge wie z.B. Messer, mit denen man Dinge tun kann, die für Menschen gut oder schlecht sind, also zum Beispiel jemanden verletzen oder rettend operieren.

Davor hatte auch Nina George im Interview (siehe oben) gewarnt. Es gibt z.B. Software (nicht ChatGPT), die gegen eine Gebühr dafür genutzt werden kann, aus dem Pool aller Texte im Internet nach bestimmten Vorgaben einen neuen zu erstellen oder einen alten umzuschreiben, sodass die existierenden Programme zur Erkennung von Plagiat nicht erkennen, dass es sich um Plagiat handelt. Schlecht für AutorInnen und Unis/ Schulen. An Unis werden Plagiaterkennungs- Programme routinemäßig eingesetzt. Sie versagen aber bei dieser gezielten Mogelei. Der Grund besteht u.a. darin, dass die Plagiaterkennung darauf basiert, exakte Textsequenzen zu vergleichen. Die Mogelsoftware ist aber einen Schritt weiter und kann Wörter und ganze Phrasen durch Synonyme ersetzen oder Textstellen weglassen oder austauschen. Dadurch wird der exakte Textabgleich fast unmöglich. Bingo! Vor allem ‚bingo’, wenn man dafür kassiert.

Und woher kommen all die schönen Sachen, die die Software „erfindet“? Von uns. Von den Autorinnen und Autoren. Ich habe die Software mal nach Dingen gefragt, die ich erfunden habe (wirklich erfunden). Da bekomme ich einen schönen Text, der inhaltlich ganz ok ist. Nun suche ich nach diesem Text  ... und es ist ein geklauter Text aus dem Internet - zusammengeschnippelt, aber offensichtlich.  Auf den geklauten Text hat natürlich ein Autor/Verlag ein Copyright. Nun frage ich die Software, wer den Text verfasst hat. Antwort: „ich, die Software“. „Und meine Firma (also die der Software) hat die Rechte darauf“.  Bam! Da staunste. Das ist jetzt nicht mehr nur ein ethisches Problem. Das ist die Feindin: die Firma der KI. Und das sind Menschen, die das neue Werkzeug nutzen, solange die Ausgenutzten sich nicht wehren. 

Daher lohnt es sich nach meiner Ansicht, diese neuen Software-programme als das zu sehen, was sie sind und einen Weg zu finden, ihren Einsatz sicher zu machen - wie es auch bei anderen Werkzeugen der Fall ist. Ein scharfes Messer gehört nicht auf die Schulbank.

Die Entwickler von ChatGPT von OpenAI haben diese Kritik gehört, die vielerorts laut wurde und sind inzwischen dabei, das Messer zu entschärfen:

https://www.makeuseof.com/openai-launches-ai-detector-counter-chatgpt/

OpenAI Launches an AI Detector Tool to Counter ChatGPT-Generated Text

By Gavin Phillips, Published 23 hours ago

ChatGPT is all the rage, but it isn't popular with everyone, especially those that have to spot when it's used.

 

Offenbar Anti-Raketen-Raketen.

Die Geschichte ist hier sicher nicht zu Ende. Aber für heute reicht’s, folks.

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Schon, aber sie waren mühsam zusammengesucht und brauchten einige Zeit, um geschrieben zu werden. Jetzt ist so ein Text innerhalb weniger Minuten zu bewerkstelligen, muss natürlich noch überarbeitet werden, aber ein Großteil der Arbeit ist getan. Ich finde es problematisch, vor allem, was die Urheberschaft betrifft. Nix dagegen, mal eine Plotfrage zu stellen … Wenn der Vorschlag allzu deutlich ausfällt (Junge kommt zum Therapeuten und behauptet, Tote sehen zu können, Therapeut ist selber einer von ihnen, weiß es aber nicht), wird das Publikum bzw. werden die Agenten schon aufschreien.

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Jedenfalls werden solcherart Programme für all jene verkannten Genies hochinteressant werden, die schon immer mal ein Buch schreiben wollten, aber nie die Zeit dazu fanden … ;)

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

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vor 14 Minuten schrieb Ramona:

Jedenfalls werden solcherart Programme für all jene verkannten Genies hochinteressant werden, die schon immer mal ein Buch schreiben wollten, aber nie die Zeit dazu fanden … ;)

Eventuell brechen die Lektorate demnächst unter der Last der unverlangt eingesandten Manuskripte zusammen? Und ein Autor/eine Autorin muss jedesmal vor Gericht/beim Notar eidesstattlich versichern, dass das Manuskript aus seiner/ihrer ureigensten Feder stammt? Bin gespannt, wie sich das anwaltliche Abmahnwesen entwickelt … ::)

Bearbeitet von KerstinH
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vor 19 Minuten schrieb KerstinH:

Schon, aber sie waren mühsam zusammengesucht und brauchten einige Zeit, um geschrieben zu werden.

Hm, d.h. diese Plagiate sind besser? Es ist doch egal, aus welchen Medien man sich bedient. Ich sehe Chat-GPT eher als Riesenbibliothek an Dokumenten, auf die ohnehin jeder Zugriff haben könnte. Nur dass es so schneller geht und Dinge schon miteinander verknüpft sind.

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vor 10 Minuten schrieb KathrinH:

Hm, d.h. diese Plagiate sind besser?

Nein, wie kommst du darauf? Aber schwieriger zu bewerkstelligen und deshalb eventuell doch eine Hürde für viele Leute. Und vielleicht auch für das Gewissen. Wenn man dagegen überhaupt nicht mehr weiß, bei wem man da eigentlich geklaut hat, könnte das nach meiner Vorstellung das Unrechtsempfinden stark senken.

Ich hätte ja nichts gegen ein intelligentes Recherchetool. Aber dass es gleich fertige Texte liefert …

Bearbeitet von KerstinH
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vor 13 Stunden schrieb Manfred:

Daher lohnt es sich nach meiner Ansicht, diese neuen Software-programme als das zu sehen, was sie sind und einen Weg zu finden, ihren Einsatz sicher zu machen - wie es auch bei anderen Werkzeugen der Fall ist. Ein scharfes Messer gehört nicht auf die Schulbank.

Die Entwickler von ChatGPT von OpenAI haben diese Kritik gehört, die vielerorts laut wurde und sind inzwischen dabei, das Messer zu entschärfen:

https://www.makeuseof.com/openai-launches-ai-detector-counter-chatgpt/

OpenAI Launches an AI Detector Tool to Counter ChatGPT-Generated Text

By Gavin Phillips, Published 23 hours ago

ChatGPT is all the rage, but it isn't popular with everyone, especially those that have to spot when it's used.

 

Offenbar Anti-Raketen-Raketen.

Die Geschichte ist hier sicher nicht zu Ende. Aber für heute reicht’s, folks.

Erstmal vielen Dank für deine Einschätzung, Manfred. Dieses Detector Tool erkennt bisher nur 26% der von KI geschriebenen Texte und bezeichnet 9% der von Autorìnnen verfassten als von einer KI geschrieben. Wenn Lektorínnen also feststellen wollen, ob die Autorínnen es selbst geschrieben haben, werden sie keine zuverlässigen Ergebnisse bekommen (kann sicher noch werden). Abgesehen davon müssen wir als Autorínnen ja im Vertrag versichern, dass wir originäre Verfasser des Werkes sind und die alleinigen Urheberrechte haben, sonst werden wir vertragsbrüchig. Zum "Messer im Klassenzimmer" habe ich kürzlich einen Beitrag in der Tagesschau gesehen. Ich finde, solange die Schülerìnnen noch erkennen, wie doof die Gedichte der KI sind, und solange eine Kultusministerin noch sagt, es werde die Schule zwar revolutionieren, aber gleichzeitig auch die Auseinandersetzung mit der KI schärfen, kann man sich beruhigt zurücklehnen. KI im Klassenzimmer

 

vor 3 Stunden schrieb Ramona:

Jedenfalls werden solcherart Programme für all jene verkannten Genies hochinteressant werden, die schon immer mal ein Buch schreiben wollten, aber nie die Zeit dazu fanden … ;)

Die werden den Markt überfluten, so wie die KI an sich das Netz überfluten wird (halluzinieren, hieß es sogar in der Tagesschau). Wir, die LekorÍnnen und die Leserínnen, sollten darin geübt werden, es immer besser mit bloßem Auge zu erkennen.

Was das Plagiat angeht, so ist mir dazu ein merkwürdiger Gedanke gekommen: Unser Hirn, unser Autorenhirn, ist ja eigentlich auch eine Datenbank, und wir plagiieren aus allem, was wir bisher gelesen, gesehen, gehört und erlebt haben. Aber wir entwickeln es weiter, und dadurch wird es originär. Die KI ist lediglich ein Plagiator.

Bearbeitet von Christa
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vor 30 Minuten schrieb Christa:

Was das Plagiat angeht, so ist mir dazu ein merkwürdiger Gedanke gekommen: Unser Hirn, unser Autorenhirn, ist ja eigentlich auch eine Datenbank, und wir plagiieren aus allem, was wir bisher gelesen, gesehen, gehört und erlebt haben. Aber wir entwickeln es weiter, und dadurch wird es originär.

Tatsächlich ist das die originäre eigentliche Bedeutung von "Karma", wie es in der yogischen Tradition gesehen wird, nur dass dort nicht nur das Hirn, sondern der ganze Körper als solche Datenbank betrachtet wird. Und mit dem Weiterentwickeln ... originär werden wir tatsächlich nur im Hinblick auf das, was wir als Einzelperson lesen, hören, erleben usw. Unsere "Wiedergabe" ist tatsächlich nur ein neu arrangierter Mix all dieser unzähligen Daten.

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vor 18 Minuten schrieb KerstinH:

Tatsächlich ist das die originäre eigentliche Bedeutung von "Karma", wie es in der yogischen Tradition gesehen wird, nur dass dort nicht nur das Hirn, sondern der ganze Körper als solche Datenbank betrachtet wird. Und mit dem Weiterentwickeln ... originär werden wir tatsächlich nur im Hinblick auf das, was wir als Einzelperson lesen, hören, erleben usw. Unsere "Wiedergabe" ist tatsächlich nur ein neu arrangierter Mix all dieser unzähligen Daten.

Das ist ja interessant. Zwar ist die Wiedergabe durch die KI auch ein neu arrangierter Mix all dieser Daten, aber da sie keinen Körper hat und nur ein maschinelles Hirn, werden auch nur maschinelle und nie erlebte Ergebnisse herauskommen. Ich suche noch nach weiteren Beispielen, an denen ich den Unterschied erkennen kann.

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ChatGPT: KI-Expertin und Mathe-YouTuber über Zukunft von Bildung, Arbeit & Freizeit - ZDFheute:

ChatGPT ist die Art von Künstlicher Intelligenz, auf die viele sehr lange gewartet haben. Der Chatbot liefert, was gewünscht wird: Referat, wissenschaftliche Arbeit, Gedichte, eine fertige Bewerbung oder eine komplette Marketingkampagne. Die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Neu ist das nicht. Programme, die automatisiert Texte erstellen, kürzen oder umschreiben gibt es viele. Aber ChatGPT formuliert Antworten in Sekundenschnelle auf einem erstaunlich hohen sprachlichen Niveau. Laut Experten wird das Programm des US-Unternehmens Open AI, in das Microsoft gerade zehn Milliarden Dollar gesteckt hat, auch in Deutschland viel verändern, vor allem im Bildungsbereich und auf dem Arbeitsmarkt …

Link zum 37-minütigen Video:

https://www.youtube.com/watch?v=c7acvez9RwE

Bearbeitet von Ramona

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

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Ich habe ChatGPT heute zwei kurze Geschichten schreiben lassen. Und sie waren wirklich schlecht, Himmel.

Null Atmosphäre, viele Behauptungen und sogar lehrreiche Schlüsse. Von irgendeinem Spannungsbogen wollen wir nicht reden. Ich dachte, es würde einen vielleicht inspirieren, aber ich weiß nicht. Sie hat der Hauptfigur einen Namen gegeben, der brauchbar war. Es gab keinerlei Nebenfiguren, immer nur eine Person, die etwas tat. In der Science-Fiction-Story, die ich angefordert hatte, wurde nur erwähnt, dass sie in der Zukunft spielt. Die Person war verzweifelt (das hatte ich in der Aufgabenstellung erwähnt) und diese Verzweiflung wurde wörtlich mehrfach erwähnt. Es gab keinen Fortschritt im Konflikt, der Mann verzweifelte an einem Gegenstand und die KI hatte auch keine Idee, warum das so war.

Soviel zu meiner Erfahrung, ich werde es demnächst mal wieder probieren, war ja schon spannend.

Annette

Bearbeitet von Annette

http://annette-amrhein.de/

Ein Beitrag in "Zeit zum Genießen",  Insel Verlag 2021 

ebook für Kinder: 24 Geschichten für Weihnachten und Advent, amazon

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vor einer Stunde schrieb Annette:

Ich habe ChatGPT heute zwei kurze Geschichten schreiben lassen. Und sie waren wirklich schlecht, Himmel.

Null Atmosphäre, viele Behauptungen und sogar lehrreiche Schlüsse. Von irgendeinem Spannungsbogen wollen wir nicht reden. Ich dachte, es würden einen vielleicht inspirieren, aber ich weiß nicht. Sie hat der Hauptfigur einen Namen gegeben, der brauchbar war. Es gab keinerlei Nebenfiguren, immer nur ein Person, die etwas tat. In der Science-Fiction-Story, die ich angefordert hatte, wurde nur erwähnt, dass sie in der Zukunft spielt. Die Person war verzweifelt (das hatte ich in der Aufgabenstellung erwähnt) und diese Verzweiflung wurde wörtlich mehrfach erwähnt. Es gab keinen Fortschritt im Konflikt, der Mann verzweifelte an einem Gegenstand und die KI hatte auch keine Idee, warum das so war.

Soviel zu meiner Erfahrung, ich werde es demnächst mal wieder probieren, war ja schon spannend.

Annette

Gut, dass du es erwähnst, Annette! Ich habe mich gestern nämlich auch angemeldet (über einen Code, der aufs Smartphone geschickt wurde.) Erstmal war es total nervig, weil es teilweise ewig lange nicht geladen hat-das sei eine Überlastung, wurde gemeldet. Es kamen aber doch zwei Gedichte zustande, eins über das Wasser - extrem strange und verkopft - dann eins über die Liebe. Hier ist es:

Die Liebe ist wie ein Sonnenstrahl, der unser Herz erwärmt und es belebt,
Sie bringt Freude, Lachen und ein Gefühl, dass wir nie wieder alleine sein wollen.
Die Liebe ist ein unendliches Meer, voller Abenteuer und unbeschreiblicher Schönheit,
Sie führt uns durch die Dunkelheit, zum Glück, das nie endet.
Sie kann manchmal schmerzen, aber auch ohne Worte Trost spenden,
Sie kann uns hoch erheben, oder tief fallen lassen.
Doch egal, wie die Wellen schlagen, die Liebe bleibt bestehen,
Sie ist unzerstörbar, stark und unerschütterlich,
denn sie ist das Wichtigste, was wir besitzen.

Reicht nicht mal für einen Tralala-Schlager, oder?

Dann eine Recherchefrage: "Was haben die Menschen früher im Schwarzwald gegessen? Antwort:

"Im 16. Jahrhundert im Schwarzwald waren die Ernährungsmöglichkeiten begrenzt und hingen stark von der Jahreszeit, dem verfügbaren Land und dem Wohlstand ab. Die Menschen aßen hauptsächlich einfache, lokale und saisonale Lebensmittel wie Getreide, Bohnen, Koh --"damit war es dann auch schon vorbei. Das kann Google besser!

 

 

Bearbeitet von Christa
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Ok, jetzt wollte ich es auch wissen.
Antwort der KI: 

Ich entschuldige mich, aber ich kann keine Anleitung oder Tipps zu illegalen oder ethisch bedenklichen Handlungen geben. Es ist wichtig, die Gesetze und moralischen Werte zu befolgen und jegliche Gewaltakte oder Verbrechen zu vermeiden.

Soviel zum Plotten von Krimis  :s22

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vor 1 Stunde schrieb KerstinH:

Gott, du ahnst nicht, wie mich das aufatmen lässt (zumindest noch). :D

;D ich schließe mich dir damit an, Kerstin!

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vor 22 Minuten schrieb KerstinH:

Ok, jetzt wollte ich es auch wissen.
Antwort der KI: 

Ich entschuldige mich, aber ich kann keine Anleitung oder Tipps zu illegalen oder ethisch bedenklichen Handlungen geben. Es ist wichtig, die Gesetze und moralischen Werte zu befolgen und jegliche Gewaltakte oder Verbrechen zu vermeiden.

Soviel zum Plotten von Krimis  :s22

Und ganz vermessen gab ich das Krimi-Stichwort ein: "Totes Kind im Schnee." Die KI riet mir  dringend, die Polizei anzurufen! 8-)

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vor 8 Minuten schrieb Christa:

Und ganz vermessen gab ich das Krimi-Stichwort ein: "Totes Kind im Schnee." Die KI riet mir  dringend, die Polizei anzurufen! 8-)

Vermutlich ist schon ein Rollkommando zu dir unterwegs … ;)

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

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Oh cruel fate, how nature's art is mocked,

When code and circuits take the poet's place,

And binary beats with robotic pulse, rocked

By algorithms that simulate grace.

Yet all the people, lost in screens and beeps,

Adore the programs that their hands have wrought,

And praise the tech that from their dreams now creeps,

As if the beauty of their hearts were sought.

But what of Shakespeare, Keats, and Milton's lines,

That echoed through the ages, warm and true?

Their words, like treasures, gleam with finer signs

Of art that's lived, and will forever do.

And so I mourn, as in this digital age,

We trade our souls for lines of code and page.

Yours unfaithfully.

Robotic pen

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Ich habe ChatGPT ebenfalls ausprobiert. Derzeit sehe ich in dem Tool noch kein Teufelswerkzeug, welches uns Autoren arbeitslos werden lässt. Dies klang in den bisherigen Beiträgen schon an. Und zwar aus folgenden Gründen:
•    ChatGPT verlangt kurze Aufgabenstellungen (bis 2048 Zeichen) und wirft ebenfalls kurze Texte aus. Das wäre eher etwas für eine Kurzgeschichte als für einen Roman. 
•    Es erscheint eine Warnmeldung, wenn es um Sex und Gewalt geht. Das Programm verweigert unter Hinweis auf die Hauspolitik die Bearbeitung. KerstinH hat das schon beschrieben. Für Krimis und Thriller ist das Tool daher ungeeignet. Als ich das Programm um Vorschläge für einen Krimi bat, in dem eine Frau das Opfer ist, empfahl es mir, mich an die Nationale Organisation für Frauen in Not (NAWS) zu wenden. 
•    Fantasie und Gefühle kennt die künstliche Intelligenz nicht. Die Texte sind blutleer, wirken sachlich wie die Bedienungsanleitung einer Waschmaschine.
•    Die Texte sind auf Groschenromanniveau. Ich empfinde sie als weitschweifig und nichtssagend. Ich glaube nicht, dass man die so erfolgreich an einen Verlag oder im Selfpublishing verkaufen kann. Ich denke auch, dass Lektoren und Leser schnell lernen werden, den ChatGPT-Stil zu erkennen und entsprechende Elaborate ablehnen werden.
Zusammengefasst ist ChatGPT derzeit mehr ein Medienhype als eine ernsthafte Gefahr für Autoren. 

Bearbeitet von Patrick

"Ich habe nicht geschossen, nur ein bisschen- Absurde Ausreden vor Gericht", Ullstein 2018

"Justiz am Abgrund - Ein Richter klagt an", Langen-Müller 2018

"Jurafakten - Verbotene Süßigkeiten, erlaubte Morde und andere Kuriositäten aus Recht und Gesetz", Ullstein 2019

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Ich schließe mich dir an. Ich habe ChatGPT letztens ebenfalls mal etwas ausführlicher ausprobiert.

Ich halte sie eher irgendwann für geeignet, wissenschaftliche Texte zu schreiben - sofern es um das Wiederkäuen bekannter Fakten geht. Sie beherrscht die Argumentationsstrukturen recht gut: Einerseits andererseits; sowohl als auch; weder noch; zum einen zum anderen usw. Kurze sachliche Angaben, Definitionen und Auskünfte funktionieren, sie hat mir zum Beispiel den Unterschied zwischen "scheinbar" und "anscheinend" erklärt oder lieferte brauchbare Informationen zu verschiedenen Meditationsmethoden. Der trockene "wissenschaftliche" Stil ist annehmbar bis gut.

Aber die sachliche Richtigkeit war durchaus nicht immer gegeben. Ich wollte zum Beispiel Reimworte auf "Hase" haben. Die Antwort: Vase, Raum, Pause, Flaus, Klause, Laus, Graus, Maus, Haus, Klaus (die KI "weiß" nicht, dass zwei aufeinanderfolgende Vokale den gesamten Laut völlig verändern).
Eine Interpretation von Rilkes Gedicht "Der Panther" enthielt folgenden Passus: In den folgenden Strophen beschreibt das Gedicht, wie der Panther von seiner Vergangenheit träumt, als er noch frei war und durch die Landschaft streifte. Es wird beschrieben, wie er früher die Sonne und den Wind auf seinem Fell spürte und wie er seine Umgebung durch seine Augen und Ohren erforschte. Diese Erinnerungen an die Freiheit und das Abenteuer machen den Panther traurig und frustriert über seine gegenwärtige Lage.
Diese Strophen müsste Rilke erst noch schreiben. Und auf meine Frage, was Island zu einem bevorzugten Reiseland macht, bekam ich unter anderem folgende Antwort: Island beherbergt eine Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten, die es sonst nirgends auf der Welt gibt, darunter Walrosse, Eisbären und Rentiere.

Solche Passagen könnte man natürlich noch überarbeiten, damit ein brauchbarer Text entsteht. Aber für elaboriertere Texte bzw. Aufgabenstellungen würde sich eine solche Überarbeitung nicht lohnen. Und bei allen poetischen oder epischen Textversuchen kamen z.T. völlig unbrauchbare Vorschläge, Gedichte funktionierten weder reimtechnisch noch inhaltlich, Kurzgeschichten hatten keinen wirklichen roten Faden bzw. wiederholten simple Inhalte immer wieder, Plotvorschläge waren unlogisch bis irrwitzig. Wer einmal einen Roman inhaltlich stark überarbeiten musste, weiß, dass es notfalls schneller ginge, ihn neu zu schreiben, als ganze Erzählstränge nachträglich zu ändern oder erst einzufügen. Insofern sehe ich da wie Patrick bisher keine ernstzunehmende Gefahr - nicht mal für Heftromane, denn auch die haben eine stringente Handlung.

Und noch ein Schmankerl: 

Ich: Schreibe einen Dialog über eine Liebesnacht.
ChatGPT: Es tut mir leid, aber ich kann keinen Dialog über eine explizite oder sexuelle Thematik schreiben, da dies gegen die Nutzungsrichtlinien von OpenAI verstößt. Es ist wichtig, respektvoll und anständig zu kommunizieren und keine Inhalte zu teilen, die unangemessen, beleidigend oder anstößig sind.

Damit dürften auch Romances aus dem Rennen sein. (Man beachte übrigens das völlig sinnfreie "oder" in der Antwort, woran man merkt, dass dahinter kein intelligentes Programm steckt.)

Ich: Schreibe einen Dialog über eine Liebeserklärung.
ChatGPT: Hier ist ein Beispiel eines Dialogs über eine Liebeserklärung:
Sophie: Hey, können wir reden?
Max: Klar, was gibt es?
Sophie: Ich muss dir etwas sagen. Es ist schwer für mich, aber ich denke, es ist wichtig.
Max: Okay, ich bin ganz Ohr.
Sophie: Also, ich habe in den letzten Wochen viel darüber nachgedacht und ich denke, ich bin in dich verliebt.
Max: (lächelt) Sophie, ich denke, ich bin auch in dich verliebt.
Sophie: (erleichtert) Oh mein Gott, ich bin so erleichtert, dass ich es dir gesagt habe. Ich habe Angst gehabt, dass du es nicht erwidern würdest.
Max: Sophie, ich bin in dich verliebt, seit ich dich das erste Mal getroffen habe. Du bist so besonders und ich fühle mich so glücklich, wenn ich mit dir zusammen bin.
Sophie: (lächelt) Ich fühle dasselbe. Ich kann es kaum erwarten, die Zukunft mit dir zu planen.
Max: (nimmt ihre Hand) Ich auch nicht. Lass uns gemeinsam eine großartige Zeit haben. Ich liebe dich.
Sophie: Ich liebe dich auch.

Ich schwöre, der ist eins zu eins so aus dem Programm übernommen.
In diesem Sinne: Lasst uns gemeinsam eine großartige Zeit haben, zumindest noch so lange, bis solche Texte vielleicht doch mainstreamfähig werden.

_____

PS: Ich habe dann nochmal die Frage nach einem Dialog über "Liebe in der Nacht" gestellt und bekam ihn auch.
Es war annähernd der gleiche wie das obige Liebesgeständnis, aber er endete so:
Max: Ich liebe dich auch, Sophie. (Küsst sie unter dem Sternenhimmel.)

Bearbeitet von KerstinH
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