Zum Inhalt springen
Sebastian Niedlich

Von künstlicher Intelligenz generierte Bilder und die Folgen für die Buchbranche oder Kreativität allgemein

Empfohlene Beiträge

Sebastian Niedlich
vor 4 Stunden schrieb HenningS:

Was bedeutet in diesem Zusammenhang das Wort "verstehen"?

Mit "Verstehen" meine ich, dass die "KI" grundsätzlich mitbekommt, was man meint und wie diese Dinge, die mitunter nicht zusammengehören, in Verbindung funktionieren könnten. Nehmen wir mal die Bilder, die ich gerade gepostet habe. Nicht nur hat die KI erkannt, was den Planeten Erde ausmacht, also dass ich z.B. keine flache Weltkarte meine, sondern hat auch verstanden, was "gestrickt" bedeutet und beides so miteinander kombiniert, dass es Sinn ergibt und halbwegs realistisch aussieht.

Beim Hippo hat es verstanden, was ein Hippo ist, dass so ein Hippo dick ist und das Go-Kart dementsprechend breit sein muss.Und das die Hände da irgendwie zum Lenken an den Lenker gehören.

Die KI ist also durchaus in der Lage Dinge logisch zu kombinieren. Das finde ich bemerkenswert.

In Bezug auf Bücher würde eine KI also vielleicht noch Grütze erzählen, aber mit genügend Training würde sie vielleicht "begreifen", dass man einen LKW nicht schälen kann, aber durchaus die Plane abnehmen kann. Texte würden also auch logisch Worte miteinander kombinieren. 

Mir ist klar, dass es keine KI gibt und das Wort "Begreifen" habe ich mit Bedacht in Anführungszeichen gesetzt. Aber wir befinden uns gerade in einer Zeit, die in dieser Hinsicht in Regionen vordringt, die bis vor Kurzem Science-Fiction waren. Und die Entwicklungsgeschwindigkeit ist, wie mehrfach betont, enorm. Aus kurzen Texten erstellte Bilder, bald Videos und bald gar Romane sind keine Zukunftsvision. Das passiert JETZT. Und wie es aussieht geht es so schnell voran, dass wir vielleicht einen abendfüllenden Spielfilm, der aufgrund eines Textpromptes entstanden ist und von einer KI mit Geschichte und Bildern versehen wurde, zu unseren Lebzeiten sehen.

Und dem sollten wir Kreative mit Freude und Sorge begegnen. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Also, ich finde das schon ziemlich beeindruckend. Für einen Buchumschlag bräuchte man sicherlich noch jemanden mit einen Auge für Auschnitt, Schrifttype und -satz und Aufteilung insgesamt, aber ansonsten … Verlage, vermute ich, werden sich noch eine Weile Grafiker leisten, aber wäre ich Coverdesigner für SPler, würde ich jetzt definitiv anfangen zu zittern. Der singende Nasenbär ist  jedenfalls ‘ne Wucht. Vielleicht hätte ich noch „on stage“ eingegeben, jetzt scheint er mir eher im Operntreppenhaus rumzuhängen. Andererseits: Darauf muss man erstmal kommen, ist ja auch eine Aussage; der Möchtegernsänger, der es nicht auf die Bühne geschafft hat. Über den könnte man jetzt vielleicht sogar ein Kinderbuch schreiben … Herr Nasenbär probiert Berufe aus oder so. Man kann die Gläser jedenfalls förmlich zerspringen hören.
Sebastian, hast du es mal mit deinen skurrilen Buchtiteln versucht? Das wäre auch mal spannend.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Am 12.11.2022 um 18:07 schrieb AndreasE:

Es kann also nicht mehr lange dauern, bis man irgendwo eingeben kann: "Thriller mit gutaussehendem Bombenentschärfer, der sich in eine Terroristin verliebt; im Irak spielend; 450 Seiten" – und zack, fünf Minuten später kann man das fertige eBook herunterladen … 

Da wäre ich noch skeptisch. Aber wer weiß, vielleicht wird der Beruf des Lektors in Zukunft wichtiger, der dann alle „Fehler“ der KI zu tilgen hat?  Fragt sich nur, wie das mit dem Urheberrecht wird, wenn die KI nicht in die Änderungen einwilligt. Oder es gibt nur noch Autorenduos: Kai Uwe Müller + KI. 
Aber mal echt, was so ‘ne Spannungskurve ist oder so ein richtiger emotionaler Moment … den möchte ich nicht von einer KI geschrieben sehen. Andererseits, willkürlich generierte Textschnipsel zur Fantasieanregung … Da kommt dann vielleicht sowas wie der singende Nasenbär im Operntreppenhaus raus, und schwups, hat man die Idee für ein Kinderbuch. Jetzt lasst die KI mal noch Berufsbezeichnungen auf Tiere reimen … damit käme man bestimmt schon ziemlich weit. Hm …

Roald Dahl hat das jedenfalls schon vor Jahrzehnten vorausgesehen in „Der große automatische Grammatisator“ (oder so ähnlich). Da wird eine Maschine mit Situationen, Personen, Wetter, Genre, Anzahl der gewünschten Kapitel usw. gefüttert und schreibt dann Geschichten. Anfangs klappen die Dosierungen (über Pedale, wie bei einer Orgel) nicht, bei zu viel "Gefahr" sind alle gleich tot, bei zu viel "Gefühl" kippt die Geschichte ins Schmalzige, das versehentliche Durchtreten des Pedals "Erotik" treibt dem Autor später beim Lesen die Schamesröte ins Gesicht. Irgendwann hat er's aber raus und ballert die Verlage mit Manuskripten zu, die samt und sonders angekauft werden. Ich weiß das Ende nicht mehr, las sich jedenfalls sehr lustig, jetzt aber auch irgendwie beängstigend aktuell. Wenn ich mich recht erinnere, kauft er sämtliche Verlage auf und errichtet ein Monopol, und der Erzähler - ein kleiner Schreiberling - sitzt am Ende frierend in seiner Stube und schielt auf den angebotenen Knebelvertrag von diesem Konzern, in Zukunft nichts mehr händisch zu schreiben …

Bearbeitet von KerstinH
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich finde das auch beeindruckend und denke, mit solchen Technologien wird sich einiges ersetzen lassen. ABER der springenden Punkt ist doch, dass ein ganz wesentlicher Teil der Kreativität eben nicht von der Maschine durchgeführt wird. Nämlich der Prompt. Sebastian ist doch der, der die lustige Idee mit dem singenden Nasenbär hatte. Solange die Maschine mit Ideen gefüttert werden muss, braucht es auch kreative Menschen.

Ich, als ziemlich schreibfaule Autorin, fände es jedenfalls ganz praktisch, wenn ich mein Exposé an ein AI geben könnte, das dann einen Roman schreibt, den ich nur noch überarbeiten müsste ;-)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wow. Ich finde das sehr beeindruckend! Bücher mit so einem Bild im Cover würde ich mir bestimmt näher ansehen.

Man gräbt keine goldenen Halsbänder aus dem Boden. (John Vorhaus "Handwerk Humor")

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 3 Stunden schrieb MaikeH:

Ich finde das auch beeindruckend und denke, mit solchen Technologien wird sich einiges ersetzen lassen. ABER der springenden Punkt ist doch, dass ein ganz wesentlicher Teil der Kreativität eben nicht von der Maschine durchgeführt wird. Nämlich der Prompt. Sebastian ist doch der, der die lustige Idee mit dem singenden Nasenbär hatte. Solange die Maschine mit Ideen gefüttert werden muss, braucht es auch kreative Menschen.

Guter Punkt. Aber wahrscheinlich ist schon eine KI in Arbeit, die solche Ideen produziert, also Prompts, und was die ausspuckt, wird dann in die Bilderzeugungs-KI gefüttert …

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Am 12.11.2022 um 12:28 schrieb Ramona:

Da frage ich mich, wie es künftig urheberrechtlich ausschauen wird (von wegen freies Material), denn die Bilder, mit denen die KI hier experimentiert, wurden ja ursprünglich von Menschen angefertigt (gemalt, gezeichnet, fotografiert …). 

Ich vermute, dass man sich mit einiger Aussicht auf Erfolg auf den juristischen Standpunkt stellen kann, dass das, was solche KIs produzieren, eine Art Collagetechnik ist, nur auf höherem Niveau (Collage 2.0 sozusagen) – und Collagen hat man auch bisher als eigenständige Werke akzeptiert.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Sebastian Niedlich

Ich habe gerade ein Posting auf Facebook (nein, ihr müsst nicht angemeldet sein) gemacht, welches 22 Varianten von Darth Vader in verschiedenen Kunststilrichtungen zeigt. Falls da wer Interesse hat.

Oder als Thread auf Twitter.

Oder als Thread auf Mastodon.

Bearbeitet von Sebastian Niedlich
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Sebastian Niedlich
vor 6 Minuten schrieb AndreasE:

Guter Punkt. Aber wahrscheinlich ist schon eine KI in Arbeit, die solche Ideen produziert, also Prompts, und was die ausspuckt, wird dann in die Bilderzeugungs-KI gefüttert …

Und dann gibt es auch bald eine KI, die sich das anschaut und die besten davon favorisiert und retweetet. :s01;D

 

vor 4 Minuten schrieb AndreasE:

Ich vermute, dass man sich mit einiger Aussicht auf Erfolg auf den juristischen Standpunkt stellen kann, dass das, was solche KIs produzieren, eine Art Collagetechnik ist, nur auf höherem Niveau (Collage 2.0 sozusagen) – und Collagen hat man auch bisher als eigenständige Werke akzeptiert.

Richtig. Im Zweifelsfall werden eben auch nicht bestehende Elemente genommen, sondern analysiert und dann SO ÄHNLICH gemacht. Siehe z.B. Darth Vader in verschiedenen Stilrichtungen. Auch wenn es nach den Leuten aussieht, ist es ja doch ein eigenständig entstandendes "Kunstprodukt", wenn man so will. Insofern greift dann das Urheberrecht nicht. Oder man passt das Urheberrecht an. Aber die Frage ist, was will man dann eigentlich schützen? Stile? Also darf keiner mehr so malen, zeichnen, schreiben, musizieren, wie er/sie/es will? Schwierig.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Was das Urheberrecht betrifft: Eine der weltweit größten Bildagenturen - Getty images - hat KI-generierte Bilder aus dem Verkehr gezogen, weil die Urheberrechtsfrage noch nicht geklärt ist. getty images verbietet ki-generierte Bilder

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 5 Stunden schrieb MaikeH:

Ich finde das auch beeindruckend und denke, mit solchen Technologien wird sich einiges ersetzen lassen. ABER der springenden Punkt ist doch, dass ein ganz wesentlicher Teil der Kreativität eben nicht von der Maschine durchgeführt wird. Nämlich der Prompt. Sebastian ist doch der, der die lustige Idee mit dem singenden Nasenbär hatte. Solange die Maschine mit Ideen gefüttert werden muss, braucht es auch kreative Menschen.

Ich, als ziemlich schreibfaule Autorin, fände es jedenfalls ganz praktisch, wenn ich mein Exposé an ein AI geben könnte, das dann einen Roman schreibt, den ich nur noch überarbeiten müsste ;-)

Die Sache mit dem Prompt, also mit dem menschlichen Input, wird sich wohl nie ändern! Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine KI jemals eine originelle Idee hat, die sie nicht schon bestehenden Ideen entnimmt. Insofern ist sie nicht originär und innovativ, wie Christoph schon bemerkte. Interessant fand ich auch diesen Bericht einer US-SPlerin, die in 49 Tagen Romane produzieren muss und dafür die KI in Anspruch nimmt. Sie kam auf eine ganz spezielle Besonderheit: Die KI hat keine Stimme, auch nicht die Stimme der Autorin! schneller bücher produzieren

@Sebastian: Beim Nasenbär dachte ich auch an Comic-Filme, also bewegte Bilder. Gibt es sicher schon - mit den gleichen Urheberrechtsproblemen?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hier ist noch eins von mir: Keywords "Norman Knights attacking"

uschiewe_norman_knights_attacking_deaf8581-4b65-45c0-8b0f-e2dd40937296.thumb.png.93d8daa747df62e894d43650a983825f.png

Das ist natürlich nicht ganz richtig. Bei der Anatomie hapert's ein bisschen. Trotzdem beeindruckend und könnte für einen Künstler als Vorlage dienen.

 

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das vorherige Bild wurde mit Midjourney v3 kreiert. Inzwischen gibt es eine Version 4 als Alpha Release, die noch besser ist. Dieselben Keywords ergaben diese Bilder:

uschiewe_Norman_Knights_attacking_17b7f703-3c57-4d1b-8ecc-2bb198c5c3fd.thumb.png.be18d5d0f0531e5bc65a08cc82f196b7.png

uschiewe_Norman_Knights_attacking_c7e1c715-6912-4b18-8658-92db55994948.thumb.png.2967e02d54274d5c1718d3b500224ad1.png

 

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gerade eben schrieb AndreasE:

Die fehlenden Arme sind einfach schon abgehackt! :D

Ja, da ist immer noch einiges falsch. Aber als Vorlage nicht schlecht.

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Am 15.11.2022 um 13:45 schrieb Ulf Schiewe:

Hier ist noch eins von mir: Keywords "Norman Knights attacking"

uschiewe_norman_knights_attacking_deaf8581-4b65-45c0-8b0f-e2dd40937296.thumb.png.93d8daa747df62e894d43650a983825f.png

Das ist natürlich nicht ganz richtig. Bei der Anatomie hapert's ein bisschen. Trotzdem beeindruckend und könnte für einen Künstler als Vorlage dienen.

 

Ich muss sagen, das gefällt mir am besten, weil es abstrahiert und das Chaos und die Zerstückelung und die Vernichtung der Körper und der Seelen in einem solchen Kampf zeigt. Die anderen sind mir zu falsch realistisch. Insgesamt: Beeindruckend!

LG

Martin

_________________________________________________

www.martinconrath.de

Jede Art des Schreibens ist erlaubt - nur nicht die langweilige (Voltaire)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 12 Stunden schrieb MartinC:

Ich muss sagen, das gefällt mir am besten, weil es abstrahiert und das Chaos und die Zerstückelung und die Vernichtung der Körper und der Seelen in einem solchen Kampf zeigt. Die anderen sind mir zu falsch realistisch. Insgesamt: Beeindruckend!

LG

Martin

Finde ich auch.

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

In den zahlreichen Print- und Online-Artikeln, die ich bisher über KI und Kunst gelesen habe, fehlt mir ein Aspekt:

Wie funktioniert bei einem Menschen ein Kreativer Prozess? Er besteht nicht nur aus dem Erschaffen, sondern auch aus dem Beurteilen.

Wenn ich zum Beispiel am Klavier komponiere, verspiele ich mich gelegentlich. Dann kann es passieren, dass ich denke: Oh, das hört sich ja interessant an! So wechseln sich beim Kreativen Prozess das Erschaffen und das Beurteilen ständig miteinander ab -- laufen sicherlich oft sogar parallel. Im Hintergrund die Beurteilungsprozesse: Ist das, was ich gerade mache, interessant? Ist es ästhetisch? Ist es originell? Ist es traurig? Ist es spannend? ... und unendlich viele Fragen mehr.

Und diese Beurteilungen sind immer individuell und mit meiner eigenen Lebensgeschichte verbunden. Auf die eigene Weise kann darum nur jede einzelne KünstlerIn komponieren, schreiben, malen ...

Solange eine KI keine Gefühle hat -- keine Scham oder Freude empfinden kann, keine Erinnerung an das schreckliche Mobbing aus der Kindheit hat und keine Erinnerung an Opas großartigen Apfelkuchen -- wird sie nicht weniger sein als ein bemerkenswertes Handwerkszeug. Aber auch nicht mehr

Es gibt keine Regeln, nur sachkundige Entscheidungen. Und sachkundige Entscheidungen könnt ihr nur treffen, wenn ihr euch sachkundig macht.

Elizabeth George

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Sebastian Niedlich

Du schreibst das so, als hätte irgendwer etwas anderes behauptet. Solange wie es keine echte KI gibt - die dann wahrscheinlich sogar Gefühle haben könnte - ist es "nur" ein "bemerkenswertes Handwerkszeug", richtig.

Aber ich glaube, dass einige (u.a. Du) die Revolution, die hier geschieht, nicht richtig erfassen.

Dieses "Handwerkszeug", mit dem jemand, der von einer Materie keine Ahnung hat, arbeitet, ist rückinspirierend. Nimm z.B. uns Autoren hier. Wir geben irgendwas ein, bekommen etwas zurückgeliefert und lassen uns davon inspirieren. Eine Abfrage "360 Grad Ansicht einer mittelalterlichen Stadt" zeigt uns irgendeine Besonderheit, und wir machen dann "Hm, daran habe ich gar nicht gedacht ... vielleicht kann ich das ja noch einbauen" oder "Ach Mensch, das brauche ich ja auch noch!"

Das Wichtige ist:
Man kann Dinge quasi aus dem Nichts erschaffen. Nur mit ein paar Worten. Man braucht kein Vorwissen. Keine Kenntnis von irgendwas. Nicht mal Talent.
(Sicherlich kann man argumentieren, dass jeder Künstler aus dem "Nichts" Dinge erschafft, aber ich hoffe, es sollte klar sein, was ich hier im Besonderen meine.)
Leute, die aus irgendwelchen Gründen nicht malen können, z.B. Querschnittgelähmte, können nur durch Worte Kunst erschaffen. Kreatives Potential, welches bis dato verschlossen war, wird freigelegt. Leute, die keine Ahnung von Musiktheorie haben, können ggf. Opern komponieren. Leute, die vielleicht eine tolle Idee für ein Buch hatten, aber nie dazu gekommen wären, sich wirklich hinzusetzen und zu schreiben, können sich eine Hilfestellung geben lassen.

Ja, man kann darüber disktutieren, wie hoch die wirkliche Schöpfungshöhe ist. Aber es gibt eine. Und im übertragenen Sinn wird manch Blinden gerade das Augenlicht gegeben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hier mal noch ein englisch-sprachiger Artikel über KI generierte Kunst und Urheberrecht von James Vincent:

The scary truth about AI copyright is nobody knows what will happen next:
The last year has seen a boom in AI models that create art, music, and code by learning from others’ work. But as these tools become more prominent, unanswered legal questions could shape the future of the field …

https://www.theverge.com/23444685/generative-ai-copyright-infringement-legal-fair-use-training-data

 

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Stunden schrieb Sebastian Niedlich:

Du schreibst das so, als hätte irgendwer etwas anderes behauptet. Solange wie es keine echte KI gibt - die dann wahrscheinlich sogar Gefühle haben könnte - ist es "nur" ein "bemerkenswertes Handwerkszeug", richtig.

Aber ich glaube, dass einige (u.a. Du) die Revolution, die hier geschieht, nicht richtig erfassen.

Ich meine nicht, dass irgendwer etwas anderes behauptet hat. Ich meine, dass einige Aspekte nicht beachtet werden. Die Kreativität von KI und die Kreativität des Menschen sind etwas fundamental Verschiedenes.

Der Synthesizer war eine Revolution. Plötzlich konnten nie gehörte Klänge erzeugt werden.

Der Computer war eine Revolution. Mit einer riesigen Menge an "Unterrevolutionen".

Word war eine Revolution. Plötzlich konnte man zusammen mit einem Drucker und/oder einem Fotokopierer etwas produzieren, dass wie ein richtiges "Buch" aussah! (Wer erinnert sich noch an Matritzen und Spiritusdrucker?)

YouTube war eine Revolution. Auf einmal hatte jede Garagenband eine weltweite Bühne.

Photoshop, Videorekorder, CD-Brenner, 3D-Drucker ...

Ich bin in meinem Leben von so vielen die Kunst verändernden Revolutionen fasziniert worden und habe mich an alle angepast. Da reiht sich diese spezielle Bild-Revolution nur ein. Sie wird nicht die letzte sein.

Es gibt keine Regeln, nur sachkundige Entscheidungen. Und sachkundige Entscheidungen könnt ihr nur treffen, wenn ihr euch sachkundig macht.

Elizabeth George

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ich habe mich auch etwas mit Midjourney befasst und finde es gigantisch.

Ich hab nicht alle Beiträge gelesen, aber ein Aspekt scheint etwas untergegangen zu sein:

Theoretisch kann zwar jeder Bilder aus dem Nichts erzeugen, aber in der Praxis muss man sich ausführlich damit befassen, welche Begriffe und welche Kombination ebendieser man eingeben muss, um brauchbare Ergebnisse zu erhalten. Auch ein umfassendes Wissen im Bereich Kunstgeschichte ist sehr hilfreich. Ahnung von Komposition, Farbe etc. sollte man auch haben. Und oft muss man viel Zeit aufwenden, um das zu kriegen, was man sich vorgestellt hat. Zumindest ist das momentan noch so.

Dazu kommt, dass die KI ständig weiterentwickelt wird und man auf dem laufenden bleiben muss, um die Möglichkeiten ausschöpfen zu können.

Für all das hat man keine Zeit, wenn man hauptberuflich etwas anderes macht, z. B. Bücher schreibt. Insofern mache ich mir keine Sorgen darum, dass jetzt alle Illustrator:innen und Grafiker:innen arbeitslos werden könnten. Aber die Art, wie sie arbeiten, wird sich fundamental verändern. Etliche Illustratorinnen und Grafikdesigner:innen benutzen z. B. die KI-generierten Bilder dazu, aus ihnen wiederum etwas Neues zu schaffen, indem sie Teile ausschneiden, verändern, neu zusammensetzen. Man kann schnell Ideen austesten. Die Bilder als Vorlage für handgezeichnete Werke benutzen. Und was weiß ich noch alles. Und manchmal kriegt man vond er KI auch ein fertiges Bild geliefert – doch der Impuls dazu, die IDEE, kommt immer vom Nutzer.

Die KI ist ein Werkzeug, eine unglaubliche Arbeitserleichterung, so wie eine Waschmaschine einst die Tätigkeit des Wäschewaschend verändert, hat. Waschsalons und Wäschereien gibt es bis heute. Mir fällt gerade mangels Zeit kein besserer Vergleich ein.

Geunkt wird immer, wenn eine neue Technologie auftaucht. Als der Buchdruck erfunden wurde, befürchtet man, das Gedächtnis der Leute würde verkümmern. Als das Radio aufkam, wurde der Tod des Buches prophezeit, dann hieß es, das Fernsehen würde das Radio verdrängen. Alles nicht eingetreten, wie wir wissen.

Bearbeitet von MaschaV
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mögliche Schreib-KIs sehe ich ähnlich: Sie könnten eine große Hilfe sein, indem man verschiedene Plots ausprobiert, sich Ideen für Twists liefern lässt, verschiedene Stile ausprobiert oder sich von den produzierten Texten zu eigenen anregen lässt. Würde ich sofort ausprobieren. Ich kann diese Angst, durch Computer ersetzt zu werden, nicht nachvollziehen, sondern finde hochspannend, was da passiert.

Die taz hat übrigens ein Neuestem eine KI-Kolumnistin. Richtig, die KI schreibt die Kolumnen. https://taz.de/Kolumne-einer-kuenstlichen-Intelligenz/!5894926/

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bitte melde Dich an, um einen Kommentar abzugeben

Du kannst nach der Anmeldung einen Kommentar hinterlassen



Jetzt anmelden


×
×
  • Neu erstellen...