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KerstinH

Nochmal Inquit-Formeln ...

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vor einer Stunde schrieb HenningS:

Wenn du ein Pause zeigen willst, kommt mir

„Es weckt …“ Sie biss sich auf die Lippen. „… zu viele Erinnerungen.“

auch am besten vor. Die Frage ist, ob der Leser dadurch eine Pause empfindet. Ich selbst würde in so einem Fall die Pause wohl hinschreiben

„Es weckt …“ Sie unterbrach sich und biss sich auf die Lippen. „… zu viele Erinnerungen.“

Also ich finde, dass die Figur dadurch irgendwie hölzern wirkt. Der letzte Satz hier ist noch der beste. Aber sie beißt sich nicht auf die Lippen, nachdem sie den Satz begonnen hat. Eher so. Sie nagte an ihren Lippen. "Es weckt zu viele Erinnerungen."

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vor 22 Stunden schrieb RobertC:

In den Beispielen hat man ja die Wahl, einen Punkt zu machen. Die Lösung mit dem Komma kommt mir auch falsch vor. Was aber, wenn man mit dem Einschub eine Pause mitten im Satz kennzeichnen wollte? 
“Es weckt“, sie biss sich auf die Lippen, „zu viele Erinnerungen.“ Kommt mir weniger falsch vor als das Beispiel mit zwei einzelnen Aussagesätzen. Aber irgendwie auch nicht ganz sauber. 

Das Beispiel, finde ich, geht, weil das auf die Lippen Beißen irgendwie noch Teil des Sprechaktes ist, es zumindest mit den Sprechwerkzeugen durchgeführt wird. Es kennzeichnet tatsächlich eine kurze Pause sowie eine zugehörige Emotion: Zweifel, Unsicherheit - je nach Interpretation, die sich aber direkt auf das Gesagte beziehen. Also keine Handlung, die mit dem Sprechakt nichts mehr zu tun hätte wie zum Fenster gehen, sich die Schnürsenkel binden, ein Buch ins Regal zurückstellen oder sich eine goldblonde Strähne hinters Ohr streichen.

Bearbeitet von KerstinH
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Während sie sich auf die Lippen beißt, kann sie nicht gleichzeitig weitersprechen ;D.

Ansonsten mag ich solche Unterbrechungen im Redefluss, weil sie die Unsicherheit des oder der Sprechenden durch show statt tell deutlich machen und wende sie selbst gerne an.

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Ich hoffe, es ist okay, wenn ich diesen Thread nutze, um auch noch mal eine Inquit-Frage zu stellen:

"Was soll das?", fragt er und ich drehe mich zu ihm um.

Ist das in Ordnung für euch? Also wenn Rede von Person A und darauffolgende (nicht damit gleichzeitig passierende) Tätigkeit von Person B im selben Satz vorkommen. Oder würdet ihr das immer strikt trennen, indem ihr vorher den Satz beendet und einen Zeilenumbruch macht?

~~~ Carina alias C. R. Scott ~~~

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Für mich kommt es auf den Kontext an. Wenn die Passage zuvor auch aus der Ich-Perspektive geschrieben ist, passt es für mich. Ich würde allerdings vor dem „und“ ein Komma setzen, weil: unterschiedliche Personen und unterschiedliche Tätigkeiten. „Und“ verbindet nur Sätze mit demselben Subjekt (hier Person) oder mit derselben Tätigkeit (Verb). 

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vor 3 Stunden schrieb CarinaR:

Ich hoffe, es ist okay, wenn ich diesen Thread nutze, um auch noch mal eine Inquit-Frage zu stellen:

"Was soll das?", fragt er und ich drehe mich zu ihm um.

Ist das in Ordnung für euch? Also wenn Rede von Person A und darauffolgende (nicht damit gleichzeitig passierende) Tätigkeit von Person B im selben Satz vorkommen. Oder würdet ihr das immer strikt trennen, indem ihr vorher den Satz beendet und einen Zeilenumbruch macht?

A) "Was soll das?", fragt er und ich drehe mich zu ihm um.

B) "Was soll das?", fragt er.

Ich drehe mich zu ihm um.

Wenn ich diese Beispiele laut lese, haben sie ja einen völlig anderen Fluss. Das empfinden Leserinnen sicherlich unterschiedlich, aber für mich ist Version A ein bisschen dynamischer, dh evtl während einer Auseinandersetzung. Es kommt also darauf an, was du erreichen willst. Wenn du dir Gedanken machst und dann eine Entscheidung triffst, ist aus meiner Sicht ALLES erlaubt.

Es gibt keine Regeln, nur sachkundige Entscheidungen. Und sachkundige Entscheidungen könnt ihr nur treffen, wenn ihr euch sachkundig macht.

Elizabeth George

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