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GesineS

Inspiration von künstlicher Intelligenz?

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vor 6 Stunden schrieb DirkH:

Ich bin mir nicht sicher, ob der Begriff "Künstliche Intelligenz" nicht inflationär auf alles angewandt wird, was irgendwie mit Algorithmen zu tun hat. 

Hier habe ich einen Artikel gefunden, der darauf hindeutet. Schwer zu definieren, aber im Alltag begegnet uns die KI wohl vor allem als Algorithmen bei Amazon oder im Handy. Die ersten Absätze geben schon einen Überblick). Was ist künstliche Intelligenz?

 

vor 4 Stunden schrieb Manfred:

1.Meine Forschungsgruppe arbeitet seit einigen Jahren an der Entwicklung eines autonomen kognitiven Systems (gerne auch „Künstliche Intelligenz“). Wir – und auch alle Mitstreiter auf der globalen Szene – können längst nicht das gesamte (intuitive) Wissen eines Muttersprachlers abbilden, geschweige denn Humor oder Lügen, zwei mentale Fähigkeiten, die die Spezies Mensch auszeichnen.

2.Die Servier-KI kapiert’s nicht. 

 

1. Die "Gedanken" der KI zu Lincolns Ansinnen zeigen einfach eindeutig, dass sie weder Humor noch Empathie hat.

2. Die Servier-KI kapierts nicht. Das ist der wesentliche Punkt, denn kapieren heißt: Zusammenhänge erfassen. Deshalb kann dieser Plot-Generator von oben zwar klischeehafte Plots entwickeln, wenn man Begriffe eingibt, aber allen fehlt die Pointe beziehungsweise das Zusammenführen der losen Fäden am Ende. Und spannend sind sie schon mal gar nicht!

Den Schießroboter-Film habe ich mir angesehen-und dabei gelacht. Das zeugt vom Humor der Hersteller, und ich habe mir schon gedacht, dass ein Roboter gar nicht rennen kann. Lustig, aber ich glaube nicht, dass ein echter Schießroboter nicht auf die Köpfe von echten Menschen  zielen und schießen würde. Schließlich hat ein intelligentes Auto schon mal eine Mauer für den Himmel gehalten! (Wir berichteten das damals schon). Witzig auch, dass der Roboter sich nicht provozieren lässt, egal, wie die Menschen ihn traktieren, prügeln und ihm Beine stellen. Das glaube ich schon, dass der immer wieder aufsteht und weiter seine Ziele sucht. Und da er keine Emotionen hat und keine Schmerzen spürt, richtet er auch keine Wut auf seine Peiniger, sondern versucht stoisch, weiter seine Aufgaben auszuführen. Und was passiert am Schluss? Hat er da doch was gelernt, indem er auf die Menschen schießt, das Computerhündle ergreift und über die Berge davoneilt? Das geht schon in den Bereich der Sience Fition, denn bei Stanislav Lem richten sich die Roboter je gegen die Menschen wie auch bei Stanley Kubricks Odyssee im Weltraum.

 

 

 

Bearbeitet von Christa
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Sehr lustiger Film zum Thema Zielorientierung :).

Mit dem Textgenerator könnte man übrigens "turingtesten":

1. Zwei Stichwörter werden vorgegeben.

2. Den einen Text schreibt ein Autor, den anderen der Algorithmus.

Dann lässt man rätseln, welcher von wem stammt. Könnte in ein paar Jahren interessant werden. 

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vor 15 Stunden schrieb AndreasE:

Hier übrigens, wie sie den Film gemacht haben. Auch hier mehr natürliche als künstliche Intelligenz im Spiel:

https://www.youtube.com/watch?v=zOyDwBvxAyA

Fantastisch! :)

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Vielleicht sollten wir den Hintergrund zu dem Kampfroboter-Video noch etwas deutlicher machen. Das Video mit dem Kampfroboter wurde von Corridor Digital als Parodie zu den Werbevideos von Boston Dynamics produziert und war im Internet äußerst erfolgreich.

Hier das Original:

"Atlas’s advanced control system and state-of-the-art hardware give the robot the power and balance to demonstrate human-level agility." Boston Dynamics

https://www.bostondynamics.com/atlas

Mehr zu Boston Dynamics

https://www.bostondynamics.com/

Mehr zu Corridor Digital

https://en.wikipedia.org/wiki/Corridor_Digital

https://www.corridordigital.com/

 

Für mich zeigt das Interesse an der Parodie und auch an den verniedlichenden Videos von Boston Dynamics, die anfangs autonome Waffensysteme entwickeln wollten und jetzt mit maschinellen Haushalts-, Lager und Pflegehilfen werben, dass scheinbar und vielleicht wirklich autonome Maschinen einen großen Reiz auf viele Menschen ausüben. Dabei wird in den Medien soviel getrickst, dass es Nicht-Fachleuten schwer fällt, zu erkennen, wo wir eigentlich stehen.

Die Forschung zur Mensch-Maschine-Interaktion hat gezeigt, dass Menschen in Industrienationen nur allzu bereit sind, in Maschinen etwas Menschähnliches hinein zu projizieren, und dieser Hang zum Maschinenwesen (gut oder böse) – wie auch schon in Metropolis – wird von geschäftstüchtigen Leuten weidlich ausgenutzt.

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Der Stand zum Turing-test wird auf Wikipedia ganz gut dargestellt. Ganz kurz: das hat noch niemand geschafft, wohl auch weil zum erweiterten Test ein Beweis von Bewusstsein gehört.

https://de.wikipedia.org/wiki/Turing-Test

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Man muss schon staunen, was diese Firmen heutzutage fertigbringen. Allerdings scheinen es bisher hauptsächlich physische und mechanische Fähigkeiten zu sein.

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Genau. Es geht bei diesen Maschinen um autonome Bewegung. Das ist auch durchaus ein Teil der Kognition. Dabei geht es darum, zu erkennen, was (an Hindernissen) in der Umgebung ist, wie diese im Verhältnis zum eigenen „Körper“ dimensioniert sind und daum, eine Repräsentation vom eigenen Körper und seinen physikalischen Eigenschaften zu haben. Dann erst kommt die Bewegung hinzu, die extrem viele Berechnungen erfordert.  Das Ziel der Bewegungen ist, den Parcours fehlerfrei zu durchlaufen, etwa nach einem vereinfachten Muster von „Ninja Warrier“ (siehe Foto).

-       Sonst stehen die Bots nur dumm rum.

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Dabei ist die menschliche Version der Parcours-Bewältigung von der (unbewussten) Rechenleistung her noch anspruchsvoller.

Für mich hat Sport und Bewegung seine eigene Ästhetik. Aber wenn wir von schreibenden oder denkenden Maschinen und von Inspiration sprechen, dann ist die koordinierte Bewegung nur ein winziger Ausschnitt aus der Welt des Menschen und der Welt anderer Tiere.

Jedes noch so kleine Käferchen hat da mental und sensorisch mehr zu bieten als ein hüpfender Roboter. Es rennt nicht auf Kommando durch den immer-selben Parcours, sondern nimmt sein Leben selbst in die Kralle und entscheidet (unterbewusst), wohin die Reise geht, was es frisst, wie es sich versteckt, sich paart, Eier ablegt usw.  Das Käferchen ist komplett autonom in jeder Hinsicht. Und das gilt wohl für alle Viecher, die wir kennen. Das alles autonom tun zu können, egal ob Ameise oder Fruchtfliege, erfordert eine enorm komplexe Kognition.

Beim Menschen kommt noch (mindestens) Sprache und bewusstes Denken dazu. Damit werden die gigantischen Umrisse der Aufgabe erkennbar, einen autonomen, sprechenden und denkenden Robot zu entwerfen, der sich seiner selbst bewusst ist.

Für die Literatur müsste er gar nicht hüpfen können, tippen würde reichen. Aber das ist eben sehr viel komplexer als hüpfen. Er müsste mindestens lügen, Verrat begehen und Witze machen können. Mindestens. Also nicht die Robotergesetze von Asimov, die den Roboter zur Loyalität zwingen? Nein, und Asimos Roboter würden auch extrem langweilige Texte schreiben.

Die Fähigkeit zu lügen, Verrat zu begehen und Witze zu machen ergibt sich aus einer einzigartigen Leistung des menschlichen Geistes, die wir auch nutzen, wenn wir Geschichten schreiben: es ist die Fähigkeit von Menschen sich in andere Menschen hinein zu versetzen. Das nennt man auch ‚theory of mind’, und Kinder erwerben diese Fähigkeit schrittweise. Nur wenn ich mir vorstellen kann, ob die Belogene wissen kann, ob meine Lüge der Wahrheit entspricht, kann ich erfolgreich lügen. Nur wenn ich mir vorstellen kann, dass der Verratene sich meiner Loyalität sicher ist, kann ich ihn verraten. Und nur wenn ich mir vorstellen kann, dass mein Gegenüber die Ambiguität meiner Aussage erkennen kann, kann ich erfolgreich einen Sprachwitz machen. (Wie bei DirkH: „Sagt Abraham zu Bebraham: Kann ich mal dein Cebraham?“ :) ).

Es gibt eine Steigerung dieser Fähigkeit, wenn man sie darauf anwendet, sich in fremde Situationen, Räume, Zeiten, Physikgesetze usw. hinein zu versetzen.  

All diese Dinge sind aktiv, wenn AutorInnen Texte produzieren, und sie sind Teil der "Intentionalität" von Sprache, also ihre Eingenschaft, sich auf Dinge beziehen zu können, die nicht real oder nicht korrekt sind. Und mindestens all das müsste eine KI können, um autonom vergleichbare Texte zu produzieren, wobei wir die Körpererfahrung noch gar nicht erwähnt haben.

Zu all diesen kognitiven Voraussetzungen für die Fähigkeit, Texte zu verfassen gibt es umfassende Forschung aus den Kognitionswissenschaften, der Entwicklungspsychologie, der Psycho- und Neurolinguistik und vielen anderen Bereichen.

Aber den Leuten von Boston Dynamics geht es wohl ein wenig so wie Humpty Dumpty im Kinderreim:

“[But] all the king’s horses and all the king’s men couldn’t put Humpty together again.“

Vermutlich lassen sie darum ihre Bots wohl erst mal hüpfen und hoffentlich nicht schiessen.

Bearbeitet von Manfred
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vor 3 Stunden schrieb Manfred:

 Nur wenn ich mir vorstellen kann, ob die Belogene wissen kann, ob meine Lüge der Wahrheit entspricht, kann ich erfolgreich lügen.

Da hat sich offenbar in den letzten Jahren was verändert. Es wird gelegentlich auch gelogen, obwohl der Lügende weiß, dass die Lüge offensichtlich ist; aber dem Lügenden ist es egal.

Im Gegenteil, es gibt sogar Menschen, die den Lügenden für seine offensichtlichen Lügen bewundern -- vom gesellschaftlichen "Zwang" zur Wahrheit befreit

Es gibt keine Regeln, nur sachkundige Entscheidungen. Und sachkundige Entscheidungen könnt ihr nur treffen, wenn ihr euch sachkundig macht.

Elizabeth George

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vor 5 Stunden schrieb Manfred:

Von deinen erfrischenden Aussagen, Manfred, will ich mir mal ein paar herauspicken.

 >Sonst stehen die Bots nur dumm rum.

Das Gehüpfe, Gemache und Geschreibe ist doch nur menschengemacht. Wie kommt es dann, dass diese Maschinen schon seit jeher einen solchen Reiz auf uns Menschen ausüben, dass wir sogar Romane darüber schreiben und Filme über sie machen? Wie du schon weiter oben bemerktest:
Für mich zeigt das Interesse an der Parodie und auch an den verniedlichenden Videos von Boston Dynamics, die anfangs autonome Waffensysteme entwickeln wollten und jetzt mit maschinellen Haushalts-, Lager und Pflegehilfen werben, dass scheinbar und vielleicht wirklich autonome Maschinen einen großen Reiz auf viele Menschen ausüben.

Ich meinerseits war immer von Maschinen fasziniert, die nicht einfach freundlich tun, was man ihnen sagt, sondern sich gegen ihre Unterdrücker wenden. Hat vielleicht was mit Angst und schaudernder Lust an Kontrollverlust zu tun?:-/ Selbst ein rasenmähender Roboter, der zum  Mordwerkzeug wird, gäbe einen guten Bösewicht ab.

Dann noch dieser Absatz:

"Jedes noch so kleine Käferchen hat da mental und sensorisch mehr zu bieten als ein hüpfender Roboter. Es rennt nicht auf Kommando durch den immer-selben Parcours, sondern nimmt sein Leben selbst in die Kralle und entscheidet (unterbewusst), wohin die Reise geht, was es frisst, wie es sich versteckt, sich paart, Eier ablegt usw.  Das Käferchen ist komplett autonom in jeder Hinsicht. Und das gilt wohl für alle Viecher, die wir kennen. Das alles autonom tun zu können, egal ob Ameise oder Fruchtfliege, erfordert eine enorm komplexe Kognition."

Diese Erkenntnis finde ich verblüffend. Und sie stimmt, auch wenn wir manchmal denken, die Käfer und Ameisen und Bienen seien Roboterkollektive, die nichts anderem gehorchen als ihrem Instinkt und und ihren Königinnen.

 

 

Bearbeitet von Christa
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vor 17 Stunden schrieb Manfred:

Genau. Es geht bei diesen Maschinen um autonome Bewegung. Das ist auch durchaus ein Teil der Kognition. Dabei geht es darum, zu erkennen, was (an Hindernissen) in der Umgebung ist, wie diese im Verhältnis zum eigenen „Körper“ dimensioniert sind und daum, eine Repräsentation vom eigenen Körper und seinen physikalischen Eigenschaften zu haben. Dann erst kommt die Bewegung hinzu, die extrem viele Berechnungen erfordert.  Das Ziel der Bewegungen ist, den Parcours fehlerfrei zu durchlaufen, etwa nach einem vereinfachten Muster von „Ninja Warrier“ (siehe Foto).

-       Sonst stehen die Bots nur dumm rum.

grafik.png.0d7f8adf3955924eefc5c62dbf6dfeeb.png

Dabei ist die menschliche Version der Parcours-Bewältigung von der (unbewussten) Rechenleistung her noch anspruchsvoller.

Für mich hat Sport und Bewegung seine eigene Ästhetik. Aber wenn wir von schreibenden oder denkenden Maschinen und von Inspiration sprechen, dann ist die koordinierte Bewegung nur ein winziger Ausschnitt aus der Welt des Menschen und der Welt anderer Tiere.

Jedes noch so kleine Käferchen hat da mental und sensorisch mehr zu bieten als ein hüpfender Roboter. Es rennt nicht auf Kommando durch den immer-selben Parcours, sondern nimmt sein Leben selbst in die Kralle und entscheidet (unterbewusst), wohin die Reise geht, was es frisst, wie es sich versteckt, sich paart, Eier ablegt usw.  Das Käferchen ist komplett autonom in jeder Hinsicht. Und das gilt wohl für alle Viecher, die wir kennen. Das alles autonom tun zu können, egal ob Ameise oder Fruchtfliege, erfordert eine enorm komplexe Kognition.

Beim Menschen kommt noch (mindestens) Sprache und bewusstes Denken dazu. Damit werden die gigantischen Umrisse der Aufgabe erkennbar, einen autonomen, sprechenden und denkenden Robot zu entwerfen, der sich seiner selbst bewusst ist.

Für die Literatur müsste er gar nicht hüpfen können, tippen würde reichen. Aber das ist eben sehr viel komplexer als hüpfen. Er müsste mindestens lügen, Verrat begehen und Witze machen können. Mindestens. Also nicht die Robotergesetze von Asimov, die den Roboter zur Loyalität zwingen? Nein, und Asimos Roboter würden auch extrem langweilige Texte schreiben.

Die Fähigkeit zu lügen, Verrat zu begehen und Witze zu machen ergibt sich aus einer einzigartigen Leistung des menschlichen Geistes, die wir auch nutzen, wenn wir Geschichten schreiben: es ist die Fähigkeit von Menschen sich in andere Menschen hinein zu versetzen. Das nennt man auch ‚theory of mind’, und Kinder erwerben diese Fähigkeit schrittweise. Nur wenn ich mir vorstellen kann, ob die Belogene wissen kann, ob meine Lüge der Wahrheit entspricht, kann ich erfolgreich lügen. Nur wenn ich mir vorstellen kann, dass der Verratene sich meiner Loyalität sicher ist, kann ich ihn verraten. Und nur wenn ich mir vorstellen kann, dass mein Gegenüber die Ambiguität meiner Aussage erkennen kann, kann ich erfolgreich einen Sprachwitz machen. (Wie bei DirkH: „Sagt Abraham zu Bebraham: Kann ich mal dein Cebraham?“ :) ).

Es gibt eine Steigerung dieser Fähigkeit, wenn man sie darauf anwendet, sich in fremde Situationen, Räume, Zeiten, Physikgesetze usw. hinein zu versetzen.  

All diese Dinge sind aktiv, wenn AutorInnen Texte produzieren, und sie sind Teil der "Intentionalität" von Sprache, also ihre Eingenschaft, sich auf Dinge beziehen zu können, die nicht real oder nicht korrekt sind. Und mindestens all das müsste eine KI können, um autonom vergleichbare Texte zu produzieren, wobei wir die Körpererfahrung noch gar nicht erwähnt haben.

Zu all diesen kognitiven Voraussetzungen für die Fähigkeit, Texte zu verfassen gibt es umfassende Forschung aus den Kognitionswissenschaften, der Entwicklungspsychologie, der Psycho- und Neurolinguistik und vielen anderen Bereichen.

Aber den Leuten von Boston Dynamics geht es wohl ein wenig so wie Humpty Dumpty im Kinderreim:

“[But] all the king’s horses and all the king’s men couldn’t put Humpty together again.“

Vermutlich lassen sie darum ihre Bots wohl erst mal hüpfen und hoffentlich nicht schiessen.

Danke, Manfred. Sehr erhellend. Vor Roman schreibenden Robotern müssen wir uns also noch nicht fürchten. 

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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vor 2 Stunden schrieb Ulf Schiewe:

Vor Roman schreibenden Robotern müssen wir uns also noch nicht fürchten. 

Nicht vor den Robotern, wohl aber vor den Leuten, die versuchen, Profit zu machen mit der Bereitschaft vieler Menschen, den Maschinen das Romanschreiben jetzt zuzutrauen. Darum ist es nach meiner Ansicht für AutorI:nnen wichtig, eine gewisse Orientierung in diesem Bereich zu haben.

Ihr erinnert euch vielleicht an die großmundigen Ankündigungen der angeblichen Firma iWRIGHT in Berlin (2014), den ersten Roman herausgebracht zu haben, der komplett von ihrer Software geschrieben sein sollte. Das ware eine groß aufgezogene Hoax. Das Interview, das Teil der PR war, steht noch im Netz. Bitteschön:

Es gab viel Aufregung, die jetzt wohl schon vergessen ist.

Damit ist das Problem aber nicht überwunden, denn die Versuchung ist da, uns etwas vorzugaukeln. Und dazu gibt es viele Beispiele, die wir hier im Forum auch schon diskutiert haben.

In ihrem Interview (siehe oben) mit ANDREAS weist Nina George, das JuliaD hier eingestellt hat, auf Gefahren hin, die sich für AutorI:nnen daraus ergeben. Da ist zum Beispiel das sog. "data mining," also die Sammlung von Trillionen von Texten (z.T. im Netz), die eigenlich uns, also der Autorenschaft, gehören - mit dem Ziel, sie für Textanalyse und -synthese zu nutzen. In dem Kontext erwähnt Nina G. z.B. den Einsatz von QUALIFICTION durch manche Verlage zur Bewertung von eingereichten Manuskripten und sieht dies sehr kritisch. Da kann ich ihr nur zustimmen. Diese Software kann nur Wörter zählen, und zwar solche, die von erfolgreichen AutorI:nnen geschrieben wurden und kann sie mit der Auswahl von Wörtern in den eingereichten Manuskripten vergleichen. Gute Nacht Innovation und Inhalt.

ZITAT: "Mit der Software LiSA lassen sich belletristische Texte innerhalb von 60 Sekunden auf Relevanz vorfiltern. Textinhalt und Besonderheiten werden visualisiert und wirtschaftliche Erfolge mittels Leserpotenzials dargestellt. Neuerdings werden auch Metadaten wie die Genre-Klassifikation und geographische Qualifier automatisiert bereitgestellt." https://www.qualifiction.info/

Nach meiner Ansicht steigt die Bereitschaft, etwas wie die LISA-Softare für den Zweck der Vorauswahl von Manuskripten für Verlage zu akzeptieren mit dem fehlenden Verständnis davon, was eine KI tatsächlich (NUR) leisten kann und was AutorI:nnen tatsächlich leisten. Kreative Werke in 60 Sekunden von einer Statistik, die man vermenschlichend KI nennt, "bewerten" zu lassen, zeugt aus meiner Sicht von einer massiven Geringschätzung der Autorenschaft.

 

 

Bearbeitet von Manfred
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Ein weiteres Zitat aus "LISA für Verlage":

"60 Sekunden später liegen Ihnen sämtliche Analysen und Prognosen der LiSA-Software vor. Darunter:

Themenanalyse, Stimmungsanalyse, Stilanalyse, Figurenanalyse, Leserpotenzial des Textes, Vergleiche mit dem Bestseller-Mittel & Feedback

NEU: Metadatenanalyse: Genre-Klassifikation nach Thema und Geo-Qualifier" (Was auch immer Geo-Qualifier bedeuten soll)

Da würde ich zu gern mal ein Ergebnis sehen!

Es gibt keine Regeln, nur sachkundige Entscheidungen. Und sachkundige Entscheidungen könnt ihr nur treffen, wenn ihr euch sachkundig macht.

Elizabeth George

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Was ich an diesem Textgenerator interessant finde, ist, was unser Gehirn mit den Textschnipseln macht.

Zumindest bei mir funktionieren sie als Zündfunken und animieren mich zum Weiterdenken.

Nicht jeder Text ist geeignet, aber diese beiden hier könnten bei mir eine Geschichte anregen.

(Death/Beach) - The sun was setting on the beach, and the waves were crashing against the shore. The light played upon the sand and created an eerie effect. Nearby, there was a small body lying motionless.

(Horse/Love) - The horse was tired. It had been walking all day, ever since it had been caught in the forest. It had been through so much pain, and it was so tired. But it was also happy. It was happy because it was with the woman who loved it. The woman who had given it a new life. The woman who would always love it.

Es ist also nicht das Programm, das kreativ ist, aber es kann unsere Kreativität anregen.

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Ja, das ging mir auch so. Zweimal bekam ich einen Text, bei dem jeweils ein einziger Satz einen Denkanstoß in eine völlig neue, interessante Richtung gab.

Zum Beispiel das („murderer“ and „diskussion“): A Murder Mystery is in the Air. When the police were called to the scene of a brutal murder, they found the body of a woman right next to her car. But there was something else in the car- a disk that had been hidden under the seats. The detective who was investigating the murder quickly realized that the disk had been used to kill the woman.

How? Interessant ist, dass er „diskussion“ zu „disk“ verkürzt hat. Eine Diskussion kommt im generierten Text nicht vor.

Bearbeitet von KerstinH
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"Autorenforum" und "Diskussion" – die Fortsetzung:

In the discussion forum, various authors post their latest novels. Some are new, some are old, but all of them are intriguing. One author, however, stands out from the rest. His novels are always well-written and gripping. He has even won awards for his writing. But, more than that, his characters are real. They are complex and interesting, and the reader can't help but be drawn in. Although his novels are popular, the author never discusses them in the forum. He seems to prefer to let his readers form their own opinions. But, even so, his novels are always in demand.

 

Ähnlich wie in @KerstinHs letztem Beispiel wird "Autorenforum" nicht genannt; daraus wurde "discussion forum" bzw. "forum".

Nur, wer könnte dieser preisgekrönte, erfolgreiche Autor sein? :s09  Wird der Name in einer möglichen weiteren Folge enthüllt?

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vor 6 Stunden schrieb GesineS:

"Autorenforum" und "Diskussion" – die Fortsetzung:

In the discussion forum, various authors post their latest novels. Some are new, some are old, but all of them are intriguing. One author, however, stands out from the rest. His novels are always well-written and gripping. He has even won awards for his writing. But, more than that, his characters are real. They are complex and interesting, and the reader can't help but be drawn in. Although his novels are popular, the author never discusses them in the forum. He seems to prefer to let his readers form their own opinions. But, even so, his novels are always in demand.

 

Ähnlich wie in @KerstinHs letztem Beispiel wird "Autorenforum" nicht genannt; daraus wurde "discussion forum" bzw. "forum".

Nur, wer könnte dieser preisgekrönte, erfolgreiche Autor sein? :s09  Wird der Name in einer möglichen weiteren Folge enthüllt?

Man muss die Stichwörter sehr gezielt eingeben, um von der KI eine "inspirierende" Antwort zu erhalten. Zugriff auf Namen scheint sie nicht zu haben. Bei "writer`s forum" + "who is the best author" antwortet sie:

The writers forum was a place where writers could come to share their work and receive feedback. The best author was always the one who had the most feedback.

Was will uns die KI damit sagen?:-?

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vor 1 Stunde schrieb Christa:

The best author was always the one who had the most feedback.

Was will uns die KI damit sagen?:-?

Übertragen? Je mehr traffic auf deinem Account, umso höher dein Ranking … ;D

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vor 2 Stunden schrieb Christa:

Man muss die Stichwörter sehr gezielt eingeben, um von der KI eine "inspirierende" Antwort zu erhalten. Zugriff auf Namen scheint sie nicht zu haben. Bei "writer`s forum" + "who is the best author" antwortet sie:

The writers forum was a place where writers could come to share their work and receive feedback. The best author was always the one who had the most feedback.

Was will uns die KI damit sagen?:-?

Sie will gar nichts sagen. Sie versteht weder die Fragen noch die Antworten, die sie gibt. Es ist einfach ein Zusammenstückeln von geklauten Textpassagen. :)

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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vor 29 Minuten schrieb Ulf Schiewe:

Sie will gar nichts sagen. Sie versteht weder die Fragen noch die Antworten, die sie gibt. Es ist einfach ein Zusammenstückeln von geklauten Textpassagen. :)

Schon geklaut, aber zur Ehrenrettung der armen KI muss man sagen, dass sie zumindest Bezüge verknüpfen kann, auch wenn sie es nicht versteht. Siehe hier die Antwort auf "Verlag" und "Bestseller"- eine richtige nette kleine Erfolgsgeschichte -
The bestselling author, Eva, had always had a love for writing. But when she was just starting out, she wanted to make the most of her new found fame. She set up her own publishing company, and started writing for the big publications. But then one day, she received an email from a publishing company in Europe, asking if she would be interested in writing a book for them. Eva was intrigued, and decided to take the chance. The book became a bestseller, and Eva was able to live the life she always wanted.

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vor 57 Minuten schrieb Ulf Schiewe:

Sie will gar nichts sagen. Sie versteht weder die Fragen noch die Antworten, die sie gibt. Es ist einfach ein Zusammenstückeln von geklauten Textpassagen. :)

Stimmt, Ulf.

„Das ist alles nur geklaut

und gestohlen, nur gezogen und geraubt ...“

Die Prinzen

Eigentlich wollte ich noch etwas mehr über die Käferchen als autonome Systeme berichten und wie weit sie den Robotern von Boston Dynamics mental voraus sind und wie sehr sich der Vorsprung für uns Menschen gegenüber den Robotern zusätzlich noch durch die Theory of Mind vergrößert, die nur wir haben.

Aber schaut euch doch mal die „Bildergeschichte“ (unten) an und besucht diese Seite:

https://smodin.io/de/schriftsteller

Und dann einfach

1. Text "schreiben" lassen,

2. Alles Plagiat, natürlich, (woher soll es sonst kommen, wenn nicht von uns?)

3. Text umformulieren lassen,

4. Ein Text ist fertig, der nicht mehr nach Plagiat aussieht und den man jetzt verwenden kann (z.B. als Zeitungsartikel, Werbung, Schulaufsatz ...)

Und das alles, ohne ein Wort zu verstehen. Die Software versteht sowieso nichts. Die Autoren dürfen auch ahnungslos sein). Von der Sorte gibt es noch viel mehr und mit Wörtern aus über 50 Sprachen (immer ohne jedes Verständnis für den Inhalt).

Es sprießen viele Varianten aus dem Boden, z.B. hier: https://ai-writer.com/   oder hier  https://www.essaybot.com

Aus meiner Sicht zählt nicht, wie perfekt die Abwehr von Plagiats-scannern im Augenblick funktioniert, sondern dass die Betreiber sich auf diese Weise zum Ziel setzten, bestehende Texte zu plündern. Natürlich nicht unentgeltlich. Das alles entwickelt eine eigene (destruktive) Dynamik, die sich auf viele Bereiche auswirkt.

 

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Bearbeitet von Manfred
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Das sind Umformulierungen desselben Inhalts, die allerdings relativ geschmeidig wirken. So was üben unsere Studenten für die DSH. Ich würde sie loben, wenn sie so was schafften.

Ohne das Original vor Augen, an der Form allein würde ich das Plagiat nicht als solches erkennen (was ansonsten nicht sehr schwer ist – oft genug merkt man schon an plötzlich veränderter Schrifttype  und -größe, Einrückung o.ä., dass copy & paste zum Einsatz kamen). Mit dieser Software sind Leute, die schnell ein Ergebnis abliefern wollen, ohne sich selbst um den Gegenstand gekümmert zu haben, wohl wirklich gut bedient. – "Forschung" ist neben "Brief", "Aufsatz" etc. auch im Angebot, habe ich gesehen. Uff. Das ist hart.

Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. 

Alicia jagt eine Mandarinente. dtv premium März 2018. Die Grammatik der Rennpferde. dtv premium Mai 2016

www.angelika-jodl.de

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vor 11 Stunden schrieb Angelika Jo:

 "Forschung" ist neben "Brief", "Aufsatz" etc. auch im Angebot, habe ich gesehen. Uff. Das ist hart.

 

gelöscht, Manfred

Bearbeitet von Manfred
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Könnten wir das vielleicht in den internen Bereich verschieben? Irgendwie wirkt das schon fast wie eine Anleitung ...

Edit: Jetzt nicht mehr. :-) 

Bearbeitet von KerstinH
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Am 15.2.2022 um 06:14 schrieb GesineS:

"Autorenforum" und "Diskussion" – die Fortsetzung:

In the discussion forum, various authors post their latest novels. Some are new, some are old, but all of them are intriguing. One author, however, stands out from the rest. His novels are always well-written and gripping. He has even won awards for his writing. But, more than that, his characters are real. They are complex and interesting, and the reader can't help but be drawn in. Although his novels are popular, the author never discusses them in the forum. He seems to prefer to let his readers form their own opinions. But, even so, his novels are always in demand.

 

Ähnlich wie in @KerstinHs letztem Beispiel wird "Autorenforum" nicht genannt; daraus wurde "discussion forum" bzw. "forum".

Nur, wer könnte dieser preisgekrönte, erfolgreiche Autor sein? :s09  Wird der Name in einer möglichen weiteren Folge enthüllt?

Das Ding versteht nur Englisch bzw. nicht alle deutschen Vokabeln, und kann daher mit deutschen Wörtern nichts anfangen. Anscheinend sucht es sich dann englische Wörter, die ähnlich geschrieben werden.

Ich denke, man kriegt da auch nichts Inspirierende raus, wenn man irgendwas eingibt und dann erwartet, dass da eine Story geliefert wird. Interessant sind  Begriffe, die spannungsvolle Kombinationen ergeben, z. B. Liebe/Tod, Wüste/Wut. Mehrmals erneuern, bis was Interessantes entsteht. Für kreative Schreibübungen finde ich das ziemlich gut.

Bearbeitet von MaschaV
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