Zum Inhalt springen
(Irena)

Wortkreationen...

Empfohlene Beiträge

Hallo Anja,

 

bei uns macht man auch Türen los, oder Fenster. (und die Einheimischen nicht minder nachdem ich dann die Tür losgelassen hatte)

 

Liebe Grüße

Mandy

 

Mandy, du bist doch nicht etwa Niederrheinerin?! Woher? Goch, Weeze, Kleve, Wesel? Da werfe ich doch gleich mein Schottelschlett (Küchenhandtuch) in die Luft vor Freude! Jetzt habe ich Heimweh!  

 

Zu einem unrasierten Kinn sagt man bei uns "Stoppelfeld"! Also würde eine vom Niederrhein wohl schreiben: "Er machte die Tür los und in seinem Gesicht war Erntezeit" :D (Ihh! Das ist wie Silberlinge essen!) Ach ja, und Kinder gehören einem zu!

 

Das mit dem Donner, der brandet, ist ein bisschen viel, Irena, oder? Das ist aber wieder persönliches Leseempfinden, ich hab es ja auch nicht mit spritzenden Steinen. Sicher findest du da noch etwas passendes, eigenes. Ich verbinde schon mit dem Begriff Donner die Erschütterung, eine Unterstreichung braucht es da für mich nicht. "Der Himmel schien zu bersten.", vielleicht, wenn man es dramatischer möchte?

 

Liebe Grüße

 

Anja

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Kann das blaue Band des Frühlings wirklich wehen?  ;)

 

Der Vergelich hinkt zwar ein bisschen, weil das ja ein feststehndes, lyrisches (und irgendwie beliebiges) Bild ist, während Brandung und donnern schon physikalisch tatsächlich aneinandergekettet, aber:

 

Meine Position dazu: Wenn man sich unter einer Formulierung etwas "vorstellen" kann, ist es vollkommen wurscht, ob es grammatikalisch, semantisch oder syntaktisch korrekt ist.

 

Da kann ich nur heftig mit dem Kopf nicken und das dick und fett unterstreichen! Sehe ich genau so, nur manchmal wird es schwer, weil sich manche Leser unter einer Sache etwas vorstellen können, und andere nicht...

 

Aber allen kann mans eh nie recht machen, also: Was solls! :D

 

Gruß,

Marco! :s17

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hi Irena,

 

"Donner brandete über sie hinweg"

 

Noch eins...kann Donner branden?

 

 

Wenn die Brandung donnern kann, wieso soll dann der Donner nicht branden können?

 

Nur schreiben würde ich es anders ;D

 

Gruß

 

HW

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hi Jan,

 

 

Machst Dich ja rar hier, mal nebenbei bemerkt.

 

 

Pssst: Ich schreibe, da fehlt mir meist die Zeit. Aber ich bemühe mich doch, die Freds, die mich interessieren, mitzulesen. Und meist findet sich da jemand, dem ich zurufe: Genau! Das finde ich auch. Da ich diese me-too Postings aber nicht besonders gerne lese, unterlasse ich auch das Schreiben. :s22

 

 

Und in der Schriftsprache gab's das noch viel länger - es galt eben als "gewählt".

 

 

Scheint heute noch manchmal so zu sein. Mich stört es in Historischen und in Fantasy nicht so sehr, im Thriller finde ich den Gebrauch doch eher seltsam.

 

Gruß

 

HW

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

(Peter_Dobrovka)

Meine Position dazu: Wenn man sich unter einer Formulierung etwas "vorstellen" kann, ist es vollkommen wurscht, ob es grammatikalisch, semantisch oder syntaktisch korrekt ist.

Kann ich unterstreichen. Aber ...

 

Kann das blaue Band des Frühlings wirklich wehen?  ;)

Der Frühling hat gar kein Band, es ist eine Kalenderzeit, im besten Falle ein bestimmtes Wetter. Der Ausdruck existiert wohl als stehende Metapher, woraus auch immer er sich ableiten mag, aber gerade das macht ihn unerträglich platt und meiner Ansicht nach für einen zeitgemäßen Text tabu.

Und gemeint ist ja auch lediglich, daß Frühling ist, eventuell soll zusätzlich ein blauer Himmel assoziiert werden, und für diesen Sachverhalt ist dieser Ausdruck auch noch unangemessen schwülstig.

Ähnlich unzeitgemäße bis grauenhafte Konstruktionen sind:

- die goldenen Glocken der Freiheit

- die rosafarbene Wolke der Liebe

- das lodernde Feuer der Leidenschaft

- der süße Duft des Sieges

 

Ist wie mit der Diskussion über "spritzende" Steine neulich; schon fast eine Grundsatzdiskussion.

Die Grundsatzhaftigkeit ist ein Analogon, ja. Aber nicht der Inhalt. Spritzende Steine sind keine Metapher.

 

Peter

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hi Peter,

 

 

Der Frühling hat gar kein Band, es ist eine Kalenderzeit, im besten Falle ein bestimmtes Wetter.

 

 

Diese Aussage zeigt eindeutig, dass du nicht zu den Spätromantikern zählst. Nicht dass ich das vermutet hätte ... ;)

 

Außerdem: Das Band weht natürlich nicht, es flattert. Und das er es nicht hat wehen, sondern flattern lassen, macht den Eduard bis heute lesenwert.

 

Gruß

 

HW

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Naja, spritzende Steine haben aber auch schon etwas metaphorisch Vergleichendes, darauf wollte ich im Endeffekt hinaus. Die Steine spritzen weg (so wie Wasser wegspritzt).

Das mit dem blauen Band habe ich als Muster-Metapher genommen, ich dachte das wäre so eine der absolut gängisten. Das man heute in den meisten Fällen nicht so schreiben sollte - klar, geschenkt. Wobei sich gerade die Metaphern, die du aufgezählst hast, hervorragend zur Ironisierung eignen: Der süße Duft des Sieges blieb ihm im Halse stecken. :) Nein, nur Spaß.

 

Das Problem ist doch, daß "stehende" Redewendungen, die sich in die Sprache geschlichen haben, sei es als Zitate oder aus dem Volksmund, auch oft "keinen" Sinn machen, aber ok sind. Als Autor ist man ja dazu angehalten, "unverbrauchte" Metaphern zu finden und bewegt sich da manchmal am Rande einer gefühlten Lächerlichkeit. Wenn einem Sprachpuristen einem das dann -durchaus mit Begründung- um die Ohren schlagen, sollte man halt mit den Achseln zucken und sagen: "Aber du hast doch genau verstanden, was ich sagen wollte, oder?" Darauf wollte ich hinaus.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Irena,

 

"Donner brandete über sie hinweg"

 

Noch eins...kann Donner branden?

in diesem Punkt kann ich nur Anjas Meinung wiederholen. Auch für mich drückt Donner schon sehr viel aus, so dass ich eine Verstärkung als etwas überladen empfinden würde.

 

@Anja: Wesel ist gar nicht so weit weg von mir. So knapp 30 min mit dem Auto. :) Bin also keine Niederrheinerin, aber so einige Begriffe schwappen da schon rüber.

*grins*

 

Liebe Grüße

Mandy

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Naja' date=' spritzende Steine haben aber auch schon etwas metaphorisch Vergleichendes, darauf wollte ich im Endeffekt hinaus. Die Steine spritzen weg (so wie Wasser wegspritzt).[/quote']

 

*Hüst, hüst*!

 

Da hol ich den Haarspalter und Grundsatzhammer nochmal raus:

 

Dann ist es also doch keine Metapher...

 

Etwas spritzendes als 'Metapher' für etwas spritzendes ist nicht metaphorisch... ;)

 

Also nein, Spritzende Steine sind und bleiben keine Metapher. Allerhöchstens ein Vergleich...

 

Irgendwie aber nicht mal das. Ich glaube, es ist gar kein Stilmittel. Es sind lediglich davonspritzende Steine (Also, kleine Steine, die sich aus einer größeren Masse aus Steinen schnell davonbewegen...), Ergo Steine, die eine Bewegung in einer Art vollführen, wie man es gewöhnlicherweise von Flüssigkeiten kennt.

 

Aber letzteren Absatz mag man halten wie man will. Nur metaphorisch ist es nicht!

 

Gruß,

Marco! :s17

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wäre das nicht ein Splitter für die Textkritik? ;D

 

Konventionell gesehen würde ich mich über "ein Stück" statt "etwas" wundern. Und über die Tatsache, wie die Vorhänge gleichzeitig geschlossen sein können und dennoch Tageslicht durchlassen.

 

Wenn du bei dem Stück oder etwas Vergleichbarem bleiben willst, ginge auch:

Die fast geschlossenen Vorhänge ließen nur ein kleines Stück Tageslicht durch.

Die fast geschlossenen Vorhänge ließen nur so viel Sonnenstrahlen durch, dass sich eine kleine, helle Pfütze Licht auf dem Boden bildete.

Ein heller Fleck Tageslicht fiel durch die Vorhänge... und so weiter halt. :)

 

Liebe Grüße

Judith

"Felix", FVA 2015,  jetzt als Kindle eBook // Ab 12.7.2021: "Liebe braucht nur zwei Herzen", Penguin Verlag // Sommer 2022: "Wenn dein Herz woanders wohnt", Penguin Verlag

www.judithwilms.com

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Stefan Mühlfried

"Eine Pfütze Licht" - tolle Formulierung! :s17

"Schriftsteller sollten gar keine Adjektive haben. Sie sind keine französischen oder australischen Schriftsteller, sondern einfach Schriftsteller. Am Ende sind sie ohnehin nicht mal ein Substantiv, sondern ein Verb: Sie schreiben." - Richard Flanagan

Blaulichtmilieu   -   Zur Hölle mit der Kohle   -   Der steinerne Zeuge

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

;D ;D ;D

"Felix", FVA 2015,  jetzt als Kindle eBook // Ab 12.7.2021: "Liebe braucht nur zwei Herzen", Penguin Verlag // Sommer 2022: "Wenn dein Herz woanders wohnt", Penguin Verlag

www.judithwilms.com

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bitte melde Dich an, um einen Kommentar abzugeben

Du kannst nach der Anmeldung einen Kommentar hinterlassen



Jetzt anmelden


×
×
  • Neu erstellen...