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MaschaV

Misogynie in der Literaturkritik

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Angeblich banale Themen, kitschige Emotionalität und anderen misogynen Quatsch werfen etliche Literaturkritiker erfolgreichen Autorinnen vor. Was Frauen beschäftigt, wie Frauen die Welt sehen ist für sie nicht literaturfähig. Da werden Autorinnen gemobbt bis sie verstummen oder in Genres ausweichen, die unter dem Radar des Feuilletons liegen.

https://www.54books.de/schweig-autorin-misogynie-in-der-literaturkritik/?fbclid=IwAR0VFR97nWAoLeu0wGSvAAeszJyLZi6gBpk-mh1zVMhREB3b9w7Qu8uI5j4

 

Bite erst lesen, dann diskutieren.

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Ob die Vorwürfe misogyn sind möchte ich bezweifeln. Dass sie quatsch sind hingegen unterstreichen. Aussagen in der Art "Was sich gut verkauft, ist keine Literatur", bin ich auch früher schon begegnet. Für mich gibt es eine Gruppe von Literaturkritikern, die in ihrer eigenen Blase sitzen und den Kontakt zur Welt verloren haben, wenn es um Literatur geht.

Für sie ist der Begriff Unterhaltungsliteratur ein Widerspruch in sich selbst. Man kann diese Blase nennen, wie man will, sogar Orgie gegen den gesunden Menschenverstand.
Ihre Kritiken sind allerdings Literatur. Grund: Sie werden kaum gelesen. Vielleicht gehen sie aber als Schundliteratur durch. Das mit dem Schund meine ich übrigens bierernst. Kritiken, die den Schöpfer anstelle des Werks kritisieren, entlarven sich selbst.

Liebe Grüße
Wolf

 

 

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Sehr interessant, danke für den Link, Mascha.

In dem Artikel werden Ausgrenzungsmechanismen beschrieben, die ich schon unter Misogynie fassen würde. Besonders erhellend für mich die Entlarvung, wie in der zitierten "Literaturkritik" Persönliches und Ästhetisches vermischt wird - das sagt ja eigentlich alles über den Kritiker.

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Da Reents, Würger und Scheck et al für mich rote Tücher sind, schweige ich lieber.:s22

Wer mehr über das allgegenwärtige Vergessen der größten Randgruppe der Welt erfahren will, liest das Buch: "Unsichtbare Frauen".

LG

Martin

_________________________________________________

www.martinconrath.de

Jede Art des Schreibens ist erlaubt - nur nicht die langweilige (Voltaire)

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Ich weiß nicht, ob das explizit misogyn ist, aber ob man Literaturkritiker immer ernst nehmen kann und sollte, frage ich mich ja schon lange. In den Beispielen schießen die Kritiker ja häufig mehr gegen den Autor bzw. die Autorin als gegen den Text – das ist für mich ohnehin schlechtes Handwerk, denn um ein bisschen mehr Sachlichkeit sollten sie sich dann meines Erachtens schon bemühen. Ich hab auch überhaupt kein Problem damit, wenn mir einer an den Kopf schmeißt, dass ich ja bloß triviale Unterhaltungsliteratur schreibe. Stimmt. Macht mir aber am meisten Spaß und zahlt die Brötchen. 

Ich selbst habe noch nie erlebt, dass mir jemand vorgeworfen hätte, ich könne nicht schreiben, weil ich eine Frau bin. Entsprechend befremdlich fand ich es, als ich letztes Jahr ganz ohne vorherige Information oder Bitte um meine Zustimmung von einer Bloggerin bei einer Aktion als Beispiel angeführt wurde, die da hieß: Frauen können schreiben. Meine Initialreaktion war: Ja, natürlich, warum auch nicht? Es scheint aber tatsächlich ein Empfinden zu geben, das noch mal deutlich herauszustellen. Ich hatte eigentlich gedacht, da wären wir weiter. 

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Komisch. Ich bin ja in den Genres Romance und Romantasy unterwegs, da ist es eher umgekehrt und es wird eher mal infrage gestellt, ob ein Mann das denn auch schreiben könne. Aber das mag genre-technisch die Ausnahme sein?

~~~ Carina alias C. R. Scott ~~~

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Am 5.2.2021 um 09:40 schrieb Dania:

Ich weiß nicht, ob das explizit misogyn ist, aber ob man Literaturkritiker immer ernst nehmen kann und sollte, frage ich mich ja schon lange. In den Beispielen schießen die Kritiker ja häufig mehr gegen den Autor bzw. die Autorin als gegen den Text – das ist für mich ohnehin schlechtes Handwerk, denn um ein bisschen mehr Sachlichkeit sollten sie sich dann meines Erachtens schon bemühen. Ich hab auch überhaupt kein Problem damit, wenn mir einer an den Kopf schmeißt, dass ich ja bloß triviale Unterhaltungsliteratur schreibe. Stimmt. Macht mir aber am meisten Spaß und zahlt die Brötchen. 

Ich selbst habe noch nie erlebt, dass mir jemand vorgeworfen hätte, ich könne nicht schreiben, weil ich eine Frau bin. Entsprechend befremdlich fand ich es, als ich letztes Jahr ganz ohne vorherige Information oder Bitte um meine Zustimmung von einer Bloggerin bei einer Aktion als Beispiel angeführt wurde, die da hieß: Frauen können schreiben. Meine Initialreaktion war: Ja, natürlich, warum auch nicht? Es scheint aber tatsächlich ein Empfinden zu geben, das noch mal deutlich herauszustellen. Ich hatte eigentlich gedacht, da wären wir weiter. 

Bei Genreautorinnen gehen die meisten Feuilletonisten soweiso davon aus, dass sie nach deren Definition "nicht schreiben können". Da ist man gar nicht satisfaktionsfähig. Wann wurde zum letzten Mal ein Genreroman groß und ernsthaft im Feuilleton besprochen? Aber darum geht es bei dieser Diskussion nicht, sondern um Mobbing gegen Autorinnen.

Bearbeitet von MaschaV
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Am 5.2.2021 um 10:31 schrieb CarinaR:

Komisch. Ich bin ja in den Genres Romance und Romantasy unterwegs, da ist es eher umgekehrt und es wird eher mal infrage gestellt, ob ein Mann das denn auch schreiben könne. Aber das mag genre-technisch die Ausnahme sein?

Siehe meine Antwort auf Danias Post.

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Es ist wahrscheinlich schwer, da drüberzustehen, wenn man die Person ist, die angegriffen wird. Aber letztlich zeigt doch solche "Kritik" nur eine überbordende Selbstgefälligkeit, die völlig ihr eigenes Thema verliert, nämlich das Buch. Ich denke, dahinter steht vor allem Angst, denn jemanden, vor dem Mann keine Angst hat, muss man auch nicht zum Schweigen bringen. Das an sich ist ja schon sehr entlarvend, aber leider im Bewusstsein vieler Zuschauer und Leser noch nicht angekommen.

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Ich glaube, dass das seit der Kindheit verinnerlichte Mechanismen sind - es war schon immer für Jungs einfacher, sich gegen Mädchen zu wehren, wenn sie ihr Äußeres kritiseren (du bist dick), als sich inhaltlich mit ihnen auseinanderzusetzen (da hätten sie ja den Kürzeren ziehen können, v.a. da Mädchen in der Entwicklung zeitweise den Jungs voraus sind).

Als Erwachsener merken sie schon gar nicht mehr, wenn sie das immer noch machen. Es ist effektiv, sie sparen ihre Kräfte für diejenigen, denen sie mit solcherart Kritik nicht beikommen. Der Literaturbetrieb ist ein Haifischbecken.

Ich bin froh, Genre zu schreiben, man ist da viel freier. Wenn alle Stricke reißen, macht man eben ein Pseudonym auf. Ich habe mich letztens länger mit einer Nachwuchsautorin unterhalten, die ein paar Rückschläge einstecken musste und ganz erstaunt über diese Pseudonymenpraxis war. Jederzeit eine zweite Chance - das hat man in der Literatur genausowenig wie als Schauspieler oder in anderen sichtbaren Künsten.

 

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