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Olaf

GenderInnen-Lapsus/Lapsa ;-)

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Im Nachhinein klingt es ziemlich blöd, aber vor ein paar Tagen habe ich beim Schreiben tatsächlich einen Moment überlegt, wie die weibliche Form von "Krankenschwester" lautet.  ::)

 

Ob das eine Nebenwirkung der Genderdiskussion ist? 

 

Seid ihr schon in ähnliche sprachliche Sackgassen und Einbahnstraßen geraten, oder bin nur ich manchmal so verwirrt? Welche "Frauinnen" und "Männerlinge" habt ihr in eure Texte eingebaut? 

 

Ach, und wo wir schon beim Thema sind: 

Heißt die männliche Variante nun "Krankenschwesteriche" oder bleibt man besser beim neutralen "Krankenschwesternde"?  ;-)  ;D  :s01

Olaf Fritsche 

www.seitenrascheln.de

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Damit habe ich keine Problem, das mag aber daran liegen, dass ich mir eine Zeit lang ein Zubrot damit verdient habe, Texte geschlechtergerecht umzuschreiben. War nicht immer einfach.

 

@KerstinH

Der "Krankenbruder" ist natürlich klasse.

 

Allgemein sagt man heute: Krankenpfleger - Krankenpflegerin. Der Ausbildungsberuf heißt: Gesundheits- und KrankenpflergerIn. In der Praxis wird oft von Schwester (Martha) und Pfleger (Dieter) gesprochen, inhaltlich ist es dasselbe.

 

 

 

LG

Martin

_________________________________________________

www.martinconrath.de

Jede Art des Schreibens ist erlaubt - nur nicht die langweilige (Voltaire)

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Seit diesem Jahr gibt es auch die alten Berufsbezeichnungen nicht mehr, heute lernt man "Pflegefachmann / Pflegefachfrau"  :)

 

Ja, so heißt es seit Anfang des Jahres, danke.

 

 

LG

Martin 

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www.martinconrath.de

Jede Art des Schreibens ist erlaubt - nur nicht die langweilige (Voltaire)

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Spannend fand ich in Sachen Sprache ja den Hebammenberuf. Es brauchte tatsächlich nur einen einzigen, also einen ersten Mann in diesem Beruf, bis eine neue Berufsbezeichnung "Entbindungspfleger" gefunden wurde, damit die Männer sich nicht mit dem weiblichen Begriff Hebamme mitgemeint fühlen müssen.

 

Interessant dazu auch der Gesetzesentwurf neulich, der in erster Vorlage im generischen Femininum verfasst war. Seehofers erste Reaktion: "Das geht nicht, da denkt man ja, es seien nur Frauen gemeint!"

Ach.

 

Ansonsten. Mir fällt das leicht, okay, das ist einfach als Frau.

Spannend fand ich die Sprachentwicklung meines jüngsten Kindes, das konsequent mit beiden Bezeichnungen aufwuchs. "Die Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter, die Polizisten und Polizistinnen, die Feuerwehrleute ..."

Es ist für ihn so selbstverständlich, nicht das generische Maskulinum zu verwenden und er denkt dadurch tatsächlich (noch) vollkommen offen.

Er war knapp vier, als er reinkam, während wir gerade ein Motorradrennen im TV verfolgten.

"Wer gewinnt denn?"
"Smith liegt in Führung, aber das Rennen läuft noch zwei Runden."

"Okay. Dann drücke ich ihr die Daumen, dass sie gewinnt."

Keine Ahnung, wie er auf eine Frau kam, aber mir gefiel der Gedanke, dass es für ihn völlig normal schien, dass Frauen genau so Motorradrennfahrerinnen sein können. Das war in der Kindheit meiner Großen VOLLKOMMEN anders. Meine Tochter (20) hat mich etliche Male fragen müssen, ob Frauen X, Y oder Z werden können.

Ich glaube tatsächlich, dass es gut ist, so aufzuwachsen, weil es ein Rädchen im Kampf gegen Geschlechterdiskriminierung ist. Nicht der große, heilsbringende Unterschied - aber ein Detail von vielen.

 

 

 

 

Sprachliche Sackgassen dagegen hab ich ständig. Wie heißt dieses Wort, dieses ... dieses Dings ... du weißt schon ... wie sagt man noch?
Mein Leben.

Oder habt ihr mal eine große Zahl an Büchern signiert? Irgendwann kommt der Moment, an dem man auf "Herzliche Grüße" starrt, und plötzlich vollkommen sicher ist, das jetzt 500mal falschgeschrieben zu haben, weil es doch total komisch aussieht.

Bearbeitet von JenniferB
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Früher, noch während meines Theologiestudiums, ist es mir mal was Nettes passiert: Eine Professorin hatte mich gebeten, einen Essay für einen theologischen Sammelband zu schreiben. Ihrer Bitte, geschlechtergerechte Sprache zu verwenden, bin ich natürlich nachgekommen: Religionslehrer/innen, Theolog/innen, katholische Priester/innen (ups?) und habe das ausgehend vom Gendern direkt im Essay zum Thema gemacht.

 

@Martin: Total interessant! Hast du dich da nach dem Auftraggeber gerichtet oder durftest du selbst entscheiden, ob du Versalie, Beidnennung, Partizip etc. benutzt? Ich stelle es mir schon schwierig vor, wenn es gut lesbar bleiben, aber vom Sinn her unverändert sein soll. Beim Partizip ist ja z.B. ein Wähler nicht notwendigerweise ein Wählender (der gerade Stimmzettel ausfüllt). Darf ich fragen, was du von all den Möglichkeiten am liebsten benutzt hast?


Leonie Werdenfels: Liebeszauber am Chiemsee (Harper Collins 4/2023)
Sabrina Sonntag: Apfelglück am See (Harper Collins 4/2022) Unser Sommerblau für immer (Harper Collins 5/2021) Schwein gehabt, sagt die Liebe (MTB - Harper Collins 9/2019)

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Seit diesem Jahr gibt es auch die alten Berufsbezeichnungen nicht mehr, heute lernt man "Pflegefachmann / Pflegefachfrau"  :)

 

Ja, die Wörter werden immer blasser und unsinnlicher, je weiter der Fortschritt fortschreitet. Bald wird es nur noch heißen "der/die Berufshabende".

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Spannend fand ich in Sachen Sprache ja den Hebammenberuf. Es brauchte tatsächlich nur einen einzigen, also einen ersten Mann in diesem Beruf, bis eine neue Berufsbezeichnung "Entbindungspfleger" gefunden wurde, damit die Männer sich nicht mit dem weiblichen Begriff Hebamme mitgemeint fühlen müssen.

 

Dabei wäre "Hebammer" doch auch ein schönes Wort gewesen. Genau wie "Krankenbruder". Hätte man nur durchziehen müssen.

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Mir ist noch "Geburtshelfer" eingefallen. Gibt es sogar noch im Duden.

Ja, aber ein:e Geburtshelfer:in ist ja bloß jemand, der oder die unter der Geburt hilft; dazu braucht man ja keine Ausbildung.

Geburtshelferin kann ich jederzeit sein, Hebamme oder Entbindungspfleger erfordert Qualifikation.

 

Ich hätte Hebammer auch sehr schön gefunden, aber das war vermutlich nicht männlich genug.

Bearbeitet von JenniferB
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Mir ist noch "Geburtshelfer" eingefallen. Gibt es sogar noch im Duden.

Ja, aber ein:e Geburtshelfer:in ist ja bloß jemand, der oder die unter der Geburt hilft; dazu braucht man ja keine Ausbildung.

Geburtshelferin kann ich jederzeit sein, Hebamme oder Entbindungspfleger erfordert Qualifikation.

 

Ich hätte Hebammer auch sehr schön gefunden, aber das war vermutlich nicht männlich genug.

 

Laut Duden ist ein Geburtshelfer meist ein Arzt.

https://www.duden.de/rechtschreibung/Geburtshelfer

 

"Hebammer" und "Krankenbruder" haben etwas unfreiwillig Komisches. ;)

Neutral wären "Pflegefachkraft", "Pflegefachfrau" und "Pflegefachmann". 

 

In der Zeitung las ich neulich:

"Frau XY, von Beruf Stadtguide, bietet Führungen an." Da sieht man, dass in der englischen Sprache überhaupt nicht differenziert werden muss.

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Da sieht man, dass in der englischen Sprache überhaupt nicht differenziert werden muss.

 

Die englische Sprache differenziert tatsächlich durch das "the" von sich aus weniger.

"This ist a writer. She's sitting on her table" ist kein Problem.

"Das ist ein Autor. Sie sitzt an ihrem Tisch." ... Seltsam.

 

Dass es aber auch im englischen Sprachraum kritische Überlegungen zum generischen Maskulinim gibt, zeigt dieses Video aus Großbritannien.

 

https://www.youtube.com/watch?v=kJP1zPOfq_0&feature=emb_title

 

 

 

Den Duden finde ich an der Stelle "Geburtshelfer" seltsam. Ärztinnen und Ärzte sind keine Geburtsfachleute, sie sind per Gesetz verpflichtet, eine Hebamme oder einen Entbindungspfleger zur Geburt hinzuzuziehen, sie dürfen die Geburt nur in Notfällen allein betreuen.

Bearbeitet von JenniferB
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Da sieht man, dass in der englischen Sprache überhaupt nicht differenziert werden muss.

 

Die englische Sprache differenziert tatsächlich durch das "the" von sich aus weniger.

"This ist a writer. She's sitting on her table" ist kein Problem.

"Das ist ein Autor. Sie sitzt an ihrem Tisch." ... Seltsam.

 

Dass es aber auch im englischen Sprachraum kritische Überlegungen zum generischen Maskulinim gibt, zeigt dieses Video aus Großbritannien.

 

https://www.youtube.com/watch?v=kJP1zPOfq_0&feature=emb_title

 

 

 

Den Duden finde ich an der Stelle "Geburtshelfer" seltsam. Ärztinnen und Ärzte sind keine Geburtsfachleute, sie sind per Gesetz verpflichtet, eine Hebamme oder einen Entbindungspfleger zur Geburt hinzuzuziehen, sie dürfen die Geburt nur in Notfällen allein betreuen.

 

Stimmt, ich fand die Dudenformulierung auch seltsam. 

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Die englische Sprache differenziert tatsächlich durch das "the" von sich aus weniger.

"This ist a writer. She's sitting on her table" ist kein Problem.

"Das ist ein Autor. Sie sitzt an ihrem Tisch." ... Seltsam.

 

Das Türkische kennt überhaupt keine grammatischen Geschlechter.

 

"Er ist ein Schriftsteller." → O bir yazar.

"Sie ist eine Schriftstellerin." → O bir yazar.

 

Was sagt uns das über die gesellschaftliche Bedeutung dieses Themas?  :-X

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Die englische Sprache differenziert tatsächlich durch das "the" von sich aus weniger.

"This ist a writer. She's sitting on her table" ist kein Problem.

"Das ist ein Autor. Sie sitzt an ihrem Tisch." ... Seltsam.

 

Das Türkische kennt überhaupt keine grammatischen Geschlechter.

 

"Er ist ein Schriftsteller." → O bir yazar.

"Sie ist eine Schriftstellerin." → O bir yazar.

 

Was sagt uns das über die gesellschaftliche Bedeutung dieses Themas?  :-X

 

Ob das jetzt die Referenzadresse ist? Das Arabische bedenkt alle Gegenstände im Plural bei beigefügten Adjektiven mit der weiblichen Singularendung ... ;-)

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Die englische Sprache differenziert tatsächlich durch das "the" von sich aus weniger.

"This ist a writer. She's sitting on her table" ist kein Problem.

"Das ist ein Autor. Sie sitzt an ihrem Tisch." ... Seltsam.

 

Das Türkische kennt überhaupt keine grammatischen Geschlechter.

 

"Er ist ein Schriftsteller." → O bir yazar.

"Sie ist eine Schriftstellerin." → O bir yazar.

 

Was sagt uns das über die gesellschaftliche Bedeutung dieses Themas?  :-X

 

Ob das jetzt die Referenzadresse ist? Das Arabische bedenkt alle Gegenstände im Plural bei beigefügten Adjektiven mit der weiblichen Singularendung ... ;-)

 

Erstaunlicherweise - hätte ich nicht gedacht -ist es im Französischen und Spanischen ähnlich.

"L`écrivain"-der Schriftsteller

"L`écrivain-die Schriftstellerin

Les écrivains-die Schriftsteller und Schriftstellerinnen

 

escritor-los escritores dasselbe

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Sebastian Niedlich

Erstaunlicherweise - hätte ich nicht gedacht -ist es im Französischen und Spanischen ähnlich.

"L`écrivain"-der Schriftsteller

"L`écrivain-die Schriftstellerin

Les écrivains-die Schriftsteller und Schriftstellerinnen

 

escritor-los escritores dasselbe

 

Das ist so nicht korrekt.

 

Französisch: L'écrivain ist männlich. L'écrivaine ist weiblich.

Spanisch: el escritor ist männlich, la escritora ist weiblich.

 

Die romanischen Sprachen unterscheiden da durchaus.

Bearbeitet von Sebastian Niedlich
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Huch, hier wird es ja in (!) Nullkommanix so intellektuell.  ::)

 

Bin ich denn der einzige, der sich beim Schreiben ab und zu vergendert? Oder gibt es da draußen noch weitere Frauinnen und Männerliche, die auch mal eine nicht existente Form erwischen?

Olaf Fritsche 

www.seitenrascheln.de

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Bin ich denn der einzige, der sich beim Schreiben ab und zu vergendert? Oder gibt es da draußen noch weitere Frauinnen und Männerliche, die auch mal eine nicht existente Form erwischen?

 

An sich doch die besten Voraussetzungen, in die Annalen der gendergerechten Wortschöpfungen einzugehen. Nur zu!

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