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KarinKoch

Die Amis könnens einfach

Empfohlene Beiträge

 

 

Wo genau wurden denn in diesem Thread deutsche AutorInnen entwertet?

Ich habe noch einmal nachgelesen und nichts gefunden.

Der Gesamttenor und die Konnotation, wie deutsche Autoren in Relation zu amerikanischen gesetzt werden, hatte für mich ein Geschmäckle. Wenn jemand sagt, er lese überwiegend amerikanische Autoren, weil deutsche da nicht mithalten können und das dann von mehreren bestätigt wird - deutsche Autoren können nicht mithalten, die Amerikaner sind einfach besser - dann ist das eine Wertung. Es genügt nicht, zu sagen "amerikanische Autoren sind gut" - nein, es muss klar gemacht werden, dass sie besser als deutsche Autoren sind, was explizit bedeutet, dass deutsche Autoren in der Verallgemeinerung schlechter sind. 

 

Diese vergleichende Wertung beeinhaltet die Entwertung, die nicht nur mir übel aufgestoßen ist. Die eleganteste Form der Entwertung ist ja nicht, dass man jemandem sagt, er ist schlecht, sondern dass man ihm sagt: "XY ist besser - und du kannst nix dagegen machen, XY ist einfach deshalb besser, weil er aus dem Land kommt, wo die besseren Autoren wohnen" - überspitzt gesagt. 

 

Ich glaube nicht, dass alle amerikanische Autoren per se besser sind, sie sind ganz einfach prozentual mehr und daher ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass man mehrere gute Autoren trifft. Das wurde ja schon gesagt. 

 

Was mich mehr beschäftigt ist die Frage, warum es nur so wenige deutsche Autoren nach USA schaffen. Dass das Thema des Buchs auch amerikanische Interessen - oder die universelle Ebene - ansprechen muss, setze ich voraus. Es mag manchmal an einer ungeschmeidigen Übersetzung liegen oder auch an der Unkenntnis des Vorgehens. Ich arbeite zurzeit mit einem amerikanischen Agenten, der mit schon Material eines deutschen Verlags nach USA gebracht hat. Es geht, nur zu selten finde ich. 

 

 

Was ich übrigens spannend finde - bei Kindle-Ebooks kann man ja sehen, was die Leute so als beliebte Zitate markiert haben. Und ich habe ja eine englische Übersetzung laufen und es gibt drei Zitate, die wurden sowohl in der deutschen Version als auch in der englischen Übersetzung überdurchschnittlich häufig markiert. Das zeigte also, dass bestimmte Dinge Leute nationenübergreifend ansprechen. 

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Sebastian Niedlich

Die paar Bollywoodmovies, die es hierher geschafft haben, sind nicht der Rede wert, aber es gibt trotzdem eine Menge unglaublich gute indische Filme (Monsoon Wedding, Slumdog Millionaire usw.).

Die beiden genannten Filme als Bollywood-Filme zu bezeichnen ist auch nicht korrekt. Meines Wissens nach sind sie britische Filme, die lediglich in Indien spielen. "Slumdog Millionaire" stammt von Danny Boyle, bekannt für "Trainspotting", "28 Days Later", etc.; "Monsoon Wedding" von Mira Nair, ebenfalls Britin (mit indischen Wurzeln), soweit ich weiß.

 

Wollte das nur erwähnen, damit da keine Missverständnisse entstehen.

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Die paar Bollywoodmovies, die es hierher geschafft haben, sind nicht der Rede wert, aber es gibt trotzdem eine Menge unglaublich gute indische Filme (Monsoon Wedding, Slumdog Millionaire usw.).

Die beiden genannten Filme als Bollywood-Filme zu bezeichnen ist auch nicht korrekt. Meines Wissens nach sind sie britische Filme, die lediglich in Indien spielen. "Slumdog Millionaire" stammt von Danny Boyle, bekannt für "Trainspotting", "28 Days Later", etc.; "Monsoon Wedding" von Mira Nair, ebenfalls Britin (mit indischen Wurzeln), soweit ich weiß.

 

Wollte das nur erwähnen, damit da keine Missverständnisse entstehen.

 

Nein, so meinte ich das auch nicht. Die beiden genannten sind natürlich keine Bollywoodmovies, sie haben ernste indische Themen im Gegensatz zu den Bollywood-Schmonzetten. Auch zu nennen wäre da "Schiffbruch mit Tiger". Aber von den Bollywoods hatten es vor ein paar Jahren mal ein paar hierher geschafft, da gab es so eine Welle. (Ich würde niemals behaupten, dass "Monsoon Wedding" nicht der Rede wert ist.)

Bearbeitet von KerstinH
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Meine Liste war nur als kleiner Ausschnitt gedacht. Wenn ich alle aufzählen würde, deren Geschichten mich begeisterten, wäre der Beitrag zu lang geworden.

Für mich ist es tatsächlich dieses Unbegrenzte, das sie amerikanische Erzählung auszeichnet. Und sie trauen sich, einfach zu unterhalten, während die deutsche Literatur häufig so eine Schwere hat. Wenn ich Bov Bjerg oder Lutz Seiler lese, finde ich das einerseits zwar bereichernd, weil ich herausgefordert werde, mich wirklich mit den Geschichten zu befassen und die Sprache mich leise mitnimmt, andererseits ist ein Buch von Anne Tyler in seiner Unterhaltsamkeit nicht weniger gehaltvoll, weil es mich Protagonisten nahebringt, die so schön menschlich sind.

Deutsche Literatur hat oft eine Botschaft, die gesellschaftspolitischer Natur ist, will provozieren oder erklären. Amis sagen: Guck, so ist die Welt!

Ich glaube auch, genau das ist es: dass das Unterhalten-Wollen auch in der Hoch-Literatur nicht nur akzeptiert wird, sondern gewollt ist. Das führt dann eben dazu, dass frau eben wirklich auch auf höchstem Niveau einfach eine Geschichte, das Agieren von Figuren, Dialoge und Szenarien genießen kann.


Homepage       Facebook    Neu: Erwarteter Todesfall - ein Kirsten-Bertram-Krimi  »Ein spannender Fall, souverän und mit viel Gefühl für gute Atmosphäre erzählt.« DRESDNER MORGENPOST   Taschenbuch   Epub  kindl

 

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Was mich mehr beschäftigt ist die Frage, warum es nur so wenige deutsche Autoren nach USA schaffen. 

 

 

Ich glaube, das ist einfach zu erklären: Die amerikanischen Verleger sagen sich, "wir haben die besten Autoren der Welt, was sollen wir da teuer Zeug aus dem Ausland importieren?"

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Was mich mehr beschäftigt ist die Frage, warum es nur so wenige deutsche Autoren nach USA schaffen. 

 

 

Ich glaube, das ist einfach zu erklären: Die amerikanischen Verleger sagen sich, "wir haben die besten Autoren der Welt, was sollen wir da teuer Zeug aus dem Ausland importieren?"

 

Und wenn sie dann auch noch lesen, dass die deutschen Autoren das bestätigen, haben sie erst recht keinen Grund, Leute zu importieren, die sich selbst für minderwertig halten ;-) 

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Ihr könnt ja mal versuchen, Eure Titel übersetzen zu lassen. Kostet, das ist klar. Und dann geht ihr mit diesen Titeln als SPler im Ebook-Bereich auf den amerikanischen Markt.

So habe ich es mal gemacht, wenn auch nicht als SP-ler. Das Ergebnis hat mich überrascht.

 

Also

Nur Mut

Wolf

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Ihr könnt ja mal versuchen, Eure Titel übersetzen zu lassen. Kostet, das ist klar. Und dann geht ihr mit diesen Titeln als SPler im Ebook-Bereich auf den amerikanischen Markt.

So habe ich es mal gemacht, wenn auch nicht als SP-ler. Das Ergebnis hat mich überrascht.

 

Also

Nur Mut

Wolf

War die Überraschung eher positiv oder negativ?

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Ich kann noch nicht genau den Finger drauflegen, aber ich habe das  Gefühl, dass es auch etwas mit der schieren Größe der USA zu tun hat, dass die Geschichten von dort so allgemeingültig wirken. Da ist so viel Platz, dass Geschichten irgendwie … größer sind. Die Weite der Landschaft und auch der Städte bietet Raum für Geschichten. Gilt sicher nicht für alle, aber Stories wie "No Country for Old Men" oder Austers "New York"-Trilogie haben für mich etwas Mythisch-überhöhtes. Das funktioniert im kleinteiligen Europa nicht. Da kommt immer sofort das nächste Dorf, die Stadtgrenze, das nächste Land. Man kann sich nicht verlieren, um sich zu finden. Vielleicht gehört aber genau das zu einer bestimmten Art von Geschichten, wie sie häufig in den USA erzählt werden.

 

Ich kenne mich mit der russischen Literatur nicht gut aus, könnte mir aber vorstellen, dass da ein ähnlich weiter Raum fürs Erzählen vorhanden ist. Da kann man episch werden, sogar im Kleinen. In Litle Rock kann man das ganz große Panoptikum aufmachen, in Klein-Tückelsdorf eher nicht. Weil da gleich Groß-Tückelsdorf nebenan ist und daneben Unter-Tückelsdorf und der Bus nur zehn Minuten bis in die große Stadt braucht.

 

Was nicht heißen soll, dass es keine großartige Literatur geben kann, die in Klein-Tückelsdorf spielt. Nur eben eine andere Art. Ich lese nicht so viel aus den USA, Europa ist mir näher und ich schätze die "kleinen" Geschichten sehr. Aber das ganz große Kino kann schon faszinierend sein.

Bearbeitet von MaschaV
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@ Tereza

 

Für mich positiv wegen der Erfahrung. Der erste Band der Trilogie lief so gut, dass man noch ein Audiobook dazu gemacht hat. Leider hat mein Kleinstverlag aufgehört zu exisitieren, sodass für band 2 etwas Unterstützung fehlte und Band 3 sehr spät hinterher  kam. Aber ich habe keine Verluste gemacht und konnte mich mit dem ersten Band durchaus durchsetzen.

 

Aber darum geht es nicht. Ich wollte  nur anregen: Wenn man glaubt, dass das, was man schreibt gut ist und marktauglich, dass man es dann durchaus mal versuchen kann. Man muss ja nicht unbedingt mit einer dreibändigen Trilogie starten. Es gibt ja auch kürzere Geschichten.

 

Liebe Grüße

Wolf

 

Oops mit Mascha überschnitten

Bearbeitet von Wolf
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Ich glaube, Kinder- und Jugendliteratur funktioniert besser in ganz verschiedenen Ländern, weil das schon angesprochene Märchenhafte so allgemeingülrig ist. Und man in diesem Bereich auch Fremdartiges leichter akzeptiert, weil man es nicht verstehen muss, um es zu genießen.

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Ich kann noch nicht genau den Finger drauflegen, aber ich habe das  Gefühl, dass es auch etwas mit der schieren Größe der USA zu tun hat, dass die Geschichten von dort so allgemeingültig wirken. Da ist so viel Platz, dass Geschichten irgendwie … größer sind. Die Weite der Landschaft und auch der Städte bietet Raum für Geschichten. Gilt sicher nicht für alle, aber Stories wie "No Country for Old Men" oder Austers "New York"-Trilogie haben für mich etwas Mythisch-überhöhtes. Das funktioniert im kleinteiligen Europa nicht. Da kommt immer sofort das nächste Dorf, die Stadtgrenze, das nächste Land. Man kann sich nicht verlieren, um sich zu finden. Vielleicht gehört aber genau das zu einer bestimmten Art von Geschichten, wie sie häufig in den USA erzählt werden.

 

Ich kenne mich mit der russischen Literatur nicht gut aus, könnte mir aber vorstellen, dass da ein ähnlich weiter Raum fürs Erzählen vorhanden ist. Da kann man episch werden, sogar im Kleinen. In Litle Rock kann man das ganz große Panoptikum aufmachen, in Klein-Tückelsdorf eher nicht. Weil da gleich Groß-Tückelsdorf nebenan ist und daneben Unter-Tückelsdorf und der Bus nur zehn Minuten bis in die große Stadt braucht.

 

Was nicht heißen soll, dass es keine großartige Literatur geben kann, die in Klein-Tückelsdorf spielt. Nur eben eine andere Art. Ich lese nicht so viel aus den USA, Europa ist mir näher und ich schätze die "kleinen" Geschichten sehr. Aber das ganz große Kino kann schon faszinierend sein.

 

Ich finde, das sind interessante Gedanken und die gehen auch in die Richtung, in die ich eigentlich wollte, nämlich zu der Frage: Was genau macht amerikanische Literatur eigentlich aus? Warum ist sie für die, die sie so mögen, so viel besser oder lesenswerter als europäische Literatur?

Ich glaube, mir sind die 'kleinen' Geschichten auch näher.

Eat the frog in the morning (Mark Twain)

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Was mich mehr beschäftigt ist die Frage, warum es nur so wenige deutsche Autoren nach USA schaffen. 

 

 

Ich glaube, das ist einfach zu erklären: Die amerikanischen Verleger sagen sich, "wir haben die besten Autoren der Welt, was sollen wir da teuer Zeug aus dem Ausland importieren?"

 

:D

 

Das ist übrigens die britische Einstellung. Die sagen klar: Mach erst in deinem Land Karriere und dann probiere es bei uns. 

 

Für USA ist eher der Hinderungsgrund eine fehlende gute Übersetzung, ein Buch mit Themen, die auch Amerikaner interessieren, und das Wissen, was sich so transponieren lässt, dass es verstanden werden kann. Am einfachsten geht es über deinen Verlag, aber wenn du es selbst versuchen willst, solltest du wissen, was USA Agenturen erwarten. Ich exerziere das gerade durch mit einer deutschen Autorin, die auf den amerikanischen Markt will. 

Krimis, Liebe und Mehr.

www.ilonaschmidt.com

Translations, Lektorat & Exposé Coaching

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Wobei amerikanische Romane oft auch das "Kleine" enthalten, das Einzelschicksal. Und dann gibt es auch diese Selbstsezierungsliteratur à la Updike. Ach, es ist einfach ein sehr großes Land mit sehr vielfältiger Literatur.

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Ich kann noch nicht genau den Finger drauflegen, aber ich habe das  Gefühl, dass es auch etwas mit der schieren Größe der USA zu tun hat, dass die Geschichten von dort so allgemeingültig wirken. Da ist so viel Platz, dass Geschichten irgendwie … größer sind. Die Weite der Landschaft und auch der Städte bietet Raum für Geschichten. 

 

Jemand hat mal gesagt, in einem amerikanischen phantastischen Roman wird in einer abgelegenen Gegend eine vergessene Stadt gefunden – in einem europäischen phantastischen Roman ein uraltes Manuskript in einer vergessenen Bibliothek.

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Was mich mehr beschäftigt ist die Frage, warum es nur so wenige deutsche Autoren nach USA schaffen. 

 

 

Ich glaube, das ist einfach zu erklären: Die amerikanischen Verleger sagen sich, "wir haben die besten Autoren der Welt, was sollen wir da teuer Zeug aus dem Ausland importieren?"

 

Und wenn sie dann auch noch lesen, dass die deutschen Autoren das bestätigen, haben sie erst recht keinen Grund, Leute zu importieren, die sich selbst für minderwertig halten ;-)

 

 

Dazu müssten sie Deutsch lesen können … also: keine Gefahr.  ;D

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Ich kann noch nicht genau den Finger drauflegen, aber ich habe das  Gefühl, dass es auch etwas mit der schieren Größe der USA zu tun hat, dass die Geschichten von dort so allgemeingültig wirken. Da ist so viel Platz, dass Geschichten irgendwie … größer sind. Die Weite der Landschaft und auch der Städte bietet Raum für Geschichten.

 

 

Jemand hat mal gesagt, in einem amerikanischen phantastischen Roman wird in einer abgelegenen Gegend eine vergessene Stadt gefunden – in einem europäischen phantastischen Roman ein uraltes Manuskript in einer vergessenen Bibliothek.

Das ist eine interessante Betrachtung.

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Jemand hat mal gesagt, in einem amerikanischen phantastischen Roman wird in einer abgelegenen Gegend eine vergessene Stadt gefunden – in einem europäischen phantastischen Roman ein uraltes Manuskript in einer vergessenen Bibliothek.

 

Das ist das, was ich mit Mut meinte. Wie heißt es in der Werbung? Ein Los kann auch ein grenzen-Los sein.

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Jemand hat mal gesagt, in einem amerikanischen phantastischen Roman wird in einer abgelegenen Gegend eine vergessene Stadt gefunden – in einem europäischen phantastischen Roman ein uraltes Manuskript in einer vergessenen Bibliothek.

 

Das ist das, was ich mit Mut meinte. Wie heißt es in der Werbung? Ein Los kann auch ein grenzen-Los sein.

 

Bei mir fand man so eine verborgene Stadt sogar in einem normalen Mittelalter-Historienroman ;-) 

Ist also nix typisch Amerikanisches. 

 

Aber ich glaube auch, die Akzeptanz gleich im Entstehungsprozess für das Ungewöhnliche ist größer, weil das Ungewöhnliche zwar riskant, aber zugleich auch spannend ist. Und das ist ein wenig in Deutschland verloren gegangen. Im Land der Versicherungen geht man ungern Risiken ein. Deshalb sind deutsche Autos (wenn wir mal beim Klischee bleiben), einfach besser - die Amis können es da eben nicht, weil sich nicht so sicher, sparsam und stabil sind (Klischee passend zu den Autoren). 

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Sorry, ich nochmal, aber was hat das denn mit 'Mut' zu tun, wenn amerikanische Autoren vielleicht in ein bisschen größeren Dimensionen denken als europäische? Ich finde, da kommt wieder so eine Wertung mit rein, die unnötig ist.

Vielleicht vermischen sich hier ja auch gerade zwei Themen. Die eine Frage ist, warum amerikanische Autoren so erfolgreich sind. Die andere Frage ist, warum jemand persönlich meint, die Amerikaner wären besser als alle anderen. Wenn man das vermischt, kommt als Konsequenz heraus, dass die Amerikaner so erfolgreich sind, weil sie die besten Autoren haben - und dann versucht man danach zu suchen, was denn die anderen Autoren in anderen Ländern so alles falsch machen. Ich finde aber schon diesen Ansatz nicht richtig.

Bearbeitet von Susann

Eat the frog in the morning (Mark Twain)

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Sorry, ich nochmal, aber was hat das denn mit 'Mut' zu tun, wenn amerikanische Autoren vielleicht in ein bisschen größeren Dimensionen denken als europäische? Ich finde, da kommt wieder so eine Wertung mit rein, die unnötig ist.

 

Ich meinte mit Mut den Mut der Verlage, das dann auch zu machen. 

Man kann als Autor noch so mutig sein - wenn man keinen Verlag findet und keine Kapazitäten für SLP hat, bleiben die Bücher in der Schublade. Aber für Verlage ist es sicherer, eine Auslandslizenz eines schon erfolgreichen Buches zu kaufen und dann später deutsche MeeToos zu bringen. 

Bearbeitet von MelanieM
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Ich kann noch nicht genau den Finger drauflegen, aber ich habe das  Gefühl, dass es auch etwas mit der schieren Größe der USA zu tun hat, dass die Geschichten von dort so allgemeingültig wirken. Da ist so viel Platz, dass Geschichten irgendwie … größer sind. Die Weite der Landschaft und auch der Städte bietet Raum für Geschichten. 

 

Jemand hat mal gesagt, in einem amerikanischen phantastischen Roman wird in einer abgelegenen Gegend eine vergessene Stadt gefunden – in einem europäischen phantastischen Roman ein uraltes Manuskript in einer vergessenen Bibliothek.

 

Hahaha, ja, das bringt es ganz gut auf den Punkt!

 

Da fällt mir dieser Nicolas-Cage-Film ein, in dem sie erst ein altes Manuskript finden, das sie dann zur verlorenen Stadt führt … Doppelt hält besser! :-D

Bearbeitet von MaschaV
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Es hat ja hier im Forum in der Vergangenheit vereinzelt Diskussionen über den Zustand der Deutschen Literatur gegeben (Stichwort 'Warum ist die deutsche Gegenwartsliteratur so langweilig?'), und auch in der jetzigen Diskussion klingt für mich ein wenig die Selbstkritik mit, die an anderer Stelle im Forum am Zustand der Deutschen Literatur geübt worden ist. 

Wenn ich mir das 'Die Amis könnens einfach' so ansehe, dann klingt das für mich verklausuliert nach der manchmal gängigen Selbstkritik über die Deutsche Literatur, also ein bisschen nach 'Die Deutschen könnens einfach nicht.'.

 

Auf die Gefahr hin, so zu klingen, als ob ich Deutsche Autoren schlecht mache: 

Wenn ich z.B. über die Vorteile der Amerikanischen Literatur gegenüber z.B. der Französischen, Englischen, Irischen oder Russischen Literatur nachdenke, dann fällt mir eigentlich nichts ein, und ich kann nicht sagen, dass ich die Amerikanische besser als z.B. die Russische finde. Im Gegensatz zu all den genannten Ländern hinkt für mich aber die Deutsche Literatur hinterher. Das ist ein persönlicher Eindruck, der sich Teils aus meinen eigenen Lesegewohnheiten sowie der Tatsache zusammensetzt, dass Deutsche Romane im Ausland auf eher verhaltene Reaktionen zu stoßen scheinen.

Selbst wenn man sich z.B. Günter Grass oder Martin Walser ansieht, so scheinen deren Bücher im Ausland im Vergleich zu anderen Autoren aus nicht-Englischsprachigen Ländern wie Frankreich, Russland und Italien nicht besonders beliebt. Wenn ich an 'Das Parfüm' denke, dann finde ich es sehr gut, aber zugleich scheint mir der Roman wie eine Ausnahme in der Deutschen Literatur, die ansonsten wenig internationale Aufmerksamkeit zu bekommen scheint im Gegensatz zur Literatur anderer Länder, und bei weitem nicht nur der Amerikanischen.

 

Woran es liegen kann, dass Deutsche Autoren im Ausland als schwer verkäuflich gelten, wurde im Forum schon mehrmals diskutiert, aber die Tatsache, dass es hier etwas verklausuliert aufkommt, scheint darauf zu deuten, dass das Thema des Zustands der Deutschen Literatur immer noch aktuell ist.

Bearbeitet von AlexanderW
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Es hat ja hier im Forum in der Vergangenheit vereinzelt Diskussionen über den Zustand der Deutschen Literatur gegeben (Stichwort 'Warum ist die deutsche Gegenwartsliteratur so langweilig?'), und auch in der jetzigen Diskussion klingt für mich ein wenig die Selbstkritik mit, die an anderer Stelle im Forum am Zustand der Deutschen Literatur geübt worden ist. 

Wenn ich mir das 'Die Amis könnens einfach' so ansehe, dann klingt das für mich verklausuliert nach der manchmal gängigen Selbstkritik über die Deutsche Literatur, also ein bisschen nach 'Die Deutschen könnens einfach nicht.'.

 

Auf die Gefahr hin, so zu klingen, als ob ich Deutsche Autoren schlecht mache: 

Wenn ich z.B. über die Vorteile der Amerikanischen Literatur gegenüber z.B. der Französischen, Englischen, Irischen oder Russischen Literatur nachdenke, dann fällt mir eigentlich nichts ein, und ich kann nicht sagen, dass ich die Amerikanische besser als z.B. die Russische finde. Im Gegensatz zu all den genannten Ländern hinkt für mich aber die Deutsche Literatur hinterher. Das ist ein persönlicher Eindruck, der sich Teils aus meinen eigenen Lesegewohnheiten sowie der Tatsache zusammensetzt, dass Deutsche Romane im Ausland auf eher verhaltene Reaktionen zu stoßen scheinen.

Selbst wenn man sich z.B. Günter Grass oder Martin Walser ansieht, so scheinen deren Bücher im Ausland im Vergleich zu anderen Autoren aus nicht-Englischsprachigen Ländern wie Frankreich, Russland und Italien nicht besonders beliebt. Wenn ich an 'Das Parfüm' denke, dann finde ich es sehr gut, aber zugleich scheint mir der Roman wie eine Ausnahme in der Deutschen Literatur, die ansonsten wenig internationale Aufmerksamkeit zu bekommen scheint im Gegensatz zur Literatur anderer Länder, und bei weitem nicht nur der Amerikanischen.

 

Woran es liegen kann, dass Deutsche Autoren im Ausland als schwer verkäuflich gelten, wurde im Forum schon mehrmals diskutiert, aber die Tatsache, dass es hier etwas verklausuliert aufkommt, scheint darauf zu deuten, dass das Thema des Zustands der Deutschen Literatur immer noch aktuell ist.

 

Das betrifft jetzt die E-Literatur. Aber wir waren ja auch bei der Unterhaltungsliteratur. Und da wird in Deutschland ja immer noch ein großer Unterschied gemacht - sozusagen als Ausschlusskriterium. Wer sich einmal mit U-Literatur als Autor "beschmutzt" hat, kann niemals mehr in seinem ganzen Leben E-Literatur schreiben ;-) 

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Das Problem bei der Diskussion ist, dass wir vermutlich nicht über die gleichen Amis reden, wenn wir über "die Amis" reden.

Die Diskussion über die angeblich verkopfte, langweilige,deutsche Literatur überlasse ich gern anderen ... (schnarch.)

 

Und, ganz ehrlich, als ich las, dass in der amerikanischen Lit eine Stadt entdeckt wird und bei uns ein altes Manuskript, dachte ich: Na und? :)

 

Schlimm wird es für mich, wenn in einer niedlichen kleinen Bücherei(klein sollte sie sein, wenn es um Frauenliteratur geht) ein mysteriöses altes Manuskript entdeckt wird und ein altes Geheimnis - verbotene Liebe etc - enthüllt wird und am besten noch ein Trauma geheilt wird.
 

Die Polinnen können's übrigens: Olga Tukarczuk, 1200 Seiten, Nobelpreis, ich krieg die Geschichte auch in einen Satz, wenn es nötig ist.

Bearbeitet von ClaudiaB

Baronsky&Brendler: Liebe würde helfen  Ein Staffelroman 
Februar 21, Kampa

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