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IlonaS

Ich Erzählung im Präsens, Präteritum oder Perfekt für die Vergangenheit

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Lehrreiche Diskussion!

 

Das mit dem bairischen Konjunktiv ist so eine Sache, er wird zwar aus dem Präteritum entwickelt (möchte -> möchet -> möchat), aber nicht immer. Ich würde verstehen kann auch aus der Gegenwart entwickelt werden verstehat oder verstündat.  (alles natürlich mit Lokalkolorit eingefärbt)

 

Den bairische Konjunktiv gibt's ab südlich des Mains. Die Mittelfranken kennen ihn auch, die Oberfranken nur teilweise, das Itzgründer Fränkisch, das bis ins Thüringische reicht, nicht. 

 

 

 

 

 

Meine Version: „Versuch’s einfach. Stell dir vor, du bist auf Sylt.“ Dort war sie mit ihrem Stiefvater Hajo immer glücklich gewesen. Ganz im Gegensatz zu mir, denn Markus‘ Betrug hatte stand unüberwindlich, wie die Berliner Mauer, zwischen uns gestanden. Irgendwann hatte gab Hajo aufgegeben, reichte die Scheidung eingereicht und ließ sich in eine andere Stadt versetzen. Aus die Maus.

 

Spontan hätte ich ebenso wie Ulrike entschieden. Vielleicht mit einer kleinen Änderung:

„Versuch’s einfach. Stell dir vor, du bist auf Sylt.“ Dort war sie mit ihrem Stiefvater Hajo immer glücklich gewesen. Ganz im Gegensatz zu mir, denn Markus‘ Betrug hatte stand unüberwindlich, wie die Berliner Mauer, zwischen uns gestanden. Irgendwann hatte gab Hajo aufgegebenreichte die Scheidung eingereicht und ließ sich in eine andere Stadt versetzen lassen. Aus die Maus.

 

 

So ganz habe ich nun den Sprung ins Plusquamperfekt nicht verstanden. 

 

"Versuch's einfach. Stell dir vor du bist auf Sylt', sage ich. Dort war sie mit ihrem Stiefvater Hajo immer glücklich gewesen. ...

 

Da erscheint mir das Perfekt natürlicher. 

Bearbeitet von IlonaS

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Das mit dem bairischen Konjunktiv ist so eine Sache, er wird zwar aus dem Präteritum entwickelt (möchte -> möchet -> möchat), aber nicht immer. Ich würde verstehen kann auch aus der Gegenwart entwickelt werden verstehat oder verstündat.  (alles natürlich mit Lokalkolorit eingefärbt)

 

Den bairische Konjunktiv gibt's ab südlich des Mains. Die Mittelfranken kennen ihn auch, die Oberfranken nur teilweise, das Itzgründer Fränkisch, das bis ins Thüringische reicht, nicht. 

 

 

 

 

 

Meine Version: „Versuch’s einfach. Stell dir vor, du bist auf Sylt.“ Dort war sie mit ihrem Stiefvater Hajo immer glücklich gewesen. Ganz im Gegensatz zu mir, denn Markus‘ Betrug hatte stand unüberwindlich, wie die Berliner Mauer, zwischen uns gestanden. Irgendwann hatte gab Hajo aufgegeben, reichte die Scheidung eingereicht und ließ sich in eine andere Stadt versetzen. Aus die Maus.

 

Spontan hätte ich ebenso wie Ulrike entschieden. Vielleicht mit einer kleinen Änderung:

„Versuch’s einfach. Stell dir vor, du bist auf Sylt.“ Dort war sie mit ihrem Stiefvater Hajo immer glücklich gewesen. Ganz im Gegensatz zu mir, denn Markus‘ Betrug hatte stand unüberwindlich, wie die Berliner Mauer, zwischen uns gestanden. Irgendwann hatte gab Hajo aufgegebenreichte die Scheidung eingereicht und ließ sich in eine andere Stadt versetzen lassen. Aus die Maus.

 

 

So ganz habe ich nun den Sprung ins Plusquamperfekt nicht verstanden. 

 

"Versuch's einfach. Stell dir vor du bist auf Sylt', sage ich. Dort war sie mit ihrem Stiefvater Hajo immer glücklich gewesen. ...

 

Da erscheint mir das Perfekt natürlicher. 

 

Ganz verstehen tue ich es auch nicht. Trotz Angelikas guter Erklärung nicht. Ich war spontan von meinem Sprachgefühl aus gegangen.

Wie sieht es denn im Perfekt aus? Zusammen mit dem Kontext im Präsens).

Ich schenke Yasmin ein Lächeln, das sie zaghaft erwidert, dann gähnt und sich streckt. 
„Leg dich hin“, sage ich. „Du versäumst hier nichts. Es kann noch einige Zeit dauern, bis die Polizei eintrifft.“

„Ich trau mich nicht, die Augen zu schließen.“

„Versuch’s einfach. Stell dir vor, du bist auf Sylt.“ Dort war ist sie mit ihrem Stiefvater Hajo immer glücklich gewesen. Ganz im Gegensatz zu mir, denn Markus‘ Betrug hatte stand unüberwindlich, wie die Berliner Mauer, zwischen uns gestanden. Irgendwann hatte gab Hajo aufgegebenreichte die Scheidung eingereicht und ließ sich in eine andere Stadt versetzen lassen. Aus die Maus.

 

Klingt einfach nicht richtig. Aber warum nicht, weiß ich auch nicht. :-/ 

Bearbeitet von Christa
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Ganz verstehen tue ich es auch nicht. Trotz Angelikas guter Erklärung nicht. Ich war spontan von meinem Sprachgefühl aus gegangen.

Wie sieht es denn im Perfekt aus? Zusammen mit dem Kontext im Präsens).

Ich schenke Yasmin ein Lächeln, das sie zaghaft erwidert, dann gähnt und sich streckt. 
„Leg dich hin“, sage ich. „Du versäumst hier nichts. Es kann noch einige Zeit dauern, bis die Polizei eintrifft.“

„Ich trau mich nicht, die Augen zu schließen.“

„Versuch’s einfach. Stell dir vor, du bist auf Sylt.“ Dort war ist sie mit ihrem Stiefvater Hajo immer glücklich gewesen. Ganz im Gegensatz zu mir, denn Markus‘ Betrug hatte stand unüberwindlich, wie die Berliner Mauer, zwischen uns gestanden. Irgendwann hatte gab Hajo aufgegebenreichte die Scheidung eingereicht und ließ sich in eine andere Stadt versetzen lassen. Aus die Maus.

 

Klingt einfach nicht richtig. Aber warum nicht, weiß ich auch nicht. :-/ 

 

Weil du mit dem Perfekt im gleichen Erzählduktus einer direkten Ansprache an den Leser bleibst. Das Erzähltempus soll hier das Präsens sein, der innere Monolog spricht aber nicht mehr zum Leser, sondern jetzt wird eine Geschichte erzählt – die zeitlich vor der im Vordergrund stehenden Geschichte liegen soll. Deshalb Plusquamperfekt als Pendant zum Erzähltempus Präteritum. 

 

Weiter oben ist übrigens die Syntax auf der Strecke geblieben: 

 

Ich schenke Yasmin ein Lächeln, das sie zaghaft erwidert, dann gähnt und sich streckt. 

 

Der Relativsatz – das sie zaghaft erwidert –  ist mit dem schließenden Verb beendet, für die Folge braucht es einen neuen Hauptsatz mit Wiederholung des Subjekts: 

 

Ich schenke Yasmin ein Lächeln, das sie zaghaft erwidert, dann gähnt sie und streckt sich

Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. 

Alicia jagt eine Mandarinente. dtv premium März 2018. Die Grammatik der Rennpferde. dtv premium Mai 2016

www.angelika-jodl.de

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Ganz verstehen tue ich es auch nicht. Trotz Angelikas guter Erklärung nicht. Ich war spontan von meinem Sprachgefühl aus gegangen.

Wie sieht es denn im Perfekt aus? Zusammen mit dem Kontext im Präsens).

Ich schenke Yasmin ein Lächeln, das sie zaghaft erwidert, dann gähnt und sich streckt. 
„Leg dich hin“, sage ich. „Du versäumst hier nichts. Es kann noch einige Zeit dauern, bis die Polizei eintrifft.“

„Ich trau mich nicht, die Augen zu schließen.“

„Versuch’s einfach. Stell dir vor, du bist auf Sylt.“ Dort war ist sie mit ihrem Stiefvater Hajo immer glücklich gewesen. Ganz im Gegensatz zu mir, denn Markus‘ Betrug hatte stand unüberwindlich, wie die Berliner Mauer, zwischen uns gestanden. Irgendwann hatte gab Hajo aufgegebenreichte die Scheidung eingereicht und ließ sich in eine andere Stadt versetzen lassen. Aus die Maus.

 

Klingt einfach nicht richtig. Aber warum nicht, weiß ich auch nicht. :-/ 

 

Weil du mit dem Perfekt im gleichen Erzählduktus einer direkten Ansprache an den Leser bleibst. Das Erzähltempus soll hier das Präsens sein, der innere Monolog spricht aber nicht mehr zum Leser, sondern jetzt wird eine Geschichte erzählt – die zeitlich vor der im Vordergrund stehenden Geschichte liegen soll. Deshalb Plusquamperfekt als Pendant zum Erzähltempus Präteritum. 

 

 

 

Jetzt habe ich es verstanden. Ich wechsele durch den inneren Monolog auf eine andere Ebene. Und trotzdem erscheint es mir so, dass ich in diesem Moment dem Leser/Zuhörer etwas über die Vergangenheit erzählen will. Es macht einen Unterschied, ob ich mir die Vergangenheit erzähle, um darüber zu reflektieren, oder ob ich dem Leser/Zuhörer eine Information geben möchte. Oder?

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Ganz verstehen tue ich es auch nicht. Trotz Angelikas guter Erklärung nicht. Ich war spontan von meinem Sprachgefühl aus gegangen.

Wie sieht es denn im Perfekt aus? Zusammen mit dem Kontext im Präsens).

Ich schenke Yasmin ein Lächeln, das sie zaghaft erwidert, dann gähnt und sich streckt. 
„Leg dich hin“, sage ich. „Du versäumst hier nichts. Es kann noch einige Zeit dauern, bis die Polizei eintrifft.“

„Ich trau mich nicht, die Augen zu schließen.“

„Versuch’s einfach. Stell dir vor, du bist auf Sylt.“ Dort war ist sie mit ihrem Stiefvater Hajo immer glücklich gewesen. Ganz im Gegensatz zu mir, denn Markus‘ Betrug hatte stand unüberwindlich, wie die Berliner Mauer, zwischen uns gestanden. Irgendwann hatte gab Hajo aufgegebenreichte die Scheidung eingereicht und ließ sich in eine andere Stadt versetzen lassen. Aus die Maus.

 

Klingt einfach nicht richtig. Aber warum nicht, weiß ich auch nicht. :-/ 

 

Weil du mit dem Perfekt im gleichen Erzählduktus einer direkten Ansprache an den Leser bleibst. Das Erzähltempus soll hier das Präsens sein, der innere Monolog spricht aber nicht mehr zum Leser, sondern jetzt wird eine Geschichte erzählt – die zeitlich vor der im Vordergrund stehenden Geschichte liegen soll. Deshalb Plusquamperfekt als Pendant zum Erzähltempus Präteritum. 

 

Weiter oben ist übrigens die Syntax auf der Strecke geblieben: 

 

Ich schenke Yasmin ein Lächeln, das sie zaghaft erwidert, dann gähnt und sich streckt. 

 

Der Relativsatz – das sie zaghaft erwidert –  ist mit dem schließenden Verb beendet, für die Folge braucht es einen neuen Hauptsatz mit Wiederholung des Subjekts: 

 

Ich schenke Yasmin ein Lächeln, das sie zaghaft erwidert, dann gähnt sie und streckt sich

 

Ja, jetzt verstehe ich es auch theoretisch. ;) An der Syntax war ich übrigens auch hängengeblieben.

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Jetzt habe ich es verstanden. Ich wechsele durch den inneren Monolog auf eine andere Ebene. Und trotzdem erscheint es mir so, dass ich in diesem Moment dem Leser/Zuhörer etwas über die Vergangenheit erzählen will. Es macht einen Unterschied, ob ich mir die Vergangenheit erzähle, um darüber zu reflektieren, oder ob ich dem Leser/Zuhörer eine Information geben möchte. Oder?

 

 

Nicht ganz. Der Unterschied heißt "erzählen" – das ist ein ruhig fließender Tonfall ohne große Aufregung, das macht das Präteritum – und "besprechen" – dazu neigt sich der Sprecher quasi nach vorne und spricht seinen Zuhörer (Leser) direkt an. Wenn du dir das als Film vorstellen würdest, dann entsprächen deine Sätze im Präsens einer Filmszene als solcher. Man sieht zwei Personen, die eine (Erzählerin) spricht zu der anderen, diese reagiert mit Antwort, Gähnen etc. Dann kommt der Imperativ: "Stell dir vor, du wärst auf Sylt!" Und jetzt würde die Kamera auf das Gesicht der Erzählerin zoomen und das Publikum würde ihre Stimme aus dem Off hören. Mit allem Folgenden zu Sylt und Hajo und Markus informierst du die Leser über eine Vorgeschichte, indem du so tust, als würde lediglich die Erzählerin kurz daran zurückdenken. Die Erinnerung ist wie eine kleine Geschichte (die man im Präteritum erzählen würde), und sie ist vor der Szene mit Yasmin passiert. Die Stimme aus dem Off – obwohl erkennbar die der Erzählerin – klänge anders, zurückgenommener als in der Szene, wo sie mit Yasmin spricht.

 

Diesen unterschiedlichen Klang stellt auf der grammatikalischen Ebene das Plusquamperfekt her.

Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. 

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Kann man bei dir zum Unterricht kommen? 

 

Ja, nur bei mir daheim wirds teuer.

Hier gibt es mich umsonst.  :D

Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. 

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Angelika, du bist doch niemals umsonst. Höchstens kostenlos :-)

Angelika forever!

(hier bitte gedanklich das Victory-Smiley einfügen).

 

:-*


Homepage       Facebook    Neu: Erwarteter Todesfall - ein Kirsten-Bertram-Krimi  »Ein spannender Fall, souverän und mit viel Gefühl für gute Atmosphäre erzählt.« DRESDNER MORGENPOST   Taschenbuch   Epub  kindl

 

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Das ist glaube ich nicht so einfach. Es gibt durchaus den Unterschied zwischen abgeschlossen und prozessual, abhängig vom Kontext.

 

Stimmt. Aber im Deutschen ist der Unterschied nicht so groß wie im Englischen, man kann beide Zeitformen beinahe synonym gebrauchen, was im Englischen nicht geht. Im Deutschen liegt der Unterschied vor allem darin, dass man das Präteritum eher im Schriftdeutschen gebraucht, das Perfekt eher im gesprochenen Deutsch (Modal- und Hilfsverben bilden eine Ausnahme).

 

Allerdings ist auch das wieder nicht hundertprozentig, sondern hängt vom Kontext ab. Denn tatsächlich hört sich das Präteritum (außer bei den Modal- und Hilfsverben) irgendwie "gehobener" an, manchmal auch gestelzt, so dass man in aufgeschriebener Alltagssprache, zum Beispiel in Romanen, vielleicht doch lieber das Perfekt benutzt. Das hängt auch davon ab, auf welcher sprachlichen Ebene sich der Erzähler selbst befindet.

 

sehe ich auch so. Und da dieses hier ein innerer Monolog zu sein scheint, hängt es vom Sprachniveau der Person ab, ob sie mit sich selber eher umgangssprachlich oder sehr gehoben spricht. Ich würde zu Umgangssprache tendieren.

 

Meine Version: „Versuch’s einfach. Stell dir vor, du bist auf Sylt.“ Dort war sie mit ihrem Stiefvater Hajo immer glücklich gewesen. Ganz im Gegensatz zu mir, denn Markus‘ Betrug hatte stand unüberwindlich, wie die Berliner Mauer, zwischen uns gestanden. Irgendwann hatte gab Hajo aufgegeben, reichte die Scheidung eingereicht und ließ sich in eine andere Stadt versetzen. Aus die Maus.

 

Bayerischen Konkunktiv kenne ich leider auch nicht ;)

 

 

Zur theoretischen Erklärung des Phänomens hätte ich etwas anderes anzubieten, aber als praktische Lösung empfinde ich Ulrikes Lösungsvorschlag als den einzig angemessenen.

 

Ich fühle mich gerade grammatikalisch geadelt :s01 :s01 

Vielen Dank, liebe Angelika :)

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Weil ihr mir so gut geholfen habt, eine Frage hinterher. Was empfiehlt ihr, wenn das Buch in Ich/Präsens geschrieben ist, und ihr habt ein Kapitel einer Rückblende. Also keine in den Text eingearbeitete Reflektion, sondern ein Kapitel. Bleibt ihr da im Präsens, oder wäre Präteritum indikativ besser?

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Wenn du möchtest, dass die Rückblende als solche auffällt, würde ich im Präteritum schreiben.

Weil die Abweichung ein Signal ist.

Es gibt keine Regeln, nur sachkundige Entscheidungen. Und sachkundige Entscheidungen könnt ihr nur treffen, wenn ihr euch sachkundig macht.

Elizabeth George

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Weil ihr mir so gut geholfen habt, eine Frage hinterher. Was empfiehlt ihr, wenn das Buch in Ich/Präsens geschrieben ist, und ihr habt ein Kapitel einer Rückblende. Also keine in den Text eingearbeitete Reflektion, sondern ein Kapitel. Bleibt ihr da im Präsens, oder wäre Präteritum indikativ besser?

Präteritum, ohne Frage.

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Weil ihr mir so gut geholfen habt, eine Frage hinterher. Was empfiehlt ihr, wenn das Buch in Ich/Präsens geschrieben ist, und ihr habt ein Kapitel einer Rückblende. Also keine in den Text eingearbeitete Reflektion, sondern ein Kapitel. Bleibt ihr da im Präsens, oder wäre Präteritum indikativ besser?

Präteritum, ohne Frage.

 

Sagt mir auch mein Gefühl, aber ihr wisst, wie das ist... 

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Weil ihr mir so gut geholfen habt, eine Frage hinterher. Was empfiehlt ihr, wenn das Buch in Ich/Präsens geschrieben ist, und ihr habt ein Kapitel einer Rückblende. Also keine in den Text eingearbeitete Reflektion, sondern ein Kapitel. Bleibt ihr da im Präsens, oder wäre Präteritum indikativ besser?

 

Das könnte ich tatsächlich nicht beantworten, ohne mir vorher eine Reihe anderer Fragen vorgelegt zuhaben:

 

- Wer erzählt diese Rückblende? Weiter die Ich-Erzählerin? Soll sie als solche überhaupt hörbar sein? Wenn ja:

- An wen richtet sich ihre Stimme, bzw. wie soll die Tonlage sein?

- Hörbar und dialogisch? Dann würde sich das Perfekt anbieten.

- Zurückgenommen, quasi aus dem Ohrensessel geraunt? Dann eher das Präteritum.

 

Wie gesagt, das Tempusgefüge im Deutschen existiert nicht als strenges Regelsytem (wie im Englischen und in den romanischen Sprachen). Was aber nicht heißt, dass man in welchem Fall immer wahllos einfach irgendein Tempus aus dem Regal ziehen könnte. Im Gegenteil erlaubt die scheinbare Freiheit von festen Abfolgen eine viel feinere Justierung von Lärm und Stille, Auf- und Abregung, Zugewandtheit ode Gedämpftheit.

Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. 

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Kurz dazwischen gerufen:

Falls jemand zum Thema Präsens-Präteritum-Wechsel einen großartigen Roman lesen will, der im Fließtext unglaublich schön zwischen Präsens und Präteritum hin und her wechselt: "Idaho" von Emily Ruskovich.

 

Liebe Grüße

Lisa

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Weil ihr mir so gut geholfen habt, eine Frage hinterher. Was empfiehlt ihr, wenn das Buch in Ich/Präsens geschrieben ist, und ihr habt ein Kapitel einer Rückblende. Also keine in den Text eingearbeitete Reflektion, sondern ein Kapitel. Bleibt ihr da im Präsens, oder wäre Präteritum indikativ besser?

 

Das könnte ich tatsächlich nicht beantworten, ohne mir vorher eine Reihe anderer Fragen vorgelegt zuhaben:

 

- Wer erzählt diese Rückblende? Weiter die Ich-Erzählerin? Soll sie als solche überhaupt hörbar sein? Wenn ja:

- An wen richtet sich ihre Stimme, bzw. wie soll die Tonlage sein?

- Hörbar und dialogisch? Dann würde sich das Perfekt anbieten.

- Zurückgenommen, quasi aus dem Ohrensessel geraunt? Dann eher das Präteritum.

 

Wie gesagt, das Tempusgefüge im Deutschen existiert nicht als strenges Regelsytem (wie im Englischen und in den romanischen Sprachen). Was aber nicht heißt, dass man in welchem Fall immer wahllos einfach irgendein Tempus aus dem Regal ziehen könnte. Im Gegenteil erlaubt die scheinbare Freiheit von festen Abfolgen eine viel feinere Justierung von Lärm und Stille, Auf- und Abregung, Zugewandtheit ode Gedämpftheit.

 

Die beiden Ich-Erzählerinnen erinnern sich für sich selbst, es kommen Dialoge und auch Aktion vor, trotzdem empfinde ich das Präsens hier als zu laut, wie du es nennst, denn ich möchte nicht den Fokus von der Handlung wegnehmen. Die Rückblende dient mehr der Exposition, zum Manifestieren der Motivation der Handelnden. Macht das Sinn?

 

Im Englischen könnte man auch beides verwenden, je nach dem, wie ich die Rückblende auffasse. 

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Das könnte ich tatsächlich nicht beantworten, ohne mir vorher eine Reihe anderer Fragen vorgelegt zuhaben:

 

- Wer erzählt diese Rückblende? Weiter die Ich-Erzählerin? Soll sie als solche überhaupt hörbar sein? Wenn ja:

- An wen richtet sich ihre Stimme, bzw. wie soll die Tonlage sein?

- Hörbar und dialogisch? Dann würde sich das Perfekt anbieten.

- Zurückgenommen, quasi aus dem Ohrensessel geraunt? Dann eher das Präteritum.

 

Wie gesagt, das Tempusgefüge im Deutschen existiert nicht als strenges Regelsytem (wie im Englischen und in den romanischen Sprachen). Was aber nicht heißt, dass man in welchem Fall immer wahllos einfach irgendein Tempus aus dem Regal ziehen könnte. Im Gegenteil erlaubt die scheinbare Freiheit von festen Abfolgen eine viel feinere Justierung von Lärm und Stille, Auf- und Abregung, Zugewandtheit ode Gedämpftheit.

 

Die beiden Ich-Erzählerinnen erinnern sich für sich selbst, es kommen Dialoge und auch Aktion vor, trotzdem empfinde ich das Präsens hier als zu laut, wie du es nennst, denn ich möchte nicht den Fokus von der Handlung wegnehmen. Die Rückblende dient mehr der Exposition, zum Manifestieren der Motivation der Handelnden. Macht das Sinn?

 

Im Englischen könnte man auch beides verwenden, je nach dem, wie ich die Rückblende auffasse. 

 

 

Wahrscheinlich ja.

 

Aber vom Englischen würde ich mich bei solchen Fragen wirklich lösen. Das funktioniert (allein schon weil es viel mehr Tempora als das Deutsche hat) anders. Harald Weinrich (mein Lehrer), der sämtliche bahnbrechenden Werke zum deutschen Tempussystem verfasst hat, verbringt übrigens seine Zeit als Emeritus damit, eine große Textgrammatik des Englischen zu schreiben. Vor ein paar Jahren hat er an der Münchener Uni eine Gastvorlesung dazu gehalten, der Hörsaal war brechend voll, es gab minutenlangen Applaus. Ich hoffe, er schafft das noch, dann blicken wir auf dem Gebiet auch endlich mal durch.

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Das könnte ich tatsächlich nicht beantworten, ohne mir vorher eine Reihe anderer Fragen vorgelegt zuhaben:

 

- Wer erzählt diese Rückblende? Weiter die Ich-Erzählerin? Soll sie als solche überhaupt hörbar sein? Wenn ja:

- An wen richtet sich ihre Stimme, bzw. wie soll die Tonlage sein?

- Hörbar und dialogisch? Dann würde sich das Perfekt anbieten.

- Zurückgenommen, quasi aus dem Ohrensessel geraunt? Dann eher das Präteritum.

 

Wie gesagt, das Tempusgefüge im Deutschen existiert nicht als strenges Regelsytem (wie im Englischen und in den romanischen Sprachen). Was aber nicht heißt, dass man in welchem Fall immer wahllos einfach irgendein Tempus aus dem Regal ziehen könnte. Im Gegenteil erlaubt die scheinbare Freiheit von festen Abfolgen eine viel feinere Justierung von Lärm und Stille, Auf- und Abregung, Zugewandtheit ode Gedämpftheit.

 

Die beiden Ich-Erzählerinnen erinnern sich für sich selbst, es kommen Dialoge und auch Aktion vor, trotzdem empfinde ich das Präsens hier als zu laut, wie du es nennst, denn ich möchte nicht den Fokus von der Handlung wegnehmen. Die Rückblende dient mehr der Exposition, zum Manifestieren der Motivation der Handelnden. Macht das Sinn?

 

Im Englischen könnte man auch beides verwenden, je nach dem, wie ich die Rückblende auffasse. 

 

 

Wahrscheinlich ja.

 

Aber vom Englischen würde ich mich bei solchen Fragen wirklich lösen. Das funktioniert (allein schon weil es viel mehr Tempora als das Deutsche hat) anders. Harald Weinrich (mein Lehrer), der sämtliche bahnbrechenden Werke zum deutschen Tempussystem verfasst hat, verbringt übrigens seine Zeit als Emeritus damit, eine große Textgrammatik des Englischen zu schreiben. Vor ein paar Jahren hat er an der Münchener Uni eine Gastvorlesung dazu gehalten, der Hörsaal war brechend voll, es gab minutenlangen Applaus. Ich hoffe, er schafft das noch, dann blicken wir auf dem Gebiet auch endlich mal durch.

 

Na, ob man das wirklich schafft? Englisch ist viel freizügiger als Romanische Sprachen, jedenfalls empfinde ich das so. In meiner letzten Grammar Klasse gab es einige Beispiele, in denen mehrere Zeitformen möglich gewesen sind - je nachdem, in welchem Kontext der Satz gestanden hat. Es gibt natürlich Regeln im Englischen, aber gerade Zeitformen sind ein glattes Parkett, auf dem Deutsche gern ausrutschen. 

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