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AndreaRings

Offener Brief an die Buchbranche

Empfohlene Beiträge

Ich finde, das trifft nicht zu. Im Gegenteil: Ein Unternehmen kann es sich nie leisten, moralische, ethische, humane und soziale Kriterien außer acht zu lassen, sondern es muss diese in seinen Handlungen immer berücksichtigen und sein Geschäft daran anpassen, sonst leidet das Geschäft. Die Tatsache, dass er im Gegensatz zu einem Staatsbetrieb mit anderen Unternehmen um Kunden und um Profit konkurrieren muss, verhindert nicht sein moralisches, ethisches, humanes Handeln, es garantiert es.

 

 

 

Ach ja? Jeff Bezos moralisch, ethisches Handeln gebietet ihm gerade in der Coronakrise, so zu handeln:

  • Da viele Amerikaner gegenwärtig die Läden meiden, bestellen sie viel bei Amazon. Deshalb versucht Amazon gerade 100.000 Leute zu engagieren und hat dafür seinen Mindestlohn um 2 Dollar (!!) erhöht, weil der Ansturm ausblieb.
  • Wer wegen Corona schwer krank ist, darf jetzt unbefristet zu Hause bleiben - allerdings ohne Bezahlung. Nun, das ist besser, als gefeuert zu werden und seine Krankenversicherung zu verlieren. Was in dem USA üblich ist. Vorausgesetzt seine Leute haben Krankenversicherung.
  • Wer positiv getestet wurde, darf bei Lohnfortzahlung zu Hause bleiben - allerdings nur 2 Wochen lang.
  • Allerdings sind alle MA zu obligatorischen Überstunden verpflichtet.

Diese Maßnahmen posaunen sie im Fernsehen als besonders soziale Maßnahmen.

 

Während der Konzern in den USA letztes Jahr 0 Steuern gezahlt hat, kann sich Bezos in seine 160 Millionen Villa zurückziehen.

 

Ich gönne Bezos seine Millionen. Aber moralisch, ethisch ist seine Handlungsweise nicht gerade.

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Ich finde, das trifft nicht zu. Im Gegenteil: Ein Unternehmen kann es sich nie leisten, moralische, ethische, humane und soziale Kriterien außer acht zu lassen, sondern es muss diese in seinen Handlungen immer berücksichtigen und sein Geschäft daran anpassen, sonst leidet das Geschäft. Die Tatsache, dass er im Gegensatz zu einem Staatsbetrieb mit anderen Unternehmen um Kunden und um Profit konkurrieren muss, verhindert nicht sein moralisches, ethisches, humanes Handeln, es garantiert es.

 

 

 

Ach ja? Jeff Bezos moralisch, ethisches Handeln gebietet ihm gerade in der Coronakrise, so zu handeln:

  • Da viele Amerikaner gegenwärtig die Läden meiden, bestellen sie viel bei Amazon. Deshalb versucht Amazon gerade 100.000 Leute zu engagieren und hat dafür seinen Mindestlohn um 2 Dollar (!!) erhöht, weil der Ansturm ausblieb.
  • Wer wegen Corona schwer krank ist, darf jetzt unbefristet zu Hause bleiben - allerdings ohne Bezahlung. Nun, das ist besser, als gefeuert zu werden und seine Krankenversicherung zu verlieren. Was in dem USA üblich ist. Vorausgesetzt seine Leute haben Krankenversicherung.
  • Wer positiv getestet wurde, darf bei Lohnfortzahlung zu Hause bleiben - allerdings nur 2 Wochen lang.
  • Allerdings sind alle MA zu obligatorischen Überstunden verpflichtet.

Diese Maßnahmen posaunen sie im Fernsehen als besonders soziale Maßnahmen.

 

Während der Konzern in den USA letztes Jahr 0 Steuern gezahlt hat, kann sich Bezos in seine 160 Millionen Villa zurückziehen.

 

Ich gönne Bezos seine Millionen. Aber moralisch, ethisch ist seine Handlungsweise nicht gerade.

 

 

Ic habe nicht gesagt, dass Jeff Bezos, oder Bill Gates, oder wer sonst noch moralisch handelt. Ich habe gesagt, dass Unternehmen moralische Handlungsweisen nie außer acht lassen können, wenn sie bestehen wollen, und dass sie im Gegensatz z.B. zu einem Staatsbetrieb mehr zu moralischem Handeln angebunden sind, da das Gegenteil für sie negative Wirtschaftliche Konsequenzen nach sich ziehen kann, auf die ein Staatsbetrieb keine Rücksicht nehmen muss.

Wie wir alle muss ein Unternehmen zwischen Eigeninteresse und Moral abwägen, um bestehen zu können. Wie bei uns allen schwingt bei Unternehmen das Pendel oft eher dem Eigeninteresse zu, aber die Fragen nach Moral und Ethik können unter den Augen einer offenen Gesellschaft nie außer acht gelassen werden.

Dass man als Unternehmen jegliches Gewissen über Bord werfen muss, um Profit zu erreichen, wie ein früherer Beitrag beschrieben hat, ist meiner Meinung nach falsch.

Bearbeitet von AlexanderW
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AlexanderW, den Begriff Gutmensch hab nicht ich aufgeladen und sehe auch nach zweimaligem Lesen keine Suggestion in meiner Frage an dich. "Gutmensch" wird gerne und häufig von Rechten zur Diffamierung Andersdenkender benutzt. Diese Information war dir anscheinend neu. Wenn du ihn dennoch weiter gebrauchen möchtest, kannst du das natürlich gerne tun. Du musst dann aber weiter damit rechnen, dass es Menschen gibt, die deine Intention missverstehen und dich in eine Ecke stellen, in der du gar nicht sein möchtest.

 

Ich finde das völlig ok. Ich finde es umgekehrt kontraproduktiv, bestimmte Wörter als verbale Landmienen zu meiden.

 

 

 

Das ist ja durchaus erfreulich, Melanie. Nur ist diese Entwicklung hin zum e-Book ja dann keine aus dem Markt selbst gewachsene, weil die Verbraucher und -Innen das so wollen, sondern es ist gesteuert von einem sehr mächtigen Konzern.

 

Dass eBooks heute allgemein verbreitet sind und neben all ihren Vorzügen überdies jedem Menschen auf diesem Planeten die Möglichkeit bieten, seine Texte in Eigenregie zu veröffentlichen, weltweit, und das auch noch so gut wie kostenlos, ist EINZIG UND ALLEIN Amazon zu verdanken. Wie man das als Autor schlecht finden kann, ist mir rätselhaft.

 

Ich muss das wohl konkretisieren. Ich habe nichts gegen eBooks an sich. Gar nicht. Aber ich habe etwas dagegen, dass ein Konzern nun eine globale Krise dazu nutzt, ein Medium, das ihm selbst am meisten nutzt, dadurch zu pushen, dass er es den Verbrauchern schwer macht, andere Medien zu erwerben.

 

Solange einen Amazon nicht am Eintritt zum Buchladen hindert und Online-Shops von Hugendubel & Co hackt, ist es doch ok.
 
Umgekehrt ist das eine Gelegenheit für andere Firmen, beim Print-Buchhandel einen Zahn zuzulegen. Und wenn die es schaffen, gute Alternativen zu bieten, dann werden die Kunden schon kommen. 
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Gerade gesehen im Liveticker von ntv: Das IW (Institut für Wirtschaft) hat schon eine unveröffentlichte Studie dazu gemacht:

"Coronakrise stärkt Amazons Marktmacht."

Das wird nicht gewertet, es wird zum Beispiel festgestellt, dass 2019 82% der Deutschen zwischen 18 und 64 etwas bei Amazon bestellt hatten. Es sei klar, dass in der Krise auf das Bewährte zurückgegriffen werde und neue Kunden dazukommen. Wenn sich Amazon zu sehr breitmachen würde, könnten das IW-Kartellamt und die EU-Kommission den Konzern zwingen, Teile von Unternehmenssparten zu verkaufen.

https://presse-augsburg.de/studie-coronakrise-verstaerkt-marktmacht-von-amazon/541905/

Bearbeitet von Christa
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Ich finde, das trifft nicht zu. Im Gegenteil: Ein Unternehmen kann es sich nie leisten, moralische, ethische, humane und soziale Kriterien außer acht zu lassen, sondern es muss diese in seinen Handlungen immer berücksichtigen und sein Geschäft daran anpassen, sonst leidet das Geschäft. Die Tatsache, dass er im Gegensatz zu einem Staatsbetrieb mit anderen Unternehmen um Kunden und um Profit konkurrieren muss, verhindert nicht sein moralisches, ethisches, humanes Handeln, es garantiert es.

 

 

 

Ach ja? Jeff Bezos moralisch, ethisches Handeln gebietet ihm gerade in der Coronakrise, so zu handeln:

  • Da viele Amerikaner gegenwärtig die Läden meiden, bestellen sie viel bei Amazon. Deshalb versucht Amazon gerade 100.000 Leute zu engagieren und hat dafür seinen Mindestlohn um 2 Dollar (!!) erhöht, weil der Ansturm ausblieb.
  • Wer wegen Corona schwer krank ist, darf jetzt unbefristet zu Hause bleiben - allerdings ohne Bezahlung. Nun, das ist besser, als gefeuert zu werden und seine Krankenversicherung zu verlieren. Was in dem USA üblich ist. Vorausgesetzt seine Leute haben Krankenversicherung.
  • Wer positiv getestet wurde, darf bei Lohnfortzahlung zu Hause bleiben - allerdings nur 2 Wochen lang.
  • Allerdings sind alle MA zu obligatorischen Überstunden verpflichtet.

Diese Maßnahmen posaunen sie im Fernsehen als besonders soziale Maßnahmen.

 

Während der Konzern in den USA letztes Jahr 0 Steuern gezahlt hat, kann sich Bezos in seine 160 Millionen Villa zurückziehen.

 

Ich gönne Bezos seine Millionen. Aber moralisch, ethisch ist seine Handlungsweise nicht gerade.

 

 

Ic habe nicht gesagt, dass Jeff Bezos, oder Bill Gates, oder wer sonst noch moralisch handelt. Ich habe gesagt, dass Unternehmen moralische Handlungsweisen nie außer acht lassen können, wenn sie bestehen wollen, und dass sie im Gegensatz z.B. zu einem Staatsbetrieb mehr zu moralischem Handeln angebunden sind, da das Gegenteil für sie negative Wirtschaftliche Konsequenzen nach sich ziehen kann, auf die ein Staatsbetrieb keine Rücksicht nehmen muss.

Wie wir alle muss ein Unternehmen zwischen Eigeninteresse und Moral abwägen, um bestehen zu können. Wie bei uns allen schwingt bei Unternehmen das Pendel oft eher dem Eigeninteresse zu, aber die Fragen nach Moral und Ethik können unter den Augen einer offenen Gesellschaft nie außer acht gelassen werden.

Dass man als Unternehmen jegliches Gewissen über Bord werfen muss, um Profit zu erreichen, wie ein früherer Beitrag beschrieben hat, ist meiner Meinung nach falsch.

 

 

Nicht einverstanden.

 

Egal ob Staat oder Privatwirtschaft, wenn man sie unbeobachtet und unkontrolliert agieren ließe, würden beide unethisch handeln, wenn es ihnen Vorteile verspricht. Der Staat muss allerdings die Presse, den Wähler und das Gesetz fürchten - allerdings nur in einer Demokratie.

 

Große Privatunternehmen müssen das Gesetz und die Presse fürchten. Allerdings haben sie noch mehr Möglichkeiten beides zu umgehen, besonders wenn es sich um große, globale Firmen handelt. Gelegentlich erwischt man sie (siehe Dieselskandal) und dann hagelt es Bußen. Aber kaum einer der Macher geht ins Gefängnis, auch nicht die betrügerischen Banker in der Finanzkrise. Umsatzeinbußen kriegen sie auch nicht. Und selbst wenn sie ihren Laden an die Wand fahren, kriegen sie noch millionenschwere Boni und Abfindungen. Ab und zu hagelt es mal schlechte Presse wegen z. B. miserabler Arbeitsverhältnisse in Bangladesch oder anderer Untaten, aber ändern tut sich nichts.

 

Ich halte deine Ausführungen in diesem Punkt schlicht für naiv.

Bearbeitet von Ulf Schiewe

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Ich finde, das trifft nicht zu. Im Gegenteil: Ein Unternehmen kann es sich nie leisten, moralische, ethische, humane und soziale Kriterien außer acht zu lassen, sondern es muss diese in seinen Handlungen immer berücksichtigen und sein Geschäft daran anpassen, sonst leidet das Geschäft. Die Tatsache, dass er im Gegensatz zu einem Staatsbetrieb mit anderen Unternehmen um Kunden und um Profit konkurrieren muss, verhindert nicht sein moralisches, ethisches, humanes Handeln, es garantiert es.

 

 

 

Ach ja? Jeff Bezos moralisch, ethisches Handeln gebietet ihm gerade in der Coronakrise, so zu handeln:

  • Da viele Amerikaner gegenwärtig die Läden meiden, bestellen sie viel bei Amazon. Deshalb versucht Amazon gerade 100.000 Leute zu engagieren und hat dafür seinen Mindestlohn um 2 Dollar (!!) erhöht, weil der Ansturm ausblieb.
  • Wer wegen Corona schwer krank ist, darf jetzt unbefristet zu Hause bleiben - allerdings ohne Bezahlung. Nun, das ist besser, als gefeuert zu werden und seine Krankenversicherung zu verlieren. Was in dem USA üblich ist. Vorausgesetzt seine Leute haben Krankenversicherung.
  • Wer positiv getestet wurde, darf bei Lohnfortzahlung zu Hause bleiben - allerdings nur 2 Wochen lang.
  • Allerdings sind alle MA zu obligatorischen Überstunden verpflichtet.

Diese Maßnahmen posaunen sie im Fernsehen als besonders soziale Maßnahmen.

 

Während der Konzern in den USA letztes Jahr 0 Steuern gezahlt hat, kann sich Bezos in seine 160 Millionen Villa zurückziehen.

 

Ich gönne Bezos seine Millionen. Aber moralisch, ethisch ist seine Handlungsweise nicht gerade.

 

 

Ic habe nicht gesagt, dass Jeff Bezos, oder Bill Gates, oder wer sonst noch moralisch handelt. Ich habe gesagt, dass Unternehmen moralische Handlungsweisen nie außer acht lassen können, wenn sie bestehen wollen, und dass sie im Gegensatz z.B. zu einem Staatsbetrieb mehr zu moralischem Handeln angebunden sind, da das Gegenteil für sie negative Wirtschaftliche Konsequenzen nach sich ziehen kann, auf die ein Staatsbetrieb keine Rücksicht nehmen muss.

Wie wir alle muss ein Unternehmen zwischen Eigeninteresse und Moral abwägen, um bestehen zu können. Wie bei uns allen schwingt bei Unternehmen das Pendel oft eher dem Eigeninteresse zu, aber die Fragen nach Moral und Ethik können unter den Augen einer offenen Gesellschaft nie außer acht gelassen werden.

Dass man als Unternehmen jegliches Gewissen über Bord werfen muss, um Profit zu erreichen, wie ein früherer Beitrag beschrieben hat, ist meiner Meinung nach falsch.

 

 

Nicht einverstanden.

 

Egal ob Staat oder Privatwirtschaft, wenn man sie unbeobachtet und unkontrolliert agieren ließe, würden beide unethisch handeln, wenn es ihnen Vorteile verspricht. Der Staat muss allerdings die Presse, den Wähler und das Gesetz fürchten - allerdings nur in einer Demokratie.

 

Große Privatunternehmen müssen das Gesetz und die Presse fürchten. Allerdings haben sie noch mehr Möglichkeiten beides zu umgehen, besonders wenn es sich um große, globale Firmen handelt. Gelegentlich erwischt man sie (siehe Dieselskandal) und dann hagelt es Bußen. Aber kaum einer der Macher geht ins Gefängnis, auch nicht die betrügerischen Banker in der Finanzkrise. Umsatzeinbußen kriegen sie auch nicht. Und selbst wenn sie ihren Laden an die Wand fahren, kriegen sie noch millionenschwere Boni und Abfindungen. Ab und zu hagelt es mal schlechte Presse wegen z. B. miserabler Arbeitsverhältnisse in Bangladesch oder anderer Untaten, aber ändern tut sich nichts.

 

Ich halte deine Ausführungen in diesem Punkt schlicht für naiv.

 

 

Ich stimme dir zu, dass die größten Unternehmen von Pflichten wie Steuern quasi ausgenommen sind und sehr viel mehr Spielraum haben und auch schwerwiegende Fehler oft geringe Konsequenzen für sie haben. Das selbe gilt auch für reiche Individuen. Und ja, nach der Finanzkrise sind zu viele ungeschoren davongekommen. Obwohl für mich die Extremfälle, in denen Manager Millionenabfindungen bekommen, die Ausname sind, aber verständlicherweise in den Medien mehr wahrgenommen werden.

 

Aber bei öffentlichen Unternehmen ist es nicht besser, und umgekehrt ist es nicht einmal so, dass es dazu umwälzende Ereignisse wie die Finanzkrise braucht, um zu kolossalem Scheitern zu führen. Es gibt dazu so eindrucksvolle Beispiele wie das öffentliche Unternehmen Toll collect, das durch Verzögerung und zweifelhafte Abrechungen in die Schlagzeilen geraten ist, sowie der neue Berliner Flughafen, der zum Milliardengrab geworden ist, alles auf Kosten der Steuerzahler, mit ähnlich milden Folgen für die Verantwortlichen wie bei der Finanzkrise. 

 

Diese beiden Beispiele sind extrem, doch zeigen sie, dass es mit Ethik und Moral dieser öffentlichen Unternehmen nicht besser bestellt ist, im Gegenteil: Weil die aufgrund des unendlich tiefen Geldbeutels der Steuerzahler nicht pleite gehen können, müssen sie im Gegensatz zur Privatwirtschaft weniger Konsequenzen für unethisches Handeln fürchten.

 

Das heißt nicht, dass private Unternehmen moralisch gut sind, aber ihnen drohen meiner Meinung nach gravierendere Konsequenzen als staatlichen Unternehmen, was zur Folge hat, dass sie zwischen Profit und Moral genauer abwiegen müssen als öffentliche Unternehmen.

Bearbeitet von AlexanderW
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 Der Staat muss allerdings die Presse, den Wähler und das Gesetz fürchten - allerdings nur in einer Demokratie.

 

Der "Staat" sind wir alle - gern wird der "Staat" mit "Regierung" gleichgesetzt. Nur die Regierung hat die Wähler zu fürchten. Der Staat setzt sich aus den Wählern zusammen. 

 

Der Privatkonzern hat den Vertrauensverlust der Kunden zu fürchten. Kunden sind die "Wähler" des Privatkonzerns. Wenn der Konzern seine Kunden zufriedenstellt, bleiben sie ihm treu - ebenso wie die Wähler der Regierung.

 

Die "sozialen Maßnahmen", die Amazon in die USA anbietet, mögen für uns Deutsche unsozial erscheinen, aber für den US-Markt sind sie sozial. Viele Amerikaner (vor allem Republikaner) halten Deutschland ja für ein sozialistisches System und fürchten gesetzliche Kranken- und Rentenversicherungen und soziale Absicherungen mehr als Schießereien in Schulen. 

 

Fakt ist doch - ein Konzern muss seine Kunden zufrieden stellen. Nur dann verdient er Geld. Diesem Ziel ordnet ein Konzern alles unter. Sowohl die Lieferanten als auch die Angestellten - die sind nur Mittel zum Zweck. Wenn aber ein Lieferant etwas zu bieten hat, nach dem die Kunden verrückt sind, wird dieser Lieferant hofiert. Nicht, weil das Unternehmen ihn so toll findet, sondern weil er das Hauptziel - zufriedene Kunden und damit Profit - fördert. 

 

Denkt mal darüber nach, wie das damals mit dem Harry-Potter-Hype war. Da hatte die Autorin so große Marktmacht, dass der Verlag gesagt hat, sie nehmen von den vorbestellten HP-Bänden keine Remittenden zurück. Deshalb haben kleine Buchhandlungen die Harry-Potter-Bücher nur auf Vorbestellung ausgeliefert, weil sie nicht darauf sitzenblieben wollten, während man die Bücher gleichzeitig sogar an jeder Tankstelle bekam. 

 

Angebot und Nachfrage - das ist die Macht der Kunden. Und wenn die Kunden von einem anderen Online-Händler bessere Konditionen als von Amazon bekommen, werden sie dorthin gehen. 

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Auch mit diesem vereinfachten Weltbild bin ich nicht einverstanden, besonders nicht mit den Verhältnissen in den USA, die ich persönlich sehr gut kenne. Aber ich will nicht weiter darauf antworten, denn das führt hier am Thema vorbei.

Bearbeitet von Ulf Schiewe

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Ich möchte jetzt doch nochmal auf die Frage zurückkommen, ob Unternehmen sich immer oder meistens von moralischen und ethischen Kriterien in ihrem Handel leiten lassen - besonders auch was Amazon betrifft, mit dem sich der Thread ja beschäftigt.

 

Ich kaufe auch sehr viel bei Amazon. Und nicht nur Bücher. Einfach, weil es bequem ist. Der Kundenservice ist unschlagbar, keine Frage. Außerdem wohne ich in einem kleinen Ort und müsste für vieles nach Starnberg oder München fahren. Mit dieser Kundendienststrategie hat Jeff Bezos eine perfekte Handelsmaschine kreiert, die nicht mehr wegzudenken ist.

 

Allerdings gehören zu einem Unternehmen nicht nur Technologie und zufriedene Kunden. Bei Amazon gehören auch Partner dazu und vor allem ein Heer von Niedriglohn-Mitarbeitern. Wie es in Deutschland ist, weiß ich nicht, ich verfolge die Lage in den USA. Dort werden die Mitarbeiter schlecht behandelt, schlecht bezahlt, zu Überstunden gezwungen, wenn krank, unbezahlt nach Hause geschickt oder man lässt sie krank weiterarbeiten. Wer aufmuckt, wird gefeuert. Da jetzt viele Kunden sich nicht trauen, in Geschäfte zu gehen, boomen die Bestellungen bei Amazon. Die Firma versucht 100.000 neue Leute einzustellen. In den Lagerhallen treffen Neue ein. Keiner weiß, ob sie infiziert sind. Sie werden nicht getestet. Es fehlt an Mundschutz, Latexhandschuhen und Desinfektionsmittel, zum Teil sogar an Seife. Die Arbeiter haben Angst, sich zu infizieren. Der Firmenleitung scheint das völlig egal zu sein.

 

Und es ist nicht so, wie Melanie schreibt, dass die Menschen das okay finden. Die führende Elite, ob in Politik oder in den Unternehmen, die finden das okay. Aber nicht die Menschen auf der Straße. Umfragen zeigen, dass die meisten Amerikaner für massive soziale Verbesserungen sind. Für Millionen sind die Zustände katastrophal. Es könnte zu Unruhen kommen. Leider trauen viele Bernie Sanders nicht zu, dass er Trump schlagen kann. 

 

Ein Grund für diese Misere sind unter anderem Unternehmen wie Amazon. Ein Supervisor bei Amazon, Chris Smalls, wurde gefeuert, als er versuchte, einen Protest zu organisieren. Er ging an die Presse und diese Story geht im Augenblick durch alle Medien. Im folgenden Beitrag im THE GUARDIAN berichtet er über die Zustände in den New Yorker Lagerhallen bei Amazon. Aber im ganzen Land sei es ähnlich. Der Bericht ist auf englisch, aber wer kann, sollte ihn lesen.

 

https://www.theguardian.com/commentisfree/2020/apr/02/dear-jeff-bezos-amazon-instead-of-firing-me-protect-your-workers-from-coronavirus

 

Amazon ist eine monopolistische Geldmaschine, die sich einen Dreck um Mitarbeiter kümmert. Und die Story, hier in Deutschland, man kaufe jetzt keine Bücher mehr ein, da es wichtigere Dinge zu liefern gibt, ist meines Erachtens völliger Blödsinn. Amazon ist keine Apotheke, liefert nichts Lebensnotwendiges, außer vielleicht in kleinen Mengen. Die Menschen bestellen jetzt dort vermehrt, weil sie sich nicht in die Geschäfte trauen. Aber sind Lockenwickler, Gartenschläuche oder Rasierapparate wichtiger als Bücher? Das Argument ist doch lächerlich. Bücher sind einfach ein Produkt wie Hunderttausende anderer Produkte bei Amazon auch.

 

Nein, es ist eine Gelegenheit für Amazon, die Krise zu nutzen, um sich einen größeren Anteil des Buchmarkts zu sichern. Sie verknappen Printbücher, üben Druck auf Verlage aus, um die Konditionen zu verbessern und hoffen, den Anteil der eBooks zu vergrößern. Da kann man sagen, dass ist legitim, "it's business". Aber ist das in der Coronakrise ein ethisches Verhalten?

 

Wir können froh sein, dass wir in Deutschland einigermaßen gute Gesetze haben, die Mitarbeiter vor den übelsten Machenschaften des Turbokapitalismus schützen. Sonst hätten wir auch in deutschen Lagerhallen von Amazon amerikanische Verhältnisse.

Bearbeitet von Ulf Schiewe

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Ich sehe es im wesentlichen auch so, Ulf. Danke auch für den Link zum Guardian-Artikel!

 

Zumindest was Bücher angeht, gibt es Alternativen, die Lieferung war bei mir in der Vergangenheit ebenso schnell wie bei Amazon: buch7.de oder fairbuch.de

 

Für problemtisch halte ich einen Konzern wie Amazon im übrigen immer mehr wegen des überbordenden Datensammelns.

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Ich sehe es im wesentlichen auch so, Ulf. Danke auch für den Link zum Guardian-Artikel!

 

Zumindest was Bücher angeht, gibt es Alternativen, die Lieferung war bei mir in der Vergangenheit ebenso schnell wie bei Amazon: buch7.de oder fairbuch.de

 

Für problemtisch halte ich einen Konzern wie Amazon im übrigen immer mehr wegen des überbordenden Datensammelns.

 

Die werde ich in Zukunft auch nutzen. Auch meinen Buchhändler vor Ort. 

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Für problemtisch halte ich einen Konzern wie Amazon im übrigen immer mehr wegen des überbordenden Datensammelns.

 

Und nicht nur Amazon wegen des überbordenden Datensammelns. Ich schaue gerade auf alle Dienstleister und Konzerne, wie sie sich in einer solchen Krise verhalten. Was nicht heißt, dass ich bei Amazon keine E-Books mehr bestellen werde. 

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Ich sehe es im wesentlichen auch so, Ulf. Danke auch für den Link zum Guardian-Artikel!

 

Zumindest was Bücher angeht, gibt es Alternativen, die Lieferung war bei mir in der Vergangenheit ebenso schnell wie bei Amazon: buch7.de oder fairbuch.de

 

Für problemtisch halte ich einen Konzern wie Amazon im übrigen immer mehr wegen des überbordenden Datensammelns.

Die werde ich in Zukunft auch nutzen. Auch meinen Buchhändler vor Ort.

Stellt sich die Frage, warum Du das nicht schon vorher getan hast.
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Florian: Nein, die Frage stellt sich nicht.

 

Abgesehen davon möchte ich auch nochmal auf den Onlineshop der Autorenwelt hinweisen, shop.autorenwelt.de, der ja auch Bücher versendet - und die Autoren am Erlös beteiligt.

Bearbeitet von AnnaW

               Website Anna             Instagram            

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Ulf, ich möchte noch mal klarstellen, dass du mich falsch verstanden hast. Ich hatte folgendes geschrieben:

 

 

 

Die "sozialen Maßnahmen", die Amazon in die USA anbietet, mögen für uns Deutsche unsozial erscheinen, aber für den US-Markt sind sie sozial. Viele Amerikaner (vor allem Republikaner) halten Deutschland ja für ein sozialistisches System und fürchten gesetzliche Kranken- und Rentenversicherungen und soziale Absicherungen mehr als Schießereien in Schulen. 

 

Ich habe nicht von allen Amerikanern, sondern von Republikanern - also den Trumpwählern - geschrieben. Trump punktete bei seiner Wahl mit dem Schimpfen auf sämtliche sozialen Errungenschaften und seine Fans beschimpfen Deutschland als sozialistisches System. Einen Eindruck davon kann man auf dem Twitteraccount des amerikanischen Botschafters Richard Grenell bekommen - was seine Follower so vom Stapel lassen, ist bemerkenswert. 

 

Die Demokraten wollen schon lange bessere soziale Absicherungen haben, ganz klar. Aber leider ist es bislang nicht durchsetzbar gewesen. Vielleicht ändert ja die jetzige Krise etwas daran. 10.000.000 US-Amerikaner haben jetzt schon Arbeitslosengeld beantragt. 

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Es ist nicht nur ein Problem der Republikaner, sondern auch der Demokraten, zumindest der traditionellen Demokraten. Die Wahlkämpfe von Politikern beider Parteien werden von großen Firmen und Oligarchen finanziert. Auch die Elite der Demokraten, darunter Obama, will gar kein staatlich finanziertes Gesundheitssystem für alle. Dafür hängen sie viel zu sehr von den Wahlspenden der Versicherungen und Pharmaindustrie ab. Auch ein Joe Biden vertritt die Interessen dieser Konzerne. Deshalb kommt auch mit Klima nichts zustande. Dahinter steckt das Geld der Öl - und Gasindustrie. Die Demokraten unterscheiden sich im Grunde nur, dass sie kulturell progressiver auftreten (Abtreibung, Homo-Ehe, etc.), nicht aber, was Wirtschaft, Finanzen oder Sozialsysteme betrifft. Da sind die Unterschiede marginal.

 

Es ist also gar kein Kampf von rechts gegen links, sondern von Superreichen und großen Unternehmen gegen die Bedürfnisse des breiten Volks. Dabei liegt die Macht bei den reichen Eliten. Selbst die Medien sind davon stark beeinflusst (CNN, Fox News, MSNBC, sogar die WP und NYT), denn auch sie leben vom Werbegeld der Unternehmen. Es ist also ein ziemlich einseitiger Kampf. 

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Es ist nicht nur ein Problem der Republikaner, sondern auch der Demokraten, zumindest der traditionellen Demokraten. Die Wahlkämpfe von Politikern beider Parteien werden von großen Firmen und Oligarchen finanziert. Auch die Elite der Demokraten, darunter Obama, will gar kein staatlich finanziertes Gesundheitssystem für alle. Dafür hängen sie viel zu sehr von den Wahlspenden der Versicherungen und Pharmaindustrie ab. Auch ein Joe Biden vertritt die Interessen dieser Konzerne. Deshalb kommt auch mit Klima nichts zustande. Dahinter steckt das Geld der Öl - und Gasindustrie. Die Demokraten unterscheiden sich im Grunde nur, dass sie kulturell progressiver auftreten (Abtreibung, Homo-Ehe, etc.), nicht aber, was Wirtschaft, Finanzen oder Sozialsysteme betrifft. Da sind die Unterschiede marginal.

 

Es ist also gar kein Kampf von rechts gegen links, sondern von Superreichen und großen Unternehmen gegen die Bedürfnisse des breiten Volks. Dabei liegt die Macht bei den reichen Eliten. Selbst die Medien sind davon stark beeinflusst (CNN, Fox News, MSNBC, sogar die WP und NYT), denn auch sie leben vom Werbegeld der Unternehmen. Es ist also ein ziemlich einseitiger Kampf. 

 

Danke für diesen Beitrag, Ulf.

Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. 

Alicia jagt eine Mandarinente. dtv premium März 2018. Die Grammatik der Rennpferde. dtv premium Mai 2016

www.angelika-jodl.de

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Amazon ist eine monopolistische Geldmaschine, die sich einen Dreck um Mitarbeiter kümmert. 

...

Wir können froh sein, dass wir in Deutschland einigermaßen gute Gesetze haben, die Mitarbeiter vor den übelsten Machenschaften des Turbokapitalismus schützen. Sonst hätten wir auch in deutschen Lagerhallen von Amazon amerikanische Verhältnisse.

Ich kann das nicht für die Lagerarbeiter der USA beurteilen, aber auf die Mitarbeiter in Seattle, New York und München bezogen ist das schlicht und ergreifend falsch. Die haben beeindruckende Löhne und ein Aktienprogramm, wie ich kein vergleichbares gesehen haben.

Die Arbeitszeiten der Mitarbeiter sind im Schnitt über 40 Stunden.

Geschenkt. Ist in der Liga so. Ist bei Microsoft, Apple und den bspw. den Unternehmensberatern für ich gearbeitet auch so.

 

Und wenn Amazon so böse ist, warum verkaufen dann alle die sich aufregen noch dort?

Wo ist die Initiative der Verlage und Literaturagenten: "Kein Verkauf beim bösen Amazon"?

Der einzige, der sich damals energisch gegen einen Verkauf seiner Bücher dort ausgesprochen hat, war Günter Grass.

Und wenn die Umstände so sind, dass man (wegen dem Verlag) über amazon verkaufen muss, dann spendet doch das Geld der AWO oder den hilfebedürftigen Buchhändlern.

Bearbeitet von AlexanderH
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Ein Beispiel zur Verdeutlichung:

 

Ich verachte Tierversuche für kosmetische Produkte.

Daher kaufe ich Produkte nur bei BodyShop und Aesop. Beim letzteren kostet die Gesichtscreme mal locker 80 Euro. Dafür darf ich mich mit PETA auf die Straße stellen und gegen Tierversuche für kosmetische Produkte demonstrieren.

Wenn ich aber nur in einem unsachlichen Brief zu dem Thema empöre, aber weiter die Billig-Produkte mit Tierversuchen kaufe oder sogar noch Teile meines Lebensunterhaltes von dieser Industrie bekomme, dann ist das schäbig und verlogen.

Bearbeitet von AlexanderH
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Ein Beispiel zur Verdeutlichung:

 

Ich verachte Tierversuche für kosmetische Produkte.

Daher kaufe ich Produkte nur bei BodyShop und Aesop. Beim letzteren kostet die Gesichtscreme mal locker 80 Euro. Dafür darf ich mich mit PETA auf die Straße stellen und gegen Tierversuche für kosmetische Produkte demonstrieren.

Wenn ich aber nur in einem unsachlichen Brief zu dem Thema empöre, aber weiter die Billig-Produkte mit Tierversuchen kaufe oder sogar noch Teile meines Lebensunterhaltes von dieser Industrie bekomme, dann ist das schäbig und verlogen.

 

Nein, das ist es nicht. Nicht die Kritiker sind die Heuchler, sondern die, die so argumentieren, denn sie blenden den Systemzusammenhang völlig aus und tun so, als sei das System nur die Folge von Kaufentscheidungen. Es ist aber andersherum. Ist Billigfleisch wirklich billig? Oder wird es nur künstlich billig gemacht, indem die Herstellung subventioniert und die Folgekosten auf die Allgemeinheit abgewälzt werden?

"Wir sind die Wahrheit", Jugendbuch, Dressler Verlag 2020;  Romane bei FISCHER Scherz: "Die im Dunkeln sieht man nicht"; "Die Nachtigall singt nicht mehr"; "Die Zeit der Jäger"

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Ein Beispiel zur Verdeutlichung:

 

Ich verachte Tierversuche für kosmetische Produkte.

Daher kaufe ich Produkte nur bei BodyShop und Aesop. Beim letzteren kostet die Gesichtscreme mal locker 80 Euro. Dafür darf ich mich mit PETA auf die Straße stellen und gegen Tierversuche für kosmetische Produkte demonstrieren.

Wenn ich aber nur in einem unsachlichen Brief zu dem Thema empöre, aber weiter die Billig-Produkte mit Tierversuchen kaufe oder sogar noch Teile meines Lebensunterhaltes von dieser Industrie bekomme, dann ist das schäbig und verlogen.

 

Nein, das ist es nicht. Nicht die Kritiker sind die Heuchler, sondern die, die so argumentieren, denn sie blenden den Systemzusammenhang völlig aus und tun so, als sei das System nur die Folge von Kaufentscheidungen. Es ist aber andersherum. Ist Billigfleisch wirklich billig? Oder wird es nur künstlich billig gemacht, indem die Herstellung subventioniert und die Folgekosten auf die Allgemeinheit abgewälzt werden?

 

Als Vegetarier habe ich dazu eine klare Meinung, aber das ist hier nicht das Thema.

Kritik ist ok, aber dann darf man sich von der Organisation, die man kritisiert, nicht noch bezahlen lassen.

Bearbeitet von AlexanderH
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Ein Beispiel zur Verdeutlichung:

 

Ich verachte Tierversuche für kosmetische Produkte.

Daher kaufe ich Produkte nur bei BodyShop und Aesop. Beim letzteren kostet die Gesichtscreme mal locker 80 Euro. Dafür darf ich mich mit PETA auf die Straße stellen und gegen Tierversuche für kosmetische Produkte demonstrieren.

Wenn ich aber nur in einem unsachlichen Brief zu dem Thema empöre, aber weiter die Billig-Produkte mit Tierversuchen kaufe oder sogar noch Teile meines Lebensunterhaltes von dieser Industrie bekomme, dann ist das schäbig und verlogen.

 

Nein, das ist es nicht. Nicht die Kritiker sind die Heuchler, sondern die, die so argumentieren, denn sie blenden den Systemzusammenhang völlig aus und tun so, als sei das System nur die Folge von Kaufentscheidungen. Es ist aber andersherum. Ist Billigfleisch wirklich billig? Oder wird es nur künstlich billig gemacht, indem die Herstellung subventioniert und die Folgekosten auf die Allgemeinheit abgewälzt werden?

 

 

Da gebe ich dir völlig recht, Andreas.

 

Um nochmal auf Amazon zu kommen, es ist klar, dass die Programmierer und High-Tech-Mitarbeiter nicht nur gut verdienen sondern auch besonders umhegt werden. Sonst würden die alle zu Apple, Google und Microsoft abwandern. Dabei besteht die große Masse der Angestellten bei Amazon aus unterbezahlten Leuten, die sich sicher etwas Besseres vorstellen können, als bei Amazon zu arbeiten. Die werden schamlos ausgenutzt.

 

Ich als Kunde könnte natürlich auf den guten Service verzichten und woanders kaufen. Und das werde ich so weit es geht sicher auch tun. Aber es ist nicht der Kunde, der die Leute ausbeutet, sondern Jeff Bezos. Verschieben wir die Verantwortung nicht dahin, wo sie nicht hingehört. Es ging hier um die Frage, ob Unternehmen moralisch handeln. Wenn es um Profit und "shareholder value" geht, tun sie das meistens nicht. Außer man zwingt sie per Gesetz. Das zeigen die Dieselkrise, die lauwarmen Bemühungen um Klimaschutz, Monsanto ist auch ein gutes Beispiel, Siemens, die weiter Gerät zum Kohleabbau liefern und tausend andere Beispiele. Ob ich auf mein Steak verzichte, wird da sicher wenig ausrichten.

 

Wir reden hier über Amazon, weil es uns als Autoren betrifft. 

Bearbeitet von Ulf Schiewe

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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