Michael Beisteiner Geschrieben 14. Februar 2020 Teilen Geschrieben 14. Februar 2020 (bearbeitet) Hallo zusammen, was meint Ihr ist das traurigste Buch der Welt? Ich will es nämlich versuchen zu schreiben, in seiner Traurigkeit toppen also. Ich erinnere mich nach Pessoas Buch der Unruhe ziemlich beschwert gewesen zu sein. Welche findet, fandet Ihr sehr traurig, aber gut? Michael Bearbeitet 15. Februar 2020 von Michael Beisteiner Zuletzt erschienen: Der Tomatenrebell (wortweit) zwischenlandungen (Arovell) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Angelika Jo Geschrieben 14. Februar 2020 Teilen Geschrieben 14. Februar 2020 J.M. Coetzee, Schande. Apartheit in Südafrika, Hass, Rache und Karrierestreben haben den Helden ein wenig so geformt wie das Land. Als Vater hat er versagt, als Hochschulprofessor mehr oder weniger auch. Irgendwie scheint ihm alles Gefühl abhanden zu kommen. Ein brutaler Überfall auf ihn und seine Tochter bringt einiges in Erschütterung. Es sieht so aus, als würde er Buße tun wollen. Aber die Strafe, die er sich auferlegt, trifft doch wieder einen anderen. Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. Alicia jagt eine Mandarinente. dtv premium März 2018. Die Grammatik der Rennpferde. dtv premium Mai 2016 www.angelika-jodl.de Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
FlorianV Geschrieben 14. Februar 2020 Teilen Geschrieben 14. Februar 2020 Albert Camus, Der Fremde. Allein vom letzten Satz des Textes kann man depressiv werden.Ist aber meiner Meinung nach eines der besten Bücher der Moderne. Edgar Hilsenrath, Nacht. Habe nie wieder eine so präzise und verstörende Beschreibung eines Gettos in Zeiten der Nazis gelesen. Hans Fallada, Der Trinker. Brutal und brutal ehrlich. Ein Absturz in das tiefste Loch der Welt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Michael Beisteiner Geschrieben 14. Februar 2020 Autor Teilen Geschrieben 14. Februar 2020 J.M. Coetzee, Schande. Apartheit in Südafrika, Hass, Rache und Karrierestreben haben den Helden ein wenig so geformt wie das Land. Als Vater hat er versagt, als Hochschulprofessor mehr oder weniger auch. Irgendwie scheint ihm alles Gefühl abhanden zu kommen. Ein brutaler Überfall auf ihn und seine Tochter bringt einiges in Erschütterung. Es sieht so aus, als würde er Buße tun wollen. Aber die Strafe, die er sich auferlegt, trifft doch wieder einen anderen. Albert Camus, Der Fremde. Allein vom letzten Satz des Textes kann man depressiv werden.Ist aber meiner Meinung nach eines der besten Bücher der Moderne. Edgar Hilsenrath, Nacht. Habe nie wieder eine so präzise und verstörende Beschreibung eines Gettos in Zeiten der Nazis gelesen. Hans Fallada, Der Trinker. Brutal und brutal ehrlich. Ein Absturz in das tiefste Loch der Welt. Danke. Nobelpreisträger toppen, hm, das wird wirklich schwierig! Ich verehre Camus, fand Der Fremde aber nicht ganz so schlimm traurig. Die anderen Autoren muss ich nachholen. Zuletzt erschienen: Der Tomatenrebell (wortweit) zwischenlandungen (Arovell) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
AnnetteSD Geschrieben 14. Februar 2020 Teilen Geschrieben 14. Februar 2020 Als ich Das Zimmermädchen von Markus Orths zu Ende gelesen hatte, wollte ich eigentlich weinen - saß aber in einem vollen Zug, hab's daher gelassen.Nach Brief einer Unbekannten von Stefan Zweig habe ich meiner Erinnerung nach tatsächlich geheult. Rabenliebe von Peter Wawerzinek hat mich auch sehr erschüttert zurückgelassen. www.herrjakobtraeumt.de www.asdowidat.de Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Michael Beisteiner Geschrieben 14. Februar 2020 Autor Teilen Geschrieben 14. Februar 2020 Als ich Das Zimmermädchen von Markus Orths zu Ende gelesen hatte, wollte ich eigentlich weinen - saß aber in einem vollen Zug, hab's daher gelassen.Nach Brief einer Unbekannten von Stefan Zweig habe ich meiner Erinnerung nach tatsächlich geheult. Rabenliebe von Peter Wawerzinek hat mich auch sehr erschüttert zurückgelassen.Danke. Da kommt Lesestoff zusammen ... Zuletzt erschienen: Der Tomatenrebell (wortweit) zwischenlandungen (Arovell) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
SabineB Geschrieben 14. Februar 2020 Teilen Geschrieben 14. Februar 2020 Ich bin ein großer Fan von John Green als Jugendbuchautor. "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" kennt jeder. Für meinen Geschmack ein bisschen zu dick aufgetragen, obwohl das vermutlich niemand lesen kann ohne zu heulen. "Eine wie Alaska" ist aus meiner Sicht sein bisheriges Meisterwerk, auch sehr traurig. Aber klar Jugendbuch. http://www.sabine-bartsch.de Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ulrike Geschrieben 14. Februar 2020 Teilen Geschrieben 14. Februar 2020 (bearbeitet) Ich antworte jetzt nur aus der Erinnerung, weil ich die Bücher vor langer Zeit gelesen habe: Elias Canetti, Die BlendungGisela Elsner, Die Riesenzwerge In der letzten Zeit gelesen und auch traurig: Der Distelfink, Donna Tartt Erschütternd: Thomas Melle, Die Welt im Rücken Bearbeitet 14. Februar 2020 von Ulrike Ulrike Hartmann | Autorin & Coach Besser Romane schreiben - Workshops zu Handwerk und Inspiration wie-schreibe-ich-einen-roman.de www.ulrike-hartmann.com Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
KarinKoch Geschrieben 14. Februar 2020 Teilen Geschrieben 14. Februar 2020 Amèrica von TC Boyle, aus dem Jahr 1995. Die ineinander verwobene Geschichte zweier Paare: ein erfolgreiches Künstlerehepaar (oder was in der Art) trifft auf zwei völlig verarmte, blutjunge illegale Einwanderer. Und zwar ausgerechnet dadurch, dass der junge Mexikaner von dem stikreichen Schnösel angefahren wird. Der Schnösel begeht Fahrerflucht, der junge Mexikaner verliert seine Arbeit, seine Frau ihr Baby, und am Ende haben alle verloren. Das Buch ist keinesfalls effektheischerisch traurig geschrieben. Die Geschichte an sich ist es. Sehr. Karin Koch Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ulrike Geschrieben 14. Februar 2020 Teilen Geschrieben 14. Februar 2020 Jack London: Martin Eden. Über einen Schriftsteller. Grandios. Ulrike Hartmann | Autorin & Coach Besser Romane schreiben - Workshops zu Handwerk und Inspiration wie-schreibe-ich-einen-roman.de www.ulrike-hartmann.com Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
SabineB Geschrieben 14. Februar 2020 Teilen Geschrieben 14. Februar 2020 "Die Frau des Zeitreisenden" von Audrey Nieffenegger fällt mir noch ein. Unfassbar gut und unfassbar traurig http://www.sabine-bartsch.de Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Angelika Jo Geschrieben 14. Februar 2020 Teilen Geschrieben 14. Februar 2020 Erschütternd: Thomas Melle, Die Welt im Rücken Ulrike, den Thomas Melle habe ich vor ein paar Jahren auf einer Lesung im tiefsten Russland (Ufa, Baschkirien) kennengelernt. Das ist ein sehr angenehmer Mensch und ich habe ihm jedes Wort von seiner Geschichte geglaubt. Andererseits ist das Unverständnis einfach vorprogrammiert, wenn ein Autor aus dem "reichen Westen", der es augenscheinlich auch noch "geschafft hat" vor einem Saal junger Russen und Tataren, deren Zukunftsaussichten zumindest damals gar nicht rosig waren, von seinem psychischen Ungemach spricht. Da kam einiger Unwille aus dem Publikum auf. Ist mir noch nie passiert, glaube ich, dass ich beide – konträre – Parteien so gut verstehen konnte. Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. Alicia jagt eine Mandarinente. dtv premium März 2018. Die Grammatik der Rennpferde. dtv premium Mai 2016 www.angelika-jodl.de Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ulrike Geschrieben 15. Februar 2020 Teilen Geschrieben 15. Februar 2020 Angelika, ja, das glaube ich. Das ist auch das Tragische in seinem Buch - letztendlich stößt seine Erkrankung schnell an menschliches Unverständnis. Ulrike Hartmann | Autorin & Coach Besser Romane schreiben - Workshops zu Handwerk und Inspiration wie-schreibe-ich-einen-roman.de www.ulrike-hartmann.com Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
MartinC Geschrieben 15. Februar 2020 Teilen Geschrieben 15. Februar 2020 Für mich noch immer: "Im Westen nichts Neues". LGMartin _________________________________________________www.martinconrath.deJede Art des Schreibens ist erlaubt - nur nicht die langweilige (Voltaire) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
AndreasG Geschrieben 15. Februar 2020 Teilen Geschrieben 15. Februar 2020 Angelika, ja, das glaube ich. Das ist auch das Tragische in seinem Buch - letztendlich stößt seine Erkrankung schnell an menschliches Unverständnis. Ich hab das Buch nicht gelesen, aber es ist leider nicht nur in osteuropäischen Länden so, dass psychische Erkrankungen immer noch sehr oft als Luxusprobleme und Zeichen von innerer Schwäche angesehen werden. Im Gegensatz zu echten Problemen (keine rosigen Zukunftsaussichten) und echten Krankheiten (Krebs). Ich fand Ian McEwans "Abbitte" sehr tragisch und traurig. "Wir sind die Wahrheit", Jugendbuch, Dressler Verlag 2020; Romane bei FISCHER Scherz: "Die im Dunkeln sieht man nicht"; "Die Nachtigall singt nicht mehr"; "Die Zeit der Jäger" Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Margot Geschrieben 15. Februar 2020 Teilen Geschrieben 15. Februar 2020 "Oscar et la dame rose" ... gibt es sicher auch auf Deutsch. Mann, habe ich geweint! Website | Facebook | Instagram NEU: "Das Gemälde aus Málaga" Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Christa Geschrieben 15. Februar 2020 Teilen Geschrieben 15. Februar 2020 "Im Westen nichts Neues" habe ich mehrfach als Film gesehen und auch als Buch gelesen. Und jedes Mal hat es mich gleich erschüttert und traurig gemacht. Camus "Der Fremde" auch zweimal gelesen, aber ich meine, dass in der Hoffnungslosigkeit noch Hoffnung mitschwang. Als sehr, als absolut trauriges Buch ist mir vom unbekannten österreichischen Franz Werfel ein Roman in Erinnerung:"Der veruntreute Himmel. Die Geschichte einer Magd."Und auch von Stefan Zweig habe ich schon traurige Bücher gelesen.Geweint habe ich nach dem historischen Roman von Astrid Fritz: "Die Hexe von Freiburg". Ostseekrimi Mörderische Förde https://tinyurl.com/yy5xgm9j :http://schreibteufelchen-christa.blogspot.com/ Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ulrike Geschrieben 15. Februar 2020 Teilen Geschrieben 15. Februar 2020 Ich nenne noch ein Kinderbuch: Patrick Ness, Sieben Minuten nach Mitternacht. Ulrike Hartmann | Autorin & Coach Besser Romane schreiben - Workshops zu Handwerk und Inspiration wie-schreibe-ich-einen-roman.de www.ulrike-hartmann.com Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
UlrikeS Geschrieben 15. Februar 2020 Teilen Geschrieben 15. Februar 2020 Andrzej Szczypiorski "Eine Messe für die Stadt Arras" (eine Stadt wird von der Pest heimgesucht, abgeriegelt und gerät völlig außer Kontrolle - da muss ich in letzter Zeit oft dran denken) Alexander Solschenizyn "Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch" (der im GULAG lebt) Und, was Neueres, nicht vergleichbares, aber trotzdem sehr trauriges: Jojo Moyes "Ein ganzes halbes Jahr". (Eine Frau wird Pflegerin eines Tetraplegikers, der sich umbringen will. Sie will ihn abhalten, aber am Schluss wird er sich trotzdem töten. Ein teilweise sehr lustiges und teilweise extrem trauriges Buch) John Green "Eine wie Alaska" hat mich auch sehr beeindruckt!! Hier weiß man am besten nicht, worum es geht, dann ist der Effekt am besten. Ulrike Sosnitza Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
AnnaW Geschrieben 15. Februar 2020 Teilen Geschrieben 15. Februar 2020 (bearbeitet) Hans Henny Jahnn: Die Nacht aus Blei.Das ist aus den Fünfzigern, ein Hamburger Autor, eher unbekannt, ich hab's vor langer Zeit gelesen und bin in einen Abgrund gestürzt.Ich fand dauch "Lenz" von Büchner sehr sehr traurig. Die Frage ist, was du willst: Süße Traurigkeit? Depression? Verzweiflung? Viele GrüßeAnna Bearbeitet 15. Februar 2020 von AnnaW Website Anna Instagram Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Michael Beisteiner Geschrieben 15. Februar 2020 Autor Teilen Geschrieben 15. Februar 2020 Danke Euch! Das ist ja eine ganze Menge! Einige davon habe ich gelesen, die wenigeren aber. Zuletzt erschienen: Der Tomatenrebell (wortweit) zwischenlandungen (Arovell) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Michael Beisteiner Geschrieben 15. Februar 2020 Autor Teilen Geschrieben 15. Februar 2020 Hans Henny Jahnn: Die Nacht aus Blei.Das ist aus den Fünfzigern, ein Hamburger Autor, eher unbekannt, ich hab's vor langer Zeit gelesen und bin in einen Abgrund gestürzt.Ich fand dauch "Lenz" von Büchner sehr sehr traurig. Die Frage ist, was du willst: Süße Traurigkeit? Depression? Verzweiflung? Viele GrüßeAnnaEine gute Frage ... Ähnlich wie Christa es oben beschrieben hat, soll in der Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung letztlich Hoffnung mitschwingen. Was es natürlich zusätzlich erschwert das traurigste von allen zu fabrizieren. Zuletzt erschienen: Der Tomatenrebell (wortweit) zwischenlandungen (Arovell) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Angelika Jo Geschrieben 15. Februar 2020 Teilen Geschrieben 15. Februar 2020 Hans Henny Jahnn: Die Nacht aus Blei.Das ist aus den Fünfzigern, ein Hamburger Autor, eher unbekannt, ich hab's vor langer Zeit gelesen und bin in einen Abgrund gestürzt. Oh! Das glaube ich, dass das traurig ist. Ein FB-Freund hat den mal in längerer Folge auf seiner Seite vorgestellt. Seither trau ich mich nicht, den zu lesen. Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. Alicia jagt eine Mandarinente. dtv premium März 2018. Die Grammatik der Rennpferde. dtv premium Mai 2016 www.angelika-jodl.de Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
JuliaD Geschrieben 15. Februar 2020 Teilen Geschrieben 15. Februar 2020 "Die Frau des Zeitreisenden" fand ich auch sehr wunderbar traurig.Und bei Franziska Fischers (Hallo Franzi!) "Und irgendwo ich" habe ich mindestens die letzten 80 Seiten durchgeheult, dabei fängt das so harmlos an. 04/24: »Unter Wasser ist es still« Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
MartinaB Geschrieben 15. Februar 2020 Teilen Geschrieben 15. Februar 2020 Saint- Exupéry: Der kleine Prinz "Je näher man ein Wort ansieht, desto ferner sieht es zurück." Karl Kraus Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...