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Ramona

Der Ruf nach mehr Förderung

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Nichts gegen Lutz Seiler, aber die Frage muss erlaubt sein, wie eine alleinerziehende Mutter in England ein dickes Buch ohne jegliche Förderung geschrieben kriegt, während ein "freier Schriftsteller" und Mitglied diverser Akademien in Deutschland das nicht hinkriegen soll.

 

Überhaupt ist die Frage, wie eine solche Förderung denn aussehen soll, wenn das Ziel sein soll, bessere Bücher zu kriegen? Ist es wirklich der beste Weg, Stipendien auszuschreiben, um die man sich mit Entwürfen oder dergleichen bewirbt, und dann entscheidet eine Jury, ok, der/die kriegt jetzt ein Jahr Geld? Das funktioniert ohnehin nur für Leute, die sowieso keinen Job haben, denn was soll jemand machen, der im Brotberuf Lehrer, Abteilungsleiter oder Programmierer ist? (Ein ähnliches Dilemma wie bei den diversen "Stadtschreibern".) Ein Jahr aussetzen? Für Programmierer kann das das Berufs-Aus bedeuten, in anderen Jobs das Ende der Karriere. Ohnehin unterschätzt man, wie schwierig es ist, sich daran zu gewöhnen, nur noch schreiben zu müssen; das ist zunächst meist erst mal extrem kontraproduktiv.

 

Und dann ist da was geschrieben, und dann? Dann sollte das ja veröffentlicht werden. Und wenn es veröffentlicht ist, sollte es sichtbar sein, was heutzutage das größte Problem ist, wo Buchhandelsketten ihr Angebot nicht mehr nach Gutdünken eines Buchhändlers zusammenstellen, sondern Präsentationsplätze verkaufen und ansonsten den Computer entscheiden lassen.

Ich habe ja nicht gesagt, dass man es nicht auch ohne Unterstützung hinbekommen kann, halte aber Förderung von Kunst und Kultur für eine große Errungenschaft Deutschlands. Das Aufenthaltsstipendien mehrere, wie von Dir beschriebene Probleme beinhaltet, sehe ich auch so. Ich könnte kein Stipendium annehmen.

 

Und klar ist, glaube ich, bei jeder Art von Kulturförderung, dass die geförderte Kultur auch scheitern darf, eben nicht unbedingt ein Buch entstehen muss.

Bearbeitet von SabineB
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Und dann ist da was geschrieben, und dann? Dann sollte das ja veröffentlicht werden. Und wenn es veröffentlicht ist, sollte es sichtbar sein, was heutzutage das größte Problem ist, wo Buchhandelsketten ihr Angebot nicht mehr nach Gutdünken eines Buchhändlers zusammenstellen, sondern Präsentationsplätze verkaufen und ansonsten den Computer entscheiden lassen.

 

Ich denke auch, dass nicht der Markt an sich das Problem ist, sondern die Art, wie er derzeit betrieben wird. Es wird eine Masse an Büchern produziert, die einen als Leser platt schlägt, die oft nach Gesichtspunkten ausgewählt werden, die ich als Leser nicht nachvollziehen kann (ich lese z.B. keine Urlaubskrimis, nur weil ich Frankreich als Schauplatz so toll finde, sondern weil ich in eine spannende Geschichte mit interessanten Figuren eintauchen will, die gerne in Frankreich spielen kann (aber nicht muss)).

Eat the frog in the morning (Mark Twain)

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Mein Versuch, die Thematik in literarischer Form abzuhandeln, lässt sich hier nachlesen:

https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/essay-die-geschichte-vom-goethe-pfennig/2904048-all.html

:) Wobei man über die Idee einer Autoren-Gewerkschaft ja mal nachdenken könnte  :s01

 

 

Absolut. Wäre ich sofort dabei.

 

Es gibt eigentlich schon eine Autoren-Gewerkschaft: den Verband deutscher Schriftsteller (VS).

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Goethe, Eichendorff, Kafka oder Nietzsche .

Ich weiss nicht, ob das die angemessenen Referenzgroessen sind, um jeden zu bepreisen, der irgendwie zwei Publikationen bei einem Verlag unterkriegt, der unter Umstaenden gleich Foerdergelder miteinplant :)

Bearbeitet von FlorianH
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Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendwer hier gegen eine grundsätzliche Kulturförderung ist. Die Frage ist ja vielmehr, wie man das Buch oder die Schriftsteller fördern könnte. Mir persönlich fällt dazu keine objektive Möglichkeit ein, denn jedes Kriterium kann man relativ schnell zerpflücken. Ich hätte nichts dagegen, wenn ich vom Staat Geld bekommen würde, um nicht mehr ganz so viele Sorgen zu haben, aber sicherlich ist das, was ich schreibe, nicht hohe Literatur. So wenig wie ich Autoren, die Dinge wie "Evil Dick - Sex-Sklavinnen im BDSM-Keller des Grauens" gefördert sehen will, so wenig wollen andere einen Autoren wie mich gefördert sehen, der halbwegs witzigen Kram schreibt. Ich kann mir nicht vorstellen, wie sich da jemals ein Konsens herauskristallisieren könnte.

Ich fand, dass die Chinesen das schoen gemacht haben. Zumindest in der SF. Ich war im November eine von 60 geladenen Langnasen und einer ziemlichen Anzahl chinesischer Autoren beim Con in Chengdu. Das war eine hoechst beeindruckende Veranstaltung, die vom Staat bezuschusst wurde.

Natuerlich schlugen dabei finazielle Vorteile auf die Gaeste zurueck (die haben sogar die Schnapsrechnung uebernommen), aber im Prinzip geht es darum SF zu pushen, weil ein Land im Aufbruch Visionen braucht.

Diese Art der Foerderung - einer Gattung also, nicht die jedes Einzelnen, der irgendetwas hinrotzt - finde ich einen guten Weg.

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Ich fand, dass die Chinesen das schoen gemacht haben. Zumindest in der SF. Ich war im November eine von 60 geladenen Langnasen und einer ziemlichen Anzahl chinesischer Autoren beim Con in Chengdu. Das war eine hoechst beeindruckende Veranstaltung, die vom Staat bezuschusst wurde.

Natuerlich schlugen dabei finazielle Vorteile auf die Gaeste zurueck (die haben sogar die Schnapsrechnung uebernommen), aber im Prinzip geht es darum SF zu pushen, weil ein Land im Aufbruch Visionen braucht.

 

Absolut, also von wegen "Land im Aufbruch, das Visionen braucht". Es gibt da ja auch gigantische gesellschaftliche Experimente, aber gerade in Forschung und Wissenschaft geht es darum, nicht mehr nur Aufzukaufen und zu kopieren. Man will in der Zukunft ganz vorne mit dabei sein. Deshalb wird im Bildungssystem allmählich umgedacht, weil man gesehen hat, dass Kreativität auch Freiraum braucht. Und gerade die Sciencefiction war ja schon immer eine Muse der Wissenschaft. (Man überlege sich mal, dass es in China Universitäten gibt, die nichts anderes lehren als Informatik und über 100.000 Studenten haben.)

 

 

Diese Art der Foerderung - einer Gattung also, nicht die jedes Einzelnen, der irgendetwas hinrotzt - finde ich einen guten Weg.

 

Gut auf den Punkt gebracht.

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

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Und dann ist da was geschrieben, und dann? Dann sollte das ja veröffentlicht werden. Und wenn es veröffentlicht ist, sollte es sichtbar sein, was heutzutage das größte Problem ist, wo Buchhandelsketten ihr Angebot nicht mehr nach Gutdünken eines Buchhändlers zusammenstellen, sondern Präsentationsplätze verkaufen und ansonsten den Computer entscheiden lassen.

 

Ich denke auch, dass nicht der Markt an sich das Problem ist, sondern die Art, wie er derzeit betrieben wird. Es wird eine Masse an Büchern produziert, die einen als Leser platt schlägt, die oft nach Gesichtspunkten ausgewählt werden, die ich als Leser nicht nachvollziehen kann (ich lese z.B. keine Urlaubskrimis, nur weil ich Frankreich als Schauplatz so toll finde, sondern weil ich in eine spannende Geschichte mit interessanten Figuren eintauchen will, die gerne in Frankreich spielen kann (aber nicht muss)).

 

Hier sehe ich einen Anhaltspunkt. Gestern Abend habe ich versucht, eine Umfrage zu finden: Was wollen Leser wirklich lesen?

Fehlanzeige! Da gab es nur Statistiken, in welchen Ländern wie viel gelesen wird und welche Genres am beliebtesten sind. Leserschwund usw. Dann stieß ich auf eine erfrischend andere Diskussion während der letzten Frankfurter Buchmesse. Es gäbe durchaus noch die Liebe zum Buch, aber nicht die zum Leser. Verlage würden nur bis zum Buchhandel denken und Reißaus nehmen, wenn Leser mit ihnen reden wollen. Dagegen sei Amazon gern mit den Lesern in Kontakt gegangen. Alles eine Sache der Kommunikation!

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buchmesse/relevanz-und-innovation-in-der-buchbranche-16440317.html

 

Das mit China ist ein gutes Beispiel dafür, wie wenigstens ein dort beliebtes Genre gefördert wird. In den USA haben wir Kreativkurse an den Unis, also auch gefördert. Vielleicht bräuchten wir staatlich geförderte Leserumfragen darüber, was die Leser tatsächlich brauchen. Bevor man Fördermittel an einzelne Autoren vergibt, die sozusagen "ins Blaue" oder auf einen Buchpreis hinschreiben, von dem niemand weiß, ob die Leser es überhaupt annehmen werden.

Bearbeitet von Christa
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Hier sehe ich einen Anhaltspunkt. Gestern Abend habe ich versucht, eine Umfrage zu finden: Was wollen Leser wirklich lesen?

Fehlanzeige! Da gab es nur Statistiken, in welchen Ländern wie viel gelesen wird und welche Genres am beliebtesten sind. Leserschwund usw. Dann stieß ich auf eine erfrischend andere Diskussion während der letzten Frankfurter Buchmesse. Es gäbe durchaus noch die Liebe zum Buch, aber nicht die zum Leser. Verlage würden nur bis zur nächsten Buchhandlung denken und Reißaus nehmen, wenn Leser mit ihnen reden wollen. Dagegen sei Amazon gern mit den Lesern in Kontakt gegangen. Alles eine Sache der Kommunikation!

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buchmesse/relevanz-und-innovation-in-der-buchbranche-16440317.html

 

Das mit China ist ein gutes Beispiel dafür, wie wenigstens ein dort beliebtes Genre gefördert wird. In den USA haben wir Kreativkurse an den Unis, also auch gefördert. Vielleicht bräuchten wir staatlich geförderte Leserumfragen darüber, was die Leser tatsächlich brauchen. Bevor man Fördermittel an einzelne Autoren vergibt, die sozusagen "ins Blaue" oder auf einen Buchpreis hinschreiben, von dem niemand weiß, ob die Leser es überhaupt annehmen werden.

 

 

Danke für den Link, Christa, sehr interessant!

Ich denke, uns Lesern bleibt derzeit nur die Abstimmung mit den Füßen. Und die passiert ja auch. Tausende Metoo-Titel - braucht kein Mensch.

Eat the frog in the morning (Mark Twain)

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Umfragen, was Leser wirklich wollen?

 

Da möchte ich widersprechen: Als Leser weiß nicht mal ich, was ich will, ehe ich es lese. Hätte man mich vor "Harry Potter" gefragt: "Was fänden Sie toll zu lesen?", nie im Leben hätte ich gesagt: "Hmm, so eine Story an einem Internat für Zauberer, das wär schon was." Im Gegenteil, als ich diese Beschreibung das erste Mal hörte, dachte ich: Nicht mein Fall. Und nun hab ich die 7 Bände schon 2x gelesen und alle Filme im Regal …

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Ich find das amerikanische Model ganz interessant. Dort gibt es an jeder Wald- und Wiesen-Uni eine Professur für Kreatives Schreiben + Dozenturen. Als schlecht verkaufter aber dennoch halbwegs bedeutender Schriftsteller kann man dort von solchen Stellen gut leben.

In Deutschland gibt es leider nur eine Handvoll solcher Stellen: DLL in Leipzig, UDK in Berlin (Szenisches Schreiben) und Uni in Hildesheim. Dann noch wenige private Hochschulen, die so etwas anbieten.

Das ist zu wenig. Das könnte gefördert werden.

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Umfragen, was Leser wirklich wollen?

 

Da möchte ich widersprechen: Als Leser weiß nicht mal ich, was ich will, ehe ich es lese. Hätte man mich vor "Harry Potter" gefragt: "Was fänden Sie toll zu lesen?", nie im Leben hätte ich gesagt: "Hmm, so eine Story an einem Internat für Zauberer, das wär schon was." Im Gegenteil, als ich diese Beschreibung das erste Mal hörte, dachte ich: Nicht mein Fall. Und nun hab ich die 7 Bände schon 2x gelesen und alle Filme im Regal …

 

Ja, sicher wäre es eine Überforderung auch für mich als Leserin, mir den nächsten großen Wurf auszudenken. Aber wenn die Verlage dem Lesevolk ein wenig aufs Maul schauen würden, wüssten sie wenigstens, dass die 100. Kopie von Harry Potter nur noch zum Gähnen ist. :s14 Dass sie also mal was Anderes, Neues ausprobieren könnten - Autoren gibt es ja wie Sand am Meer. 

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Sebastian Niedlich

Ich find das amerikanische Model ganz interessant. Dort gibt es an jeder Wald- und Wiesen-Uni eine Professur für Kreatives Schreiben + Dozenturen. Als schlecht verkaufter aber dennoch halbwegs bedeutender Schriftsteller kann man dort von solchen Stellen gut leben.

In Deutschland gibt es leider nur eine Handvoll solcher Stellen: DLL in Leipzig, UDK in Berlin (Szenisches Schreiben) und Uni in Hildesheim. Dann noch wenige private Hochschulen, die so etwas anbieten.

Das ist zu wenig. Das könnte gefördert werden.

Also gehst du davon aus, dass jeder Autor auch eine Professur will? Ich weiß nicht recht, ich würde in erster Linie schreiben wollen und hätte keine Lust mir die Geschichten von irgendwelchen Leuten anzuhören bzw. zu lesen und zu zensieren, die glauben sie hätten "es", wenn sie "es" gar nicht haben. Ganz abgesehen davon, dass man wohl kaum 100 Professuren für kreatives Schreiben in Deutschland bräuchte. Und so viele Autoren gibt es ja schon in einem Bezirk von Berlin ...

Und was genau bedeutet "halbwegs bedeutender Schriftsteller"? Was sind denn da die Kriterien? Da geht es doch schon wieder los.

Außerdem: Wir fördern die Schriftstellerei, indem wir die Autoren etwas anderes machen lassen, als das, was sie eigentlich tun sollten? Auch ein merkwürdiger Ansatz. Oder geht nur mir das so?

 

 

Umfragen, was Leser wirklich wollen?

 

Da möchte ich widersprechen: Als Leser weiß nicht mal ich, was ich will, ehe ich es lese. Hätte man mich vor "Harry Potter" gefragt: "Was fänden Sie toll zu lesen?", nie im Leben hätte ich gesagt: "Hmm, so eine Story an einem Internat für Zauberer, das wär schon was." Im Gegenteil, als ich diese Beschreibung das erste Mal hörte, dachte ich: Nicht mein Fall. Und nun hab ich die 7 Bände schon 2x gelesen und alle Filme im Regal …

Sehe ich genauso. Die Leser wissen nicht, was sie wollen. Sie DENKEN, sie wissen es, aber die meisten haben nicht mal genug Vorstellungskraft dafür, dass sie vielleicht etwas anderes wollen könnten. Zumal noch dazukommt, dass das Anbiedern an das, was Leser oder Zuschauer wollen, nicht dazu führt, dass die Geschichten besser werden. Bestes Beispiel dafür wäre die Star-Wars-Sequel-Trilogie und ganz besonders deren letzter Teil, der gerade in den Kinos läuft. Da dachte man auch, man gibt den Fans, was sie sich wünschen, aber im Grunde hat man alle nur enttäuscht. (Und ich rede jetzt von der groben Mehrheit. Einzelne Meinungen mögen abweichen.)

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Mein Versuch, die Thematik in literarischer Form abzuhandeln, lässt sich hier nachlesen:

https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/essay-die-geschichte-vom-goethe-pfennig/2904048-all.html

:) Wobei man über die Idee einer Autoren-Gewerkschaft ja mal nachdenken könnte  :s01

 

 

Absolut. Wäre ich sofort dabei.

 

Es gibt eigentlich schon eine Autoren-Gewerkschaft: den Verband deutscher Schriftsteller (VS).

 

Ist das vergleichbar? Sind die nicht eher sehr schön-geistig? (Habe mich noch nie damit beschäftigt)


Homepage       Facebook    Neu: Erwarteter Todesfall - ein Kirsten-Bertram-Krimi  »Ein spannender Fall, souverän und mit viel Gefühl für gute Atmosphäre erzählt.« DRESDNER MORGENPOST   Taschenbuch   Epub  kindl

 

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Ich habe vor einigen Jahren vergeblich versucht, mich beim VS Schleswig-Holstein als Mitglied zu melden (bin seit 31 Jahren in der Gewerkschaft, aber in enem andern Fachbereich) Es scheiterte schon daran, dass der VS hier im Bundesland (zumindest zu der Zeit) völlig inaktiv war.

Ist woanders wohl anders.

Da meine Erfahrengen mit der Gewerkschaft in meinem Bereich sehr widersprüchlich bis absurd waren, habe ich es dann gelassen.

Vielleicht kann ja jemand was Positives berichten, die/der Mitglied im VS ist? Im Prinzip ist Gewrkschaft eine gute Sache, vor allem, weil die Gewerkschaft auch Urheberrechtsklagen durchsetzt, falls mal eine nötig sein sollte.

"Altes Land und Neue Liebe" Knaur, erschienen 2.8.2021

www.heike-wiechmann.de

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Sebastian: "Zumal noch dazukommt, dass das Anbiedern an das, was Leser oder Zuschauer wollen, nicht dazu führt, dass die Geschichten besser werden."

 

Stimmt natürlich. Aber wenn weder die Verlage noch die Leser noch die Buchhändler oder Agenten wissen, was Leser wirklich wollen, wer bitte soll dann darüber entscheiden, was veröffentlicht wird? :-? 

Bearbeitet von Christa
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"Ist das vergleichbar? Sind die nicht eher sehr schön-geistig? (Habe mich noch nie damit beschäftigt)"

 

 

Nein, Beate, der VS ist meiner Erfahrung nach leider nicht mit einer Gewerkschaft zu vergleichen - obwohl Lena gute Arbeit macht. Und früher Imre. (Bist du eigentlich noch hier, Imre?)

Bearbeitet von FlorianV
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Ich find das amerikanische Model ganz interessant. Dort gibt es an jeder Wald- und Wiesen-Uni eine Professur für Kreatives Schreiben + Dozenturen. Als schlecht verkaufter aber dennoch halbwegs bedeutender Schriftsteller kann man dort von solchen Stellen gut leben.

In Deutschland gibt es leider nur eine Handvoll solcher Stellen: DLL in Leipzig, UDK in Berlin (Szenisches Schreiben) und Uni in Hildesheim. Dann noch wenige private Hochschulen, die so etwas anbieten.

Das ist zu wenig. Das könnte gefördert werden.

 

Das halte ich für eine gute Idee. Ich unterrichte seit sieben Jahren Kreatives Schreiben an der Uni Salzburg. Das ist zwar keine Dozentenstelle, aber ich bin als Teilzeitkraft angestellt und es ist eines nettes Zusatzeinkommen. Bis jetzt habe ich jede einzelne Lehrveranstaltung vollgekriegt, weil die Studenten wirklich Schlange stehen, und ich kriege auch immer nur das allerbeste Feedback. Ich könnte mir vorstellen, dass das an allen Unis funktionieren würde.

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Auch an Volkshochschulen gibt es derartige Kurse, wenn auch nicht sonderlich gut bezahlt. Zumindest war das so, als ich noch bisweilen Word-Kurse für die vhs Stuttgart gegeben habe.

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An Volkshochschulen habe ich auch gedacht. Bei uns nebenan gab es letztes Jahr noch einen Kurs "Kreatives Schreiben":

http://www.vhsnagold24.de/programm/vorsch2/900980k.htm

Lustig,dass sie mit Papier und Filzstiften vorgegangen sind. Lange gab es in einem Kloster mehrtägige Seminare über kreatives Schreiben.War so günstig,dass der Autor wohl nicht viel verdient hat.

Bearbeitet von Christa
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An Volkshochschulen habe ich auch gedacht. Bei uns nebenan gab es letztes Jahr noch einen Kurs "Kreatives Schreiben":

http://www.vhsnagold24.de/programm/vorsch2/900980k.htm

Lustig,dass sie mit Papier und Filzstiften vorgegangen sind. Lange gab es in einem Kloster mehrtägige Seminare über kreatives Schreiben.War so günstig,dass der Autor wohl nicht viel verdient hat.

Ich habe solche Kurse jahrelang an der hiesigen VHS gegeben - es gibt da Teilnehmerinnen, die heute deutlich erfolgreicher sind als ich und auch hier unterwegs sind ;). Nach etlichen Kursen war dann aber entweder die Luft raus oder es gibt für so etwas auch mittlerweile zu viele Umsonst-Angebote im Internet (oder auch, wie es hier war / ist, als Intiative in Stadtteilhäusern). Auf jeden Fall sind die Kurse nicht mehr zustandegekommen. Was schade war, denn mir hat es immer Spaß gemacht.

Ansonsten arbeite ich weiterhin auch als Dozentin (für Englisch und im letzten Sommer das erste Mal für travel writing in den USA) und es ist klasse, weil es eben nicht nur ein kleines, regelmäßiges Einkommen bietet, sondern eben auch soziale Kontakte und Struktur, was ansonsten schnell zu kurz kommt bei unserer aller Tätigkeit.

Was die Situation an us-amerikanischen Unis angeht, muss man sich genau angucken, um welche Uni in welchem Staat es sich handelt. Teilweise handelt es sich um schlecht bezahlte Lehrerstellen mit (wie in den USA generell üblich) wenigen Sozialleistungen, wenig Urlaub, etc. So richtig viel Zeit und Energie zum selber Schreiben bleibt dann nicht unbedingt.


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Was die Leserinnen und Leser nach einer Weile jedenfalls satt haben, ist der (überspitzt gesagt) 1.000ste schlechte Aufguss eines Romans, der einen Trend freigesetzt hat. Das Traurige … selbst, wenn unter diesen 1.000 noch ein paar richtig gute Me-toos sind, haben die Buchhändler und Leser kaum noch die Chance diese in der Masse zu finden. Und das ermüdet und raubt die Lust am Lesen.

Bearbeitet von Ramona

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

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Was die Leserinnen und Leser nach einer Weile jedenfalls satt haben, ist der (überspitzt gesagt) 1.000ste schlechte Aufguss eines Romans, der einen Trend freigesetzt hat. Das Traurige … selbst, wenn unter diesen 1.000 noch ein paar richtig gute Me-toos sind, haben die Buchhändler und Leser kaum noch die Chance diese in der Masse zu finden. Und das ermüdet und raubt die Lust am Lesen.

 

Was mich noch mehr ärgert, als wenn jemand einen "ich-auch"-Roman schreibt, ist, wenn Verlage versuchen, einen ganz anderen Roman mittels Cover und Klappentext als solchen aussehen zu lassen. 

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Was die Leserinnen und Leser nach einer Weile jedenfalls satt haben, ist der (überspitzt gesagt) 1.000ste schlechte Aufguss eines Romans, der einen Trend freigesetzt hat. Das Traurige … selbst, wenn unter diesen 1.000 noch ein paar richtig gute Me-toos sind, haben die Buchhändler und Leser kaum noch die Chance diese in der Masse zu finden. Und das ermüdet und raubt die Lust am Lesen.

 

Was mich noch mehr ärgert, als wenn jemand einen "ich-auch"-Roman schreibt, ist, wenn Verlage versuchen, einen ganz anderen Roman mittels Cover und Klappentext als solchen aussehen zu lassen. 

 

 

Genau. Ich stimme euch beiden zu und ich frage mich, wozu das gut sein soll. Am Ende hat man doch nur einen enttäuschten Leser, der beim nächsten Mal vorsichtiger wird, wenn er im Laden ein Buch kaufen will. Oder er wendet sich ganz ab und sagt sich, für so was will er kein Geld mehr ausgeben (geht dann in Bibliotheken oder wandert zum Gebrauchtbuchmarkt).

Eat the frog in the morning (Mark Twain)

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