Sebastian Niedlich Geschrieben 5. Februar 2020 Teilen Geschrieben 5. Februar 2020 Mich würde interessieren, ob es Drehbuchautoren gibt, die so überhaupt nicht plotten. Bei Drehbuchautoren ist eher die Frage, ob die alle nach dem gleichen Schema plotten. Das Gefühl beschleicht einen nämlich manchmal. Das kommt halt davon, wenn es Dutzende Schreibratgeber gibt, die alle dasselbe sagen und behaupten den alleinigen Richtigkeitsanspruch zu besitzen. Es gibt halt nicht nur Drei-Akter und nicht jede Geschichte folgt dem gleichen Ablaufplan. Die Ansicht ist aber so sehr in den Köpfen drin, dass fast nichts anderes mehr geschrieben wird. Man sollte eigentlich annehmen, dass irgendwer von Shakespeare gelernt hätte, aber anscheinend ... www.sebastianniedlich.de | Facebook | Twitter Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
CarinaR Geschrieben 6. Februar 2020 Teilen Geschrieben 6. Februar 2020 Bei Drehbuchautoren ist eher die Frage, ob die alle nach dem gleichen Schema plotten. Das Gefühl beschleicht einen nämlich manchmal. Das kommt halt davon, wenn es Dutzende Schreibratgeber gibt, die alle dasselbe sagen und behaupten den alleinigen Richtigkeitsanspruch zu besitzen. Es gibt halt nicht nur Drei-Akter und nicht jede Geschichte folgt dem gleichen Ablaufplan. Die Ansicht ist aber so sehr in den Köpfen drin, dass fast nichts anderes mehr geschrieben wird. Man sollte eigentlich annehmen, dass irgendwer von Shakespeare gelernt hätte, aber anscheinend ... Sicherlich gibt es genügend Drehbuchautoren, die aus diesem Schema nur zu gerne mal ausbrechen würden, aber wenn die Filmstudios dann doch immer bloß wieder Skripte nach Schema F einkaufen, weil an oberer Stelle der unternehmerische Mut fehlt, wird es schwierig. ~~~ Carina alias C. R. Scott ~~~ Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sebastian Niedlich Geschrieben 6. Februar 2020 Teilen Geschrieben 6. Februar 2020 Sicherlich gibt es genügend Drehbuchautoren, die aus diesem Schema nur zu gerne mal ausbrechen würden, aber wenn die Filmstudios dann doch immer bloß wieder Skripte nach Schema F einkaufen, weil an oberer Stelle der unternehmerische Mut fehlt, wird es schwierig.Auch wenn wir von der Diskussion bezüglich Büchern gerade etwas abdriften: Es gibt durchaus Drehbuchautoren, die davon abweichen. Meistens sogar die sogenannten Writer/Directors. Beste Beispiele: Chris McQuarrie (u.a. Buch von "Die üblichen Verdächtigen" und der Autor/Regisseur der letzten beiden "Mission: Impossible"-Filme), Christopher Nolan (Batman-Trilogie, Inception, Dunkirk) und Quentin Tarantino, obwohl der mittlerweile sein Mojo zu verlieren scheint. Die schreiben, in der Regel, keine klassischen Dreiakter. Es gibt natürlich auch genug Filme, die das versuchen, und damit total baden gehen. Aber, ja, den Unternehmen fehlt der Mut, weil Filme mittlerweile zu teuer sind, um da große Experimente zu starten. www.sebastianniedlich.de | Facebook | Twitter Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
AndreasE Geschrieben 6. Februar 2020 Teilen Geschrieben 6. Februar 2020 Witzig in diesem Zusammenhang ist, dass in ganz vielen entsprechenden How-To-Write-A-Script-Büchern "Casablanca" als Musterbeispiel für Struktur und wie man's machen soll usw. angeführt wird, während es in Wahrheit so gewesen sein muss, dass das Drehbuch für diesen Film hundertmal umgeschrieben und noch während der Dreharbeiten ad hoc abgeändert wurde … und am Ende trotzdem ein Klassiker herauskam. Wer weiß, vielleicht gerade deswegen? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Michael Beisteiner Geschrieben 6. Februar 2020 Teilen Geschrieben 6. Februar 2020 Ich plotte, aber beim Schreiben merke ich oft, dass noch viel freier Raum da ist. Manchmal ärgerlich, wenn ich schnell vorankommen will, aber meistens liebe ich es, weil ich noch selbst Überraschungen erlebe. Das ist für mich die wahre Magie beim Schreiben. Vor einigen Jahren hat eine Agentin zu mir gesagt, ich wäre unprofessionell, wenn ich vorab kein Kapitel-Exposé schreiben würde. Das würden alle guten Autoren tun. Das hat mich tief getroffen - und wir sind nicht zusammengekommen. Inzwischen habe ich mit vielen Autoren darüber gesprochen und festgestellt: Jeder arbeitet anders. Kreative Prozesse funktionieren einfach bei jedem anders. Und seit ich nicht mehr so sehr darauf achte, wie andere arbeiten, flutscht es bei mir wieder viel besser. Es gibt so viele Wege zu einem guten Buch. Dass eine Agentin Dein Vorgehen als unprofessionell bezeichnete, besagt nur, dass sie keine Ahnung von div. Autorenbiografien hatte. Schön, dass Du an die Magie beim Schreiben glaubst. Fühl ich mich weniger einsam. Zuletzt erschienen: Der Tomatenrebell (wortweit) zwischenlandungen (Arovell) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...