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FlorianV

Ist die Fantasy (wieder) auf dem absteigenden Ast?

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In einem anderen Thread berichtete ich davon, dass es mir nicht gelingen will, einen Fantasy-Roman an einer Agentur unterzubringen, obwohl das ja, so glaubte ich, ein marktgängiges Genre ist.

 

Nun hörte ich aber demletzt, dass sich seit einigen Jahren die Fantasy wieder in einer Krise befinden würde. Die Verkaufszahlen seien zurückgegangen. Verlage würden darüber nachdenken, die Programme zu verkleinern.

 

Das wiederum hat mich ziemlich verblüfft. Denn haben wir nicht seit einiger Zeit geradezu eine Schwemme von Fantasy-Formaten? Game of Thrones, The Witcher, selbst Der Dunkle Kristall hat eine neue Serie spendiert bekommen.

Und auch die Bücher von Heitz, Hennen und Co scheinen doch gut zu laufen. Oder etwa nicht mehr?

 

Es gab ja schon immer ein auf und ab dieses Genres am Markt.

Die erste große Ära der Fantasy waren die 20er/30er Jahre: Der Wurm Ouroboros von E.R. Eddison, Der Hobbit von Tolkien, die Conan-Romane von Robert E. Howard.

In den 50ern und frühen 60ern war dann eine Flaute, selbst der Herr der Ringe verkaufte sich erst ab den späten 60ern gut. Allerdings löste er einen neuen Boom aus, in dessen Folge Autoren wie Michael Moorcock oder Ursula K. Le Guin Bekanntheit erlangten.

 

In Deutschland reichte dieser Trend bis in die Mitte der 80er Jahre (Fantasy-Reihen in fast jedem Publikumsverlag), dann war der Ofen erstmal aus. Es dauerte fast zwei Jahrzehnte, bis die Neuverfilmung des Herrn der Ringe eine neue Welle losbrach, auf der auch die Völker-Fantasy surfte. Die Surfer waren die bereits genannten Autoren wie Heitz, Hennen, Peinkofer oder Witzko.

 

Und dann natürlich G.R.R. Martin. Ein Welthit (allerdings erst, nachdem die Verfilmung gestartet war). Hatte das denn nicht einen neuen Trend begründet?

 

Wie sind also Eure Erfahrungen, Eure Informationen zu dem Thema?
Ist die Fantasy wieder auf dem absteigenden Ast? Oder sind die Agenturen und Verlage nur verunsichert durch einen vorübergehenden Verkaufseinbruch?

Und lohnt es sich überhaupt, deutsche Fantasy zu verlegen? Ist sie gut genug?

Bearbeitet von FlorianV
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Da hört man immer wieder alles.

Bei einer Party meiner Agentur im letzten Jahr habe ich innerhalb einer Stunde sowohl "Die Fantasy hat wieder voll Aufwind - wir machen jetzt größere Programme!", als auch "Das Fantasyprogramm läuft nicht, das fahren wir auf Null runter" gehört.

Zumindest waren es unterschiedliche Verlage - ähnliches hört man aber auch im gleichen Haus von unterschiedlichen Lektor:innen. Die reden halt auch viel und so ne Absage an die geschätzte Agentur klingt mit "Fantasy läuft halt nicht so gut" auch besser als "Was habt ihr denn da für einen Staubfänger ausgegraben?"

 

Die Verlage hoffen halt immer wieder gern auf eine große Welle wie Harry Potter oder Twilight. Wenn die dann nicht kommen, malen die gleich dunkelschwarz.

Und sie verlegen trotzdem weiter, denn die Nachfrage ist vielleicht nicht gewaltig - aber sie ist da.

 

Was wohl wirklich nicht zu klappen scheint: Auf Filme und Serien setzen und hoffen, die würden ihr gesamtes Subgenre mitziehen. Das tun die schon seit langer Zeit nicht mehr - die nehmen ihre Buchvorlage selbstredend mit, aber darüber hinaus nichts. 

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Danke Florian für den Beitrag.

 

Ich habe es letztes Jahr mit meinem Jugendfantasymanuskript in eine Agentur geschafft. Leider hat es bisher keinen Verlag gefunden und bei den gemeinsamen Überlegungen, was ich als nächstes schreibe, hat mir die Agentur wieder zu dem Genre geraten. Weil : es in den Genres "Dystopien", "Romantic Suspense" und "New Adult" noch schwerer wird als Einsteiger einen Verlag zu finden. Da ich auch sehr viel auf dem Jugendfantasygebiet lese, habe ich den Eindruck, es wird immer mehr - Laura Kneidl und Bianca Iosivoni mit einer 6-teiligen Reihe, Stella Tack, Alana Falk uvm, kommen dieses Jahr neu raus. Und natürlich auch die Queen von Jennifer (hat mir sehr gefallen :-)) ist doch auch Beweis dafür, das es gut läuft, oder?

Ab 01.01.2021 Lovelyscript-Lektorat Liebe im Mittelpunkt

Am 23.08.2023 erscheint mein Debüt - "The Sky above us"

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Genau diese Frage habe ich im Oktober, kurz nach Buchmesse, meiner Lektorin gestellt. Die Erfolge von GoT und den anderen Geschichten, die Du erwähnst, Florian, haben mich auch ans Nachdenken gebracht. Die Antwort war niederschmetternd: Fantasy läuft nach wie vor nicht. Man würde nur in Ausnahmefällen entsprechende Romane produzieren. Das bedeutet: Lizenzen einkaufen, wenn die Bücher im Ausland schon erfolgreich sind. 

 

Nun ist der Buchmarkt ja bekanntlich ein schwerfälliges Dickschiff. Kann also sein, dass die große Zeit der Fantasy erst noch kommt. Vielleicht ...

Bearbeitet von DirkH

Sagt Abraham zu Bebraham: Kann ich mal dein Cebraham?

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"Fantas läuft nicht" - das habe auch ich aus sehr unterschiedlichen Quellen gehört, auch wenn es einige schöne Ausnahmen gibt. Grundsätzlich ist es aber wirklich schwer, ein Fantasy-Projekt unterzubringen, dazu noch zu guten Konditionen und einem Programmplatz, bei dem der Verlag auch etwas für das Buch zu tun bereit ist. 

Ich habe ein Fantasy-Projekt in der Schublade, das mir sehr am Herzen liegt. Schreibe gerade aber einen historischen Roman.

 

Liebe Grüße,

Olga

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Ich denke, man muss diese Behauptungen vom echten Markt trennen.

Nehmen wir mal die Fantasy für Jugendliche und junge Erwachsene. Da ist das Angebot größer als je zuvor. Kleinverlage sind mit dem Genre zu solchen geworden, die in jedem Thalia auf den Tischen liegen und auch der SP-Markt mischt da sehr erfolgreich mit.

Kann man da behaupten, es "liefe nicht"? Nein. Ist ne blöde Ausrede. Die Auswahl ist nur viel größer geworden, die Käuferschaft verteilt sich über hunderte von Neuerscheinungen - und das macht es natürlich auf allen Ebenen schwieriger, einen Titel zu produzieren, der wirklich gut läuft.

 

Wie machen das (große) Verlage, die trotz vergleichsweise großem Fantasyprogramm wachsen und mit ihren Umsätzen zufrieden sind? (Die gibt es!)

Kleine Programme. Nicht auf Masse setzen und hoffen, dass sich einer durchsetzt, das ist wie Lottospielen.

Kosten gut kalkulieren. Eher auf Originale setzten, als auf teure Lizenzen und teure Übersetzungen.

Einen Draht zur Leser:in haben - was lieben die, was mögen sie nicht.

Und dann in Werbung und Verkauf investieren. (Extrem wichtig.)

 

Es geht also durchaus, es geht nur nicht von allein. (Und ich nehme an, das wäre auch auf den Fantasymarkt für Erwachsene durchaus übertragbar.)

Viele Verlage behandeln die Fantasy sehr stiefmütterlich, werfen die Bücher auf den Markt und wundern sich dann, dass sie in der Masse untergehen. Wenn aber nun mal die gesamte Werbung immer nur in andere Genre geht, darf man sich nicht wundern, dass die Leute die anderen Genre kaufen.

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Genau diese Frage habe ich im Oktober, kurz nach Buchmesse, meiner Lektorin gestellt. Die Erfolge von GoT und den anderen Geschichten, die Du erwähnst, Florian, haben mich auch ans Nachdenken gebracht. Die Antwort war niederschmetternd: Fantasy läuft nach wie vor nicht. Man würde nur in Ausnahmefällen entsprechende Romane produzieren. Das bedeutet: Lizenzen einkaufen, wenn die Bücher im Ausland schon erfolgreich sind. 

 

Nun ist der Buchmarkt ja bekanntlich ein schwerfälliges Dickschiff. Kann also sein, dass die große Zeit der Fantasy erst noch kommt. Vielleicht ...

 

Seit den Mega-Hypes in der Fantasy (und einigen anderen Genres) scheint man allerdings nur noch im Alles-oder-Nichts-Modus zu denken. Dabei gab es diese extremen Mega-Trends (die zig Me-toos nach sich zogen) bis kurz nach der Jahrtausendwende so gar nicht. Es ist nicht so, dass die Fantasy out ist. Die Topautoren verkaufen ihre Bücher nach wie vor gut. Aber nach etlichen Jahren des Booms durch Werke wie "Der Herr der Ringe", "Harry Potter", Twighlight" & Co. pendelt sich die Nachfrage nun wieder auf ein Normalmaß ein. In den Boom-Jahren, in denen fast jeder Verlag auf diese Züge aufsprang, wurde ohnehin weit mehr produziert, als je hätte verkauft werden können.

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Sebastian Niedlich

Ich habe von Verlag- und Lektorenseite auch immer wieder zu hören bekommen, dass Fantasy nicht läuft und die Verlage lieber ausländisches Zeug einkaufen, von dem sie wissen, dass es irgendwo schon mal lief, als Neues auszuprobieren. Andererseits gibt es ganze Verlage, die sich auf Fantasy zu spezialisieren scheinen, insofern frage ich mich immer, wie das sein kann.

 

Ich vermute, dass man es hier schon irgendwie losbekommen würde, aber vermutlich hat man bei Agenturen nicht viel Erfolg damit. Wenn man es selber an den Verlag bringt und sich um die Vermarktung kümmert oder von vornherein die Selfpublisher-Schiene fährt, geht es wahrscheinlich eher. Ist aber reine Vermutung von mir.

 

Fantasy wird immer gelesen. Die Frage ist nur von wie vielen? Das gilt im Grunde für alle Genres, die nicht Krimi/Thriller oder Liebesroman sind. Als jemand, der Komödien/Dramödien schreibt, kann ich davon wahrlich ein Lied singen.

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Ich denke, man muss diese Behauptungen vom echten Markt trennen.

Nehmen wir mal die Fantasy für Jugendliche und junge Erwachsene. Da ist das Angebot größer als je zuvor. Kleinverlage sind mit dem Genre zu solchen geworden, die in jedem Thalia auf den Tischen liegen und auch der SP-Markt mischt da sehr erfolgreich mit.

Kann man da behaupten, es "liefe nicht"? Nein. Ist ne blöde Ausrede. Die Auswahl ist nur viel größer geworden, die Käuferschaft verteilt sich über hunderte von Neuerscheinungen - und das macht es natürlich auf allen Ebenen schwieriger, einen Titel zu produzieren, der wirklich gut läuft.

Ich sehe das wie Jennifer. Im Selfpublishing gehört Fantasy nach wie vor zu den meistgelesenen Genres, und nicht wenige meiner befreundeten Kollegen, die davon leben können, schreiben ausschließlich High oder Urban Fantasy. Da gibt es wesentlich schwierigere Genres und einen Abstieg kann ich nicht erkennen. Will ich auch gar nicht - wo ich doch gerade an einem Romantasy-Projekt sitze. :p

~~~ Carina alias C. R. Scott ~~~

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Ich vermute, dass man es hier schon irgendwie losbekommen würde, aber vermutlich hat man bei Agenturen nicht viel Erfolg damit. Wenn man es selber an den Verlag bringt und sich um die Vermarktung kümmert oder von vornherein die Selfpublisher-Schiene fährt, geht es wahrscheinlich eher. Ist aber reine Vermutung von mir.

 

Fantasy wird immer gelesen. Die Frage ist nur von wie vielen? Das gilt im Grunde für alle Genres, die nicht Krimi/Thriller oder Liebesroman sind. Als jemand, der Komödien/Dramödien schreibt, kann ich davon wahrlich ein Lied singen.

 

Ich kenne mich ja nicht so aus mit Fantasy, aber ich glaube, dass deine Vermutung richtig ist. Marah Woolf zum Beispiel hat mit SP angefangen, extremen Erfolg gehabt, veröffentlicht zwischendurch bei Verlagen und bleibt auf der Erfolgsschiene. Sie schreibt, soweit ich das beurteilen kann, Fantasy mit ganzen Universen und historische Liebesromane.

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Ich kenne mich ja nicht so aus mit Fantasy, aber ich glaube, dass deine Vermutung richtig ist. Marah Woolf zum Beispiel hat mit SP angefangen, extremen Erfolg gehabt, veröffentlicht zwischendurch bei Verlagen und bleibt auf der Erfolgsschiene. Sie schreibt, soweit ich das beurteilen kann, Fantasy mit ganzen Universen und historische Liebesromane.

 

So weit ich es durch die Buchcover wahrnehme, schreibt Marah vor allem "Romantasy" und gehört zu jenen Top-Autoren (im Fantasy/Phantastik-Bereich), die nach wie vor gerne gekauft/gelesen werden. (Edit: Sie schreibt allerdings nicht nur einfach ihre Bücher, sie ist auch eine Macherin in Sachen Marketing, Social Media & Co.)

Bearbeitet von Ramona

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Nach meinen Beobachtungen ist ein recht guter Markt da, aber er wurde ein wenig durcheinandergeschüttelt.

Die bekannten deutschen Autoren scheinen keine Selbstläufer mehr zu sein, und zweitklassige Geschichten, die eine Erfolgsformel gefolgt sind, bringen es auch nicht mehr.

Aber das Leserinteresse ist da.

 

Mein Eindruck ist, dass die Verlage mit Fantasy nicht viel anfangen können. Und wenn sie einmal einen guten Autor haben, dann ist das Marketing gering. So wird das nicht viel. Ich glaube, dass alle darauf setzen, dass der nächste Besteller sich aus einer Grass-Root-Bewegung herausbildet. Und dann kann man immer noch aufspringen.

 

Ich schreibe einfach weiter. ;D

Wolf

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Ich denke, man muss diese Behauptungen vom echten Markt trennen.

Nehmen wir mal die Fantasy für Jugendliche und junge Erwachsene. Da ist das Angebot größer als je zuvor. Kleinverlage sind mit dem Genre zu solchen geworden, die in jedem Thalia auf den Tischen liegen und auch der SP-Markt mischt da sehr erfolgreich mit.

 

Das ist richtig, aber wir dürfen die Entwicklungen nicht außer Acht lassen. Viele große Verlage setzen momentan auf "günstige" Imprints, dort kann man alles testen - auf Kosten von Autoren. SP ist erfolgreich und macht großen Verlagen Konkurrenz, die dann eher auf erfolgreiche Lizenzen setzen. Ravensburger ist einer der wenigen Verlage, der deutsche Autoren gut promotet und positioniert. Ansonsten landet man unter "ferner liefen". Mit miesen Konditionen, ohne Werbung - und dann sieht man zu, wie das eigene Buch untergeht, wofür dann einem indirekt die Schuld gegeben wird.

 

Liebe Grüße,

Olga

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Genau diese Frage habe ich im Oktober, kurz nach Buchmesse, meiner Lektorin gestellt. Die Erfolge von GoT und den anderen Geschichten, die Du erwähnst, Florian, haben mich auch ans Nachdenken gebracht. Die Antwort war niederschmetternd: Fantasy läuft nach wie vor nicht. Man würde nur in Ausnahmefällen entsprechende Romane produzieren. Das bedeutet: Lizenzen einkaufen, wenn die Bücher im Ausland schon erfolgreich sind. 

 

Nun ist der Buchmarkt ja bekanntlich ein schwerfälliges Dickschiff. Kann also sein, dass die große Zeit der Fantasy erst noch kommt. Vielleicht ...

 

Das mit dem Dickschiff gefällt mir -vielleicht auch ein manövrierlahmes Schlachtschiff, das den vielen wendigen Kreuzern nicht hinterherkommt ... :D  8-) Die Fantasy, so sehe ich es, kommt und geht in Wellen. Einst tummelten sich hier im Forum die Fantasy-Autoren, jetzt sind sie in der Minderzahl.

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"Fantas läuft nicht" - das habe auch ich aus sehr unterschiedlichen Quellen gehört, auch wenn es einige schöne Ausnahmen gibt. Grundsätzlich ist es aber wirklich schwer, ein Fantasy-Projekt unterzubringen, dazu noch zu guten Konditionen und einem Programmplatz, bei dem der Verlag auch etwas für das Buch zu tun bereit ist. 

Ich habe ein Fantasy-Projekt in der Schublade, das mir sehr am Herzen liegt. Schreibe gerade aber einen historischen Roman.

 

Liebe Grüße,

Olga

 

Ha! Die Informationen, die in der Verlagswelt umherschwirren, kommen mir mehr und mehr widersprüchlich vor. Denn von historischen Romanen gesprochen: als ich vor zwei Jahren ein neues Buch anfangen wollte, habe ich mich natürlich intensiv umgehört. Was mir damals gesagt wurde - historische Romane verkaufen sich nicht mehr. AutorInnen dieses Genres würden von ihren Verlagen dazu aufgefordert, ein paar Drachen und Magier in ihre Manuskripte reinzuschreiben, dann würden sie noch eine Chance haben.

Diese Informationen haben mich seinerzeit dazu gebracht, einen Fantasy-Roman zu beginnen und eben nicht einen historischen Stoff (zu dem ich auch eine Plot Outline gehabt hätte).

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 Denn von historischen Romanen gesprochen: als ich vor zwei Jahren ein neues Buch anfangen wollte, habe ich mich natürlich intensiv umgehört. Was mir damals gesagt wurde - historische Romane verkaufen sich nicht mehr. 

 

Die Zeit, in der sie spielen, ist ausschlaggebend. Das Mittelalter läuft nicht, das stimmt, während das Mittelalter im High Fantasy-Bereich nach wie vor sehr beliebt ist. Historische Romane behandeln im Moment das 20. Jahrhundert. Von Anfang an bis zur Nachkriegszeit in die 50er Jahre. Auch ein paar andere Rahmenbedingungen sollte man kennen, dann hat man sehr gute Chancen.

 

Liebe Grüße,

Olga

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Ha! Die Informationen, die in der Verlagswelt umherschwirren, kommen mir mehr und mehr widersprüchlich vor. Denn von historischen Romanen gesprochen: als ich vor zwei Jahren ein neues Buch anfangen wollte, habe ich mich natürlich intensiv umgehört. Was mir damals gesagt wurde - historische Romane verkaufen sich nicht mehr.

 

Wobei man auch sagen könnte, dass das Mittelalter-Histo-Genre durchaus noch gefragt ist, inzwischen sind aber die meisten der Me-Too-Leserinnen und -Leser weggefallen, die es ja für einen größeren Trend braucht. Ohne Me-Too-Leser (und das sind oft Leserinnen, die sonst eigentlich eher andere Genres lesen), gibt es halt kaum noch Bedarf an Me-Too-Büchern.

 

Und wenn man den Buchmarkt studiert (die Verlagsprogramme, die Angebote in den Buchhandlungen) sollte man sich stets klarmachen, dass die Titel, die jetzt ausliegen im Schnitt schon vor 1,5 - 2 Jahren von den Verlagen eingekauft worden sind. Gut möglich, dass die Verlagsvertreter gerade erfahren, dass da in naher Zukunft eine größere Remittendenwelle auf die Verlage zukommt, weil sich der Trend gewisser Stoffe bereits seit Monaten nicht mehr so gut umschlägt. Wie gesagt, letztendlich betrifft das aber vor allem Me-Too-Bücher. Und dann sollte man nicht vergessen, dass gut 80 % des Histo-Roman-Marktes aus dem Bereich Familienschicksals- und Frauenschicksalsromanen stammt.

 

Der deutsche Autor Mac P. Lorne scheint z. B. keine Probleme zu haben, seine historischen Romane unterzubringen (seine Bücher spielen in verschiedenen historischen Epochen). Wenn ich es richtig mitbekommen habe, hat allerdings auch ihn keine Literaturagentur unter Vertrag nehmen wollen (zumindest jene, bei denen er anfragte) - und so hat er schließlich direkt bei den Verlagen angefragt. Inzwischen ist er ziemlich erfolgreich.

 

Edit: Ich könnte mir vorstellen, dass Ähnliches auch für die Fantasy gilt. Mit der 1000sten Herr-der-Ringe"- oder "Twighlight"-Kopie (sofern diese nicht mega-genial und mit einem neuen Dreh umgesetzt ist), wird man nicht viel reißen können.  Und deshalb wird man zurzeit erst einmal in "Vorlage" gehen, also ein fertiges Manuskript anbieten müssen, um zu zeigen, dass man etwas Besonderes im Angebot hat (vorausgesetzt, es hapert nicht schon an der grundsätzlichen Umsetzung).

 

Liebe Grüße

Ramona

Bearbeitet von Ramona

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Frage eines Ungebildeten: Was sind denn Me-Too-Leser bzw. Me-Too-Bücher?

 

Grob gesagt: Alles, was auf einen Trend/Zug, der gerade angesagt ist, aufspringt.

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