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(Dietmar)

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Du könntest in einige Buchhandlungen gehen und die Buchhändler fragen, was die Leser erwarten, wenn sie nach einem typischen Familienroman oder nach einem Liebesroman suchen. Oder fragen, wo man Romane wie "Was man von hier aus sehen kann", "Der Gesang der Flusskrebse", "Die Einsamkeit der Primzahlen",etc. einordnen kann.

Romane also, die normalerweise im allgemeinen "Romane"-Abteil stehen.

 

Mit welchen Romanen würdest du deinen denn vergleichen? Was liest du selbst gerne und passt das dazu?

Thomas Brussig ist ein Autor, den ich sehr gerne lese. Ein Buch, was mich interessiert, von Biografien abgesehen, muss im Hier und Heute handeln. Ich muss das Gefühl haben, die Personen können mir morgen gegenüber stehen und ich kann mich mit ihnen unterhalten. Ich habe beim Lesen die Erwartung, dass sich die Personen nicht nur mit sich, sondern auch mit ihrem gesellschaftlichen Umfeld beschäftigen.

Es gibt den sehr schwammigen Begriff "Gegenwartsliteratur", der natürlich kein Genre ist, sondern eher den Zeitpunkt der Handlung beschreibt. Damit fällt bei mir schon sehr viel weg, Fantasy, HR, SF. Krimi lese ich mittlerweile auch nicht mehr, Bei Thriller muss es um technsche Dinge gehen, wobei ich sehr viel Wert auf technische Exaktheit lege. Von "Blackout" war ich mehr als enttäuscht, "NSA" hat mich nicht mehr losgelassen. Selber wäre das aber kein Genre, in dem ich schreiben würde.

 

Das nützt dir aber nichts, wenn dem Prüfer auf den ersten Seiten klar wird: Das liest die Zielgruppe nicht. Das schreckt sie ab.

 

Deshalb ist es sehr wichtig, sich Vergleichstitel anzusehen und sich zu fragen: Wer liest die? Und wer liest meinen Roman? Wo sollte mein Buch stehen, damit die, die es anspricht, denen es gefällt, es finden?

 

Meine Zielgruppe würde ich bei Ü50, vordergründig Frauen verorten, deren Lebensmotte dem Folgenden entspricht.

 

Ich bin nicht der Meinung, nur weil ich eine fünf im Lebensjahrzehnt zu stehen habe, gediegen und in Würde zu altern.

 

Vielleicht hilft es ja, wenn du mal bei den Textkritiken die ersten Sätze einstellst und die Leser sagen, was die ersten 5 Sätze für ein Genre vermuten lassen.

Mache ich. Bearbeitet von Dietmar
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Ich habe übrigend des Öfteren die Erfahrung gemacht, dass das Problem weniger der Genremix ansich ist, sondern die Tatsache, dass manche Autoren dazu neigen, einfach viel zu viele Botschaften in eine einzige Story stopfen zu wollen. Und da sie sich schon beim Schreiben nicht entscheiden können, welche Aussage die Kernaussage ist, sondern sie der Meinung sind, alle sieben Aussagen sind gleichwichtig, kommt zu einer Überfrachtung. Das Problem ist dann nicht der Genremix, sondern dass es einfach zu viel des Guten ist.

Das ist ein Punkt, den ich manchmal unterschätze.

 

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Ich habe übrigend des Öfteren die Erfahrung gemacht, dass das Problem weniger der Genremix ansich ist, sondern die Tatsache, dass manche Autoren dazu neigen, einfach viel zu viele Botschaften in eine einzige Story stopfen zu wollen. Und da sie sich schon beim Schreiben nicht entscheiden können, welche Aussage die Kernaussage ist, sondern sie der Meinung sind, alle sieben Aussagen sind gleichwichtig, kommt zu einer Überfrachtung. Das Problem ist dann nicht der Genremix, sondern dass es einfach zu viel des Guten ist. 

 

Ich verstehe, was du meinst. Genau deswegen befasse ich mich inzwischen mit Pitch und Prämisse einer Geschichte und habe diesen Teil der Story-Vorbereitung zu schätzen gelernt.

~~~ Carina alias C. R. Scott ~~~

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Um den anderen Faden nicht zu sprengen:

 

Dietmar, kann es sein, dass es eigentlich gar nicht um zwei verschiedene Genres geht, sondern um die Vor- und die Hauptgeschichte?

Das liest sich aus all den im Forum verteilten Häppchen für mich so.

 

Romane zeigen ja in der Regel nur (zeitliche) Ausschnitte aus dem Leben einer Figur, einer Epoche, einer Welt.

Es gibt immer ein Vorher, das Einfluss auf das Jetzt hat.

Und mir scheint, dass du die Vorgeschichte, die zwar wichtig ist, aber nicht zwingend auserzählt werden muss, als Teil des Romans ansiehst.

Dabei ist es nur der Aufbau und Aufhänger für das, was du eigentlich erzählen möchtest.

Demnach wäre das Genre des zweiten Teils das eigentliche Genre.

Denn ich habe schon den Eindruck, dass das Problem nicht zwei verschiedene Genres sind, sondern der Aufbau des gesamten Projekts.

Bearbeitet von MelanieL
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