Zum Inhalt springen
MariaP

Kathrin Passig: Vielleicht ist das neu und erfreulich

Empfohlene Beiträge

Das Buch enthält drei Vorträge von Kathrin Passig, unter anderem zum Thema "Hyperliteratur" (Was mich persönlich gerade sehr interessiert). Grundsätzlich geht es um die Frage, wie das Internet das Schreiben und Lesen verändert. Ich habe das Buch noch nicht ganz durch, entdecke aber viele neue Gedanken und Impulse für mich darin.

 

Dabei habe ich gelernt (und durch kurze eigene Recherche bestätigt bekommen), dass es zwar massenweise Literatur über Hyperliteratur gibt, aber eigentlich keine Hyperliteratur. Jedenfalls keine, die man mit ein paar Klicks findet.

Komm wir essen Opa.

SATZZEICHEN können Leben retten.

www.mcpoets.de

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ja, weil Hyperliteratur keine Geschichten erzählt, sondern nur eine Spielerei ist. Ich hatte früher mal so ein Experiment auf meiner Website, aber ehrlich gesagt wurde es ratz-fatz laangweilig.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Sebastian Niedlich

Ist Hyperliteratur nicht ohnehin im Grunde das, was diese "Choose your own adventure"-Stories sind? Insofern findet man so etwas ja eher im App-Store als im Internet. So etwas wie die Tell-Tale-Games sind im Grunde auch Hyperliteratur, nur halt mit Spielelementen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es gibt eine kleine, aber hartnäckig weiterlebende Szene, die das schreibt, was man früher Text-Adventures nannte und heute wohl eher interactive storytelling. Sie betreiben Foren, wo Leute ihre Werke posten, und halten Wettbewerbe ab (edit: z. B. hier, und hier ein deutschsprachiges Forum). Die Software Inform, mit der man solche Spiele generieren kann, ist frei erhältlich, erfordert aber einiges Einarbeiten (jedenfalls für Programmier-Laien wie mich).

 

Seit ein paar Jahren gibt es außerdem Twine, was unendlich viel leichter zu benutzen ist. Irgendwo habe ich gelesen, dass seitdem viele Romance-Geschichten mit Twine entstanden sind – eine habe ich auch mal gelesen/gespielt und fand sie ganz schön. Insgesamt geht es mir aber ähnlich wie Andreas: Bei interaktiven Geschichten fehlt mir genau das, was Literatur für mich letztlich ausmacht, nämlich dass mir jemand genau diese eine Geschichte/dieses eine BIld/ dieses eine Wasauchimmer vermitteln will.

Bearbeitet von BarbaraS
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe mal eine vielleicht dumme Frage: Bezieht sich dieser Begriff "Hyperliteratur" denn nur auf diese interaktiven Spiele?? Das reizt mich auch gar nicht, deswegen ist das vermutlich auch immer an mir vorbei gegangen.

 

Für mich bedeutet es: Schreiben mit / in einer anderen Form. Ja, ich gebe viel vor, aber die Leser haben auch mehr Freiheiten als in einem gedruckten Buch. Es ist eine Gratwanderung: Wie kann ich die größere Freiheit dieser Form nutzen, ohne zu viel Verwirrung zu stiften?
Solche Texte habe ich bisher nirgendwo gefunden. Kennt jemand von euch so etwas?

 

 

Zu Kathrin Passig: Inzwischen konnte ich weiterlesen.

Im zweiten Kapitel geht es um Texte, die mit Hilfe von KI entstanden sind. Sie beschreibt, wie solche Texte entstehen - und dass schlussendlich doch immer ein Mensch dahinter steckt. Sehr spannend das alles!

 

Klare Empfehlung von mir.

Komm wir essen Opa.

SATZZEICHEN können Leben retten.

www.mcpoets.de

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe mal eine vielleicht dumme Frage: Bezieht sich dieser Begriff "Hyperliteratur" denn nur auf diese interaktiven Spiele?? Das reizt mich auch gar nicht, deswegen ist das vermutlich auch immer an mir vorbei gegangen.

 

Für mich bedeutet es: Schreiben mit / in einer anderen Form. Ja, ich gebe viel vor, aber die Leser haben auch mehr Freiheiten als in einem gedruckten Buch. Es ist eine Gratwanderung: Wie kann ich die größere Freiheit dieser Form nutzen, ohne zu viel Verwirrung zu stiften?

Solche Texte habe ich bisher nirgendwo gefunden. Kennt jemand von euch so etwas?

 

Wie der Begriff "Hyperliteratur" heute verwendet wird, weiß ich auch nicht, Maria. Ich vermute eigentlich, dass es da gar keine feste Definition gibt. Irgendwann Ende der 1990er-Jahre, als das Worldwide Web  noch neu war, hat die ZEIT einmal einen Preis für Hyperliteratur ausgeschrieben, ich glaube, unter dieser Bezeichnung. Meines Wissens haben sie das aber noch wenigen Jahren wieder eingestellt. Es war wohl einfach nicht sehr ergiebig. Ich habe das aber immer nur lose verfolgt, kann gut sein, dass mir da wichtige Entwicklungen entgangen sind. Vielleicht findest du ja sogar noch die Siegertexte von damals irgendwo im Netz.

 

Gibt das Buch von Kathrin Passig denn dazu nichts her?

 

Die Spiele habe ich deshalb als Beispiel gebracht, weil sich diese Szene tatsächlich immer weiter von der klassischen Adventure-Mechanik wegentwickelt hat und die meisten Autor/innen selbst inzwischen von interactive fiction reden, nicht mehr von adventure. D.h. sie wollen Geschichten erzählen (nicht nur Leute in Labyrinthe locken oder mit Axt schwingenden Zwergen konfrontieren). Mit Twine generierst du z.B. letztlich eine Website, deren Unterseiten stückweise die Geschichte(n) zusammensetzen, und die Leser/innen bewegen sich nach bestimmten Regeln hindurch. Das scheint mir nicht so weit weg von dem, was dich interessiert, zumal du die Strenge, mit der du die Leser/innen lenkst, sicherlich verschieden dosieren kannst.

 

Leider finde ich den Text, den ich damals gelesen habe, nicht mehr, sonst hätte ich ihn dir schon genannt. Ich habe aber immerhin den Blog von Emily Short wiedergefunden, einer der wichtigen Figuren der Szene. Er könnte dich interessieren, weil sie oft auch allgemein über das Erzählen in  den unterschiedlichen Medien schreibt. Und ich finde sie sehr klug. Aber leider alles auf Englisch, natürlich.

Bearbeitet von BarbaraS
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Barbara, danke für den Link. Ehrlich gesagt, finde ich das allein schon vom Layout her grauenhaft. Okay, ist schon älter, damals wurden gerade die Farben im Computer entdeckt ... Aber es ist nicht das, was ich meine.

Komm wir essen Opa.

SATZZEICHEN können Leben retten.

www.mcpoets.de

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Auf welchen der Links bezieht sich das, Maria?

 

Unabhängig davon: Aus deinen Worten schließe ich, dass du etwas sehr Spezifisches suchst; was das ist, habe ich aber nicht verstanden. Du schreibst weiter oben:

 

 

Für mich bedeutet es: Schreiben mit / in einer anderen Form. Ja, ich gebe viel vor, aber die Leser haben auch mehr Freiheiten als in einem gedruckten Buch. Es ist eine Gratwanderung: Wie kann ich die größere Freiheit dieser Form nutzen, ohne zu viel Verwirrung zu stiften?
Solche Texte habe ich bisher nirgendwo gefunden. Kennt jemand von euch so etwas?

 

Aber "Schreiben in einer anderen Form" tun all die Leute, auf die ich mich bezogen habe, auch. Worum geht es dir? Darum, dass sich die Geschichten verzweigen, je nachdem, welche Weg man beim Lesen einschlägt? Oder darum, dass es keine vorgegebene Handlung gibt und man sich eher wie durch eine Installation/eine Ausstellung bewegt? (Ich glaube, da gibt es eine Menge Projekte aus dem Bereich Lokalgeschichte, oral history usw.) Oder etwas ganz anderes?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Barbara,

Ich meinte den Link zur Seite von Berkenheger.

 

Was ich meine, bezieht sich auf mein aktuelles Projekt: ein Buch als Webseite. www.homo-Capitalis.de

 

Ich gebe eine lineare Leserichtung vor, aber den Lesern steht es frei, sich einen eigenen Weg durch den Text zu suchen. Im Gegensatz zur Hyperfiction steht die Leserin nicht ständig vor einem Scheideweg. Und, ganz wichtig: Sie weiß immer, wo sie gerade ist. Ich locke niemanden in ein Labyrinth, in dem man orientierungslos herumirrt.

 

Kathrin Passig beschreibt mit ein paar mehr Worten das, was du in deinem Post geschrieben hast: Da war mal was, aber das hat sich nicht durchgesetzt. Allerdings schreibt sie auch: Es kam in der Geschichte schon häufig vor, dass Neues erst einmal verschmäht und verkannt wurde ...

 

Mich jedenfalls lässt das Thema gerade nicht mehr los.

Komm wir essen Opa.

SATZZEICHEN können Leben retten.

www.mcpoets.de

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Maria,

 

ich kenne mich auch nur mit der interaktiven Variante aus (Text-Adventures und Computer-Adventures und Twine/ Apps); das was du meinst ist mir nicht ganz klar, aber es gab da mal ein "Buch", Composition No. 1, dessen Seiten man in beliebiger Reihenfolge lesen konnte, die Seiten wurden als Lose-Blatt-Sammlung verschickt, schau mal hier: http://www.innovative-fiction-magazine.com/2011/01/composition-no-1-by-marc-saporta_31.html

Meinst du so etwas wäre "Hyperliteratur" (auch wenn es keine Webseite ist)?

Bearbeitet von DJPusch
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Diana,

danke für den Link, den muss ich mir mal in Ruhe ansehen.

 

Ich habe jetzt endlich wiedergefunden, was mir schon die ganze Zeit vorschwebte: "253, Der U-Bahn-Roman" von Geoff Ryman. Gibt es inzwischen vor allem als gedrucktes Buch, aber hier ist die Webseite.

Komm wir essen Opa.

SATZZEICHEN können Leben retten.

www.mcpoets.de

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bitte melde Dich an, um einen Kommentar abzugeben

Du kannst nach der Anmeldung einen Kommentar hinterlassen



Jetzt anmelden


×
×
  • Neu erstellen...