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SabineB

Mariana Leky "Was man von hier aus sehen kann"

Empfohlene Beiträge

Wann immer Selma, eine alte Frau aus dem Westerwald, von einem Okapi träumt, stirb innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden jemand.

Was selbstverständlich keiner im Dorf wirklich glaubt, die komplette Dorfgemeinschaft aber nicht davon abhält, letzte Vorkehrungen für den nahenden Tod zu treffen.

Da werden schnell noch lebenslang verheimlichte Lieben gebeichtet, unbekannte Vaterschaften offenbart und Briefe in Briefkästen geworfen, die dem Briefträger am nächsten Tag – man hatte ja überlebt – wieder abgezwungen werden.

 

Wir machen in diesem Buch Bekanntschaft mit schrägen Dorfpersönlichkeiten, Westerwälder Dickschädeln und skurrilen Außenseitern. Die junge Frau zum Beispiel, die ihr Haus nicht verlässt und alles will, nur keine Freunde. Der schöne Mann, der sein Leben in einem buddhistischen Kloster in Japan verbringen möchte.

Und nicht zuletzt Luise, Selmas Enkelin, die mit scheinbar übersinnlichen Kräften Dinge von A nach B bewegen kann.

 

Diese Geschichte ist zart, zauberhaft und berührend erzählt und die Figuren, die Leky entwickelt, sind tiefgründig, witzig und tragisch zugleich.

 

Scheinbar liegen Romane, die sich in dem Mikrokosmos Dorf bewegen, gerade im Trend und nach allem, was ich in der letzten Zeit gelesen habe (z.B. Dörte Hansens wunderbare norddeutsche Geschichten oder Juli Zehs „Unter Leuten“), sehr zu Recht.

 

Unbedingte Leseempfehlung!

Bearbeitet von SabineB
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Ich habe dieses Buch kürzlich in einem Bücherschrank entdeckt, das hat mir ein paar schöne Stunden beschert. Ein wirklich zauberhaftes Buch.

www.laye.org

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Schräge Dorfpersönlichkeiten?

Selma, Luises Großmutter, sieht aus wie Rudi Carrell, liebt Mon Cherie-Pralinen und trägt nach einem tragischen Ereignis ihre Enkelin zum Trost tagelang auf ihrem Rücken mit sich herum ... Und erst der Optiker ...!

Lekys Figuren sind eine Wonne!

Nicht zufällig war das Buch das „Lieblingsbuch der Buchhändler“, und nicht zufällig steht es seit ca. 1 ½ Jahren auf der Spiegel-Liste (auf der  ja auch "gute", nicht nur erfolgreiche Bücher stehen).

Bearbeitet von DorisC

MAROKKO-SAGA: Das Leuchten der Purpurinseln,  Die Perlen der Wüste,  Das Lied der Dünen; Die Wolkenfrauen

Neu seit März 2020: Thea C. Grefe, Eine Prise Marrakesch

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Danke, liebe Sabine, für die Erinnerung an dieses Buch. Ich hatte mir vor längerer Zeit die Leseprobe angeschaut und war gleich begeistert, hatte aber noch so viel anderes zu lesen. Ich muss es mir unbedingt noch besorgen.

Mehr über mich, meine Bücher und meine Arbeit als Lektorin unter: katja-kulin.de

Instagram

 

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Ich überlege seit Tagen, mich damit zu outen, dass ich es bei Weitem nicht so grandios weltbewegend fand, wie ich dachte und hoffte, es zu finden, nachdem ihr alle so geschwärmt habt und die Buchhändlerinnen schwärmen und ... überhaupt scheinbar alle schwärmen.
Ich fand es ... gut.
Einzigartige Bilder mit beeindruckender Sprache geschaffen, aber irgendwann hatte ich das Gefühl: Okay, ich hab den Humor jetzt begriffen, danke. Ich habe auch verstanden, dass sie schreiben und skurrile Charaktere erschaffen kann. Ab da wirkte es auf mich zum Teil manieriert und redundant. Am Ende war ich allerdings wieder voll dabei.
Trotzdem lese ich lieber Benkau. Zum Beispiel. ;) 

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Scheinbar liegen Romane, die sich in dem Mikrokosmos Dorf bewegen, gerade im Trend und nach allem, was ich in der letzten Zeit gelesen habe (z.B. Dörte Hansens wunderbare norddeutsche Geschichten oder Juli Zehs „Unter Leuten“), sehr zu Recht.

 

 

@ Sabine: Dann hab ich noch einen Tipp für dich: "Nenn mich November" von Kathrin Gerlof. Für mich (aus der Stadt gekommen auf dem Dorf lebend) der wahrhaftigste Dorfroman - der auf jegliche Romantisierung verzichtet und am genauesten hinschaut. (Leky fand ich aber auch wundervoll, Unterleuten ebenso - eigentlich sollte man es nicht vergleichen.)

 

LG Anna

Bearbeitet von AnnaW

               Website Anna             Instagram            

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Scheinbar liegen Romane, die sich in dem Mikrokosmos Dorf bewegen, gerade im Trend und nach allem, was ich in der letzten Zeit gelesen habe (z.B. Dörte Hansens wunderbare norddeutsche Geschichten oder Juli Zehs „Unter Leuten“), sehr zu Recht.

 

 

@ Sabine: Dann hab ich noch einen Tipp für dich: "Nenn mich November" von Kathrin Gerlof. Für mich (aus der Stadt gekommen auf dem Dorf lebend) der wahrhaftigste Dorfroman - der auf jegliche Romantisierung verzichtet und am genauesten hinschaut. (Leky fand ich aber auch wundervoll, Unterleuten ebenso - eigentlich sollte man es nicht vergleichen.)

 

LG Anna

Vielen Dank, Anna. Das klingt so als wäre das etwas für mich.

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Ich muss diesen Thread wiederbeleben, weil ich den Roman noch einmal als Hörbuch gehört habe. Gelesen von Sandra Hüller. WUNDERBAR gelesen von Sandra Hüller. Für die, die eher Hörbuch hören, kann ich den Roman ebenfalls sehr empfehlen. Ich liebe diese Figuren und die wunderbare Sprache.

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Habe es gerade beendet und fand das Buch auch wunderbar geschrieben. Mir fehlte allerdings ein roter Faden, vielleicht habe ich ihn ja auch nur nicht gefunden. Allerdings fand ich, dass der dramatische Tod von Martin irgendwie folgenlos blieb. Da hätte ich mir einen Anschluss gewünscht, irgendetwas, das am Schluss noch einmal auf dieses einschneidende Ereignis hinweist. Mir schien, als wäre der Junge einfach vergessen worden. Das hat er nicht verdient.

Bearbeitet von KarinKoch
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Christine Spindler

Ich muss diesen Thread wiederbeleben, weil ich den Roman noch einmal als Hörbuch gehört habe. Gelesen von Sandra Hüller. WUNDERBAR gelesen von Sandra Hüller. Für die, die eher Hörbuch hören, kann ich den Roman ebenfalls sehr empfehlen. Ich liebe diese Figuren und die wunderbare Sprache.

 

Mir ging es wie dir. Das Hörbuch war ein absoluter Ohrenschmaus.

Hört mal rein in meinen Podcast: https://anchor.fm/tinazang

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