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Quidam

Adler und Engel von Juli Zeh

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Hm..

 

Der Anfang hat mich gefesselt, doch je länger die Geschichte erzählt wurde, desto langatmiger wurde sie. Teilweise gelungene Passage wechseln mit langweiligen Szenen, die man hätte ersatzlos streichen können. Zudem stören mich diese unsagbar vielen Metaphern, die manchmal grandios, oft aber ziemlich daneben sind und die Erzählung überlagern.

Die Figuren sind nur teilweise gelungen, manche Namen tauchten öfters auf, aber ich hatte keinerlei Bezug dazu.

Den roten Faden hätte ich mir besser herausgearbeitet gewünscht.

 

Fazit: Die Geschichte ist mir zu ausgewalzt, die Sprache oftmals zu blumig, den Charakteren hätten ein paar zusätzliche Pinselstriche gut getan, ein Buch, das man lesen kann, aber bei mir keine Begeisterungsstürme hervorgerufen hat.

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Hallo Quidam,

 

also mich hat das Buch ungeheuer fasziniert. Manchmal waren es etwas übertrieben viele Metaphern, richtig, aber das hat mich nicht wirklich gestört.

 

Blumige Sprache ist mir nicht aufgefallen, obwohl ich auf sowas normalerweise sehr allergisch reagiere. Aber das Buch spaltet die Leser, die einen sind begeistert, die anderen können nichts darin entdecken, was sie interessiert.

 

Auf jeden Fall aber ein Buch, das nicht der üblichen Literaturmasche aus Leipzig und anderswo folgt.

 

Hans Peter

 

PS: Wen meine Rezi interessiert, hier ist sie:

(Link ungültig)

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Hallo Hans Peter,

 

unter blumige Sprache verstehe ich z.b. die Vielzahl an Metaphern. :)

 

Und ich bin ja teilweise gut unterhalten worden. Schlecht finde ich den Roman nicht und gut möglich, dass ich weitere Romane der Dame lese. Es war halt enorm langwierig, daher streckenweise langweilig.

Natürlich spielt es da auch eine Rolle, dass ich ein Opaleser bin und daher natürlich immer was geboten haben will, weil ich die Seiten nicht einfach überfliege.. :s02

 

Grüße

Quidam, der sich jetzt deine Rezension ansehen wird.

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Hallo Quidam und Hans Peter,

 

ich habe versucht, das Buch zu hören. Anna Thalbach liest und ich habe es nicht ausgehalten. Ich habe nicht mal die erste CD geschafft.

 

Ob es anders gewesen wäre, wenn ich das Buch zu lesen begonnen hätte? Ich glaube es nicht.

 

In Erinnerung habe ich nicht mehr viel, nur noch ein grausliges Gefühl, das dann der Grund für das vorzeitige Ende war.

 

Mehr habe ich leider nicht zu bieten.

 

Viele Grüße,

Editha

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(Peter_Dobrovka)

Ich hab es auch als Hörbuch. Ich konnte es noch nicht zu Ende hören, weil mein Discman seinen Geist aufgegeben hat, werde das aber noch tun, denn im Fitness-Studio sterbe ich vor Langeweile, mein Geist muß sich mit etwas beschäftigen.

 

Als Buch hätte ich das Werk allerdings schon nach 50 Seiten in die Ecke geworfen. Generaleindruck: Zäääähflüssig. Und ein furchtbarer, selbstmitleidiger Icherzähler.

Dabei hätte man aus dem Thema so einiges herausholen können.

 

Peter

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Als Buch hätte ich das Werk allerdings schon nach 50 Seiten in die Ecke geworfen. Generaleindruck: Zäääähflüssig. Und ein furchtbarer, selbstmitleidiger Icherzähler.

Dabei hätte man aus dem Thema so einiges herausholen können.

 

Hallo Peter D.,

 

Da sieht man wieder, wie der gleiche Text von verschiedenen Lesern unterschiedlich wahrgenommen wird. Ja, der Protag ist (vor allem am anfangs) wehleidig und selbstbemitleidend, aber den Text darüber habe ich nie als wehleidig oder selbstbemitleidend empfunden.

 

Die zahlreichen, oft absurd-abseitigen Handlungsfäden haben mich eher fasziniert.

 

Für mich war es, wie schon gesagt, eines der faszinierendsten Bücher der letzten Jahre. Aber die Meinungen gehen darüber weit, weit auseinander.

 

Dafür habe ich in den letzten Wochen Bücher gelesen, die oft sehr hochgelobt wurden, wo ich keinerlei Grund für gesehen habe.

 

"Neue Leben" von Ingo Schulze, der hochgelobte Wenderoman, den fand ich einfach nur furchtbar geschwätzig und grottenschlecht ((Link ungültig))

 

"Venuswurf" von Tanja Kinkel, da lugte hinter jedem Satz die Oberlehrerin hervor, die uns bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit alles erklärt. Die Heldin kann nicht aufs Klo gehen, ohne dass die Autorin sie sich erinnern lässt, wie die Toiletten in Rom funktionieren, wer ihr das erzählt hat, wo und wie Toiletten auf dem Dorf in den Sabinerbergen aussehen ((Link ungültig))

 

"42", aber da werde ich noch einen eigenen Thread drüber schreiben.

 

Jedenfalls habe ich mittlerweile Zweifel, ob es überhaupt nötig ist, sich Mühe bei seinen Figuren zu geben, wie immer behauptet wird. Offenbar geht es auch ganz gut ohne.

 

Hans Peter

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Jedenfalls habe ich mittlerweile Zweifel' date=' ob es überhaupt nötig ist, sich Mühe bei seinen Figuren zu geben, wie immer behauptet wird. Offenbar geht es auch ganz gut ohne.[/quote']

 

 

Hallo, Hans-Peter u.a.,

 

manchmal habe ich überhaupt so meine Zweifel, ob die viele Mühe wirklich so nötig ist beim Schreiben. ;)

 

Ich habe "Adler und Engel" vor längerer Zeit gelesen und kann es nur aus der Erinnerung wiedergeben. Ich war anfangs nur genervt und fragte mich immer wieder,was das eigentlich soll. Die kokainverkorksten Gestalten fand ich stellenweise abstoßend. Ich habe mich dann aber weiter durchgelesen und fand es zunehmend faszinierend, besonders die Vermischung bzw. die Gegenüberstellung der beiden Zeitebenen. Ein wirkliches Highlight erwischte mich an der Stelle, an der die beiden Ebenen ineinander übergingen, man also nicht mehr wusste, ist es die tote Freundin oder die Radiofrau, mit der er auf Spurensuche nach Wien gefahren ist. Auch den Schluss fand ich beeindruckend.

 

Zwei von deinen Rezensionen habe ich durchgelesen. Ingo Schulze hatte ich mir sowieso nicht vorgenommen, aber die Rezension zeigt mir, dass ich den richtigen Riecher hatte.

Tanja Kinkels Buch hatte ich in der Buchhandlung schon in der Hand und sah schnell, dass ich es hier wieder mit großem Sachverstand und Rechercheaufwand zu tun habe. Die römische Umgebung wurde liebevoll beschrieben. Ich möchte aber kein weiteres Buch von ihr lesen, weil sie mir (die ich bisher gelesen habe) irgendwie zu "kalt" und zu intellektuell sind.

 

Christa

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... samstag vormittag.. einmal möchte ich auch lästern dürfen in dieser woche.. ich war mal auf einer podiumsdiskussion eingeladen, wo auch tanja kinkel unter den diskutanten war... weder die moderatorin noch ich waren in der lage, gleichwohl wir höchst motiviert waren und uns abmühten, den damals aktuellen schinken von frau kinkel zu lesen... nach 50,60 seiten hielten wir es nicht aus.. ich finde es sind fleißarbeiten, die sie da zwischen zwei buchdeckel presst, und die autorin ist auch nicht gerade mit humor gesegnet, wie die diskussion zeigte... humor vermisse ich auch in ihren büchern und weniger beschreibungen antiker toilettenvorrichtungen..

 

gruß: jueb

"Dem von zwei Künstlern geschaffenen Werk wohnt ein Prinzip der Täuschung und Simulation inne."  

AT "Aus Liebe Stahl. Eine Künstlerehe."

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Hi Hans Peter,

 

 

Aber das Buch spaltet die Leser, die einen sind begeistert, die anderen können nichts darin entdecken, was sie interessiert.

 

 

Stimmt. Adler und Engel war eines der wenigen Bücher, die ich in den letzten Jahren ohne den 'kritischen Blick' gelesen habe, ich habe es einfach nur gefressen und mich gar nicht gefragt, warum. Ein anderes von der Sorte raubt mir gerade den Schlaf, "Spiele" von Ulrike Draesner.

 

Ach ja, Juli Zeh liebe ich schon allein wegen ihres Essays in diesem Werkstattband von Haslinger und Treichel.

 

Gruß

 

HW

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Hallo HW,

 

schreibst du tatsächlich auf Schreibmaschine, wie deine Bild im Profil andeutet?

 

Fragt neugierig &

mit herzlichen Grüßen:

jueb

"Dem von zwei Künstlern geschaffenen Werk wohnt ein Prinzip der Täuschung und Simulation inne."  

AT "Aus Liebe Stahl. Eine Künstlerehe."

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Ach ja, Juli Zeh liebe ich schon allein wegen ihres Essays in diesem Werkstattband von Haslinger und Treichel.

Ja, das war eines der Highlights in einem eher durchwachsenen Buch. Übrigens gibt es mittlerweile den Essay - und zahlreiche andere aus FAZ, Spiegel, etc. - als Sammelband: "Alles auf dem Rasen - kein Roman" ((Link ungültig))

 

Hans Peter

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